Price Action Trading – Das Wichtigste vorweg
- Price Action Trading ist eine Methode des technischen Handels, die auf dem Beobachten von Preisverläufen und Kursmustern basiert.
- Im Gegensatz zu anderen Methoden, die Indikatoren oder fundamentale Analyse verwenden, basiert die Price Action Analyse ausschließlich auf den Kursbewegungen selbst.
- Grundlage der Price Action Marktanalyse sind häufig die beliebten Candlestick Charts, in denen sich die Chartformationen von bestimmten Trading Setups zeigen. Dazu gehören das Konzept des Trends, Unterstützung/Widerstand, Ausbrüche, Pinbar, Inside Bar Setups oder Divergenzen.
Inhalt
- Was ist Price Action Trading?
- Anfänger sollten mit Price Action beginnen
- Fähigkeiten von Price Action Tradern
- Drei Beispiele für die Analyse
- Mit Price Action traden
- 10 Gebote für Price Action Trader
- In den Markt einsteigen
- Fünf-Punkte-Plan
- Price Action Trading Setup
- Price Action Trading von jjrvat
- Aktien mit Price Action traden
- Kryptos mit Price Action traden
- 4 praktische Daytrading-Tipps für Price Action Trader
- Fünf praktische Schritte zum Price Action Trader
- Mehr Kompetenz erreichen
- Die zehn besten Bücher über Price Action Trading
- Angebot und Nachfrage durch Price Action erkennen
- Entlarvte Mythen
- Fragen & Antworten
Was ist Price Action Trading?
Das Trading nach Price Action basiert auf der klassischen Technischen Chartanalyse, die es schon seit vielen Jahren gibt. Bereits im Jahr 1948 haben die Autoren Edwards & Magee mit ihrem Buch Technical Analysis of Stock Trends den Grundstein für Trading und aktives Anlegen nach Kurscharts gelegt.
Das Price Action Trading kann man in deutscher Sprache am besten mit Trading nach der Kursbewegung übersetzen. Der Trend bei den Tradern geht schon seit einigen Jahren weg von den technischen Indikatoren (z.B. MACD, Stochastik, CCI usw.) und hin zur reinen Chartanalyse der Kursbewegung. Dabei wird in der Regel mit Balkencharts oder Candlestick-Charts gearbeitet. Es wird die aktuelle Price Action in Relation zur vergangenen Kursbewegung untersucht, d. h. in welchem Kontext befindet sich der Markt zum Zeitpunkt der aktuellen Chartanalyse.
Price Action kann beängstigend sein. Alleine der Gedanke, dass man sich nur auf die Kursbewegung verlassen muss, kann entmutigend und entsetzlich sein.
Aber Sie wissen, dass es machbar ist, und Sie haben gesehen, dass es gute Ergebnisse bringen kann. Aber Sie kennen auch viele Leute, die es versucht haben und gescheitert sind.
Warum ist Trading auf Grundlage der Price Action so schwierig?
Es liegt nicht an den technischen Schwierigkeiten. Tatsächlich können sogar Anfänger die erforderlichen Prinzipien und Fertigkeiten innerhalb von Wochen erwerben.
Es trifft auf die meisten Anfänger zu, dass sie ihre Lernphase planlos beginnen. Obgleich es nicht an Studienmaterialien mangelt, ist es dennoch schwierig, einen strukturierten Lernplan auszuarbeiten.
Womit fangen Sie an?
Mit exotischen Candlestick-Formationen? Oder mit der bekannten Kopf-Schulter-Formation?
Aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen, können Sie rasch in Verwirrung geraten.
Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels.
Price Action Trading kann in acht einfach zu bewältigende Schritte aufgeteilt werden, wie Ihnen diese Übersicht zeigt.
- Was ist Price Action? Realistisches Verständnis darüber, was Price Action Trading ist
- Unterstützung & Widerstand: Die Manifestation von Nachfrage und Angebot. Kernkonzept des Price Action Trading
- Marktrichtung: Lernen Sie, zuerst das große Bild zu analysieren. Die Quelle Ihres Tradingvorteils
- Kursmuster: Enge Price Action Analyse mit Candlesticks, Kursstäben und Chartformationen
- Stop Losses: Lernen Sie den logischen Weg, um ein Stop Loss zu platzieren und wie man dabei die Marktvolatiltät berücksichtigt.
- Gewinne nehmen: Sichern Sie Ihre Gewinne. Lernen Sie, wie man auf Grundlage von Price Action Gewinne realisiert
- Positive Erwartung: Das wichtige Konzept, das alle Ihre Price Action Taktiken zusammenführt
- Praxis: Verbessern Sie Ihre Price Action Analyse. Kontrollieren Sie Ihre Emotionen. Stellen Sie sich Ihren kognitiven Verzerrungen entgegen
Im folgenden erläutere ich die wesentlichen Punkte dieser Schritte anhand handverlesener Beispiele.
Sind Sie bereit?
Erfahren Sie, was Price Action bedeutet
Die Erklärung von Investopedia lautet folgendermaßen:
“…die Bewegung eines Wertpapierkurses. Price Action umfasst die technische Analyse und die Analyse von Chartformationen, was den Versuch darstellt, in der mitunter zufällig scheinenden Kursbewegung Ordnung zu erkennen.”
Allerdings müssen Sie über die technische Erklärung des Price Action Trading hinausgelangen. Sie brauchen ein realistisches Verständnis dessen, was Price Action wirklich bedeutet.
Dieser Schritt ist von entscheidender Bedeutung.
Wenn Sie meinen, Price Action sei eine magische Lösung Ihrer Trading Probleme, so werden Sie enttäuscht sein.
Wenn Sie Price Action jedoch als Möglichkeit betrachten, um den Markt zu verstehen und Ihre Analyse danach auszurichten, werden Sie viel mehr damit erreichen.
Zudem ist Price Action Trading kein dogmatischer Ansatz, der den Gebrauch von Indikatoren verbietet. Es handelt sich vielmehr um einen veränderten Blickwinkel, der Ihnen dabei hilft, Ihre Analyse mit Kursbewegungen zu begründen.
Anstatt Indikatoren zu verbannen, sollten Sie diese mithilfe der Price Action interpretieren.
Einführungen zur Price Action sind häufig auf die technischen Aspekte ausgerichtet, oder sie präsentieren Ihren Schülern ein zu rosiges Bild.
Ursprung des Price Action Trading
Theorie von Dow
Price Action Trading hat die gleichen Wurzeln wie die technische Analyse, die beide von der Dow-Theorie stammen.
Die Dow Theorie ermöglicht die Erklärung des Marktverhaltens und stellt Markttrends in den Mittelpunkt. Ein Grundsatz der Dow Theorie besagt, dass der Marktkurs alles einkalkuliert. Der Kurs ist das Gesamtergebnis aller Marktinformationen. Deshalb verwenden technische Analysten bei Ihrer Marktanalyse Kurscharts und Chartmuster.
Erfahren Sie mehr über die technische Analyse von Trends und Chartmuster durch folgende Bücher:
- Technical Analysis of Stock Trends (Tenth Edition) von Robert D. Edwards, John Magee und W.H.C. Bassetti (Deutsche Übersetzung)
- Encyclopedia of Chart Patterns (Willey Trading) von Thomas Bulkowski (Deutsche Übersetzung)
Bar- und Candlestick-Chartmuster
Zusammen mit der Kursanalyse traten kurzfristige Bar-Chartmuster wie die Inside Bar, NR7 und wichtige Umkehrformationen in den Vordergrund.
Nachdem Steve Nison der westlichen Welt die Japanischen Candlestick-Muster vorgestellt hatte, erfuhren solche kurzfristigen Kursmuster ihre Wiedergeburt. Seither gehören die Candlesticks zu den beliebtesten Chartarten für die Analyse der Price Action.
Die oberen und unteren Schatten (oder Docht) eines Candlestick zeigen Verkaufs- bzw. Kaufdruck.
Der Kerzenkörper stellt die hierdurch entstandene Marktstimmung dar. Wenn sich der Schlusskurs eines Kursstabes über der Eröffnung befindet, ist das bullisch zu werten; liegt der Schlusskurs unter der Eröffnung, ist dies ein bärisches Zeichen. Sind aber Eröffnung und Schlusskurs nur wenig voneinander entfernt, ist die Stimmung unklar. Einen solchen Candlestick nennt man Doji.
Die gesamte Kursspanne (die Entfernung zwischen Hoch und Tief) läßt die Volatilität erkennen.
Um das Thema Bar-Chartmuster und Candlestick-Chartmuster zu vertiefen, sind folgende Bücher zu empfehlen:
- Japanese Candlestick Charting Techniques, Second Edition von Steve Nison (Deutsche Übersetzung)
- Pring on Price Pattern : The Definitive Guide to Price Pattern Analysis and Interpretation von Martin Pring
Analyse Bar für Bar
Später haben Trader damit begonnen, das Dow-Prinzip, wonach „der Kurs alle Informationen enthält“, zum Äußersten zu treiben, indem sie mit der Analyse Bar für Bar anfingen. Die Beobachtungen von Lochstreifenlesern (Tape Reader) und Parketthändlern hinsichtlich der Marktbewegungen trugen auch zu den heutigen Techniken des Price Action Trading bei.
Die Gesamtheit der Chartmuster, Bar- und Candlestickmuster sowie anderer Marktpreistendenzen führten dann zum Price Action Trading als eigenständige Thematik.
Während Price Action Trading im Rahmen von Online-Tradingforen und Tradingkursen ausgiebig behandelt wurde, gibt es nur wenige Veröffentlichungen, die sich bemüht haben, eine Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse zu vermitteln. Die dreibändige
Beginnen Sie mit dem Konzept von Angebot und Nachfrage
Angebot und Nachfrage bestimmen die Kursveränderungen. Dieser wesentliche Grundsatz gilt für alle Märkte.
Wenn die Nachfrage überwiegt, führt dies zu steigenden Kursen. Wenn das Angebot stärker als die Nachfrage ist, fällt der Markt.
Die Wende- oder Umkehrpunkte, wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt oder umgekehrt, sind die entscheidenden Momente. Das vorrangige Ziel eines Price Action Traders ist es, diese Wendepunkte herauszufinden.
Die Kräfte von Angebot und Nachfrage treten im Markt als Unterstützung und Widerstand in Erscheinung. Daher ist es überaus wichtig, das Prinzip von Unterstützung und Widerstand vollständig zu erfassen.
Unterstützung und Widerstand ist ein Grundkonzept beim Price Action Trading.
Unterstützungsbereiche sind Kursebenen, an denen die Nachfrage das Angebot übersteigt. An diesen Preisniveaus werden die Kurse wahrscheinlich aufwärts drehen.
Widerstandsbereiche sind Kurszonen, an denen das Angebot die Nachfrage übertrifft. An diesen Kursniveaus wird der Markt wahrscheinlich abwärts drehen.
Es folgen einige Chartbeispiele von Unterstützung und Widerstand.
Um gute Kenntnisse über Unterstützung und Widerstand zu erlangen, können Sie sich die folgenden Beispiele anschauen:
- Support and Resistance (ChartSchool)
- Support and Resistance (Babypips)
- Wie man Angebot und Nachfrage aufgrund der Price Action erkennt
Letztlich zieht jede Price Action Taktik Nutzen aus Unterstützung und Widerstand (Nachfrage und Angebot).
Deshalb ist es unerlässlich, dass Sie dieses Konzept so bald wie möglich verinnerlichen. Dies wird Ihnen dabei behilflich sein, die Zusammenhänge zwischen Trading-Techniken zu erkennen, die Sie später erlernen werden.
Lernen Sie, wie man den Trend des Marktes mit Kursschwüngen und Trendlinien analysiert
Dieser Schritt wird häufig von allzu ungeduldigen Tradern übergangen, die vor allem darauf aus sind, Trades so schnell wie möglich einzugehen.
Sie sollten sich keine Gedanken über den Einstieg in den Markt machen, ohne das größere Bild verstanden zu haben.
- Was ist derzeit der Trend des Marktes?
- Was ist die Markttendenz, die für Ihren Zeitrahmen maßgebend ist?
- Wie lautet Ihre Makro-Sicht auf den Markt?
Diese Fragen müssen Sie beantworten, bevor Sie Ihren ersten Trade eingehen können. Glücklicherweise besitzt die Price Action fertige Werkzeuge, die Ihnen bei der Analyse des Markttrends behilflich sind.
Lassen Sie sich nicht durch die unzähligen Tradingmethoden verwirren. Um den Sinn zu verstehen, sollten Sie zwei wichtige Tradingwerkzeuge in den Mittelpunkt stellen: Kursschwünge und Trendlinien.
Kursschwünge – Bestimmen Sie die Marktstruktur
Der Markt bewegt sich nie geradlinig bzw. linear. Er läuft immer auf Zick-Zack-Art und bildet somit das aus, was wir Kursschwünge nennen.
Beobachten Sie das Ausmaß, das Momentum und die Richtung dieser Kurssschwünge. Diese werden die Marktstruktur aufzeigen und den Weg bereiten für alle Setups, die Sie zugrundelegen.
Beginnen Sie mit den folgenden allgemeinen Richtlinien:
- Höhere Hochs und höhere Tiefs = bullischer Trend (Aufwärtstrend)
- Tiefere Hochs und tiefere Tiefs = bärischer Trend (Abwärtstrend)
Tauchen Sie mit den folgenden Artikeln in das Thema der Marktstruktur und der Kursschwünge ein:
- Trading des Engulfing Candlestick-Chartmusters zusammen mit der Marktstruktur
- Einen Hull Gleitenden Durchschnitt nutzen, um Preisschwünge zu visualisieren
- Swing Charts (Investopedia)
Trendlinien: Analysieren Sie den Trend, indem Sie die Swing-Pivots verbinden.
Die Swing-Pivots werden miteinander verbunden, und die Linie wird nach rechts verlängert, um die Trendlinie zu erhalten.
Trendlinien sind hervorragende Werkzeuge zum Verfolgen des Markttrends.
Zeichnen Sie Trendlinien und beobachten Sie, wie die Price Action mit diesen interagiert.
Um zu erlernen, wie man eine korrekte Trendlinie zeichnet, empfehle ich Ihnen folgendes Buch von Victor Sperandeo:
Es folgen weitere Beispiele, die zeigen, wie Sie Trendlinien zu Ihrem Vorteil nutzen können:
Lernen Sie, wie man Trade-Einstiege mit Kursmustern genau bestimmt
Auf dieser Stufe sollten Sie beim Blick auf einen Chart in der Lage sein anzugeben, ob es sich um einen Aufwärtstrend, einen Abwärtstrend oder eine richtungslose Seitwärtsbewegung handelt.
Nun sind Sie soweit, um zur Kursanalyse im Detail überzugehen. Dieser Schritt bezieht sich auf die Analyse Kursstab für Kursstab und auf die Analyse der Chartformation.
Die in der obigen Abbildung gekennzeichnete Pin-Bar gehört zu den bekanntesten Chartformationen.
Sie werden sich wahrscheinlich schon darauf freuen, die Formationen von Candlesticks, Kursstäben und Chartmustern zu erlernen.
Aber zuvor sollten Sie einen Blick auf den folgenden Artikel werfen:
Dieser Artikel wird Ihnen eine grundlegende Herangehensweise zeigen, um eine ausführliche Kursanalyse zu bewerkstelligen. Der Artikel verdeutlicht die Prinzipien der Kursanalyse. Diese Richtlinien werden Ihnen dabei behilflich sein, den Überblick zu behalten, während Sie mehr Kursformationen kennen lernen.
Nun folgen endlich die Quellen, um die Standard Chartmuster zu erlernen:
Candlestick-Formationen:
- Kurzgefasster Überblick: 10 Price Action Candlestick-Chartmuster, die ein Trader kennen sollten
- Buchempfehlung: Japanese Candlestick Charting Techniques
Formationen mit Kursstäben:
- Kurzgefasster Überblick: 10 Price Action Chartformationen, die Sie kennen sollten
- Buchempfehlung: Pring on Price Patterns
Chartmuster
- Kurzgefasster Überblick: 10 Chartmuster für Price Action Trading
- Buchempfehlung: Chart Patterns: After The Buy
Damit diese Kursmuster funktionieren, müssen Sie den passenden Kontext finden. Daher sollten Sie diese Chartmuster für sich genommen nicht als Gewinn bringende Chartformationen einschätzen.
Betrachten Sie diese Chartmuster vielmehr als Möglichkeiten, um den Markt zu beobachten, zu analysieren und zu beschreiben.
Erfahren Sie, wie man einen logischen Verluststopp mit Price Action platziert
Risikomanagement erfordert, dass Sie wissen, wann Sie aussteigen müssen, wenn sich die Kurse gegen Ihre Position bewegen. Sonst gibt es keine Möglichkeit, Ihre Verluste zu begrenzen.
Glücklicherweise ist Price Action nicht nur nützlich, um in den Markt einzusteigen. Sie können diese auch für Ihren Ausstieg verwenden.
Aber stellen Sie zuerst sicher, dass Sie über das richtige Verständnis eines Verluststopps (Stopp Loss) verfügen. Ein Verluststopp wird Sie nur dann schützen, wenn Sie diesen logisch platzieren.
Lesen Sie hierzu folgenden Artikel: Stop Loss Order setzen – Logische Anleitung für Trader
Die wichtigste Schlussfolgerung aus diesem Artikel ist, dass Sie Ihren Stop Loss nicht aufgrund von Emotionen oder aufgrund dessen, wie viel Sie verlieren können, platzieren sollten. Ein logischer Stop Loss hängt vom Kontext der Price Action und von der Volatilität ab.
Zur konkreten Technik der Stop Loss Platzierung verweise ich auf folgende Artikel und Beiträge:
- 4 Types of Stop Losses (Babypips)
- Wichtige Richtlinien zum Volatilitäts Stop Loss im Trading
- Stop Placement Studies
Erfahren Sie, wie man Gewinne realisiert, wenn sich der Markt erwartungsgemäß verhält
Zunächst eine kurze Wiederholung der letzten beiden Schritte. Sie haben bisher folgendes gelernt:
- Markteinstieg
- Ausstieg, wenn sich die Kurse gegen Ihre Position bewegen.
Was fehlt noch?
Ausstieg, wenn sich der Markt zu Ihren Gunsten verhält.
Die Gewinnmitnahme ist ebenso wichtig wie die Platzierung des Verluststopps. Schließlich haben Sie lediglich Buchgewinne, bis Sie Ihre Gewinntrades geschlossen haben.
Gemäß dem, was Sie bisher erfahren haben, lassen Sie sich bei Ihren Entscheidungen zur Gewinnmitnahme von der Price Action leiten.
Eine der von mir bevorzugten Methoden besteht darin, ein Gewinnziel aufgrund eines Kursschubs abzusichern, wie in der folgenden Abbildung gezeigt wird.
Die Verwendung von Chartformationen zur Absicherung von Gewinnen ist ebenfalls eine übliche Taktik.
Im Allgemeinen wird das Thema der Gewinnmitnahme viel zu wenig beachtet. Um diese Lücke zu schließen, habe ich eine umfassende Anleitung zu Methoden der Gewinnmitnahme geschrieben:
Das Konzept der Erwartung verstehen
Erwartung = (Gewinnwahrscheinlichkeit x Ertrag) – (Verlustwahrscheinlichkeit x Risiko)
wobei hier Verlustwahrscheinlich ist (1 – Gewinnwahrscheinlichkeit)
Erwartung ist ein Konzept, das Sie dabei unterstützt, das was Sie erlernt haben, mit einer tragfähigen Strategie zu verknüpfen.
Das Ertrag-Risiko-Verhältnis ist das Ergebnis Ihres Einstiegs, Ihres Verluststopps und Ihrer Entscheidungen zur Gewinnmitnahme.
Die Gewinnwahrscheinlichkeit ist das, was sich aus Ihrer Tradingerfahrung und Ihrer Recherche ergibt.
Letztlich geht es darum, dass Sie Trading Taktiken anwenden möchten, um eine positive Erwartung zu erzielen.
Es gibt drei wichtige Lektionen, die Sie mit dem Konzept der Trade-Erwartung erlernen sollten:
Ein guter Trade ist kein Gewinntrade.
Ein guter Trade ist ein Trade mit positiver Erwartung.
Die Gewinnwahrscheinlichkeit eines Trades kann nicht losgelöst vom Ertrag-Risiko-Verhältnis betrachtet werden.
Anfänger glauben häufig, dass sie ein höheres Ertrag-Risiko-Verhältnis anstreben können, um eine positive Erwartung zu gewährleisten. Aber sie erkennen nicht, dass sie durch das Streben nach einem höheren Ertrag-Risiko-Verhältnis ihre Gewinnwahrscheinlichkeit reduzieren.
Sie werden diesen Punkt zu schätzen lernen, wenn Sie damit beginnen, Ihre Trading Performance weiterzuentwickeln.
Verwenden Sie das Prinzip der Erwartung, um alle Ihre Trading Entscheidungen danach auszurichten.
Verbessert dies die Erwartung Ihres Trades? Wenn dies zutrifft, machen Sie ihn.
Bietet dieser Trade eine positive Erwartung? Wenn dies zutrifft, machen Sie ihn.
Stellen Sie sicher, dass Sie dieses entscheidende Konzept verstanden haben und lesen Sie dazu auch die folgenden Beiträge:
- The Impact of Trading System Expectancy in Successful Trading
- Trading Expectancy 101
- Why Does Trade Expectancy Matter?
Üben, üben, üben
Price Action Trading geschieht zumeist nach eigenem Ermessen, und daher ist Training bzw. Praxis unerlässlich. Sie sollten die Price Action Werkzeuge, die Sie erlernt haben, regelmäßig einsetzen.
Das Ziel dieser Praxis ist ein zweifaches. Erstens verbessern sich dadurch Ihre Trading Fertigkeiten. Zweitens üben Sie Kontrolle über Ihre Emotionen und Ihre kognitiven Verzerrungen aus.
Verbesserung Ihrer Trading Kenntnisse
Wenn Sie noch ganz am Anfang stehen, übereilen Sie nichts, was die tatsächlichen Trading Setups anbelangt.
Beginnen Sie mit der Analyse und notieren Sie Ihre Beobachtungen. Gelangen Sie zu Ihren eigenen Schlussfolgerungen in Bezug auf das Verhalten des Marktes. Zu diesem Zeitpunkt sollten Sie sich nur auf einen einzigen Markt konzentrieren.
Wissen Sie nicht, auf was Sie achten sollen? Es folgen einige Beispiele gründlicher Chartanalyse. Beachten Sie diese beiden Artikel.
- Drei Beispiele für die Analyse der Price Action Bar für Bar
- Vier Price Action Methoden zur Bestimmung des Intraday-Trends
Sobald Sie mit dem Lesen der Price Action zurechtkommen, können Sie mit virtuellen Trades beginnen.
Beherrschen Sie Ihre Emotionen, und setzen Sie sich mit Ihren Verzerrungen auseinander
Später können Sie dann mit einem kleinen Live-Konto beginnen.
Diese Herangehensweise wird Ihnen mehr realistischere Trading-Erfahrungen vermitteln. Diese gehen mit Emotionen des Verlusts und des Geldverdienens einher.
Mit Ihren Emotionen und Verzerrungen umzugehen ist ein Aspekt, der Jahre bewusster Praxis erfordert. Folgende Artikel werden Ihnen behilflich sein.
Benötigen Sie eine Plattform, um mit Ihrer Übung zu beginnen? Es folgen einige Hinweise für Sie:
- Richtlinien für realistische Trading-Simulation
- NinjaTrader: eine stabile Plattform zum Futures-Trading
- Forex Tester: ideal für Forex-Trader
- TradingView: leistungsfähige Chart-Plattform
Schlussbemerkung
Dieser strukturierte Plan zum Erlernen des Price Action Trading geht Schritt für Schritt vor und wird durch nützliche Quellen ergänzt.
Als Zusammenfassung folgen hier noch einmal die acht Schritte, um sich mit Price Action Trading vertraut zu machen:
- Erlernen Sie, was Price Action bedeutet
- Beginnen Sie mit dem Prinzip von Angebot und Nachfrage
- Lernen Sie, wie man die Marktstruktur ermittelt
- Lernen Sie, wie man in den Markt einsteigt
- Lernen Sie die Platzierung von Verluststopps
- Lernen Sie die Gewinnmitnahme
- Erfassen Sie das Konzept der Erwartung
- Praxis, Praxis, Praxis
Beginnen Sie noch heute, und beachten Sie die folgenden Hinweise zur weiteren Unterstützung!
Empfehlungen zum Price Action Trading
- Die 10 besten Price Action Trading Bücher – Bücher, die hervorragende Einsichten in das Price Action Trading bieten
- Day Trading with Price Action Course – A completed education to price action trading organized according to the steps listed above. Packs more than 250+ charts with detailed explanation on how to analyze price action.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: Learning Price Action Trading for Beginners: A Step-by Step Guide
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
Warum Anfänger mit Price Action Trading beginnen sollten
Beim aktiven Trading sollte nicht mit komplizierten Formeln technischer Indikatoren begonnen werden. Für Anfänger ist das Trading der Price Action die bessere Wahl.
Von erfahrenen Tradern, die Indikatoren verwenden, werden Sie diese Aussage nicht hören. Aber das liegt nicht daran, dass diese Trader Sie in die Irre führen wollen.
Es ist einfach so, dass diese erfahrenen Trader schon lange genug traden. Dadurch haben sie die anfänglichen Unzulänglichkeiten und Mängel der Indikatoren überwunden. Die meisten können sich nicht einmal vorstellen, wie es wäre, wenn sie stattdessen mit dem Trading der Price Action begonnen hätten. Deshalb können sie die Vorteile des Price Action Trading für Neueinsteiger überhaupt nicht einschätzen.
Wenn dem so ist, warum habe ich dann den Schluss gezogen, dass Price Action Trading die bessere Wahl für Anfänger ist?
Ich habe mit vielen aufstrebenden Tradern gesprochen. Jene, die mit Price Action Trading begannen, haben normalerweise realistische Erwartungen. Jene, die sich mit einer Reihe von Indikatoren ausgestattet haben, neigen dazu, nach dem sogenannten Heiligen Gral zu suchen. Sie wollen eine magische Mischung von Indikatoren und Einstellungen ausfindig machen, die sofort Geld einbringen. Dementsprechend lautet deren wichtigste Frage: Welche Parameter soll ich für den MADC/RSI/CCI/ADX verwenden?
Unzählige Trader wünschen sich, dass sie anstelle von Indikatoren mit Price Action begonnen hätten. Aber ich habe bisher noch keinen einzigen Trader getroffen, der sich im Nachhinein gewünscht hätte, lieber mit Indikatoren anstatt mit Price Action angefangen zu haben.
Lesen Sie weiter, damit Sie verstehen können, warum für Neueinsteiger Price Action Trading die beste Wahl ist.
Price Action Trading spart Ihre Zeit
Ein konsequenter Trader zu werden, ist ein langer Weg. Es sind zumindest einige Jahre intensiver Anstrengungen erforderlich. Als Anfänger ist Zeit kostbar.
Sie sollten sich auf die Analyse des Marktes konzentrieren. Sie sollten Ihre Zeit dafür einsetzen, den Markt zu beobachten. Ein einfacher Ansatz wie das Price Action Trading ermöglicht Ihnen genau das.
Der Kurs ist das einzige, auf das Sie sich konzentrieren müssen. Dies hilft Ihnen dabei, Ablenkungen zu vermeiden. Mit der ausschließlichen Konzentration auf die Kurse oder Preise ist es einfacher, das Verhalten des Marktes zu erfassen und Ihre Fortschritte zu beschleunigen.
Um Price Action Trading zu erlernen, brauchen Sie nichts anderes als eine einfache Chartsoftware. Sie brauchen nicht zu überprüfen, ob Ihre Software über die Indikatoren verfügt, die Sie benötigen. Sie müssen auch nicht nachprüfen, ob der Indikator, den Sie erworben haben, auf Ihrer Chartsoftware funktionieren wird.
Sie können sofort mit der Untersuchung der Kursstäbe beginnen und Ihr Lerntempo aufrechterhalten.
Wenn Sie mit Indikatoren anfangen, werden Sie mit komplizierten Formeln unzähliger Parameter konfrontiert. Sie werden Zeit damit verschwenden, Indikatoren auszuwählen und unterschiedliche Einstellungen auszuprobieren.
Mit Indikatoren umzugehen, bevor man das Verhalten des Marktes erfasst hat, ist für neue Trader ein aussichtsloses Unternehmen.
Price Action Trading fördert die richtige Einstellung
Für einen Neuling erscheint Trading mit Indikatoren einfach. Bei dieser Art von Trading geht es darum abzuwarten, bis der RSI-Indikator unter 30 fällt, bevor Sie kaufen. Der nächste Schritt besteht natürlich darin zu verkaufen, sobald der RSI über 70 steigt. Trading erscheint einfach, aber gerade das ist es nicht.
Letztlich führen Indikatoren dazu, dass sich neue Trader auf Signale ausrichten. Signale veranlassen den Trader zu traden. Das ist ein schlechter Einstieg in den Tradingberuf. Warum?
Es mag sich paradox anhören, aber für einen neuen Trader kommt es vor allem darauf an zu lernen, wann nicht getradet werden darf.
Sie sollten den Markt beobachten, studieren und analysieren. Sie sollten lernen zu erkennen, was im entsprechenden Markt vor sich geht und auf den Marktkontext achten. Trading kommt erst dann an die Reihe, wenn Sie den Markt deuten können.
Erfahrene Trader wissen, dass Tradingsignale von sekundärer Bedeutung sind. Wenn Sie den Trend des Marktes richtig erfassen können, gibt es Dutzende Möglichkeiten, um in den Markt einzusteigen.
Die meisten Trader lernen diese Lektion jedoch auf die harte Weise. Gleich von Anfang an verschwenden wir viel Zeit damit, Trading-Signalen nachzujagen, anstatt den Gesamtzusammenhang des Marktes zu analysieren.
In dieser Hinsicht ist Price Action Trading hilfreich, denn es betont die Wichtigkeit der Analyse. Beobachten Sie jeden Kursstab, während er sich entwickelt, und interpretieren Sie dessen Auswirkung auf Ihre Markthypothese. So erlernen Sie Price Action Trading.
Dieser Ansatz betont die Analyse und die Geduld anstelle von Kauf- und Verkaufssignalen.
Chartmuster zeigen das Risiko des Trades auf
Ein Price Action Trader verwendet Chartformationen, um in den Markt einzusteigen. Die meisten Chartmuster beinhalten ein dazugehöriges Verluststopp-Niveau.
Eine bullische Chartformation besagt, dass die Kurse steigen. Daher sollten die Kurse nicht unter das Chartmuster fallen. Ist das aber der Fall, hat das Chartmuster versagt, so dass es klug ist, die Tradingposition zu schließen.
Das gleiche Prinzip gilt für bärische Chartformationen. Betrachten Sie das folgende Beispiel für das Versagen eines Trend Bar Signals. Wenn die Kurse über das Hoch der Chartformation steigen, wissen wir, dass diese Chartformation gescheitert ist, so dass es Zeit wird, die Short-Position zu schließen.
Jede Chartformation besitzt natürliche und logische Stop-Loss-Punkte. Wenn Sie mit Chartmustern arbeiten, sind Sie zwangsläufig der Möglichkeit von Verlusttrades ausgesetzt.
Das ist der entscheidende Punkt. Neueinsteiger müssen die Realität unvermeidlicher Verlusttrades so früh wie möglich akzeptieren, wobei das Erlernen von Chartmustern einen wesentlichen Schritt darstellt, das Risiko des Trading anzuerkennen.
Demgegenüber besitzen Signale durch Indikatoren keinen ersichtlichen Verluststopp-Bereich.
Sie haben zum Beispiel eine Kaufposition bezogen, nachdem der Stochastik-Indikator vom Überverkauft-Bereich nach oben gedreht hat.
Wann wird das Signal ungültig? Auf welchem Kursniveau werden Sie sich eingestehen, dass das Signal fehlgeschlagen ist? Das sind wichtige Fragen, die Anfänger nicht stellen werden, weil sie diese Fragen nicht bedenken.
Ein besonnen vorgehender Anfänger dürfte die Notwendigkeit der Risikokontrolle einsehen. Allerdings gibt es keine klare Methode zur Platzierung von Verluststopps für Indikatoren-Signale. Daher werden sich viele Anfänger darauf einigen, Ihre Verluststopps aufgrund des Betrages festzulegen, den sie bereit sind zu verlieren.
Das ist ein weit verbreiteter Fehler. Einen Verluststopp ohne Berücksichtigung von Kurs und Volatilität festzulegen, führt langfristig gesehen zum Scheitern.
Price Action Trading oder Indikatoren
Verstehen Sie die obigen Erläuterungen nicht so, dass Indikatoren unbrauchbar und schlecht sind.
Indikatoren sind nicht wertlos, aber sie sind nützlicher für Trader, die die Price Action verstehen.
In der Entwicklung befindliche Trader richten sich auf das Falsche aus. Sie konzentrieren sich auf Trading, Strategien und Perfektion. Was Sie lernen und verstehen sollten, sind Analyse, Risiko-Management und Geduld.
Trading der Price Action fördert die richtige Grundhaltung. Deshalb ist sie gut geeignet für Anfänger.
Wie immer ist der Trader der wichtigste Faktor. Sie können zwar auf die Price Action bauen, aber dennoch auf die falschen Dinge ausgerichtet sein. Die Price Action erleichtert es Ihnen, aber sie brauchen die richtige Geisteshaltung, damit es funktioniert.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: Why new Traders should start with Price Action Trading (and not with Indicators)
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
Fünf Fähigkeiten, die Price Action Trader haben
Es gibt keine berufliche Qualifikation oder akademische Kurse für Price Action Trading. Um zu wissen, was in einem Markt vor sich geht, brauchen Sie eigentlich nur eines: den Preis. Aber damit fängt alles erst an. Sie müssen aufgrund Ihrer Interpretation der Price Action Geld verdienen.
Price Action ist zwar einfach, aber ein Price Action Trader zu sein ist schwer. Sich die Candlesticks und Chartformationen ins Gedächtnis einzuprägen, ist in der Trading-Praxis nicht genug. Sie brauchen einige Fähigkeiten bezüglich der Price Action, die Sie auf jeden Markt anwenden können, um die Bedeutung des Ganzen zu verstehen.
Ich habe fünf Fähigkeiten herausgefunden, über die jeder Price-Action-Trader verfügen sollte. Um ein großartiger Price Action Trader zu werden, müssen Sie diese fünf Fähigkeiten entwickeln, ausbauen und perfektionieren.
Swing-Pivots ausfindig machen
Der Markt bewegt sich in Swings. Diese Swings bestimmen die Marktstruktur. Sie bilden die Grundlage für die Unterstützung und den Widerstand des Marktes. Die Marktstruktur ist so etwas wie Ihr Kampffeld.
Es ist das Terrain, in dem Sie gewissermaßen gegen Ihre Feinde kämpfen. Je besser Sie das verstehen, desto größer wird Ihr Nutzeffekt sein. Wenn Sie sich dem Fluss der Kurse anschließen wollen, folgen Sie den Price Swings. Diese werden Ihnen folgendes zeigen:
- die derzeitige Marktrichtung und
- potentielle Unterstützung und Widerstand.
Die folgenden beiden Beispiele beziehen sich auf 6E Futures (Euro-Future) im Zeitrahmen von 10 Minuten:
- Ungeachtet dessen, wie Sie die Swing Pivots definieren, sind diese beiden Punkte definitiv wichtige Swing-Tiefs.
- Trotz des raschen Sell-off (schneller Ausverkauf) fand der Markt Stützung im vorangegangenen Unterstützungsbereich.
- Im folgenden Chart ist der Abwärtstrend vergrößert dargestellt.
- Beachten Sie die Swing-Hochs und Swing-Tiefs. Sie gingen tiefer und tiefer. Versuche, über das vorherige Swing-Hoch hinaus zu gelangen, wurden abgewiesen. Ein klarer Abwärtstrend.
- Der Unterstützungsbereich (gestrichelte blaue Linie) wurde von vorherigen großen Swing-Tiefs übertragen.
Zu den Methoden zur Kennzeichnung der Swing Pivots gehören Gann-Swings und Percentage-Swings (Zigzag-Indikator).
Wie alles beim Trading ist keine Methode perfekt. Suchen Sie sich einfach eine Methode aus und bleiben Sie dabei.
Zeichnen Sie Trendlinien
Trendlinien zu zeichnen, entspricht der natürlichen Entwicklung der Price-Swings. Um eine Trendlinie zu erhalten, verbindet man einfach die Swing-Pivots und verlängert die daraus folgende Linie bis zur rechten Seite des Charts.
- Trendlinien teilen Ihnen mit, in welche Richtung Sie sich orientieren müssen.
- Trendlinien fungieren als Unterstützung und Widerstand.
- Trendlinien tragen dazu bei, das Trend-Momentum zu erfassen.
Lassen Sie die Trendlinien nicht unbeachtet. Die Methoden der Price Action funktionieren mit dem meisten Zeitrahmen.
Das folgende Beispiel ist ein Wochenchart des SPY (ETF auf den S&P 500 Aktienindex). (Die Trendlinie wurde gezeichnet entsprechend einem gültigen Pivot, den ich in meinem Kurs erkläre.)
Wenn Sie Trendlinien lieben, werfen Sie einen Blick auf Andrew`s Pitchfork. Es kombiniert Swing Pivots und Trendlinien zu einem eleganten Tradinginstrument.
Ermitteln Sie, ob Unterstützung/Widerstand halten oder fehlschlagen
Was sind Unterstützung und Widerstand? Erfüllen sie immer ihre Rolle als Unterstützung und Widerstand? Sind diese Unterstützungs- und Widerstandsbereiche zu 100% zuverlässig?
Nein!
Wenn Sie erwarten, dass eine Unterstützung hält, werden Sie kaufen, wenn der Markt das Unterstützungslevel testet. Wenn Sie damit rechnen, dass ein Unterstützungslevel versagt, werden Sie verkaufen, wenn der Markt einen Ausbruch durch den Unterstützungsbereich vollzieht. Halten oder fehlschlagen.
Dies beeinflusst Ihre Tradingstrategie. Wesentlich für eine richtige Beurteilung ist Geduld. Wenn Sie Zweifel haben, ist die beste Handlungsoption die, dass Sie mehr Hinweise durch die Price Action abwarten.
- Die tieferen Swing-Hochs und tieferen Swing-Tiefs scheinen eine bärische Trendwende anzuzeigen
- Als ein solider Abwärtsschub die Trendlinie durchbrach, waren wir nicht sicher, ob es sich noch um eine wirksame Unterstützung handelte.
- Ein geduldiger Trader hätte sich zurückgehalten, bis sich dieses höhere Swing-Tief gebildet hat. Es bestätigte, dass die Bullen immer noch herumlungerten.
Erkennen Sie Kauf- und Verkaufsdruck
Es gibt winzige Orderflüsse, die Sie aufspüren müssen. Kauf- und Verkaufsdruck an entscheidenden Kurspunkten ist hilfreich, um Ihre Trade-Einstiege zu verfeinern.
Einen präzisierten Einstieg zu haben, bedeutet, bei jedem Trade weniger Risiko zu haben und Zickzack-Bewegungen aus dem Weg zu gehen. Sehen Sie den bullischen und bärischen Druck im folgenden Chart?
Wie erkennen Sie Kauf- und Verkaufdruck?
Die meisten Trader der Price Action benutzen starre Chartmuster, um Kauf- und Verkaufsdruck ausfindig zu machen. Aber es ist nicht ausreichend, die Chartmuster auswendig zu lernen. Sie müssen die Psychologie und das Grundprinzip hinter jedem Chartmuster erfassen.
Betrachten Sie jeden Kursstab bzw. Candlestick genau: Hoch, Tief, Schlusskurs, oberer Schatten, unterer Schatten, Kursspanne. Studieren Sie jeden Kursstab im Hinblick auf den vorhergehenden Kursstab. Verstehen Sie, was diese zum Funktionieren bringt. Erkennen Sie, wann sie funktionieren. Nur dann können Sie Kauf- und Verkaufdruck im Echtzeit-Trading erkennen. Beginnen Sie mit dieser Anleitung:
Verwenden Sie realistische Gewinnziele
Die Gewinnmitnahme ist eine Fertigkeit, die häufig vernachlässigt wird. Sie müssen bedenken, dass die meisten Trades aufgrund des richtigen Gewinnziels lukrativ sein können.
Von entscheidender Bedeutung ist, das richtige Gewinnziel auf der Grundlage der Price Action zu finden. Das gilt insbesondere für kurzfristig orientiertes technisches Trading. Es gibt drei breit angelegte Kategorien für Techniken, um Gewinnziele zu bestimmen.
- Unterstützung/Widerstand: Ausstieg für einen Long-Trade am Widerstandslevel. Ausstieg für einen Short-Trade am Unterstützungslevel.
- Ermittlung des Gewinnziels aufgrund einer Kursformation. (Wie man beispielsweise ein Gewinnziel aufgrund eines starken Kursschubs ermittelt.)
- Ermittlung des Gewinnziels mit einem Indikator für Volatilität wie dem ATR oder der Standardabweichung.
Gewinne können nicht auf sich selbst aufpassen. Sie müssen dafür sorgen, sie vom Tisch zu nehmen.
Lesetipp: Zehn Wege für Trader zur Gewinnmitnahme.
Abschließende Betrachtung: Fähigkeiten für das Trading der Price Action
Ein Trader der Price Action zu sein, bedeutet nicht nur zu wissen, was ein Candlestick-Chartmuster Engulfing oder eine Kopf-Schulter-Chartformation ist. Wie Sie sehen, muss ein guter Trader unterschiedliche Arten der Analyse durchführen:
- Markttendenz (Swing Pivots und Trendlinien)
- Trade-Einstieg und Risikokontrolle (halten versus fehlschlagen, Kauf-/Verkaufsdruck)
- Trade-Ausstieg und Gewinnmitnahme (Gewinnziel)
Wenn Sie ein hervorragender Trader der Price Action sein wollen, der dauerhafte Gewinne generiert, ohne sich auf sein Glück zu verlassen, dann müssen Sie geschickter sein als nahezu alle anderen Trader.
Zumindest müssen Sie besser als die 80 % sein, die Verlierer des Tradingspiels sind. Es ist nicht einfach, aber möglich, wenn Sie entschlossen genug sind. Letztlich sollten Sie nicht versuchen, alles auf einmal erlernen zu wollen.
Beginnen Sie mit dem größeren Bild der Markttendenz. Erkennen Sie, was die Kurse im Augenblick vollziehen. Gehen Sie dann dazu über, die Trade-Einstiege und Trade-Ausstiege zu ermitteln. Die meisten Trader fangen damit an, Einstiege zu suchen, während sie den Marktkontext unberücksichtigt lassen.
Die meisten Trader scheitern. Wenn Sie einen planvollen Weg wollen, um diese Fähigkeiten des Trading der Price Action zu erwerben, testen Sie meinen Kurs für Price Action Trading.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: What’s in your Price Action Trading Toolbox? 5 Skills all Price Action Traders must have
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
Drei Beispiele für die Analyse der Price Action Bar für Bar
Die Analyse Bar für Bar (Kursstab für Kursstab oder Kerze für Kerze) ist der härteste Teil beim Trading der Price Action. Trader haben sogar Methoden entwickelt, um dies zu vereinfachen, wobei diese Methoden von Chartmustern bis zu Checklisten reichen.
Welche Methode auch immer Sie benutzen, diese Beispiele werden Sie zum Umdenken anregen, was die Betrachtung der Price Action anbelangt. Warum? Weil sie zeigen, dass Price Action eine dem eigenen Ermessen anheimgestellte Befähigung ist und nichts mit Zauberei zu tun hat. Es ist eine Fähigkeit, die Sie durch Erfahrung vervollkommnen können, aber es ist keine Fähigkeit, die Sie von heute auf morgen erwerben können.
Was ist eine Analyse Bar für Bar?
Eine Analyse Kursstab für Kursstab (Bar für Bar) bedeutet nicht, dass jeder Kursstab bedeutungsvoll ist. Es bedeutet nicht, dass Sie jedem Kursstab, den Sie sehen, eine Bedeutung zuschreiben müssen. Warum nennen wir dies überhaupt Bar-für-Bar-Analyse?
Weil sie auf dem Prinzip aufbaut, dass jeder Kursstab wichtig sein kann.
Wichtig sein kann.
Darum müssen wir auf jeden Kursstab achten.
Aber wir dürfen nicht übertreiben bei der Analyse. Sie können sich abmühen, jedem einzelnen Kursstab einen Wert und eine Bedeutung zu verleihen, aber das ist nicht der Mühe wert. Normalerweise trägt dies nur dazu bei, Sie zu verwirren. Aus diesem Grund werden Sie feststellen, dass ich in der folgenden Analyse Kursstäbe auslasse. Ich schummle nicht, sondern so läuft einfach die Analyse der Price Action ab. Bei der Analyse der Price Action geht es um folgendes:
- Man muss herausfinden, was aktuell passiert, um
- Erwartungen hinsichtlich der Zukunft zu entwickeln, als eine Grundlage für die
- Beurteilung, was tatsächlich jetzt geschieht, um
- antizipieren zu können, was geschehen wird.
Es geht nicht um eindrucksvolle Vorhersagen, die immer stimmen.
Grundregeln für die Beispiele
Bei diesen Beispielen werden wir folgendermaßen vorgehen:
- Wir werden eine zufällige Stelle im Chart auswählen.
- Wir werden uns auf die Analyse eines Abschnitts mit 20 Kerzen (Bars) konzentrieren.
- Für den analytischen Kontext werden wir das letzte Pivot-Hoch und -Tief verwenden.
Die nachfolgenden Beispiele könnten ein wenig erdrückend auf Sie wirken. Das gilt insbesondere für diejenigen, die noch nicht vertraut mit der Analyse der Price Action sind. Vielleicht wollen Sie sich zuerst mit einigen nachfolgend genannten Artikeln beschäftigen, bevor Sie sich den Bespielen zuwenden.
- Anleitung für Anfänger zum Lesen der Price Action
- Die Verwendung von Trend-Bars zum Deuten des Marktes
- Nachfrage und Angebot des Marktes
Beispiel 1: Tageschart HD
In diesem Beispiel handelt es sich um den Tageschart von Home Depot (HD, NYSE).
Kontext der Price Action
Im rot umrandeten Rechteck sind die 20 ausgewählten Kursstäbe (Candlesticks) zu sehen. Die gepunkteten Linien bezeichnen das letzte Swing-Hoch und -Tief kurz vor der rot markierten Fläche.
Analyse Bar für Bar
Der folgende Chart zeigt die wortreich kommentierte Analyse. Klicken Sie die Texte an, um sie zu vergrößern.
- Diese bärische Outside-Kerze unternahm den Versuch, das letzte Swing-Tief zu erreichen.
- Dies scheiterte, und stattdessen geriet der Markt unter Kaufdruck.
- Die vorangegangene bärische Kerze testete, ob die Kaufkraft halten würde; und die bullische Outside-Kerze bestätigte, dass es die Bullen ernst meinten.
- Der Kurs stieg rasch und dynamisch, um das letzte Swing-Hoch zu testen. Trotz des scheinbar starken Aufwärtsschubs konnte der Markt nicht deutlich über den Widerstand hinausgelangen.
- Die Kurse fielen und der Markt geriet in eine Schiebezone . Die vier aufeinander folgenden bullischen Bars konnten den Markt nicht nach oben schieben. Beachten Sie ihren bärischen Hinweis.
- In der Folge sank der Markt tatsächlich nach unten.
- Danach erholte sich der Markt jedoch schnell wieder. (Bedenken Sie: Wenn sich die bärischen Erwartungen nicht erfüllen, erlangen die Bullen die Oberhand.)
Die darauf folgende Price Action
Das rot markierte Rechteck zeigt die Fläche, die wir gerade analysiert haben. Werfen Sie einen Blick auf die Price Action, die sich danach entwickelte.
Beispiel 2: 3-Minuten-Chart CL
In diesem Beispiel sehen wir einen Intraday-Chart, der 3-Minuten-Bars des Rohöl-Futures (Crude Oil = CL, NYMEX) zeigt.
Kontext der Price Action
Im roten Rechteck können Sie die 20 Kerzen (Kursstäbe) sehen, die wir analysieren werden. Die gepunkteten Linien bezeichnen das letzte Swing-Hoch und -Tief kurz vor der rot markierten Fläche, auf die sich die Analyse bezieht.
Analyse Bar für Bar
Der folgende Chart zeigt die Analyse von Rohöl-Futures (CL = Crude Oil Futures). Klicken Sie den Chart an, um ihn zu vergrößern.
- Dieser Kursstab (Bar) stellt einen kraftvollen Ausbruch über das letzte Swing-Hoch dar. Die Bullen könnten erschöpft sein.
- Der Verkaufsdruck spricht dafür, dass der Ansturm der Bullen vorüber sein könnte.
- Der erste echte Versuch des Marktes, nach unten vorzustoßen.
- Der bärische Vorstoß fand jedoch keine Fortsetzung. Diese beiden bullischen Kerzen (Bars) bedeuten, dass die Bullen immer noch die Kontrolle besitzen.
- Die oberen Schatten der Kerzen hier waren bedeutsam. Sie weisen auf Verkaufsdruck hin, und zwar in der gleichen Handelspanne, in der die Verkäufer vorher zu finden waren. (Wiederholter Verkaufsdruck innerhalb einer engen Handelsspanne ist ein zuverlässiges bärisches Signal.)
- Diese Folge von drei bullischen Kerzen war nicht so bullisch, wie es den Anschein hatte, denn es missglückte ihnen nicht nur, ein neues Hoch zu bilden, sondern der letzte Kursstab zeigte auch einen längeren oberen Schatten.
- Der Markt hatte sich nicht auf eine bestimmte Richtung ausgerichtet. Trend-Bars in beide Richtungen erzeugen wenig Folgebewegung.
Die darauf folgende Price Action
Dieses rote Rechteck zeigt die Fläche, die wir gerade analysiert haben. Betrachten Sie die Price Action, die sich danach entwickelte. Der Chart zeigt die nächsten 20 Kursstäbe (Bars), die sich auch über die nächste Handelssitzung erstrecken.
Beispiel 3: 15-Minuten-Chart 6E
In diesem Beispiel betrachten wir einen 15-Minuten-Chart des bekannten Forex-Futures-Währungspaares EUR/USD (6E, CME).
Kontext der Price Action
Das rot markierte Rechteck zeigt 20 Bars (Kursstäbe, Candlesticks), die wir analysieren werden. Die gepunkteten Linien bezeichnen das letzte Swing-Hoch und -Tief kurz vor der rot markierten Fläche.
Analyse Bar für Bar
Klicken Sie die Abbildung an, um sie zu vergrößern.
- Nach dieser starken bullischen Kerze (Bar) nahmen wir an, dass der Markt das letzte Swing-Hoch durchbrechen würde.
- Aber das war nicht der Fall. Dieses Versäumnis, zu einem neuen Hoch vorzustoßen, hatte bärische Auswirkungen.
- Der Markt bewegte sich seitwärts, unsicher, in welche Richtung es weiter gehen sollte.
- Diese bärische Outside-Bar brach aus der Handelsspanne (Schiebezone, Konsolidierung) aus und fungierte als Bullen-Falle. Das war ein mögliches Short-Setup.
- Die Kurse fielen mit starkem Druck, möglichweise ein bärischer Klimax.
- Eine weitere Handelsspanne, die eine Unterbrechung nach dem enormen bärischen Schub mit sich brachte.
Die darauf folgende Price Action
Dieses rote Rechteck zeigt die Fläche, die wir gerade analysiert haben. Betrachten Sie die Price Action, die sich danach entwickelte. Sie bestätigte, dass der letzte bärische Schub tatsächlich ein Klimax war, der einer Trendumkehr vorausging.
Warnungen
Eingeschränkte Analyse
In diesen Beispielen habe ich den Marktkontext auf das letzte wichtige Hoch und Tief beschränkt, um die Dinge so einfach wie möglich zu machen. Ich habe auch die subtileren Gegebenheiten der Price Action vor den letzte 20 Kerzen nicht berücksichtigt.
Wenn Sie die tatsächliche Analyse vornehmen, wird natürlich alles noch komplexer sein. Dazu müssen Sie dann die Richtung des Marktes analysieren, indem Sie in der Historie des Charts weiter zurück gehen. Sie werden sicherlich Ihre Betrachtung über die letzten 20 Candles hinaus ausweiten müssen.
Analyse ist nicht Trading
Ein Analyst versucht einfach zu ergründen, was sich ereignete, und was sich demnächst ereignen könnte. Ein Trader muss herausfinden, wie viel er riskieren kann und was er anzielt, und er muss entscheiden, ob es Geld zu verdienen gibt. Die obigen Beispiele veranschaulichen die Analyse der Price Action, aber nicht das Trading der Price Action. Ich habe nicht erwähnt, wo man ein- und aussteigen sollte. Aber Sie werden aufgrund der Analyse bestimmt Ihre eigenen Trades ausfindig machen. In diesem Artikel geht es nicht um Trading. Es geht um Analyse, die den Grundstein des erfolgreichen Tradings darstellt.
Abschließende Bemerkungen
Wenn Sie dem Marktpreis Aufmerksamkeit erweisen, werden Sie dessen großen Wert erkennen. Aber es handelt sich dabei um eine Fähigkeit, die Zeit benötigt, um sie zu entwickeln. Ich habe die Beispiele so einfach wie möglich gehalten, so dass Sie diese verfolgen können, ohne zusätzliche Konzepte erlernen zu müssen. Aber wenn Sie noch weitere Nachforschungen anstellen wollen und Fragen stellen, die sich etwa so anhören:
- Warum bezeichneten Sie diesen speziellen Kursschub als „klimatisch“?
- Warum sagten Sie, dass diese Bars (Kursstäbe) eine seitwärts verlaufende Handelsspanne ausbilden?
- Wie konnten Sie wissen, dass es da Verkaufsdruck gab?
In diesem Fall können Sie hier mehr in meinen Price Action Kurs erfahren. Abgesehen davon, brauchen Sie weder meinen noch andere Kurse, um zu erlernen, wie man Price Action interpretiert. Das wirkliche Lernen liegt im intensiven Studium von Charts.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: 3 examples of bar by bar price action analysis
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
Mit der Price Action in den Märkten traden
Das Price Action Trading hat in amerikanischen Trader-Kreisen in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen. Im deutschsprachigen Raum hingegen ist der Begriff Price Action Trading immer noch wenig bekannt. Hier liegt der Fokus auf der sogenannten Markttechnik. Im Gegensatz zur Markttechnik, die auf Konzepten basiert, die wohl als erster Autor der US-Trader Joe Ross bekannt gemacht hat, kennt das Price Action Trading keine strukturellen Grenzen.
Grundlage für das Price Action Trading ist die pure Marktbewegung, wobei im wesentlichen folgende Instrumente zur Analyse und Handelsentscheidung genutzt werden:
- Klassische Chartformationen
- Candlestick-Analyse
- Konzepte von Trend und Konsolidierung
- Widerstand und Unterstützung
- Fibonacci-Korrekturen
- Trendlinien
- Kurs-Pivotpunkte (Swing-Hoch und -Tief)
- Einfache gleitende Durchschnitte
- Multiple Zeitrahmen-Analyse
Einen sehr wichtigen Einfluss auf auf die Chartanalyse und Trading-Entscheidung hat außerdem die Analyse und Einschätzung der vorherrschen Trader-Psychologie.
Price Action für Anfänger
Sie haben gerade mit Trading angefangen?
Von der Definition der Price Action bis zu den wichtigsten Chartmustern finden Sie hier alles, um sofort mit Ihrer Price Action Trading Ausbildung zu beginnen.
Was ist Price Action?
- Price Action Trading Einführung – Was ist Price Action?
- Warum neue Trader mit Price Action anfangen sollten – Fangen Sie Ihren Lernprozess richtig an und sparen Sie Zeit.
- 5 Schritte, um ein Price Action Trader zu werden – Eine Schritt für Schritt Einleitung für den verunsicherten Anfänger.
Price Action lesen
- 10 Candlestick Chartmuster, die Sie kennen müssen – 10 Candlestick Chartformationen, die den Weg weisen.
- 10 Chartmuster für Price Action Trading – Klassische Chartmuster mit Trading-Regeln.
- Trading mit Widerstand/Unterstützung – Eine Einführung zum Zeichnen und Trading von Widerstand/Unterstützungs-Bereichen.
- Price Action Tradingstrategien (über Kursmuster hinausgehend) – Eine Einleitung zu den Komponenten einer holistischen Price Action Trading Strategie.
Price Action Trading Tools
Haben Sie die Grundlagen bereits verstanden?
Lesen Sie jetzt weiter und lernen Sie die Price Action Tools – Trendkerzen, Trendlinien, Trendkanäle (Channels), Swing-Pivot-Punkte, Konsolidierung, kursbasierte Charttypen und mehr.
- 5 Fähigkeiten, die Price Action Trader haben müssen – Die Werkzeugkiste für Price Action Trading.
- Trendkerzen – Ein einfacher Weg, auf die Price Action zu schauen – Ein intuitives Konzept um Kurse zu lesen.
- Swing-Trading mit Trendlinien – Der beste Freund eines Price Action Traders.
- 4 Wege, um einen Trendkanal zu handeln – Ein vielseitiges Price Action Tool.
- Eine schlichte und einfache Trading-Strategie mit Trendlinie und Channel – Eine unkomplizierte Strategie mit Trading-Beispielen.
- 4 Price Action Methoden zur Bestimmung des Intraday-Trends – Die Richtung des Marktes für Daytrading bestimmen.
- 3 praktische Anwendungen der Preis-Konsolidierung – Nutzen Sie Seitwärtsmärkte, um besser zu traden.
- 10 Arten von Börsencharts für das Trading – Vom normalen Candlestick bis zu exotischen Kagi-Linien
- 3 Beispiele für die Price Action Analyse Bar für Bar – Eine Veranschaulichung von enger Kursanalyse
- 7 Trading Channels zur Analyse der Price Action
Price Action Trading-Konzepte
Wenn Sie mit den technischen Aspekten schon zurecht kommen, brauchen Sie vielleicht trotzdem noch neue Perspektiven und Tipps, um Ihre Trading-Performance zu verbessern.
Tipps
- 10 Gesetze für Price Action Trader – Grundregeln für Price Action Trader.
- Ein 5-Punkte Plan für Price Action Trader – Grundprinzipien für minimalistische Trader.
- 7 Price Action Trading-Mythen enttarnt – Price Action Trading ist nicht der Heilige Gral.
Techniken
- 3 nützliche Tipps für Intraday Price Action Trading – 3 Wege, um Probleme zu vermeiden.
- 4 praktische Daytrading Tipps für Price Action Trader – Nutzen Sie Ihre Kursbeobachtungen voll aus.
Lehnen wir uns etwas zurück
- Wie man als Price Action Trader in den Markt einsteigt – Was bedeutet es, wenn man Stop Orders und Limit Orders nutzt.
- Trading-Tagebuch führen als diskretionärer Price Action Trader – Tipps, um solide Handelsaufzeichnungen zu führen.
- Was ist der beste Zeitrahmen für Price Action Trading? – Eine beliebte Frage mit keiner einfachen Antwort.
Price Action Trading Strategien
Sind Sie bereit für Trading Strategien? Dann lesen Sie weiter.
Balken-Muster
- Trend-Balken versagt – Ein einfaches und vielseitiges Kursmuster aus meinem Day Trading with Price Action Course.
- Inside Bar für Daytrading Futures – Das klassische risikoarme Kursmuster im richtigen Kontext.
- Inside Day/NR4 (ID/NR4) – Ein risikoarmes Volatilitäts-Kursmuster aus dem Buch von Toby Crabel.
- NR7 Trading Strategie – Ein beliebtes und einfaches Kursmuster für niedrige Volatilität.
- Pinocchio Bar Trade Setup (Pin Bar) – Ein klassisches Täuschungs-Chartmuster, welches die Trader bei einer Marktumkehr in die Falle lockt.
- Yum-Yum Fortsetzungs-Chartmuster – Ein zuverlässiges Fortsetzungsmuster, welches das gewiefte Konzept der Ausweitung des Kursstabes nutzt.
- Popgun Chartmuster – Ein Kursmuster um impulsive Elliott-Wellen zu finden.
- Swing-Trading mit Outside Bar – Aussenstab-Versager nutzen, um einen Trade zu eröffnen.
- Drei-Stäbe Inside Bar Muster – Eine Anpassung eines Innenstabes an den Marktkontext und für Bestätigung.
- Drei-Stäbe Trendwende Chartmuster im Daytrading – Das Drei-Stäbe Umkehrmuster modifiziert für geringere Frequenz, aber höhere Trading-Wahrscheinlichkeit.
- Trading von aufeinander folgenden Aufwärts/Abwärts Balken – Ein klares Kursmuster, welches Trader euphorisch macht (oder nicht).
- Daytrading-Setup des Kursrücklaufs von Thomas Bulkowski – Eine Daytrading-Strategie von Thomas Bulkowski
Candlestick-Muster
- Hikkake Trade Setup – Eine Variante des Inside Bars, um andere Trader zu verstricken.
- Engulfing Candlestick mit Marktstruktur – Eine populäre Candlestick Chartmuster Trading Strategie.
- Three Black Crows und Three White Soldiers – Eine Candlestick Trading Strategie
- Candlestick mit Pivotpunkten – Eine Intraday Trading-Methode, welche die Parkett-Pivotpunkt nutzt.
- Candlesticks mit einem Gleitenden Durchschnitt – Eine solide Kombination von Candlestick Chartmustern mit Gleitenden Durchschnitten.
- Candlesticks traden mit dem RSI-Indikator – Eine Tradingtechnik aus Steve Nison’s “Japanese Candlestick Charting Techniques”.
- Trend-Trading mit Heiken-Ashi Candlestick-Analyse – Eine besondere Art der Candlesticks, um Trends zu erwischen.
Kurs mit Volumen
- Ankerzonen – Eine starke Methode, die Kursspanne, Kurslücke und Volumen kombiniert, um Schlüsselzonen für Widerstand/Unterstützung zu finden.
- On-Balance Volume Trading Strategie, um dummes Geld reinzulegen – Ein intuitiver Volume-Indikator, um Kursbewegung zu klären.
- Hohe Gewinne machen bei Pullbacks mit niedrigem Volume – Eine einfache Beobachtung von Kurs und Volume.
- Unterstützung und Widerstand finden mit Volume-Hinweisen – Hohe Umsatz-Signale nutzen, um zuverlässige Kurs-Pivots zu finden.
Kurslücken
- Exhaustion Gap Trading Strategie für Trendwenden – Ein Gap Trading Technik für Swing Trader.
- Fortsetzungs-Trading mit Runaway Gaps – Ein weiteres nützliches Gap zu beobachten.
Price Action mit Minimal Indikatoren
- John Hill’s Trendlinien-Theorie – Eine besondere Trendlinien-Strategie für das Trading von Pullbacks.
- Jjrvat’s Kursbasiertes Trading – Eine verlässliche Scalping-Strategie, die einen Gleitenden Durchschnitt nutzt, um Kurswellen anzuzeigen.
- Zweibeiniger Pullback zum Gleitenden Durchschnitt – Ein Setup von Al Brooks, der dieses als das beste Setup für Anfänger beschrieben hat.
- Intraday Trend Trading mit Price Action – Eine Strategie für Liebhaber des Keltner Channels.
- Verbessertes Drei-Kerzen Pullback Muster – Ein besserer Pullback mit dem dreifach geglätteten EMA (TRIX).
- Andrew’s Pitchfork Trading Strategie – Kein Indikator per se, aber wir lieben Trendlinien.
- 50 % Retracement Swing-Trading Strategie – Eine verlässliche Marke für einen soliden Pullback Trade
Weitere Ressourcen, um mehr über Price Action zu lernen
Brauchen Sie mehr Hilfe?
- Top 10 Price Action Tradingbücher – Die besten Bücher zum Thema
- 9 Webseiten um mehr über Price Action Trading zu lernen – Kostenlose Artikel/Forum Beiträge aus dem Internet
- Day Trading with Price Action Course – Galen Wood’s complete trading framework.
Weitere Webseiten und Autoren zum Thema Price Action Trading, die mir gut gefallen:
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Die zehn Gebote für Price Action Trader
Trader tun alles Mögliche, um an den Märkten Geld zu verdienen. Sie kaufen sich bessere Computer, wechseln ihren Broker und springen von einem Markt zum anderen. Aber eines wird häufig übersehen, und zwar das, was die Charts ausmacht: die Price Action.
Egal, ob Sie ein erfahrener Trader oder ein Anfänger sind. Sie dürfen das Wichtigste des Price Action Trading nicht vergessen: die Einfachheit.
Behalten Sie diese 10 Gebote des Price Action Trading im Auge, wenn Sie traden. Sie werden Ihnen dabei behilflich sein, auf konsequente Weise nur die besten Trades einzugehen und aufgeschlossen für neue Möglichkeiten zu sein.
Sie sollen die Kursanalyse zuerst vornehmen.
Wie sieht es mit der momentanen Kursentwicklung aus? Stellen Sie sich vor, welche weitere Kursentwicklung Sie erwarten.
Denken Sie darüber nach, was es bedeutet, wenn sich die Kursentwicklung in der von Ihnen erwarteten Weise vollzieht. Überlegen Sie, was es heißt, wenn dies nicht der Fall ist.
Schauen Sie zuerst auf die Kurse. Die Analyse geht vor, und zwar bevor Sie Ihre Augen auf den von Ihnen bevorzugten gleitenden Durchschnitt richten. Sie müssen Ihre Analyse mit den Kursen begründen und nicht mit von den Kursen abgeleiteten Faktoren.
Je mehr Sie mit der Price Action selbst herausfinden, desto einfacher wird Ihr Tradingansatz. Und die einfachere Lösung ist die bessere.
Sie sollen die Indikatoren nicht verteufeln.
Price Action Trader verteufeln Indikatoren gerne und bezeichnen alle Indikatoren als nutzlos. Dieses Gebot verbietet diese Vorgehensweise.
Anstatt alle Indikatoren aus dem Fenster zu werfen, beantworten Sie die folgenden Fragen:
- Warum sollen Sie diesen Indikator verwenden?
- Warum ist es besser, diesen Indikator zu nutzen, anstatt ausschließlich den Kurs?
- Welchen Nutzen hat der Indikator für Ihre Analyse?
Wenn der Indikator nützlich für Ihre Analyse ist und Gewinne bringt, verwenden Sie ihn. Erfolgreiche Trader interessieren sich mehr für Gewinne als für die Bezeichnung „Price Action Trader“.
Sie sollen Ihre Charts nicht überladen.
Sie denken vielleicht, dass ich mit Überladen der Charts mit Indikatoren so etwas wie das obige Beispiel meine. Das ist zwar richtig, aber man kann seine Charts auch mit Price Action Instrumenten überladen.
Zum Beispiel können Sie es mit Trendlinien übertreiben.
Das Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen können Sie auf alles in Ihrem Chart anwenden. Unabhängig davon, wie viele Indikatoren Sie Ihrem Chart hinzufügen, besitzen Sie nur zwei Augen und ein Gehirn.
Je mehr Faktoren Sie Ihrem Chart aufladen, desto mehr leidet Ihre analytische Fähigkeit darunter. Jeder weitere Indikator, durch den Sie Ihren Chart ergänzen, hat weniger Nutzen als der vorherige.
Halten Sie Ihre Charts klar und sauber, so dass Sie den Weg zum Erfolg wahrnehmen können.
Bewahren Sie Ihre Zeit, Ihre Energie und Ihren Raum für die Instrumente, die Sie zum Traden brauchen.
Sie sollen sich nicht zwanghaft mit den Namen von Kursformationen beschäftigen.
„Ist das eine Pin Bar? Oh, das ist eine bullische Engulfing Candlestick-Formation.“
„Nun, das entspricht nicht der Definition des Super-Chartmusters auf Seite XX im Handbuch der Bezeichnungen für Chartmuster .“
Denken Sie in solchen Begriffen? Wenn dem so ist, schreiben Sie den Bezeichnungen von Chartmustern zu viel Bedeutung zu. Mit den phantasievollen Namen, die man Chartformationen gibt, ist es allzu einfach zu glauben, dass diese Namen diesen Formationen Macht verleihen. Blicken Sie hinter die Begriffe.
Für einen Neuling, der gerade damit begonnen hat, die Namen der gebräuchlichen Formationen zu erlernen, ist es sicherlich nützlich. Auch wenn Sie über Trading schreiben oder darüber sprechen, müssen Sie die Bezeichnungen kennen.
Aber wenn Sie mit dem Trading Geld verdienen wollen, müssen Sie überhaupt keine Bezeichnungen kennen. Konzentrieren Sie sich auf das Kursverhalten und nicht auf Head-and-Shoulders.
Denken Sie über die Art der Price Action nach, die Sie ausfindig machen wollen.
Ihr Interesse ist nicht darauf gerichtet, eine Pin Bar zu finden. Sie sind daran interessiert, Verkaufsdruck zu entdecken. Sie wollen keinen Double Top erkennen, sondern Sie wollen die Zurückweisung bzw. den Rücklauf vom letzten Swing-Hoch des Marktes sehen.
Was ist der Name? Das Ding, das wir eine Rose nennen, würde unter jedem Namen ebenso lieblich riechen.
William Shakespeare (aus „Romeo und Julia“)
Wenn Sie den Markt gut genug analysiert haben, werden Sie erkennen, dass sich die gleichen Formationen laufend wiederholen. Trotzdem werden tagtäglich Menschen versuchen, sich dafür bezahlen zu lassen, dass sie den Chartformationen jeweils neue Namen geben. Diese Bezeichnungen werden sie sogar als Handelsmarken amtlich eintragen lassen. Und es hat den Anschein, dass sie mehr Zeit damit verbringen, ihre Handelsmarken zu verteidigen, als die besagten Chartformationen zu traden.
Vergessen Sie die Namen.
Sie sollen nicht in illiquiden Märkten traden.
Price Action Tradingtechniken wurden aufgrund der Beobachtung entwickelt, wie sich die Kurse in den verschiedenen Märkten bewegen. Das ist aber nicht alles: Diese Beobachtungen wurden in liquiden Märkten angestellt, etwa in wichtigen Aktienmärkten und in den E-Minis.
Die illiquiden Märkte wie die Penny Stocks (Kleinaktien: Euro-Raum unter 1 Euro; USA unter 5 Dollar) verhalten sich anders. Price Action Techniken in illiquiden Märkten zu praktizieren, ist nicht gerade vernünftig.
Außerdem sind die Tradingkosten in illiquiden Märkten höher. Demzufolge ist es schwieriger, die Gewinne abzuzapfen, die Sie wollen.
Sie sollen den Trend der Kurse respektieren.
Um es mit anderen Worten auszudrücken: Berücksichtigen Sie den Gesamtzusammenhang. Achten Sie auf den Trend oder die Abwesenheit eines Trends. Der Marktkontext kommt immer vor den Einzelheiten.
Ihr Tradingvorteil ergibt sich stets daraus, dass Sie die Markttendenz richtig erkennen. Wie zum Beispiel oben zu sehen ist, funktionieren in einem bärischen Markt die meisten Short-Setups, und die meisten Long-Setups scheitern.
Das bedeutet folgendes: Selbst mit dem besten bullischen Setup, das es gibt, gilt es, wenn der Trend des Marktes bärisch ist, nochmals nachzudenken und unbedingt abzuwarten, bis eine Bestätigung erfolgt.
Allerdings heißt Respekt nicht, kritiklos zu folgen. Es bedeutet, dass Sie den Gesamtzusammenhang nicht vergessen dürfen, wobei die Price Action bei der Entscheidungsfindung eine wichtige Rolle spielt. Aber das gilt nicht absolut. Das trifft für fast alles zu, was mit dem Markt zusammenhängt.
Sie sollen Unterstützung und Widerstand des Marktes respektieren.
Ja, ein Price Action Trader ist in diesem Sinne respektvoll.
Wenn es um die Trade-Einstiege und Ausstiege geht, passen Sie gut auf Unterstützung und Widerstand auf. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden Bullen und Bären um diese Bereiche kämpfen.
Bei den besten Setup-Einstiegen werden Sie häufig erfahren, dass Unterstützung und Widerstand mit diesen übereinstimmen.
Für die Gewinnmitnahme platzieren Sie nicht nur eine beliebige Takeprofit Limit Order. Unterstützung und Widerstand bieten logische Möglichkeiten zur Gewinnmitnahme für Short- und Longpositionen gleichermaßen.
Wie es auch bei Preistrends der Fall ist, können Sie immer aus trifftigen Gründen mit Unterstützung und Widerstand nicht einverstanden sein.
Sie sollen das Risiko mithilfe von Chartformationen kontrollieren.
Das ist die Haupteigenschaft des Price Action Trading. Durch Beobachtung des Kursverlaufs können Sie für Ihre Trades natürliche Stop-Loss-Punkte finden.
Wenn Sie eine Shortposition aufgrund einer bärischen Kursformation eröffnen, wie mit dem Trend-Bar Fehlsignal unten gezeigt wird, bietet das Hoch der Formation ein untergeordnetes Widerstandslevel. Das ist der natürliche Bereich für einen Verluststopp.
Chartmuster führen uns in den Markt hinein. Aber wenn Sie einen durch die Chartformation vorgegebenen Verluststopp für den Ausstieg verwenden, nutzen Sie deren größten Vorteil, indem Sie Ihr Risiko bestimmen.
Dies ist ein grundlegender Baustein Ihres Risiko-Managements. Mit unserem festgelegten Trade-Risiko und Tradingkapitel ist eine vernünftige Positionsgröße möglich.
Sie sollen die Volatilität der Kurse analysieren.
Price Action ist ohne die Analyse der Volatilität der Kurse (Handelsspanne) nicht möglich. Die Analyse der Kurspanne führt uns zu Kursmustern der Volatilität wie dem NR4, NR7 und WR7.
Noch wichtiger ist, dass die Analyse der täglichen Handelsspanne einen entscheidenden Richtwert zur Gewinnmitnahme darstellt.
Kennen Sie die durchschnittliche Handelsspanne des Marktes, den Sie traden? Kennen Sie den durchschnittlichen Mittelwert der täglichen Handelsspanne des Marktes? Kennen Sie die Verteilung der täglichen Handelsspanne?
Wenn das nicht der Fall ist, riskieren Sie ein unrealistisches Kursziel.
Beispielsweise hat die tägliche Handelsspanne des Marktes, den Sie handeln, in den letzten 10 Jahren nie den Wert von 50 überschritten. Als Daytrader haben Sie es erfreulicherweise geschafft, am Tief der Handelssitzung zu kaufen. Das ist gut. Aber dann haben Sie ein Kursziel von 60 Ticks festgelegt.
Es ist zwar nicht unmöglich, dass der Markt Ihr Ziel von 60 Ticks erreicht, aber ist das die Tradingart, die Sie wollen? Ist das „einmal in 10 Jahren“ tatsächlich die Art von Wahrscheinlichkeit, die Sie praktizieren möchten?
Als Forex-Trader können Sie den „Forex Volatility Calculator“ benutzen, um die verschiedenen Währungspaare zu analysieren.
Sie sollen Ihre eigenen Gebote haben.
Erfolgreiche Trader, die lange in den Märkten überleben, sind äußerst unabhängig.
Wenn Sie diese Gebote lesen, wird Ihr Verstand wahrscheinlich schon protestiert und widersprochen haben.
Das ist toll, wenn Sie trifftige Gründe haben, um Widerspruch einzulegen.
Trading ist mit Unsicherheit behaftet, und die Märkte sind heimtückisch. Niemandem zu trauen, ist eine gute Regel zum Leben. Ihre eigenen Gebote zu haben, ist besser, als sich blind auf meine zu verlassen.
Versuchen Sie, ob Sie es hinbekommen, Ihre eigenen Gebote aufzuschreiben. Sie werden Ihre eigene Tradingerfahrung und Persönlichkeit widerspiegeln. Gehen Sie davon aus, dass sich diese im Laufe der Zeit langsam entwickeln, während Sie als Trader Fortschritte machen.
Die Vorteile des Price Action Trading sind für Sie erreichbar. Wenn Sie diese Ratschläge beachten, werden Sie sich mithilfe einer einfacheren Methode in einen flexibleren Trader verwandeln. Konsequente und wohlüberlegte Aktionen werden Sie als Price Action Trader voranbringen und zum Erfolg führen.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: The 10 Commandments of Price Action Trading
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
Als Price Action Trader in den Markt einsteigen
Stellen Sie sich vor, dass der Markt gerade einen zwei-Bar-Reversal (Umkehr) im Unterstützungsbereich entwickelt hat. Ihre Einschätzung des Marktes ist bullisch. Sie beschließen, in den Markt einzusteigen.
Sie klicken also auf Ihre Tradingplattform und steigen mit einer _________ in den Markt ein.
- Market Order
- Stop Order
- Limit Order
- Gibt es da einen Unterschied?
Es gibt zahlreiche Diskussionen über Trading mit Price Action Chartmustern (Bar- oder Candlestick-Chartmuster) und Unterstützung/Widerstand. Aber die meisten kehren den technischen Aspekt, wie man genau in den Markt einsteigt, unter den Teppich.
Gebräuchliche Orderarten
Die meisten Tradingplattformen bieten drei Orderarten an: Stop Order, Market Order und Limit Order.
Wir wollen mit der Unterscheidung zwischen Market Order und Limit Order beginnen:
Market Order
Eine Market Order wird sofort ausgeführt. Aber Sie wissen nicht, zu welchem Kurs exakt Ihre Order ausgeführt werden wird.
Deren Ausführung wird garantiert, aber der Kurs nicht.
Limit Order
Eine Limit Order muss mit einem Limitkurs ausgeführt werden. Sie können eine Buy Limit Order nur unter dem Marktkurs platzieren. (Eine Limit Order über dem Marktkurs zu platzieren, verwandelt diese in eine Market Order.) Ebenso können Sie eine Sell Limit Order nur über dem Marktkurs platzieren.
Wenn Ihnen der Markt Einlass zum Limitpreis gewährt, wird Ihre Limit Order ausgeführt. Wenn der Markt Ihren Limitpreis nicht erreicht, wird Ihre Order nicht ausgeführt. Die Limit Order stellt von ihrer Bedeutung her das Gegenteil einer Market Order dar.
Obgleich Sie den Preis kennen, zu dem Ihre Order ausgeführt wird (wenn dies der Fall ist), haben Sie keine Gewähr, dass sie ausgeführt werden wird.
Stop Order
Wenn Sie erst einmal den Unterschied zwischen einer Market Order und einer Limit Order erfasst haben, werden Sie es einfach finden zu verstehen, was eine Stop Order ist. Eine Stop Order ist nämlich eine bedingte Market Order.
Eine Buy Stop Order wird an einem Kurslevel über dem Marktkurs platziert (Eine Sell Stop Order wird unter dem Marktkurs platziert.) Wenn der Markt dieses Kurslevel erreicht, wird die Stop Order zu einer Market Order und somit sofort ausgeführt.
Beachten Sie, dass eine Stop Order zur Market Order wird, wenn Sie ausgelöst wird. Das bedeutet, dass der Ausführungskurs nicht garantiert ist.
Einstiegstechniken für das Price Action Trading
Einfach ausgedrückt, heißt das: Stop Orders sind für das Trading von Ausbrüchen geeignet, während für Limit Orders das Gegenteil zutrifft.
Ausbruch-Trades – Stop Orders
Wenn Sie meinen, dass die Kurse nach einem Ausbruch die gleiche Richtung beibehalten werden, verwenden Sie Stop Orders.
Der obige Chart zeigt die Momentaufnahme (Snapshot) eines Bärenmarktes.
- Bärische Inside Bar (Innenstab). Wir erwarten, dass die Kurse weiter fallen, nachdem sie einen Ausbruch unter die Inside Bar vollzogen haben.
- Platziere eine Sell Stop Order einen Tick unter der bärischen Inside Bar.
- Die Sell Stop Order wurde ausgelöst, als der Markt das Tief des Innenstabes durchbrach.
In diesem Fall benutzten wir eine Sell Stop Order, um den Ausbruch aus einer Inside Bar zu traden. Wir können Stop Orders auch verwenden, um den Ausbruch aus irgendwelchen anderen Price Action Formationen zu traden. Dazu gehören Chartmuster, Swing-Pivots oder sonstige Unterstützungs-/Widerstandsbereiche.
Stop Orders bieten die Vorteile der Bestätigung und der effizienten Ausführung.
Stop Orders werden nur aufgrund von Ausbrüchen getriggert (aktiviert). Der Ausbruch dient der Bestätigung unserer Markteinschätzung. Daher steigen wir mit Stop Orders durch Bestätigung in den Markt ein. Wenn die Bestätigung (Ausbruch) nicht erfolgt, werden wir den Trade nicht eingehen.
Außerdem ist das die wirksamste Art, um Ausbrüche zu traden. Hätten wir den Ausbruch abgewartet, um erst dann mit einer Market Order händisch einzusteigen, würden wir wohl mit einer erheblichen Slippage rechnen müssen. Aber wenn wir eine Stop Order verwenden, verwandelt der Ausbruch diese Stop Order automatisch in eine Market Order, die unverzüglich ausgeführt wird. Obwohl wir vielleicht trotzdem mit Slippage zu rechnen haben, hat die Verwendung von Stop Orders dennoch entscheidende Vorteile gegenüber der manuellen Eingabe von Market Orders.
Wenn ich Chartmuster trade, bevorzuge ich den Einsatz von Stop Orders. Das liegt daran, dass Kursmuster Ausbruchsignale sind. Kursmuster sind Hinweise dafür, das die Kurse wahrscheinlich ausbrechen und in die entsprechende Richtung weiterlaufen werden. Bullische Muster weisen nach oben und bärische Muster nach unten.
(Es sei denn, ich erwarte, dass die Ausbrüche fehlschlagen und ich baue sogar darauf.)
Fade Trades – Limit Orders
Wenn Sie der Ansicht sind, dass der Markt nach einem Ausbruch seine Richtung ändert, verwenden Sie Limit Orders.
Es gibt zwei typische Szenarien: Vielleicht wollen Sie gegen die Ausbrüche aus einer Kursspanne handeln (fade). Oder Sie wollen eine Kursbewegung gegen den Trend handeln (fade).
Das folgende Beispiel zeigt das erste Szenario.
- In dieser Handelssitzung haben sich die Kurse nirgendwohin bewegt, so dass eine enge Handelsspanne entstand.
- Da wir erwarteten, dass Ausbrüche aus dieser engen Handelsspanne fehlschlagen werden, platzierten wir eine Sell Limit Order genau über dem Hoch der Handelssitzung. Als die Kurse nach oben schnellten, wurde unsere Limit Order ausgelöst.
- Da unsere Order genau über der Handelsspanne ausgeführt wurde, bot sich uns ein enormes Gewinnpotential.
Wenn man eine enge Schiebezone (Trading Range) tradet, sind Limit Orders ideal. Würde man keine Limit Orders nutzen, könnte das Gewinnpotential sehr reduziert werden.
Mit einer Limit Order in einen Markt einzusteigen, stellt eine fortgeschrittene Technik dar. Das ist darauf zurückzuführen, dass eine Limit Order im Grunde eine Wette gegen die letzte Marktbewegung darstellt. Auf einer Mikroebene bedeutet der Einsatz von Limit Orders, dass man Umkehr-Trading (reversal trading) macht. Und Umkehr-Trading ist immer heikel.
Wenn Sie aber in der Lage sind, Limit Orders klug einzusetzen, bieten diese einen großen Timing-Vorteil , wobei die Gefahr einer ungünstigen Kursbewegung eher gering ist. Mit einer gut platzierten Limit Order werden Sie während des Trades nicht mehr als ein paar Ticks an Buchverlusten erleiden.
Weitere Betrachtungen zu Price Action Einstiegen
Die allgemeine Regel lautet: Verwenden Sie Stop Orders für Ausbrüche und Limit Orders für erwartete Fehlausbrüche.
Aber das vorrangige und übergeordnete Prinzip lautet: Verwenden Sie das, was sich mit Ihrer Tradingstrategie vereinbaren läßt.
Wenn Ihre Tradingstrategie eine bestimmte Einstiegsmethode vorgibt, halten Sie sich daran, solange keine Gründe vorliegen, die für eine Optimierung sprechen.
Einstiegsmethoden können nie perfekt sein, und das gilt für alle anderen Teile einer Tradingstrategie. Suchen Sie also nicht nach der perfekten Einstiegsmethode. Versuchen Sie einfach deren Konsequenzen und Abwägungen zu verstehen.
Wenn Sie mehr über Price Action Trading erfahren möchten, schauen Sie sich meinem Tradingkurs an: Daytrading with Price Action
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: How to enter the market as a Price Action Trader
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
Ein 5-Punkte-Plan für Price Action Trader
Price Action Trading ist eine wunderbare Sache und ein einfacher Weg, um die Märkte zu erfassen und zu deuten.
Das ist, als hätten Sie einen tragfähigen Price Action Tradingplan und halten sich daran.
Sie hätten gerne mehr Gewinne, geringere Drawdowns und weniger Verlusttrades. Sie kaufen jedes Tradingbuch, das Sie finden können und lernen am meisten von Tradingkollegen. Und diese können tatsächlich hilfreich sein.
Am besten können Sie Ihr Trading dadurch verbessern, indem Sie es vereinfachen. Dadurch wird es Ihnen leichter fallen, sich nach Ihren Trading-Regeln zu richten. Sofern Sie sich an eine einfache Price Action Methode halten, ist dies sogar noch besser, weil Sie dafür keine kostspieligen und hochtrabenden Indikatoren brauchen.
Es folgt nun ein einfacher Plan, um konstante Ergebnisse als Price Action Trader zu erzielen:
Halten Sie es einfach
Wenn Sie mit Price Action Trading vertraut sind, wussten Sie, dass es darauf ankommt.
Komplexität führt zu Verwirrung. Einen verwirrten Trader können wir sozusagen als Opfer ausnehmen, aber wir selbst wollen kein solcher sein.
Einfachheit ist wirksam und praktizierbar. Sie verstehen, was Sie tun, und Sie können sich an Ihren Plan halten. Aber ein einfacher Ansatz bedeutet keinesfalls, dass Sie keine Mittel mehr zur Hand hätten.
„Alles sollte möglichst einfach gehalten werden, aber nicht einfacher.“
Albert Einstein
Das heißt, dass Sie die einfachste Tradingmethode entwickeln müssen, die funktioniert, und nicht eine, die allzu vereinfachend ist. Oder anders ausgedrückt: Sie müssen den Markt begreifen, und das müssen Sie mit möglichst wenig Instrumenten bewerkstelligen.
Und das ist der Weg, um das zu schaffen. Entfernen Sie alle Indikatoren. Jawohl, alle.
Danach versuchen Sie, die Kurse zu erfassen, zu analysieren und die Price Action zu prognostizieren. Kommen Sie nicht einmal auf den Gedanken, in diesem Stadium bereits irgendeinen Trade einzugehen.
Jetzt nehmen Sie den Indikator dazu, den Sie am meisten vermissen. Sie werden genau wissen, welcher das ist, nachdem Sie genügend Zeit mit dem „nackten“ Chart verbracht haben.
Wiederholen Sie jetzt die Übung des Chartlesens. Nun werden Sie nicht mehr nur die Kurse sehen, sondern auch deren Wechselwirkungen mit dem Indikator, den Sie gerade hinzugefügt haben. Wie im folgenden Beispiel, bei dem das Zusammenspiel zwischen der Kursentwicklung und einem gleitenden Durchschnitt gezeigt wird.
Nehmen Sie die Indikatoren nacheinander hinzu und üben Sie die Interpretation des Marktes. So werden Sie wirklich erfassen, welche Aussagekraft (Verwirrung) jeder dieser Indikatoren bringt. Entweder fangen Sie dann an, jeden Indikator besser zu nutzen, oder es wird Ihnen klar, wie wertlos sie sind. Jedenfalls wird das Ergebnis hilfreich für Sie sein.
Es gibt so viele Tradingmethoden da draußen, die Ihnen garantierte Einnahmen mit komplexen und undurchsichtigen Indikatoren versprechen. Diese Geschäftemacher wollen Sie davon überzeugen, dass Trading kompliziert ist, so dass Sie deren Hilfe benötigen, um damit zurechtzukommen. Dafür müssen Sie denen viel Geld bezahlen.
Machen Sie das nicht. Verbessern Sie sich, um ein gutes Verständnis des Marktes und der Kursbewegungen zu erlangen. Erlernen Sie grundlegende und einfache Fertigkeiten, die Sie auf alle Märkte anwenden können. Alles andere ist Zeitverschwendung.
Arbeiten Sie daran, ein Gespür beim Trading zu entwickeln
Dieses Gespür oder diesen Trading-Instinkt zu entwickeln, erfordert Zeit, aber der Aufwand wird sich um ein Vielfaches auszahlen.
Verbessern Sie Ihre Tradingfähigkeiten.
Es gibt etwas Seltsames über Price Action Trading: Viele Leute schwören darauf und halten es für den Heiligen Gral.
Ist es das?
Price Action ist nur ein weiteres Instrument. Es ist nur eine Methode, um die Bewegungen und die Reaktionen der Kurse zu verstehen. Trader glauben gerne, dass sie den Heiligen Gral gefunden haben. Sie werden angeblich dann erfolgreich, wenn sie einige Marktgeheimnisse kennen, die sonst niemand kennt.
Sie merken nicht, dass es vielmehr auf denjenigen ankommt, der das Instrument handhabt, nämlich auf den Trader selbst. Um ein besserer Price Action Trader zu werden, müssen Sie als ein auf eigene Entscheidungen ausgerichteter Trader ein Gespür entwickeln.
Dafür benötigen Sie Zeit. Sie müssen entschlossen sein. Und darüber hinaus müssen Sie die Methode korrekt umsetzen.
Die richtige Umsetzung erfordert Konzentration und Konsequenz gleichermaßen. Wenn Sie sich an Ihren Plan halten und Tradingberichte anfertigen, können Sie Ihre Stärken und Ihre Schwächen ausfindig machen. Dann haben Sie eine Grundlage und entwickeln ein Gespür zur Verbesserung Ihres Trading.
Lernen Sie, wie Sie Tradingaufzeichnungen führen, die Ihnen dabei helfen, ein besserer diskretionärer Trader zu werden.
Verwenden Sie ein sinnvolles Risiko-Management
Neben Ihrer Tradingstrategie ist auch das Risiko-Management ein entscheidender Teil Ihres Tradingplans. Die Art, wie Sie mit dem Risiko umgehen, kann Sie schlagartig zugrunde richten. Es kann Sie aber auch vor gnadenlosen Wellen des Marktes schützen.
Schauen Sie sich die Tradingstrategien an, die im Umlauf sind, in Büchern und online. Diese sind hauptsächlich darauf ausgerichtet, wann man in den Markt einsteigen soll, denn das ist es, was ein großes Publikum anzieht. Die meisten Leute wollen wissen, wann man kaufen und verkaufen soll.
Aber als erfolgreicher Trader müssen Sie darauf achten, wie viel Sie pro Trade riskieren können. Behalten Sie die möglichen Ausstiegspunkte im Auge und fürchten Sie sich nicht davor, Ihre Verluste zu begrenzen. Entscheidungen zur Risikobegrenzung sind nicht sexy und auch nicht interessant, um darüber zu reden. Sie sind jedoch entscheidend für Ihr Überleben als Price Action Trader.
Sorgen Sie dafür, dass Sie nicht mehr riskieren, als Sie es sich leisten können. Finden Sie mithilfe von umfangreichem Papertrading heraus, wie Sie mit Ihren Positionen umgehen.
Sie können dafür die Ninjatrader-Plattform kostenlos zu Übungszwecken nutzen, selbst auf der Grundlage der Replay-Funktion von historischen Marktdaten.
Risikieren Sie nicht Ihr reales Geld, ohne Ihre Risikoparameter zu kennen. Die Zahlung einer geringen Gebühr, um Tradingerfahrung anhand einer Simulations-Software zu erwerben und die Information in Form Ihrer Tradingergebnisse sind es allemal wert.
Hier sind einige Artikel, wo Sie zu diesem Thema weiterlesen können:
- Bestimmung der Positionsgröße – wichtigste Regel
- Warum brauchen Sie ein initiales Stop Loss?
- Logische Anleitung für Stop Loss Setzung
- Wie profitabel kann es sein, Geld zu verlieren?
Im Fluss bleiben
Der Markt entwickelt sich, und wenn Ihr Tradingplan statisch bleibt, werden Ihre Ergebnisse darunter leiden.
Achten Sie deshalb darauf, dass Sie ein Verfahren zur Aktualisierung Ihres Tradingplans haben, das auf den Informationen beruht, die Sie vom Markt erhalten.
Das ist ein schwieriger Schritt. Dabei müssen Sie eine Feinjustierung vornehmen , um dieses fragile Gleichgewicht zu halten.
Einerseits müssen Sie daran denken, dass Ihr Tradingplan eine unfertige Angelegenheit ist. Er muss sich mit dem Markt entwickeln, um aktuell zu bleiben.
Gleichzeitig dürfen Sie sich nicht davor fürchten, Ihren Tradingplan zu verändern. Ein gut konzipierter Tradingplan bedarf nicht großer und häufiger Veränderungen. Es ist wahrscheinlicher, dass Sie schrittweise Änderungen vornehmen werden.
Wenn Sie einen profitablen Faktor aufgrund einer vorläufigen Minusphase (Drawdown) eliminieren, werden Sie nicht einmal wissen, was Sie entbehren. Sammeln Sie genügend Beobachtungsdaten, bevor Sie irgendeinen bedeutenden Aspekt Ihres Tradingplans verändern.
Wenn Sie Ihren Tradingplan zu häufig ändern, werden Sie nicht wissen, was funktioniert.
Erweitern Sie Ihr Wissen (und Ihre Denkweise)
Viele Trader spezialisieren sich. Ich richte mich zum Beispiel auf Trading mit Price Action aus.
Es ist nur eine Frage der Zeit, dass Sie sich zu einem Trader entwickeln werden, der sich von einem Tradingstil oder einem Konzept angezogen fühlt. Sie werden sich spezialisieren und mit Ihrem tiefgründigen Wissen über eine Tradingmethode erfolgreich sein. Es kann sich um eine schnelle Scalpingmethode mit Tape-Reading, um Daytrading mit Price Action oder um Investieren mit Indikatoren handeln. Es kann alles Mögliche sein.
Ein Spezialist zu werden, ist großartig. Sie lernen einen Aspekt wirklich gut kennen und sind in der Lage, dieses Wissen kurz und bündig an andere weiterzugeben.
Aber verschließen Sie sich nicht gegenüber anderen Gedanken. Lehnen Sie nicht alles, was sich von Ihrem Ansatz unterscheidet, als unbrauchbar und wertlos ab, nur weil Sie auf Ihrem Gebiet erfolgreich waren.
Bleiben Sie unvoreingenommen. Sogar nachdem ich meinen eigenen Tradingstil entwickelt habe, finde ich dennoch viele nützliche Konzepte von anderen Tradern.
Die Einstellung, andere Tradingmethoden als Ihre eigenen zu verdammen, ist sinnlos und unnütz. Diese Arroganz zeugt von Unsicherheit bezüglich Ihrer eigenen Methode. Wenn Sie auf andere Tradingmethoden herabschauen müssen, um sich mit Ihrer Methode zufrieden zu fühlen, dann sind Sie doch nicht so selbstsicher und zuversichtlich.
Bleiben Sie also unvoreingenommen und vorurteilslos, aber seien Sie realistisch und kritisch.
In der heutigen Welt tauschen sowohl Tradingexperten als auch überzeugende Betrüger rasch online Informationen aus. An neuem Wissen fehlt es nicht, aber es liegt an Ihnen, das Maximum aus dem herauszuholen, was Sie erfahren.
Benutzen Sie diese fünf Punkte, um Ihren Tradingweg zu planen, wenn Sie wollen, dass es ein langer und konstanter Weg wird.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: A 5-Point Plan for Price Action Traders who want consistent results
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
Ein Price Action Trading Setup – einfach und effizient
Die Beobachtung der Kursbewegung (Price Action) ist der einfachste Weg des Tradings.
Dennoch sind viele auf der Kursbewegung beruhende Trading Setups alles andere als einfach, da sie die Interpretation von komplexen und subjektiven Chartformationen erfordern.
Das Schlimmste dabei ist, dass sich die Trader häufig die Price Action Trading Setups einprägen, ohne jedoch das ihnen zugrunde liegende Prinzip zu verstehen.
In diesem Abschnitt werden wir ein einfaches und effizientes Trading Setup mit Hilfe der Kursbewegung vorstellen: Das Versagen des Trendbalkens
Grundlegende Definitionen für Price Action Trading
Der Trend
Beim Price Action Trading zeigen höhere Hochs und höhere Tiefs einen Aufwärtstrend an. Niedrigere Hochs und niedrigere Tiefs hingegen charakterisieren einen Abwärtstrend.
In unseren Beispielen werden wir der Einfachheit halber die Steigung des 20 Perioden Exponentiellen Gleitenden Durchschnitts (EMA) als Trendfilter wählen.
Es steht Ihnen aber frei, Ihre eigene Methoden und Einschätzung zu verwenden, um die Richtung des Trends zu bestimmen. Einige der bekannteren Trend Instrumente sind Gleitende Durchschnitte und der ADX-Indikator.
Ein Hinweis zur Trend Identifikation: Trends sind offensichtlich. Wenn Zweifel bestehen, ob der Markt überhaupt tendiert, dann handelt es sich nicht um einen Trend.
Der Trendbalken
Ein Trendbalken (Trendkerze, Trend Candle oder Trendstab) stellt einen Trend auf einen kleineren Zeitrahmen dar. Er öffnet und schließt an den entgegengesetzten Enden des Balkens.
Ein bullischer Trendbalken öffnet nahe seinem Tief und schließt nahe seinem Hoch. Ein bärischer Trend-Balken öffnet nahe seinem Hoch und schließt nahe seines Tiefs.
Was bedeutet ein Trendbalken?
Er hat die Bedeutung, dass sich die Trader auf eine Richtung festgelegt haben. Denken Sie daran, dass in jedem Kursbalken die Anzahl der verkauften und gekauften Kontrakte einander entsprechen. Der einzige Grund, dass ein Balken oben mit einem höheren Kurs schließt, besteht darin, dass die Käufer aggressiver waren als die Verkäufer. Ebenso gilt, dass die Verkäufer aggressiver waren, wenn ein Kursbalken unten mit einem tieferen Kurs schließt.
Wie sieht ein Trendbalken aus?
Obwohl wir Trendbalken subjektiv und in Abhängigkeit vom Marktkontext erkennen können, bevorzuge ich eine objektive Vorgehensweise. Ein Trendbalken weist einen Körper auf, der mehr als 50% der Kursspanne des gesamten Balkens ausmacht.
Die Prämisse für diesen Trade
Diese Prämissen schaffen die besten Voraussetzungen für dieses Price Action Trading Setup und erläutern deren Konzept. Die folgende Erklärung bezieht sich auf einen Aufwärtstrend. Das Gegenteil gilt für einen Abwärtstrend.
Trends haben die Tendenz, sich fortzusetzen.
So lautet einer der Grundsätze der technischen Analyse. Da der Trend die Tendenz hat, sich fortzusetzen, liegt unser Ziel darin, dem Trend zu folgen.
Trendbalken gegen den Trend sind ein Hinweis auf den Einstieg von Gegentrend-Tradern.
In einem Aufwärtstrend (oder Bullentrend) bedeuten bärische Trendbalken, dass Gegentrend-Trader (Countertrend) versuchen, den Trend zu drehen. Die in dieser Weise engagierten bärischen Trader sind Countertrend-Trader.
Der Trend setzt sich fort, da Gegentrend-Trader bei ihrem Versuch scheitern, den Trend umzukehren.
Entsprechend unserer ersten Prämisse wird sich der Trend mit größerer Wahrscheinlichkeit fortsetzen und nicht umdrehen. Daher ist es wahrscheinlich, dass die Countertrend-Trader falsch liegen. Der bärische Trendbalken wird aller Wahrscheinlichkeit nach scheitern, ohne dass sich eine entsprechend bärische Tendenz durchgesetzt hätte.
Wenn die Gegentrend-Trader erkennen, dass der Aufwärtstrend nicht dreht, wie sie erhofften, werden sie ihre Shortpositionen glattstellen und könnten sich sogar für einen Longtrade entscheiden.
Ein Trading Setup für den Fall, dass der Trendbalken fehlschlägt
Entsprechend der oben genannten drei Prämissen findet der Einstieg für einen Trade zur Trendfortsetzung dann statt, wenn ein Trendbalken gegen den Trend scheitert.
Wenn nach dem Trendbalken kein weiterer Trendbalken folgt, sollten wir uns auf ein Versagen des Trendbalkens vorbereiten.
Regeln für Longtrades
- Der 20 Perioden Exponentielle Gleitende Durchschnitt (EMA) ist aufwärts gerichtet (oder Ihre Trendeinschätzung ist bullisch)
- Es entsteht ein bärischer Trendbalken
- Das Tief des bärischen Trendbalkens wird durchbrochen (ohne dass sich ein zweiter bärischer Trendbalken entwickelt)
- Platzieren Sie eine Buy Stop Order über dem Hoch des zweiten Balkens.
- Löschen Sie die Order, wenn sie nicht innerhalb eines Balkens ausgelöst wird.
Regeln für Shorttrades
- Der 20 Perioden Exponentielle Gleitende Durchschnitt (EMA) ist abwärts gerichtet (oder Ihre Trendeinschätzung ist bärisch)
- Es entsteht ein bullischer Trendbalken
- Das Hoch des bullischen Trendbalkens wird durchbrochen (ohne dass sich ein zweiter bullischer Trendbalken entwickelt)
- Platzieren Sie eine Sell Stop Order unter dem Tief des zweiten Balkens
- Löschen Sie die Order, wenn sie nicht innerhalb eines Balkens ausgelöst wird.
Trade-Beispiel: ES-Futures (5 Minuten)
Wir haben die Trendbalken in den Charts gekennzeichnet: bullische Trendbalken mit grünen Pfeilen und bärische Trendbalken mit roten Pfeilen.
- Ein starker bärischer Balken gefolgt von einem bullischen Umkehrbalken. Dieses Setup hatte ein gutes Potential, aber die Kauforder, die am Hoch des bullischen Umkehrbalkens platziert worden ist, wurde nicht ausgelöst.
- Ein bärischer Trendbalken testete dem EMA, ohne dass es zu einer überzeugenden Folgebewegung kam. Der bullische Trendbalken löste die Buy Stop Order aus und führte zu einem profitablen Trade.
- Dieser bärische Trendbalken war auch eine Innenkerze. Die beiden gescheiterten Trades (Versagen des Insidebalkens und des Trendbalkens) führten zu den sechs aufeinanderfolgenden bullischen Balken.
- Obgleich der Balken, der nach der Kerzenformation Marubozu folgte, kein bärischer Trendbalken war, wurde sein Hoch nicht durchbrochen, und die Kauforder wurde nicht ausgelöst.
Wir löschen Orders, wenn sie nicht innerhalb eines Balkens ausgelöst werden. Der Grund hierfür ist, dass die besten Trades in so schneller Weise erfolgen wie eine Reflexreaktion des Knies.
Indem wir Orders löschen, die nicht zügig ausgelöst werden, wollen wir zweitklassige Trades vermeiden und nur die allerbesten Trades auswählen.
Trade-Beispiel: Ameren Corp. (Tageschart)
Dieses Price Action Trading Setup können Sie auch für das Swing-Trading verwenden.
- Ein Doji durchbrach das Tief eines bärischen Trendbalkens. Die Kauforder am nächsten Tag wurde jedoch nicht ausgelöst.
- Ein unwiderstehlicher Trade, bei dem der Outside-Balken unsere Buy Stop Order erreichte, nachdem der EMA getestet wurde.
- Der starke bärische Trendbalken brachte nur wenig Folgebewegung, und die Kauforder wurde nicht ausgelöst.
Trade-Beispiel: EUR/USD (Wochenchart)
Die Price Action Trading Setups funktionieren auch gut in den Forexmärkten.
- Der bärische Trendbalken war erfolglos aufgrund eines darauf folgenden bullischen Trendbalkens. Dieses Chartmuster nennt man „Pipe“-Chartmuster.
- Mit dem Scheitern des Trendbalkens scheiterte auch der Insidebalken. Allerdings war der Signalbalken ein Doji und damit nicht optimal.
- Der bärische Trendbalken brachte begrenzte Folgebewegung. Obgleich dieser Trade profitabel war, verliefen die Kurse seitwärts, bevor sich der Trend fortsetzte. Ein vorsichtiger Trader wäre während der seitwärts verlaufenden Konsolidierung ausgestiegen.
Trade-Beispiel: SPDR S&P 500 ETF (Monatschart)
Dieses einfache Price Action Trading Setup ist auch stabil genug für die langfristige Analyse.
- Der bärische Trendbalken war auch ein Outside-Balken. Dies bedeutet, dass während dieser Monatskerze die Bären gegenüber den Bullen gewonnen haben. Die nächste Kerze war ein bullischer Umkehrbalken. Das war ein guter Trade. Allerdings hätte der Trade mit einem Verlust geendet, wenn unser Kursziel weiter entfernt gewesen wäre.
- Ein weiteres schönes „Pipe“-Chartmuster, das den EMA testete.
Schlussbemerkung
Das Trading Setup des Trendbalken-Versagens ist äußerst einfach und vielseitig. Es stellt den idealen Einstieg für das Price Action Trading dar.
Die grundlegende Prämisse bezieht sich auf die Falle des Gegentrend-Traders. Dies zeigt sich dann in unterschiedlichen Arten wie das Versagen der Innenkerze und das „Pipe“-Chartmuster.
Wie in den vielen Beispielen oben gezeigt wurde, können Sie diese Price Action Trading Setups in Zeitrahmen anwenden vom Intraday-Trading bis zum längerfristigen Trading auf Monatsbasis.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: A simple and effective Price Action Trading Setup
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
Price Action Trading von jjrvat
Hierbei handelt es sich um einen Scalping Trade-Ansatz, der von jjrvat im Forum von Elite Trader veröffentlicht wurde. Es ist ein Ansatz und kein Setup für sich genommen. Das Setup können Sie selbst festlegen, sobald Sie den Ansatz „kapiert“ haben. Diese Forum-Diskussion von jjrvat hat mich zutiefst beeinflusst, was das Verständnis der Price Action anbelangt.
Der grundlegende Gedanke dabei ist ein langsamer Gleitender Durchschnitt zur Veranschaulichung der „Makro“-Ausrichtung. Zudem verwenden wir einen geglätteten Gleitenden Durchschnitt, der dazu beiträgt, die Preis- oder Kurswellen zu bestimmen. Sobald sich eindeutig höhere Hochs und höhere Tiefs (oder tiefere Tiefs und tiefere Hochs) ergeben, steigen Sie auf der Grundlage eines Pullback in den Markt ein.
Lernen: Nutzen Sie Marktschwünge und Candlesticks zu Ihrem Vorteil
Die folgenden Regeln sind nicht in Stein gemeißelt. Passen Sie diese an Ihr Tradingprofil an. Wie jjrvat aufzeigt, sind die genauen Parameter zweitrangig, wobei Beständigkeit der Schlüssel zum Erfolg ist.
Tradingregeln für jjrvat’s Price Action Trading
Wir verwenden einen gewichteten Gleitenden Durchschnitt für die „Makro“-Ausrichtung und einen Gleitenden Durchschnitt von Hull (HMA von Alan Hull) für die Veranschaulichung der Wellen. Der Hull Gleitende Durchschnitt ist ein geglätteter und wellenartiger Gleitender Durchschnitt.
Lernen Sie mehr über den HMA von seinem Erfinder: Alan Hull
Long-Trade:
- 240-Perioden gewichteter gleitender Durchschnitt („WMA“), der nach oben gerichtet ist.
- 21-Perioden Hull gleitender Durchschnitt („HMA“) zur Bestimmung der Wellen; höhere Hochs und höhere Tiefs.
- Auf der Grundlage eines HMA-Abwärts-Pullback eröffnen Sie eine Longposition, wenn die Kurse über dem HMA schließen (der Pullback sollte kein tieferes Tief ausbilden).
Short-Trade:
- 240-Perioden gewichteter gleitender Durchschnitt (WMA)
- 21-Perioden Hull gleitender Durchschnitt (HMA) zur Bestimmung der Wellen; tiefere Hochs und tiefere Tiefs.
- Auf der Grundlage eines HMA-Aufwärts-Pullback eröffnen Sie eine Shortposition, wenn die Kurse unter dem HMA schließen (der Pullback sollte kein höheres Hoch ausbilden)
Gewinntrade für jjrvat’s Price Action Trading
Das ist ein Tageschart von Coamerica Incorporated (notiert an der NYSE). Der WMA (gewichteter gleitender Durchschnitt) und der HMA (Hull gleitender Durchschnitt) ändern entsprechend der Neigung nach oben oder unten jeweils die Farben. Hier war der WMA nach unten gerichtet.
Aufgrund der Wellen, die durch den HMA aufgezeigt wurden, konnten wir tiefere Hochs und tiefere Tiefs erkennen, was auf einen Abwärtstrend hinweist. Während des folgenden Pullback bezogen wir eine Shortposition, als die Kurse unter dem HMA schlossen. Die nächste Welle brachte uns ordentliche Gewinne.
Das tiefere Tief bildete einen Doppelten Bottom (double bottom) aus, wobei sich das vorige Tief bei der blauen waagerechten Linie befindet. Trotz des starken bullischen Kursstabes über den Double Bottom, kam das aufwärts gerichtete Momentum zum Stillstand, und es entwickelten sich Dojis. Das ist ein bärisches Anzeichen.
Ist das nicht ein Scalping-Setup? Warum verwenden wir es zum Daytrading?
jjrvat`s Idee eines Scalp-Trades ist, dass beim Scalp eine einzige Kurswelle erfasst wird. Dieses Prinzip ist auf alle Zeitrahmen gleichermaßen anwendbar.
Verlusttrade für jjrvat’s Price Action Trading
Das ist ein Tageschart von Kohl Corporation (notiert an der NYSE). Der rote WMA (gewichteter gleitender Durchschnitt) verdeutlicht die nach unten gerichtete negative Neigung. Die dicke blaue Linie zeigt die tieferen Hochs und tieferen Tiefs an. Während des folgenden Pullback schlossen die Kurse unter dem HMA, so dass wir eine Shortposition eröffneten. Nach einer kurzen abwärts gerichteten Kursbewegung vollzog sich eine ausgeprägter Richtungswechsel in einen Aufwärtstrend.
Es war leicht zu erkennen, warum dieser Trade fehlschlug. Es gab tiefere Hochs, als wir aufgrund des HMA-Indikators aktiv wurden. Es handelt sich dabei jedoch um einen auf der Price Action basierenden Ansatz, und der HMA dient lediglich dazu, die Wellen aufzuzeigen, aber dieser Indikator definiert diese Wellen nicht genauer.
Bei der Betrachtung der Kurse wird ersichtlich, dass die tieferen Hochs kaum erkennbar waren. Daher könnte es sich um eine Konsolidierung gehandelt haben, wobei die Marktstruktur, die für einen Abwärtstrend sprach, sich verändert hatte.
Außerdem führte ein stark bullischer Kursstab nach einer abwärts gerichteten Kurslücke zu einem Double Bottom mit dem Tief ganz auf der linken Seite (auch markiert durch blaue horizontale Linie). Dies zeigte eine starke Zurückweisung durch die Unterstützungslinie des Double Bottom an.
Schlussbemerkung zur preisbasierten Methode von jjrvat
Dies ist einer meiner Lieblingsansätze, da jeder Teil des Setup auf die Price Action ausgerichtet ist.
Das Hauptprinzip, das jjrvat betont, ist die Reihenfolge der Analyse. Betrachten Sie die Makro-Ausrichtung, danach folgen die Wellen und schließlich der Auslöser. Anders ausgedrückt: Der Kontext ist von zentraler Bedeutung; ergründen Sie den Kontext des Marktes, bevor Sie auch nur daran denken, einen Trade zu platzieren.
Den Auslöser für den Trade können Sie abwandeln (z. B. Regel 3), und solange der Kontext stimmt, wird es funktionieren. Viel zu viele Trader verbringen Ihre gesamte Tradinglaufbahn damit, nach dem Heiligen Gral als Auslöser zu suchen, ohne zu erlernen, wie der Trend des Marktes zu lesen ist.
Es gibt drei Dinge, die Sie im Gedächtnis behalten sollten, wenn Sie diesen Tradingansatz anwenden.
Erstens handeln Sie den Preis und nicht die Indikatoren. Verrennen Sie sich nicht, indem Sie sich an Indikatoren halten, wie beim obigen Verlustbeispiel.
Zudem handelt es sich um einen Ansatz, der viele Nuancen hat, was das reale Trading anbelangt. Lesen Sie den Forumthread von jjrvat im Original, um diese Aspekte zu verstehen, bevor Sie diesen Ansatz ausprobieren.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: JJRVAT’s Price Action Trading
Wie man an Aktienmärkten mit Price Action handelt
Können Sie Price Action auf das Trading von Aktien anwenden? Wie sieht es mit Futures aus? Und mit dem Forex Spotmarkt? Kryptowährungen? Dies sind die häufigsten Fragen, die mir per E-Mail gestellt werden. Die kurze Antwort lautet: ja.
Price Action Trading können Sie in den meisten liquiden Märkten anwenden. Einige Kursmuster könnten in einigen Märkten besser funktionieren. Aber das sind Beobachtungen, die Sie nur in der Praxis sammeln können.
Titel mit großer Marktkapitalisierung – Beispiele für Price Action im Tageshandel
Für den Handel mit Price Action sind Liquidität und Volatilität von entscheidender Bedeutung. Für die folgenden Beispiele habe ich Technologieaktien mit großer Marktkapitalisierung (Large Caps) ausgewählt.
Um die Dinge einfach zu halten, beschränke ich mich auf die grundlegenden Instrumente im Handel mit Price Action: Trendlinien und Trendkanäle. (Beachten Sie, dass diese nicht willkürlich gezeichnet werden, sondern sie werden entsprechend der Regeln erstellt, die ich in meinem Tradingkurs lehre.)
Dabei werden wir uns auf ein bestimmtes Kursmuster konzentrieren: den fehlgeschlagenen Trend-Kursstab. Dies ist ein vielseitiges und einfaches Kursmuster
Facebook (FB) – Price Action im Minutenchart
- Diese Aktie bewegte sich seitwärts, bevor sie eine bullische Struktur entwickelte. Dieser Kursstab markierte einen entscheidenden Zeitpunkt.
- Er bestätigte eine bullische Trendlinie. Der Markt befand sich in einer technisch starken Aufwärtsbewegung.
- Dies war das erste Scheitern des Trendkursstabes, nachdem wir die bullische Trendlinie gezeichnet hatten. Es handelte sich dabei auch um den Fehlschlag eines Outside-Kursstabes.
- Als der Markt nach oben drängte, haben wir einen Kurskanal gezeichnet, um die Gewinnmitnahme zu erleichtern.
- Der darauffolgende Test der oberen Trendlinie war eine Gelegenheit, mit Gewinn auszusteigen.
CSCO – Price Action im 5-Minuten-Chart
- Dieser Kursrücksetzer gegen die neue bullische Trendlinie schloss mit einem fehlgeschlagenen Trend-Kursstab ab. Es handelte sich auch um eine Anti-Klimax-Konstellation, eine abschließende Kursbewegung. Aber das letzte Swing-Tief wurde nicht erreicht, was auf eine bevorstehende bullische Ausrichtung schließen läßt.
- Abhängig von Ihrem Handelsmanagement könnten Sie während der Konsolidierung zur Mittagszeit aussteigen.
- Wenn Sie jedoch durchhielten, wäre dieses von der Schubkraft vorgegebene Gewinnziel sinnvoll.
- Diese Börsensitzung endete mit einem Hoch am prognostizierten Gewinnziel. Das war ein hervorragendes Ergebnis.
MU – Price Action im 2-Minuten-Chart
Die zuvor gezeigten Beispiele 1 und 2 mögen Ihnen vereinfacht erscheinen.
In gewisser Hinsicht sind sie das auch, weil ich auf eine differenziertere Betrachtung verzichtet habe. Und zwar deshalb, weil ich diesen kurzen Artikel verständlich gestalten wollte. (Zu den nicht berücksichtigten Feinheiten würden Konsolidierungen, Druckzonen, Kursmomentum, extreme Strukturen usw. gehören)
Im letzten Beispiel werden wir ein wenig weitergehen und weitere Konzepte der Price Action darlegen. Arbeiten Sie diese sorgfältig durch und finden Sie heraus, welchen Beitrag diese Ansätze zu Ihrer Analyse des Aktienmarktes leisten.
Farbig unterlegte Kursbereiche
- blau: Konsolidierungsbereich
- grün: bullische Drucksituation
- rot: bärische Drucksituation
- Die letzte Trendlinie der vorherigen Handelssitzung kann hilfreich sein. In diesem Fall handelte es sich um eine abwärts gerichtete Trendlinie.
- Dieser Trend Kursstab, der gescheitert war, entwickelte sich an einer Konsolidierungszone (einem möglichen Unterstützungsniveau). Gleichzeitig handelte es sich um einen erneuten Test der gebrochenen bärischen Trendlinie als Unterstützung.
- Als der Markt die Channel-Trendlinie testete, entwickelte sich eine bärische Drucksituation. (Beachten Sie den rot gekennzeichneten Bereich.) Dies war eine geeignete Stelle zur Gewinnmitnahme.
- Die Konsolidierungszonen zeigten, dass der Markt ins Stocken geriet, was ein triftiges Argument dafür war, sich den Gewinn zu schnappen.
- Als der Markt die durchbrochene bärische Trendlinie testete, stellte sich eine bullische Drucksituation ein. (Beachten Sie den grün gekennzeichneten Bereich.) Darüber hinaus entsprach dieser Kursbereich der 50%-Pullback-Zone der Handelssitzung. Diese Anzeichen deuten auf eine weitere Gelegenheit hin, eine Longposition zu eröffnen. (Diese Konfiguration hat sich als einer der besten Trades dieser Handelssitzung herausgestellt.)
Schlussbetrachtung
Dieser Artikel soll die Relevanz von Price Action Techniken an den Aktienmärkten zeigen. Sie sollten ihn aber nicht als umfassenden Kurs zum Handel der Price Action betrachten.
Price Action Trading funktioniert in den meisten Märkten. Das ist das Schöne an einem einfachen Ansatz. Aber eine funktionierende Trading Methode ist nicht dasselbe wie eine profitable. Um das zu erreichen, benötigen Sie Geduld, denn Sie müssen sich an einen konsequenten Plan halten und Ihre Beobachtungen schriftlich festhalten.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: How to trade stock markets with price action
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
Wie man Kryptowährungen mit Price Action handelt
Kryptowährungen sind derzeit angesagt. Sie haben eine neue Welle von aktiven Händlern entstehen lassen, die sich auf sie spezialisiert haben. So ist es kein Wunder, dass sich einige Händler den traditionellen Märkten zuwenden, um sich dort Anregungen zu holen. Und eine gängige Frage lautet: Funktioniert die Price Action bei Kryptowährungen?
Dazu müssen Sie die durch Blockchains betriebenen Märkte genauer betrachten. (Blockchain = dezentrale Datenbank für Transaktionen zwischen Parteien, durch die jede Veränderung nachvollziehbar erfasst wird.) Wir werden uns nun anschauen, wie die Instrumente der Price Action in diesen Blockchain-Märkten funktionieren.
Erfahren Sie im Rahmen von drei Beispielen für den Handel mit Price Action, wie Sie die entsprechenden Taktiken der Price Action anwenden können. Die nachfolgenden Charts veranschaulichen die Price Action der Krytowährungen Bitcoin, Ethereum und Litecoin.
Kryptowährungen: Betrachtungen zum Price Action Trading
Krypto Trading ist volatil. Das charakteristische Merkmal von Kryptowährungen besteht darin, dass sie zu plötzlichen extremen Kursbewegungen neigen.
Daher werden wir in den folgenden Beispielen Instrumente der Price Action verwenden, die für solche Märkte geeignet sind.
- Trendkanäle: ein starkes Instrument zur Gewinnmitnahme und zum Erkennen möglicher Umkehrformationen.
- Muster eines extremen Kurshochs bzw. Kurstiefs (Anti-Climax): optimal, um ausgeprägte und möglicherweise abschließende Kursbewegungen zu erkennen.
Kryptowährungen: Tradingbeispiele mit Price Action
Die folgenden Beispiele sind keine Anweisungen, wie Sie traden sollen. Sie zielen vielmehr darauf ab, die Möglichkeiten für einen Kryptowährungstrader mit Price Action aufzuzeigen.
Beispiel 1: ETHUSD
Wir werden mit einem einfachen Beispiel beginnen.
Hier in diesem Ethereum-Chart liegt der Schwerpunkt auf Unterstützung und Widerstand sowie auf Kurskanälen (Channels).
- Sich überschneidende Konsolidierungszonen bieten optimale Unterstützung und Widerstand. Hier projizierte die Konsolidierung einen Widerstandsbereich.
- Nach einem anfänglichen Kursverlust stiegen die Kurse wieder an, um den Widerstandsbereich zu testen. Beachten Sie die drei langen oberen Schatten der gekennzeichneten Kerzen. Sie signalisieren wiederholte Zurückweisungen am Widerstand. Das ist ein guter Einstiegspunkt für bärisch orientierte Trader.
- Als die Kurse auf ein neues Tief sanken, entwickelte sich ein Kurskanal (Channel). Die Trendlinie des Kanals (100%) bot Tradern mit Shortpositionen einen potentiellen Ausstieg. (Beachten Sie den kleinen Sprung nach oben, als die Trendlinie des Channels getestet wurde.)
- Tests der 200%-Kanallinie bieten eine solide Grundlage für einen Umkehrtrade (Reversal).
Beispiel 2: LTCUSD
Dieses Beispiel der Kryptowährung Litecoin unterstreicht die Wirksamkeit der Kurskanäle, insbesondere der 200 % Linie.
Wir werden wieder nach dem Anti-Climax-Muster suchen, um mögliche Setups zu finden.
- Nach einem massiven Kursverlust legte sich der Markt mit der 200%-Linie an. Wie bereits erwähnt, bietet die Unterstützung durch die 200%-Linie die Grundlage für einen Umkehrtrade.
- Dieses bullische Anti-Climax-Muster erfuhr eine solide Unterstützung durch die neue bullische Trendlinie. Das ist ein hervorragendes Long-Setup für Trader der Price Action.
- Dieses bärische Anti-Climax-Muster besaß das Potenzial, dem Markt eine Trendwende oder einen Stillstand zu bescheren. Daher war dies die richtige Stelle, um Longpositionen zu schließen.
Beispiel 3: BTCUSD
Dieses Beispiel der Kryptowährung Bitcoin weist mehr Fälle von Anti-Climax-Mustern auf. Schenken Sie diesen ganz besonders große Aufmerksamkeit, um tiefere Kenntnisse der Price Action zu erhalten.
- Diese drei bullischen Anti-Climax-Muster wiesen darauf hin, dass der Abwärtstrend am Ende war.
- Tatsächlich stiegen die Kurse weiter und durchbrachen die abwärts gerichtete Trendlinie. Im Gefolge des Ausbruchs gab es eine konsolidierende Episode, was auf Widerstand durch die Trendlinie hindeutete. Der Widerstand wurde jedoch durchbrochen, und es erfolgte ein rascher Anstieg der Kurse.
- Das Versagen des Trend-Kursstabes legte eine Longposition nahe. Aber vielleicht betrachten Sie die Seitwärtsbewegung auch als Dreiecks– oder Flaggenformation, so dass Sie infolgedessen einen bullischen Ausbruch erwarten und sich entsprechend positionieren.
- Für alle Trader, die Longpositionen eröffneten, beinhalteten diese beiden bärischen Anti-Climax-Muster stichhaltige Gründe, um mit den Gewinnen auszusteigen. Das zweite Muster entwickelte sich, als der Markt die Channel-Trendlinie testete. Es eröffnete die Möglichkeit einer bärischen Trendwende. (Beachten Sie auch die langen oberen Schatten der Kerzen, die über die Trendlinie reichten, was ein Zeichen des Widerstandes war. )
- Bärische Anti-Climax-Muster neigen dazu, sich an neuen Hochs des Trends zu entwickeln. Bei diesen ist dies nicht der Fall. Da es nicht gelungen ist, den Aufwärtstrend fortzusetzen, deutet dies wiederum auf eine bärische Trendumkehr hin.
- Drei plötzliche Ausbrüche bilden drei aufeinander folgende Anti-Climax-Muster, drastische Kursbewegungen, die äußerst ungewöhnlich sind. Deren Auftreten verdeutlicht hier das explosive Verhalten von Kryptowährungen.
- Die durchbrochene abwärts gerichtete Trendlinie hat sich in eine Unterstützungszone verwandelt. Wenn es Ihnen gelungen ist, den Kurssturz mit einer Shortposition zu erfassen, so war dies ein mögliches Gewinnziel.
Schlussbetrachtung: Kryptowährungen mit Price Action handeln
Es ging mir darum, Ihnen zu zeigen, wie hilfreich Price Action bei der Analyse von Kryptowährungen sein kann. Die Beispiele bieten nützliche Anregungen, wie Sie Einstiege und Ausstiege in technischer Hinsicht bewerkstelligen können.
Es handelt sich dabei NICHT um eine ausführliche Anleitung zum Handel von Kryptowährungen.
Darüber hinaus muss ich Sie davor warnen, Kryptowährungen zu handeln, ohne deren Grundlagen zu kennen. Sie sollten verstehen, wie die Blockchain-Technologie funktioniert und welche Besonderheiten sie hat.
Viel Spaß mit den Krypto-Charts, aber passen Sie auf. Sie haben es dabei mit so etwas wie dem Wilden Westen zu tun.
Chart-Plattformen für Kryptowährungen
Um mit Price Action zu traden, benötigen Sie eine Chart-Plattform mit Daten für Kryptowährungen.
Es folgen zwei Empfehlungen für Sie:
TradingView
TradingView ist eine kostenlose und bekannte Chart-Plattform für Trader von Kryptowährungen. Es ist eine der besten Chartanalyse Software, die Sie mit den meisten gängigen Browsern ausführen können.
Sie bietet eine große Auswahl an Kryptowährungen von Kryptobörsen wie Bitfinex, Coinbase und Kraken. Klicken Sie hier für eine vollständige Liste der verfügbaren Kryptowährungen.
NinjaTrader 8
NinjaTrader ist eine funktionsfähige Chart-Plattform, die kostenlos zum Papertrading verwendet werden kann.
NinjaTrader hat vor kurzem ein Update mit kostenlosen Datenlieferungen für Kryptowährungen der Börse Coinbase veröffentlicht. Dies bedeutet, dass Sie sämtliche Chartfunktionen von NinjaTrader für Ihre Kryptoanalyse nutzen können.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: How to trade cryptocurrencies with price action
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
4 praktische Daytrading-Tipps für Price Action Trader
Zu lernen, wie man mit Price Action daytradet, ist wie zu lernen, wie man kämpft. Mit einer Folge von Schlägen können Sie Ihren Gegner mit Gewalt besiegen. Oder Sie können einen Schritt zurückgehen und den Kampf rasch mit einem schnellen Treffer beenden. Jeder Kampf ist anders und dafür gibt es keinen richtigen Weg, solange er funktioniert.
Mit Price Action Trading verhält es sich ebenso: Sie können dem Trend folgen oder sich auf einen Ausbruch aus der Handelsspanne ausrichten. Sie können das Volumen als Indikator integrieren oder einen gleitenden Durchschnitt verwenden, um die Kursmuster zu ergänzen.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, um zu agieren und zu reagieren. Und das kann durchaus zum Problem werden. Selbst wenn Sie die Price Action verstehen, die sich vor Ihnen abspielt, so lässt sich dennoch schwer herausfinden, wie man sein Trading mit dem, was zu sehen ist, verbessern kann.
In diesem Artikel stelle ich Ihnen vier praktische und wirksame Möglichkeiten zur Verbesserung Ihrer Trading Performance vor.
1. Respektieren Sie die Dynamik der Kursbewegung (Momentum)
Daytrading lernen: Das Kursmomentum zeigt den Weg des geringsten Widerstandes im Markt an. Es ist prinzipiell nicht klug, sich gegen den Trend bzw. die aktuelle Machtdemonstration auszurichten, ob diese nun von den Bullen oder den Bären ausgeht.
Der folgende Chart zeigt den ersten Hinweis auf bärisches Momentum in einem fortgeschrittenen Aufwärtstrend.
Der nachfolgende Chart zeigt, was nach dieser bärischen Stärkedemonstration geschah:
Die praktische Lektion lautet folgendermaßen: Folgen Sie dem Trend, aber übersehen Sie das Momentum nicht.
Während Chart-Formationen klar definiert sind, ist das beim Kursmomentum nicht der Fall.
Verschaffen Sie sich Klarheit, indem Sie Ihren gesunden Menschenverstand einschalten und sich die richtigen Fragen zu stellen. Nutzen Sie folgende Fragen, um sich mit dem Marktfluss auseinanderzusetzen:
- Gibt es aufeinanderfolgende bullische Kursstäbe?
- Gibt es Anschlusskäufe nach starken bullischen Kursstäben?
- Hat der aufwärts gerichtete Swing das Hoch des letzten Swings erheblich überschritten?
Je mehr “Ja”-Antworten es auf diese Fragen gibt, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie es mit einem bullischen Momentum zu tun haben. In diesem Fall sollten Sie keine Trades aufgrund bärischer Trading-Setups eingehen oder zumindest Einstiege für Short Positionen vorläufig zurückstellen.
Das gleiche Prinzip gilt für das Auffinden von bärischem Momentum, nur eben im umgekehrten Sinn: Sie sollten in diesem Fall keine bullischen Setups als Einstiegssignal für Long Positionen verwenden oder diese Einstiege zumindest hinauszögern.
2. Verschieben Sie Ihren Einstieg
Daytrading lernen: Seien Sie nie ängstlich, wenn Sie in einen Markt einsteigen. Sie werden Trading-Setups bekommen, die Sie wirklich als Einstieg nutzen wollen. Aber Sie empfinden dabei ein quälendes Gefühl der Unsicherheit. Sie sind sich also nicht völlig sicher.
In diesem Fall warten Sie einfach ab. Gedulden Sie sich und Sie werden belohnt werden. Warten Sie ab, bis die Price Action klarer wird, bevor Sie auf ein Trading-Setup eingehen. Es können drei mögliche Folgen entstehen, falls Sie Ihren Einstieg verschieben:
- Der Markt bewegt sich rasch in die von Ihnen vorgesehene Richtung. Sie verpassen einen Gewinntrade.
- Der Markt bietet einen späteren Einstieg, der besser und zuverlässiger ist.
- Der Markt bricht ein und macht Ihre Einstiegshypothese zunichte. Sie ersparen sich einen Verlusttrade.
Natürlich werden Sie einige großartige Trades verpassen, aber Sie werden dafür durch zuverlässigere Setups und weniger Verlusttrades entschädigt.
Dieser Chart des ES-Futures zeigt einen effektiv verzögerten Einstieg:
- Diese bullische Pin Bar, die an der bullischen Trendlinie abprallte, war ein zuverlässiges Long-Setup.
- Aber aufgrund der drei aufeinanderfolgenden bärischen Kursstäbe und des Verkaufsdrucks im oberen Teil des Trends wurden wir unsicher, ob sich der Trend fortsetzen würde. Daher warteten einen zweiten Einstieg ab.
- Dieses verzögerte Setup zeigte nur geringfügige Gegenbewegungen und machte sich besser als das erste Pin Bar-Setup.
Für weitere praktische Beispiele lesen Sie diese Forex-Wiedereinstiegsstrategie.
3. Machen Sie Gebrauch von Kursstäben mit geringer Handelsspanne (Narrow Range Price Bars)
Daytrading lernen: Ich habe Ihnen nie empfohlen, Chartformationen (NR4 und NR7) mit geringer Handelspanne wahllos und unkritisch zu traden.
Warum? Kursstäbe mit geringer Handelsspanne sind möglicherweise ein Zeichen für einen konsolidierenden Markt, der wenig Gewinnpotenzial bietet. Allerdings können Kursstäbe mit begrenzter Handelsspanne auch interessante Einstiege für Trades mit geringem Risiko sein. Das heißt, wenn sie als kleine Pause vor einem Ausbruch auftreten.
Eine der besten praktischen Methoden für Daytrading greift auf Kursstäbe mit geringer Handelsspanne (narrow range bars) zurück. Setups mit begrenzten Handelsspannen während volatilen Handelsstunden bieten ein hervorragendes Ertrag-Risiko-Verhältnis.
Betrachten Sie das folgende Beispiel:
- In diesem Chart haben wir uns auf den Anfang der Handelssitzung für FDAX-Futures konzentriert, eine Zeit also, in der die Volatilität normalerweise hoch ist.
- Ein bullischer NR7 Setup-Kursstab.
- Trade mit hohem Gewinn und geringem Risiko (unter der Voraussetzung, dass Sie Ihren Verluststopp knapp unter dem Tief des NR7 Kursstabes platzieren).
Es ist wichtig, dass Sie bei Ihrer Suche nach Setups von Kursstaben mit geringer Handelsspanne (narrow bar) kein Overtrading betreiben. Wenn Sie jeden Kursstab mit geringer Handelsspanne, den Sie sehen, als Einstieg nutzen, werden Sie sich trotz des niedrigen Risikos pro Trade zugrunde richten.
4. Mehr Gewinn erzielen durch Kursziele
Daytrading lernen: Sie wissen nun, wie man gute Einstiege mit Price Action auswählt. Also wenden wir uns jetzt den Trade-Ausstiegen zu.
Wann wollen Sie aus Ihrem Trade aussteigen? Trader träumen vom perfekten Ausstieg am höchsten Punkt eines Aufwärtstrends oder am tiefsten Punkt eines Abwärtstrends. Das exakte Treffen dieser Stellen ist zumeist jedoch schlichtweg unrealistisch.
Erfreulicherweise brauchen wir keinen perfekten Ausstieg, um Geld zu verdienen. Was wir brauchen, sind nur praktikable und zuverlässige Gewinnziele, wodurch wir den von uns benötigten positiven Erwartungswert bekommen.
Price Action bietet verlässliche Methoden zur Festlegung von Gewinnzielen. Neben Unterstützung und Widerstand können Sie auch Kursschübe nutzen, um Kursziele zu bestimmen. Das ist eine nützliche Fähigkeit für jeden Trader.
Dieses Beispiel zeigt das gleiche NR7 Setup für FDAX-Futures:
- Der bullische Schub eignete sich ideal zur Ermittlung des Gewinnziels.
- Der Markt erreichte das festgelegte Kursziel, bevor ein starker Kursrückgang (Retracement) einsetzte.
- Ein besseres Ergebnis ist kaum vorstellbar.
Beim kurzfristig orientierten Trading bringt ein sinnvolles Gewinnziel oft bessere Ergebnisse als ein an den Kurs angepasster Stop-Loss (trailing stop). Dies gilt insbesondere für Situationen mit begrenztem Gewinnpotenzial. Beispiele dafür sind:
- Zeitbeschränkungen (Daytrading; Verfall von Optionen)
- Einschränkungen des Marktes (Seitwärtsbewegung; reduzierte Volatilität)
Schlussbemerkung zum praktischen Price Action Trading
Beim Trading sind kleine Veränderungen der beste Weg zu großen Gewinnen. Es ist immer besser, Verbesserungen durch kleine Korrekturen zu erreichen. Vermeiden Sie drastische Änderungen in Ihrem Trading-Plan. Häufige, umfangreiche Anpassungen Ihrer Trading-Methoden werden Ihre Performance zerstören.
Nun sollten Sie von den beschriebenen, praktischen Hinweisen Gebrauch machen.
Wie? Fangen Sie damit an, der Price Action mehr Beachtung zu schenken. Schreiben Sie auf, was Sie beobachten und erwarten. Anschließend bewerten Sie das Ergebnis im Vergleich zu Ihren Erwartungen. Entwickeln Sie sich auf dieser Grundlage weiter.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: 4 Practical Day Trading Tips for the Price Action Trader
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
Fünf praktische Schritte zum Price Action Trader
Sind Sie ein Anfänger und wollen eine einfache Tradingmethode erlernen? Oder ein erfahrener Trader, der sein Trading vereinfachen möchte? In beiden Fällen ist es ein geeignetes Ziel, ein Price Action Trader zu werden.
Im Wesentlichen ist Price Action Trading ein weiteres Verfahren in der Werkzeugkiste des Traders. Aber die Art und Weise, in der Sie Price Trading erlernen, kann entscheidend für Ihren späteren beruflichen Werdegang als Trader sein. Das bedeutet entweder sinnvoll und zielorientiert eingesetzte Mittel oder Zeit- und Geldverschwendung.
Manche haben einen natürlichen Zugang zum Price Action Trading, weil es ihrer Natur entspricht. Aber für die meisten ist es eine ungewohnte Angelegenheit, die schwer zu bewältigen ist.
Ein Price Action Trader zu werden, muss kein Zufallsprozess sein. Mit den folgenden fünf praktischen Schritten können Sie ein Price Action Trader werden.
Price Action als das verstehen, was sie ist
Viele Trader stürzen sich geradezu in den Lernprozess der Price Action. Das bewirkt, dass sie mit falschen Vorstellungen anfangen und mit Enttäuschung enden.
Um einen kontinuierlichen Lernprozess einzuleiten, müssen Sie Price Action zuerst als das verstehen, was sie ist.
Die Hauptstärke der Price Action besteht in ihrer Einfachheit. Eine eindeutige Ausrichtung auf die Kurse gibt Ihnen das, was Sie brauchen, um sinnvolle und vernünftige Trading-Entscheidungen zu treffen.
Gefällt Ihnen eine einfache Lebenseinstellung? Wenn dem so ist, werden Sie Price Action Trading sympathisch finden.
Beschäftigen Sie sich gerne mit Formeln und statistischen Untersuchungen, um Multikollinearität zu vermeiden? Wenn das auf Sie zutrifft, ist Price Action Trading möglicherweise nichts für Sie.
Noch eine weitere wichtige Anmerkung, bevor Sie anfangen: Price Action ist keine Garantie für Ihren Tradingerfolg. Dies liegt daran, dass Trading viel mehr ist als nur Analyse.
Angenommen Sie haben mit Indikatoren gearbeitet und das Problem des Übertrading erfahren. Nach der Beherrschung der Price Action werden Sie mit Price Action traden, aber das Problem des Übertrading wird bleiben. Sie traden exzessiv und erwirtschaften in beiden Fällen keine Gewinne.
Price Action wird zwar Ihre Sichtweise der Märkte verändern, aber es wird nicht Ihre persönlichen Probleme lösen.
Fangen Sie an, von der Pike auf zu lernen
Sobald Sie Ihre Erwartungen über Price Action Trading ändern, fängt das Lernen an.
Wie bereits erwähnt, bietet Price Action einen Vorteil, weil es sich dabei um einen einfachen Ansatz handelt. Dieser sollte von vornherein nicht kompliziert gemacht werden.
Deshalb ist die beste Möglichkeit, Price Action zu erlernen, von Grund auf langsam vorzugehen.
Das bedeutet, dass Sie NICHT mit folgenden Formationen anfangen sollten:
- Head-and-Shoulders
- Engulfing Candlesticks
- Renko Bars
- Point and Figure
- Und alle anderen Formationen mit ausgefallenen Bezeichnungen
Sie sollten mit folgendem beginnen:
- Eröffnung, Schlusskurs, Hoch und Tief eines Kursstabes
- Swing Pivots (Wendepunkte)
- Konzepte von Unterstützung und Widerstand (Marktstruktur)
Wenn Sie die Price Action in ihren Grundsätzen verstehen, ist es einfach, anspruchsvolle Konzepte aufzugreifen. Sie können Chartformationen zerlegen. Sie können auch die zugrunde liegende Logik eines Chartmusters erfassen und sich nicht durch deren Bezeichnungen irritieren lassen.
Ersetzen Sie Ihre Trading-Indikatoren
Nachdem Sie die grundlegenden Price Action Tools erfasst haben, kann Ihr Price Action Trading beginnen.
Wenn Sie Indikatoren verwendet haben, ist es eine Herausforderung, Ihre Lieblingsindikatoren vom Chart zu entfernen. Von entscheidender Bedeutung ist, sich dieser Aufgabe mit einem klaren System zu stellen.
- Listen Sie die Indikatoren auf, die Sie verwenden.
- Für jeden Indikator schreiben Sie dessen Zweck bzw. deren Aufgabe auf.
- Das gleiche Ziel können Sie auch mit Price Action erreichen?
- Wenn es möglich ist, können Sie den Indikator entfernen.
Denken Sie nicht, dass Sie ihre Trading-Indikatoren beseitigen. Betrachten Sie es so, dass Sie Ihre Indikatoren durch die Price Action Methoden ersetzen.
Sie haben zum Beispiel einen 50-Perioden einfachen gleitenden Durchschnitt in Ihrem Chart. Sie benutzen ihn, um den Trend des Marktes zu beurteilen.
Denken Sie nun an die Price Action Methoden, die Sie erlernt haben, um den Trend zu bestimmen. Zum Beispiel Trendlinien und die Struktur der Swings des Marktes.
Können Sie den Trend des Marktes unter Verwendung dieser Methoden erkennen?
Wenn Sie mit „ja“ antworten, können Sie den gleitenden Durchschnitt risikolos entfernen.
Vielleicht fühlen Sie sich nicht ganz wohl, alleine mit der Price Action Analyse zu arbeiten. Dann ist es in Ordnung, den Indikator beizubehalten, aber orientieren sich sich in zunehmendem Maße auf die Kursbewegungen.
Mit der Zeit, wenn sich Ihre Fähigkeiten in Bezug auf die Price Action verbessern, werden Sie den gleitenden Durchschnitt als überflüssig empfinden.
Sie müssen jedoch konzentriert bleiben. Zwingen Sie sich, die Price Action als primäres Instrument zu nutzen. Beziehen Sie sich nur dann auf die Indikatoren, wenn Sie sich unsicher fühlen.
Wenn Sie das nicht tun, werden Sie durcheinander geraten, da Sie sich nicht entscheiden können, welchem Instrument Sie trauen können: der Price Action oder dem Indikator.
Entwickeln Sie Ihre Price Action Tradingstrategie
Auf der Grundlage dessen, was Sie nun gelernt haben, können Sie Ihre Price Action Tradingstrategie entwickeln.
Halten Sie sich an die folgenden Richtlinien:
Machen Sie es nicht zu kompliziert. Verwenden Sie die Price Action Methode, die für Sie sinnvoll ist. Überlasten Sie Ihr Gehirn nicht mit neuen Konzepten.
Halten Sie sich an die Art von Trades, die Sie gewohnt sind. Wenn Sie Retracements (Rückläufer) mit Indikatoren traden, dann bleiben Sie beim Trading der Korrekturen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Sie jetzt Price Action Techniken verwenden.
Behalten Sie einen Indikator bei, wenn Sie wollen. Die meisten Trader haben einen Lieblingsindikator. Wenn Sie sich unsicher fühlen, ohne Ihren Lieblingsindikator (also sozusagen „nackt“) zu traden, behalten Sie diesen Indikator bei. Denken Sie jedoch daran, dass es Ihr Ziel ist, sich den Indikator abzugewöhnen und ihn nicht als eine Krücke zu benutzen.
Diese Price Action Tradingstrategie befindet sich noch in Arbeit, ist also noch nicht fertig. Aber es handelt sich dabei um die Basis für Ihre Tradingausbildung in Price Action.
Tradingsimulation und Lernen in Echtzeit
Wir erlernen Price Action, indem wir nach Chartformationen und Marktswings suchen. Oder anders ausgedrückt: Wir beginnen mit der Wissenschaft des Price Action Trading.
Price Action Trading ist aber auch eine Kunst. Wirkliche Kompetenz können Sie nur durch Beobachtung des Marktes in Echtzeit erreichen. Das Verständnis des Price Action Trading als Kunst ist das letztliche Ziel.
Sie müssen Ihre Intuition als Trader entwickeln. Die Price Action zu beobachten und das perfekte Setup geduldig abzuwarten, ist der beste Weg, um das zu bewerkstelligen. Sie werden erfahren, wann Ihre Tradingstrategie funktioniert und wann das nicht der Fall ist.
Für diesen letzten Schritt empfehle ich Ihnen ein schriftliches Tradingjournal zu führen. Damit meine ich nicht die Aufzeichnung Ihrer Trades, nachdem Sie diese eingegangen sind, sondern ich spreche von einem Trading Protokoll Ihrer kontinuierlichen Price Action Analyse.
Beobachten Sie die Price Action und schreiben Sie Ihre Analyse nieder. Praktizieren Sie dies in Echtzeit und zwar unabhängig davon, ob Sie nun einen Trade eingegangen sind oder nicht. Dies wird Sie dabei unterstützen, Ihr Wissen zu untermauern und Selbstvertrauen als Price Action Trader aufzubauen.
Zur Wiederholung noch einmal die fünf Schritte, um ein Price Action Trader zu werden:
- Price Action als das verstehen, was sie ist
- Fangen Sie an, von der Pike auf zu lernen
- Ersetzen Sie Ihre Indikatoren auf dem Chart
- Entwickeln Sie Ihre Price Action Tradingstrategie
- Tradingsimulation und Lernen in Echtzeit
Diese fünf Schritte sind nichts Magisches, sondern ganz konkret nachvollziehbar. Vielleicht müssen Sie einige Schritte wiederholen, aber sie funktionieren tatsächlich. Und wenn Sie mutig und entschlossen bleiben, werden Sie von einem einfacheren Tradingansatz profitieren können.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: 5 Practical Steps to become a Price Action Trader
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
8 praktische Schritte zu mehr Kompetenz beim Price Action Trading
Aus Tradingbüchern und Videos können Sie viel lernen. Aber solide Tradingfähigkeiten der Price Action gehören wohl nicht dazu. Dafür sollten Sie speziell Price Action Trading-Bücher lesen. Im Idealfall können Sie lesen, wie man die Price Action tradet, und Sie fangen dann an, wie ein Profi zu traden. Aber die Wahrheit ist, dass die meisten Trader damit zu kämpfen haben, das Trading der Preisbewegung zu beherrschen. Allein der schiere Umfang des Wissens und der Erfahrung, die man als Price Action Trader benötigt, stellt schon eine Herausforderung dar.
In kurzer Zeit ein Profi für das Trading der Kursbewegung zu werden, ist nicht realistisch. Ein großartiger Price Action Trader zu werden, kann ein schmerzhafter Prozess sein. Wie es in den meisten Bereichen des Lebens der Fall ist, ernten Sie, was Sie säen. Sie müssen Zeit und Mühe in die praktische Umsetzung investieren. Aber selbst dann gehen nicht alle Price Action Trader den gleichen Weg. Einige machen ständig Fortschritte, während andere jahrelang keine Erfolge zu verzeichnen haben. Darüber hinaus fristet das Trading der Kursbewegung ein Nischendasein in der analytischen Methode. Das müssen Sie bedenken. Es gibt einen großen Unterschied zwischen den akademischen Finanztheorien und dem diskretionären Price Action Trading. Das Traden der Kursbewegung ist in gewisser Weise mit einer Diät vergleichbar. Es ist einfach, aber keinesfalls mühelos.
Das Fazit lautet:
Ob Sie wollen oder nicht, Sie müssen äußerst hart daran arbeiten. Aber mit den richtigen Wegweisern können Sie den direktesten Weg einschlagen, der zur Verbesserung Ihrer Fähigkeiten des Price Action Trading führt. Bevor Sie also einen weiteren Trade eingehen, präsentiere ich Ihnen hiermit meine acht praktischen Tipps zum Traden der Kursbewegung. Sie sind dafür gedacht, Ihr Trading zu verbessern (und vielleicht sogar profitabel zu machen).
1. Erlernen Sie die Kursbewegung vom Grund auf
Die Hauptsünde des neuen Traders besteht im fälschlichen Denken, dass es beim Price Action Trading nur um Chartmuster geht. Sie beginnen damit, fleißig die Bezeichnungen der zahlreichen Candlesticks und der Chartformationen zu studieren. Aber das ist nicht der beste Anfang. Stattdessen müssen Sie damit anfangen, die Price Action Trading-Kompetenz von Grund auf zu erlernen. Beantworten Sie zuerst die folgende Frage: „Was sagt Ihnen eine einzelne Kerze oder Kursstab?“
Dann, und nur dann, werden Sie die zugrunde liegende Logik der verschiedenen existierenden Price Action Chartmuster erfassen.
2. Beobachten Sie die Price Action Swings, um mit dem Trend zu gehen
Wenn Sie in einem Bereich besser werden wollen, müssen Sie trainieren, wobei das Trading hier keine Ausnahme darstellt. Es gibt keine Abkürzung, die Sie von heute auf morgen in einen erfolgreichen Trader verwandeln könnte. Wenn Sie Ihre Kenntnisse über die Kursbewegungen verbessern wollen, dann ist die Beobachtung der Marktschwünge ein großartiger Weg, um anzufangen. Den Gezeiten von Ebbe und Flut des Marktes zu folgen, stellt den besten Weg dar, um den Markttrend zu verfolgen. Die einfachen Regeln zur Interpretation von Preisschwüngen lauten:
- Höhere Hochs und höhere Tiefs – Aufwärtstrend
- Tiefere Hochs und tiefere Tiefs – Abwärtstrend
Selbst wenn Sie kein gutes Trading-Setup ausfindig machen können, hören Sie nicht auf, die Schwünge (Swings) des Marktes zu beobachten. Diese bieten Ihnen beste Gelegenheiten, um Ihre Instinkte für das Price Action Trading zu entwickeln. Nur durch Übung wird man zum Meister.
Übung
- Achten Sie auf die Marktbewegung und schreiben Sie alle Swings von Hand auf.
3. Achten Sie auf Unterstützung und Widerstand
Der Markt hält sich häufig über oder in der Nähe einer bestimmten Kursspanne auf. Diese Handelsspanne stellt den Unterstützungsbereich (Support) dar. Sie haben wahrscheinlich schon erlebt, dass der Markt blockiert war und nicht über eine bestimmte Kursspanne hinaus steigen konnte. Diese Handelsspanne stellt den Widerstandsbereich (Resistance) dar. Die Unterstützungs- und Widerstandsbereiche strukturieren den Markt für Trader, die sich an der Kursbewegung orientieren.
Im Wesentlichen ist Trading ein Spiel, bei dem es darum geht, die zuverlässigsten Unterstützungs- und Widerstandslevels zu erkennen. Sie wollen natürlich am liebsten in der Nähe der Unterstützung kaufen und nahe am Widerstand verkaufen. Sie wollen eine Shortposition nahe am Widerstand eröffnen und diese glattstellen, wenn der Markt eine Unterstützung findet. Unterstützung und Widerstand sind nicht immer zuverlässig.
Ein ausgezeichneter Trader der Preisbewegung weiß jedoch, dass es sich auszahlt, darauf zu achten. Dies ist eine entscheidende Fähigkeit beim Trading der Kursbewegung. Für Trader, die eine zuverlässige Unterstützung oder einen zuverlässigen Widerstand ausfindig machen können, sind Gewinne beim Trading erreichbar.
Übung
- Bestimmen Sie die großen Unterstützungs- und Widerstandsbereiche in Ihren Charts.
- Beobachten Sie, wie sich die Kurse diesen Bereichen nähern.
4. Machen Sie vollen Gebrauch von Chartmustern der Kursbewegung
Viele Trader erlernen die Chartformationen von Candlesticks (Kerzen) und Barcharts (Balkencharts) als Einstiegssignale, aber nur wenige Trader verstehen, wie man ausgiebigen Gebrauch von diesen Price Action Chartmustern macht. Das Muster einer Kursbewegung hilft Ihnen dabei, in den Markt einzusteigen. Bei den Neulingen unter den Tradern endet ihr Verständnis der Preismuster bereits hier. Sie betrachten Kursmuster als Einstiegssignale.
Ein gutes Einstiegsinstrument muss klar sein. Es muss kurzerhand zum Handeln auffordern. Aufgrund dieses Kriteriums sind Kursmuster tatsächlich zuverlässige Einstiegssignale. Ein Kursmuster warnt Sie vor dem Einstieg in den Markt. Obwohl jede Candlestick Chartformation bzw. jedes Chartmuster in Barcharts definiert ist, gibt es eine Bandbreite bezüglich ihrer Qualität. Es zahlt sich aus, Chartmuster mit geringer Qualität zu meiden.
Nehmen wir die Pin-Bar als Beispiel. Die bestimmende Eigenschaft einer Pin-Bar ist der lange Schatten, was Zurückweisung vom Markt bedeutet. Betrachten Sie die beiden folgenden Pin-Bars (so wie sie auch im Price Action Pattern Indikator definiert sind).
Stellen Sie folgende Vergleiche an:
- Verhältnis zwischen dem Candlestick-Körper (Kerzenkörper) und dem Schatten
- die absolute Länge des Schattens
- das Ausmaß der Unterschreitung des Unterstützungsbereichs
- der Schlusskurs im Verhältnis zum Unterstützungsbereich
Sie werden feststellen, dass der Pin-Bar auf der linken Seite von minderer Qualität ist. Der Markt schreit Sie sozusagen an, dass Sie sich von dieser Pin-Bar fernhalten sollten. (Diese Beispiele habe ich gewählt, um Ihnen folgendes zu veranschaulichen: Die Form eines Chartmusters ist zwar hilfreich, aber weniger wichtig als die Einschätzung des Kontextes und der Tendenz bzw. der spezifischen Ausrichtung des Marktes.)
Ein Chartmuster der Kurse begrenzt Ihr Risiko.
Die Voraussetzung Ihres Einstiegs in einen Trade ist immer mit Ihrer Ausstiegsstrategie verbunden. Wenn Sie mithilfe eines Chartmusters einsteigen, können Sie dieses auch für Ihren Ausstieg verwenden. Jedes Chartmuster stellt ein untergeordnetes Unterstützungs- oder Widerstandlevel dar. Das bedeutet, dass das entgegengesetzte Ende des Chartmusters den Bereich des Verluststopps beinhaltet. Das ist eine einwandfreie und einfache Methode, um Ihr Risiko bei einem Trade zu begrenzen.
Ein Chartmuster zeigt Ihnen die spezifische Ausrichtung des Marktes.
In einem bullischen Markt (Aufwärtstrend) versagen die meisten bärischen Chartmuster. In einem bärischen Markt (Abwärtstrend) scheitern die meisten bullischen Chartmuster. Beobachten Sie die Chartmuster und danach die danach entstehende Price Action. Durch die Erfolge und das Versagen dieser Chartmuster können Sie den Trend des Marktes und das Momentum entschlüsseln.
Übung
- Bewerten Sie die Qualität der Chartmuster.
- Verwenden Sie Chartmuster zum Platzieren Ihrer Verluststopps.
- Nehmen Sie die Versagensfälle der Chartmuster zur Kenntnis.
5. Nutzen Sie das Zusammentreffen von Price Action Signalen
Die Price Action Tradingsignale funktionieren viel besser, wenn diese zusammen auftreten. Die besten Trader sind geduldig. Sie warten ab, bis sich ein ganz hervorragendes Trading-Setup einstellt. So ein unwiderstehliches Setup ist häufig eine Ansammlung und bezieht sich auf ein Zusammentreffen von verschiedenen bekräftigenden Faktoren. Die meisten Chartmuster sind isoliert betrachtet unzureichend bzw. mangelhaft. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, wie sich diese Ansammlung zeigen kann. Ein Beispiel wäre ein Long-Pullback-Setup, welches:
- Unterstützung durch eine Konsolidierung erhält
- von einem 50 % Retracement abprallt
- von einer aufwärts gerichteten Trendlinie zurückgewiesen wird
- eine wichtige Trendumkehr-Kerze (key reversal) an der Unterstützung ausbildet
Übung
- Warten Sie, bis sich ein Setup entwickelt, das von mehreren Signalen bestätigt wird, bevor Sie Ihr kostbares Tradingkapital einsetzen.
6. Ziehen Sie Nutzen aus konsolidierenden Kursen
Neben der Analyse der Kurstätigkeit sollten Sie auch die Untätigkeit der Kurse beachten. Untätigkeit bezieht sich auf den
„Mangel an Bewegung, wo eigentlich etwas zu erwarten ist oder angemessen erscheint.“
In ihrem Trading-Eifer erwarten viele Trader, dass sich der Markt bewegt. Infolgedessen bemerken sie die Konsolidierung des Marktes nicht schnell genug. Wenn der Markt konsolidiert, erfordert dies eine Veränderung der Vorgehensweise im Trading. Wenn dies nicht geschieht, wird die Konsolidierung zur Quelle ständiger Sägezahn-Bewegungen und von Frustration.
Aber die Konsolidierung (oder Schiebezone) müssen Sie nicht meiden, ohne sich Fragen zu stellen. Außerdem können Sie es sich nicht leisten, diese Kursformation zu ignorieren. Stattdessen sollten Sie Konsolidierungen als Teil der Kursbewegung des Marktes analysieren, sie willkommen heißen und sie nutzen.
Übung
- Erkennen Sie die Konsolidierung frühzeitig, indem Sie vorausschauend vorgehen.
- Lernen Sie in diesem Artikel mehr über Konsolidierung.
7. Unterscheiden Sie zwischen Tradingregeln und diskretionärem Vorgehen
Ich habe in den letzten elf Jahren auf die eine oder andere Art getradet. Wenn ich auf mein frühes Trading zurückschaue, was ich oft tue, lässt mich dies erschaudern. Ich hatte keine Liste von Tradingregeln. Daher hatte ich auch keine Ahnung, wie ich mich verbessern konnte. Und vor allem wusste ich nicht, ob ich aufgrund meiner Tradingregeln oder aufgrund meines Instinkts Geld verdiente (oder verlor). Das war ein gewaltiges Hindernis für beständiges Trading. Sie müssen wissen, ob Ihre Tradingregeln funktionieren. Sie müssen auch wissen, ob es einen Wertzuwachs gibt, wenn Sie sich dafür entscheiden, sich aufgrund Ihres Tradinginstinkts über diese Regeln hinwegzusetzen. Kurz gesagt, als diskretionärer Price Action Trader müssen Sie Ihre Entwicklung bzw. Ihre Fortschritte verfolgen. Dazu müssen Sie wissen, wann Sie als Trader nach eigenem Ermessen (diskretionär) vorgehen.
Übung
- Schreiben Sie eine Liste von Tradingregeln auf – eigenes Ermessen ausgeschlossen.
- Schreiben Sie eine Liste von Richtlinien (oder Leitlinien) für Ihr Trading auf – eigenes Ermessen möglich.
- Kennzeichnen Sie einen Trade als diskretionär, bevor Sie ihn eingehen. (So werden Rückschaufehler vermieden. Es ist ein schmaler Grat zwischen einem gefährlichen Trade und einem, der auf eigenem Ermessen beruht.)
8.Vergessen Sie Ihre Strategie für den Ausstieg nicht
Die Price Action bietet einen soliden Weg, um in den Markt einzusteigen und aus ihm auszusteigen, aber die meisten Trader konzentrieren sich auf ersteres. Sie sind lediglich am Einstieg in den Markt interessiert.
Die Strategie für den Ausstieg wird normalerweise nicht berücksichtigt. Vor allem gibt es häufig keinen Plan für die Gewinnmitnahme.
Es gibt viele Trader, die mit einem festgelegten Gewinnziel arbeiten, das auf einem Verhältnis zwischen Chance und Risiko (CRV) von 2 oder 3 beruht. Das ist unlogisch, weil der Markt nicht auf das Verhältnis reagiert, das Sie im Kopf haben. Er reagiert auf die Preisveränderungen im Markt. Deshalb ist die Kursbewegung eine vernünftige Methode, um die Zielvorgabe (Gewinnziel) festzulegen.
Sie können Chartmuster zum Ermitteln von Gewinnzielen verwenden. Sie können auch Unterstützung und Widerstand für den Ausstieg nutzen. Für Pullback-Trader gilt, dass diese auch nach Anzeichen für den Stillstand eines Trends suchen können, beispielsweise durch eine ausgedehnte Schiebezone (Konsolidierung) und sich wiederholende lange obere Schatten (oder Dochte) bei Candlesticks.
Übung
- Lesen Sie diesen Artikel zur Gewinnmitnahme.
- Entwickeln Sie eine Methode zum Ausstieg aus Ihren Trades.
Verbessern Sie schrittweise Ihre Price Action Trading-Kompetenz
In diesem Artikel finden Sie viele praktische Hinweise und Übungen. Aber wenn Sie diese alle auf einmal umzusetzen versuchen, werden Sie sich überfordern. Dann ist nämlich die Gefahr groß, dass Sie aufgeben werden, noch bevor Sie überhaupt irgendwelche wirklichen Fortschritte erzielt haben. Gehen Sie langsam und bedächtig vor.
Fangen Sie mit einem Hinweis bzw. Thema an. Üben Sie und gewinnen Sie Selbstvertrauen, bevor Sie sich dem nächsten Thema zuwenden. Wenn Sie mehr Zeit mit der Live-Beobachtung der Kursbewegung verbringen, werden Sie diese immer besser lesen können. Danach können Sie damit beginnen, alles zu integrieren, was Sie über das Trading der Preisbewegung erlernt haben.
Ich hoffe, dass Ihnen diese Ratschläge und Hinweise dabei behilflich sein werden, Ihre Kompetenz beim Price Action Trading zu verbessern. Übung ist unvermeidlich.
Es ist bleibt Ihnen überlassen, ob Sie Ihre Zeit damit verschwenden, nach dem Falschen zu suchen.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: 8 Practical Ways to improve your Price Action Trading Skills
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
Die zehn besten Bücher über Price Action Trading
Die meisten Tradingbücher befassen sich mit Tradingstategien, die eine Mischung zwischen Candlestick-Chartmustern, anderen Chartmustern und Indikatoren darstellen. Obwohl sie eine umfassende Auswahl von Tradingmethoden bieten, sind sie dennoch ungeeignet für Trader, die sich auf das Trading der Price Action ausrichten wollen. Tatsächlich sind Tradingbücher über Price Action rar gesät.
Nach intensiver Suche und eingehender Analyse haben wir zehn Tradingbücher über Price Action zusammengestellt. Es handelt sich dabei nicht um eine Rangfolge. Suchen Sie sich eines davon aus, das sich mit Ihrem derzeitigen Tradingstil und Ihren Fähigkeiten vereinbaren läßt.
Wenn Sie die Abbildung des entsprechenden Buches anklicken, werden Sie durch unsere Affilitate-Links zu den Produktseiten unseres Partnerunternehmens Amazon weitergeleitet, wo Sie die jeweiligen Rezensionen von anderen Tradern nachlesen können. Bitte kaufen Sie durch unsere Affiliate Links, wenn Sie diese Liste nützlich finden.
Die Bücherreihe Price Action Trading von Al Brooks
Zu dieser Reihe gehören folgende drei Bücher von Al Brooks:
- Trading Price Action Trends
- Trading Price Action Trading Ranges
- Trading Price Action Reversals
Unter den Büchern über Price Action Trading gehören diese drei zu den wichtigsten.
Price Action Trading entstammt der Dow-Theorie, und lange vor den Büchern von Al Brooks haben Trader vielfältige Price Action Tradingtechniken erörtert. Obwohl Al Brooks also nicht der Urheber des Price Action Trading war, hat er doch eine wichtige Grundlage für Price Action Trader geschaffen.
In seiner Buchreihe „Trading Price Action“ hat Al Brooks folgende Begriffe eingeführt: „Second Entry“ (zweiter Einstieg), „Trend Bar“ (Trend-Kursstab), „Barb Wire“ (Stacheldraht) und „M2B/M2S“.
Diese Price Action Konzepte sind zwar keinesfalls einmalig und waren bereits durch andere Autoren bekannt geworden, aber Al Brooks hat Wesentliches dazu beigetragen, indem er diese Konzepte mit einem umfassenden Analysesystem und Tradingbegriffen verbunden hat. Der Eintrag in Wikipedia zu Price Action Trading ist fast so etwas wie eine Zusammenfassung dieser drei Bände.
Der Untertitel seiner Bücher lautet: Technische Analyse der Preischarts Bar für Bar für ernsthafte Trader. Dem stimme ich voll und ganz zu. Sie müssen ein ernsthafter Trader sein. Zumindest sollten Sie ernsthaft genug sein, um anspruchsvolle Bücher durchzuackern, in denen der Schreibstil zwischen „detailliert“ bis „kompliziert“ reicht. Wenn Sie es jedoch ernst damit meinen, Price Action Trading zu erlernen, werden Sie mit Sicherheit wertvolles in diesen Büchern ausfindig machen.
Anschauen: Galen Woods’ “Day Trading with Price Action” Trading Course
Wenn Sie mit etwas Einfacherem anfangen wollen, können Sie sich mit den folgenden Empfehlungen befassen:
Forex Price Action Scalping von Bob Volman
Bob Volman ist auf einen besonderen Price Action Tradingstil ausgerichtet, der nicht für jeden passend ist. Er strebt kleine Gewinne mit Hilfe von Scalping im Forexmarkt an, wobei er einen Zeitrahmen von 70 Ticks verwendet.
Sein Schreibstil ist angenehm. Im Vergleich zur Bücherreihe über Price Action von Al Brooks ist dieses Tradingbuch der Price Action leicht zu lesen. Zudem versucht er nicht, Ihnen ein Online-Trading-Abonnement oder einen selbst entwickelten Indikator für 999 US-Dollar zu verkaufen. Für mich ist das ein riesengroßes Plus für jedes Tradingbuch.
Während Al Brooks ein Analysesystem mit geringerer Ausrichtung auf genaue Trading-Setups darlegt, erläutert Bob Volman sieben eindeutige Trading-Setups. Wenn Sie also ein akkurates Trading-Setup zum Scalping suchen, ist das Buch von Bob Volman das, was Sie brauchen.
Wenn Sie sich mit seinen Methoden vertraut machen wollen, bevor Sie sich für den Kauf des Buches entscheiden, können Sie sich folgende Forum-Threads anschauen.
Wenn Sie dieses Buch noch nicht gelesen haben, besitzen diese Forum-Threads natürlich nur begrenzten Wert. Sie bieten jedoch interessante Beiträge von Tradern, die diese Methoden bereits ausprobiert haben.
Aktualisierung: Bob Volman hat ein neues Buch veröffentlicht über die Analyse der Price Action im 5-Minuten-Zeitrahmen: Understanding Price Action: Practical Analysis of the 5-Minute Time frame.
Martin Pring über Kursmuster
Martin Pring hat für sein Buch folgenden Titel gewählt: The Definitive Guide to Price Pattern Analysis and Interpretation. Er deckt in diesem Buch alle wichtigen Themen der Kursmuster-Analyse ab wie:
- Widerstand und Unterstützung
- Trendlinien
- Volumen-Analyse
- Ausbruch-Analyse
- Chartmuster
- Muster von Kursstäben (Bars)
Die Themanauswahl ist phantastisch. Dieses Tradingbuch über Price Action bietet alles, was Sie brauchen, um mit dem Erlernen der Price Action Analyse zu beginnen. Es ist strukturiert und präzise.
Dieses Buch lehrt Sie nicht, wie man mit Trading Setups im Rahmen eines kompletten Tradingplans traden soll. Es ist jedoch eines der besten Bücher in Bezug auf das Zusammenstellen von Kursmuster-Tools, die Ihnen dabei behilflich sind, Gewinne zu erzielen.
Zum Buch gibt es auch eine DVD eines Seminars von Martin Pring über die neuesten und wertvollen Instrumente zur Identifikaton von Kursmustern.
Japanische Candlestick Charttechniken von Steve Nison
Nachdem Steve Nison die westlichen Trader in die Japanischen Candlesticks eingeführt hatte, wurde der Candlestick-Chart ein unerlässliches Instrumentarium jeder Chartplattform und zur Standard-Chartart der meisten Trader. Unzählige Trader betrachten die Candlestick-Charts als enorme Bereicherung.
Candlestick-Charts haben den traditionellen Chartmustern der Barcharts (wie sie im obigen Buch von Martin Pring behandelt werden) sehr viel Tiefe und Vielfalt verliehen. Die poetischen Bezeichnungen der Candlesticks wie „Engulfing“, „Hammer“, „Shooting Star“ sind inzwischen zu Allgemeinplätzen unter Price Action Tradern geworden. Typische Candlestick-Tradingstrategien enthalten eine Kombination von Candlestick-Mustern mit Chartmustern und Pivot-Punkten.
Obwohl Informationen über Candlestick-Formationen mühelos und kostenlos im Internet zu finden sind, sind diese kaum strukturiert und schwer verständlich. Eine zuverlässige und strukturierte Alternative, um die Candlestick-Charts zu erlernen, bietet das Buch von Steve Nison. (Deutsche Übersetzung)
Wenn Ihnen das Buch von Steve Nison gefällt, können Sie auch einen Blick auf ein anderes Buch von ihm werfen: Beyond Candlesticks: New Japanese Charting Techniques Revealed. (Anmerkung: Bücher von Steve Nison sind auch in deutscher Übersetzung erhältlich.)
Kombinierte Pitchfork-Analyse: Einfache und mittlere Stufe von Dr. Mircea Dologa
Die Trendlinien-Analyse ist eine der wichtigsten Trading Tools der Price Action. Allerdings beschränken sich Tradingbücher über Price Action meistens auf ein Kapitel. Andrew`s Pitchfork ist die einzige Trendlinien-Tradingmethode, der ein ganzes Buch gewidmet wurde.
Obwohl Andrew zwar eine ganz besondere Art hatte, seine Trendlinien zu zeichnen, können Price Action Trader seine Techniken problemlos auf traditionelle Trendlinien und Kurs-Channels übertragen.
Es gibt mehrere Bücher über die Pitchfork-Analyse, aber dieses von Dr. Mircea Dologa verfasste Buch ist herausragend. Es ist klar geschrieben mit einem weitgespannten Horizont und geeignet für Anfänger, die noch nie etwas von Pitchfork gehört haben. Ich möchte aber nicht versäumen, darauf hinzuweisen, dass es auch großartige Artikel von bekannten technischen Analysten wie Chuck Lebeau und Dr. Hank Pruden gibt.
Die nicht zu übertreffende Trading-Anleitung
Beim hohen Anspruch einer „ultimativen Anleitung“ ist es nicht verwunderlich, dass dieses Buch drei Autoren hat: John Hill, George Pruitt und Lundy Hill. Bei diesem Buch geht es um die Entwicklung mechanischer Tradingsysteme mit Price Action Verhalten.
Obgleich die Schlusskapitel über mechanische Systeme für den nach eigenem Ermessen vorgehenden Trader nicht von Interesse sein dürften, beschäftigen sich die meisten Kapitel mit dem Price Action Verhalten wie Aktion/Reaktion, Fortsetzung, Kursumkehr sowie Widerstands- und Unterstützungsbereiche.
Folgende Themen sind enthalten:
- Praktische Anwendung der Elliot-Wave-Theorie
- Spezifische Trading-Gelegenheiten für Barchart-Muster
- Channel-Trading
- Swing-Trading-Muster
Obgleich die Inhalte auf unsystematische Weise (fragmentarisch) zusammensetzt wurden und das Buch keinesfalls „ultimativ“ ist, gibt es in diesem Tradingbuch der Price Action auch verborgene Kostbarkeiten. Insgesamt macht es einen hervorragenden Job, indem außergewöhnliche Trading Setups von der Price Action abgeleitet werden. Trader, die nach Trading-Ideen suchen, dürften hier interessantes Material entdecken.
Das Yum-Yum-Fortsetzungsmuster ist ein Beispiel für ein Setup aus diesem Buch.
Eine vollständige Anleitung zur Volumen-Preis-Analyse von Anna Coulling
Ich habe mich entschlossen, dieses Buch in die Liste aufzunehmen, weil viele Trader das Volumen in ihrer Kursanalyse verwenden. Und bemerkenswerterweise hat Al Brooks das Volumen in seinen Tradingmethoden nicht erwähnt. Daher ist dieses Buch eine großartige Ergänzung zu seiner Buchreihe für Trader, die das Volumen in ihr Trading einbeziehen wollen.
Dieses Buch ist ein kurzgefasstes Werk, das alles beinhaltet, was Sie über die Volumenanalyse wissen sollten. Anna Coullings Beschreibung, wie und warum die Volumenanalyse funktioniert, ist leicht zu verstehen.
Auch wenn das Volumen ein wichtiger Bestandteil der Dow-Theorie ist, haben die meisten Trader Schwierigkeiten, die Bedeutung des Volumens in ihrem Trading wirklich zu erfassen. Die meisten Volumen-Tradingmethoden sind undurchsichtig und schwierig umzusetzen.
Anna Coulling hat es in ihrem Buch geschafft, sich einfach und praktisch auszudrücken. Dieses Buch ist ein wahres Schnäppchen für Trader, die ihr erstes Buch über Volumenanalyse suchen.
Enzyklopädie der Chartmuster von Thomas Bulkowski
Fragen Sie sich, ob Chartmuster zuverlässig sind?
Thomas Bulkowskis Encyclopedia (Deutsche Übersetzung) sagt Ihnen noch viel mehr darüber. Auf der Grundlage solider Marktdaten und Statistik bietet er folgendes:
- Richtlinien zur Identifikation von Chartmustern
- Zahlen zu Erfolg und Misserfolg in Bullen- und Bärenmärkten
- Optimale dazugehörige Volumenmuster
- Tradingmethoden (inklusive Ausstiege)
- Kennzeichen von gescheiterten Chartmustern
Zwar schreibt dieses Buch keine genaue Tradingstrategie vor, aber es bietet mehr als genug Fakten und Zahlen, damit Sie Ihre eigene Tradingtaktik aufbauen können und damit Sie Vertrauen in die Muster bekommen, die Sie sehen.
Dieses Buch ist unvergleichbar, was eine statistische Studie der Kurs-Chartmuster anbelangt.
Trend-Bedingung (qualification) und Trading von L. A. Little
Die Identifikation eines Trends oder der Mangel desselben ist der Grundpfeiler von erfolgreichem Trading. Dies trifft nicht nur auf Price Action Trader zu, sondern auf alle Arten von Tradern. Daher erfordert dieses Thema mehr Aufmerksamkeit, als nur eine einfache Erklärung.
Was L. A. Litte in seinem Buch in Angriff nahm, ist anerkennenswert. Er arbeitete ein System aus, um Trends genau zu bestimmen und um die besten davon ausfindig zu machen, indem er lediglich den Kurs (oder Preis) und das Volumen verwendete. Diese Idee, sich auf den Kurs und das Volumen zu stützen, wirkt auf Price Action Trader anziehend, da diese einen minimalistischen Tradingstil bevorzugen.
Price Action Trader übertragen den Job der Trendbestimmung normalerweise auf gleitende Durchschnitte oder auf einfache Trendlinien. L. A. Little geht weiter und wirft einen genauen Blick auf die Strukturen von Trends, um deren Wert zu bemessen. Dieses Konzept ist zwar nicht revolutionär, aber der trendorientierte Ansatz in diesem Buch ist nützlich und bietet eine andere Sichtweise in Bezug auf Trendtrading.
Die Ankerzonen stellen ein Konzept von L. A. Little dar.
Die Kunst und Wissenschaft der technischen Analyse von Adam Grimes
Wenn Sie sich wundern, warum wir dieses Buch in unsere Liste aufgenommen haben, verweisen wir auf den Untertitel „Marktstruktur, Price Action und Tradingstrategien“, was den Buchinhalt zusammenfasst.
Dieses Price Action Tradingbuch ist äußerst gut strukturiert und vollgepackt mit vernünftigen Trading-Ideen. Nachdem er seinem Buch die Dynamik der Marktstruktur erklärt hat, geht er über zu einfachen Charts und erklärt eindeutige Trading Setups, indem die „Kunst“ des Tradings hervorgehoben wird. Der Abschnitt über praktikable Trading-Vorlagen ist besonders beeindruckend. Anstatt genaue Regeln vorzuschreiben oder sich von Einzelheiten fernzuhalten, bietet der Autor tragfähige Schablonen (templates), die Sie für Ihre eigene Analyse verwenden können.
Lesen: Eine Schablone für eine Einfache Trading Strategie
Zusammen mit Abschnitten zum Risiko-Management, das sich an „den individuellen, selbstbestimmten Trader“ richtet, stellt dieses Buch eines der besten vollständigen Anleitungen für Price Action Trader dar.
Sind Sie vorbereitet für Price Action Tradingbücher?
Bevor Sie sich in das kalte Wasser der Price Action Analyse stürzen, bedenken Sie, dass deren Wurzeln in der technischen Analyse zu finden sind. Stellen Sie sicher, dass Sie eine solide Grundlage der technischen Analyse besitzen, bevor Sie sich in das Price Action Trading vertiefen.
Wenn Sie bereits vertraut mit den Grundlagen der technischen Analyse und bereit sind, Ihre Fertigkeiten in Bezug auf Price Action Trading zu verfeinern, können Sie loslegen und Ihre Auswahl anhand der vorgestellten zehn Bücher über Price Action Trading treffen.
Eine Empfehlung von allgemeinen Trading-Büchern
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: Top 10 Price Action Trading Books
Angebot und Nachfrage aufgrund der Price Action erkennen
Wollen Sie Angebot und Nachfrage im Markt erkennen? Schauen Sie sich einfach die Informationen zur Markttiefe im Orderbuch an, und Sie werden Kauf- und Verkauforders zu verschiedenen Kursen oder Preise feststellen. Diese Zahlen zeigen das Angebot und die Nachfrage.
Das ist alles. Damit haben Sie das Angebot und die Nachfrage identifiziert. Was können Sie damit anfangen? Nichts.
Nun denken Sie nochmals nach. Wollen Sie wirklich Angebot und Nachfrage ausfindig machen?
In einem liquiden Markt gibt es dauernd Angebot und Nachfrage. Menschen sind immer bereit, zu bestimmten Preisen zu kaufen oder zu verkaufen. Angebot und Nachfrage gibt es überall. Es ist also nicht notwendig, diese zu finden.
Was Sie wirklich entdecken wollen, sind die Preiszonen, wo das Angebot die Nachfrage besiegt und wo die Nachfrage das Angebot überwältigt.
- Ersteres ist als Widerstand bekannt. Wenn der Markt auf den Widerstand stößt, fallen die Preise. In diesem Fall können Sie Geld verdienen, wenn Sie eine Short-Position eröffnen.
- Letzteres bezeichnet die Unterstützung des Marktes. Wenn der Markt auf die Unterstützung trifft, werden die Preise steigen. Dann können Sie von einer Long-Position profitieren.
Kurz gesagt, wir wollen die Wendepunkte des Marktes herausfinden und nicht Angebot und Nachfrage. Beachten Sie die folgenden drei Schritte, um diese lukrativen Wendepunkte zu finden und zu handeln.
Ausrichtung auf einen Kursbereich (Zone)
Den Markt ohne Schwerpunkt zu analysieren, ist schwierig. Wenn Sie in jedem Kursbereich nach Wendepunkten suchen, verwirren Sie sich nur.
Wie können Sie wissen, auf welchen Kursbereich Sie sich konzentrieren sollten? Welche Kursbereiche sind mögliche Wendepunkte des Marktes?
Es gibt viele Wege, mögliche Wendepunkte ausfindig zu machen. Sie können Swing-Pivots, errechnete Pivot-Punkte, Fibonacci-Bereiche und Volumen-Signale verwenden. Lernen Sie diese Methoden kennen und machen Sie von jenen Gebrauch, die Sie sinnvoll finden.
Beispiel
In diesem Beispiel konzentriere ich mich auf einen gültigen Swing-Pivot. (Das Konzept eines gültigen Swing-Pivot wird in meinem Price Action Course erklärt. Im Grunde genommen, handelt es sich dabei um eine Form des wichtigsten Pivot des Marktes.)
Der obige 5-Minuten-Chart des ES (E-mini S&P 500 Index Future) zeigt ein fundiertes Swing-Tief. Achten Sie auf diese Kurszone, um herauszufinden, ob die Nachfrage vorherrscht.
Beobachten Sie, was an der poteniellen Unterstützung/Widerstand geschah (geschieht)
Anzeichen für starke Nachfrage
Wenn der Markt eine mögliche Unterstützung testet, halten Sie Ausschau nach:
- Bullischen Kursmustern
- Unfähigkeit des Marktes, die Stops unter der Unterstützung abzuräumen
- Erhöhtes Volumen
- Stauzone (Congestion)
Anzeichen für starkes Angebot
Wenn der Markt einen möglichen Widerstand testet, halten Sie Ausschau nach:
- Bärischen Kursmustern
- Unfähigkeit des Marktes, die Stops über dem Widerstand abzuräumen
- Erhöhtes Volumen
- Stauzone (Congestion)
Suchen Sie sowohl in der Vergangenheit als auch in der Price Action in Echtzeit nach diesen Price Action Signalen. Je mehr Anzeichen Sie entdecken, desto wahrscheinlicher handelt es sich um eine tatsächliche Unterstützung/Widerstand-Zone.
Beispiel
Nun werden wir uns den gleichen 5-Minuten-Chart des ES genauer anschauen, um die Price Action nachzuvollziehen.
- Das Volumen erhöhte sich, als der Markt in die Kurszone eintauchte. Das war ein Hinweis auf einen plötzlichen Anstieg der Nachfrage.
- Es entwickelten sich bullische Kursmuster, als der Markt die Unterstützungszone testete. (Marubozu und Outside-Bar)
- Es war offenkundig, dass der Markt Schwierigkeiten hatte, innerhalb oder unter der Unterstützungszone zu schließen.
Diese Anzeichen bestätigten, dass die Nachfrage das Angebot in der besagten Kurszone wahrscheinlich übertreffen würde.
Begrenzen Sie Ihr Risiko
Sobald Sie einen möglichen Unterstützungs- bzw. Widerstandbereich gefunden haben, sollten Sie sich an das Wort „möglich“ erinnern. Es ist eine Tendenz und keine Garantie.
Daher sollten Sie Ihr Risiko begrenzen, wenn Sie Angebots- und Nachfragezonen handeln. Es gibt zwei Tradingansätze, um dies zu bewerkstelligen.
Methode 1: Bestätigung der Nachfrage
Lassen Sie sich von den Kursen den Weg weisen. Suchen Sie nach Kursmustern. Dann verwenden Sie Stoporders für den Einstieg, wenn der Markt Ihre Beurteilung bestätigt.
Sie werden spät einsteigen, aber Sie werden sich selbst vor schlechten Trades bewahren. Der hauptsächliche Nachteil dieser Strategie besteht darin, dass Sie zu einem ungünstigen Kurs einsteigen werden. Verwenden Sie deshalb dieses Strategie nur, wenn Sie mit beträchtlichem Gewinnpotential rechnen können. Sonst fällt das Chance-Risiko-Verhältnis zu gering aus.
Methode 2: Traden Sie aggressiv
Steigen Sie frühzeitig ein (ohne Bestätigung) mit einem engen Verluststopp (stop-loss) und einem konservativen Gewinnziel. Verwenden Sie in diesem Fall eine Limit-Order, die innerhalb der Unterstützung/Widerstand-Zone platziert wird.
Diese Strategie ist ideal, wenn Sie Ihrerseits folgende Voraussetzungen aufweisen:
- Sie sind überzeugt in Bezug auf die Situation von Nachfrage und Angebot.
- Aber es ist Ihnen unklar, wie weit sich die Kurse bewegen werden.
Beispiel
Die Unterstützungszone in unserem Beispiel des 5-Minuten-Charts des ES sah vertrauenswürdig aus. Deshalb waren wir zuversichtlich, dass die Nachfrage den Kursrückgang beenden würde.
Aber in Anbetracht dessen, dass die Kurse gefallen sind, waren Long-Positionen gegen den aktuellen Trend gerichtet. Somit war es nicht klug, weit gesteckte Gewinnziele festzulegen.
Unter diesen Bedingungen, ist der aggressive Tradingansatz passend.
Ein einheitlicher Verluststopp und ein Gewinnziel von jeweils 2 Punkten wird für beide Trades funktionieren. Dies führt zu zwei schnellen Scalp-Trades mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit. (Verluststopp und Gewinnziel hängen von der Volatilität des Marktes ab.)
Benutzen Sie Price Action, um zu verstehen, wie Nachfrage und Angebot zusammenspielen
Denken Sie daran, dass Sie die Stärke von Nachfrage und Angebot vorwegnehmen. Wir sind daher an deren Wechselwirkung interessiert.
- Wird die Nachfrage das Angebot auf diesem Kurslevel besiegen?
- Wird das Angebot die Nachfrage in diesem Kursbereich übertreffen?
- Was sagen mir diese Kerze oder eine Reihe von Kursstäben über Nachfrage und Angebot?
Das sind Fragen, über die Sie nachdenken sollten, wenn Sie die obigen drei Schritte durchgehen.
Wie unser Beispiel zeigt, ist der Marktkontext von entscheidender Bedeutung. Dieser ist Ihnen dabei behilflich, Ihren Tradingansatz auf den Markt abzustimmen.
Richten Sie sich daher nicht auf eine stark vereinfachende Definition von Unterstützung und Widerstand aus. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Hinweise der Price Action, um die Kräfte von Nachfrage und Unterstützung zu entschlüsseln.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: How to identify demand and supply using price action
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels
7 entlarvte Price Action Trading-Mythen
Die Hürden zur Teilnahme an den Finanzmärkten sind gefallen. Es gibt nun mehr unabhängige Trader, als je zuvor. Price Action Trading ist einer der beliebtesten Marktansätze, der von diesen Tradern verwendet wird.
Aber im Lauf der Jahre sind Mythen und irrige Vorstellungen über Price Action Trading entstanden. Zu allem Übel führen diese Vorstellungen und Behauptungen häufig dazu, dass die Grundidee bzw. Grundkonzeption des Price Action Trading verschleiert und vernebelt wurde.
Hier erfahren Sie nun die Wahrheit über einige der geläufigsten und hartnäckigen Mythen, die man über Price Action hört.
1. Price Action Trading ist der einzige Weg zum Tradingerfolg
Sehr oft wird von Tradern ein Kult betrieben, indem sie behaupten, Price Action Trading sei der einzige Weg zum Erfolg beim Trading. Ein beliebter Zeitvertreib dieser Trader scheint darin zu bestehen, jeden zu verhöhnen und zu verspotten, der mit Indikatoren tradet.
Es gibt erwiesenermaßen viele lukrative Tradingmethoden, die gut dokumentiert sind. Zu diesen gehören Algorithmen, Fundamentalanalyse, Indikatoren, Price Action, Nachrichten und andere geheime Zutaten.
Zu behaupten, das etwas, das für jemanden funktioniert, auch für alle anderen absolute Gültigkeit haben soll und als die einzige tragfähige Methode bezeichnet wird, ist ein überheblicher Ausdruck von Unkenntnis.
Nehmen Sie keine Notiz von diesen Behauptungen, sondern konzentrieren Sie sich darauf, Trading-Tools ausfindig zu machen, die für Sie sinnvoll sind – mit oder ohne Price Action.
Das ist der sicherste Weg zum Tradingerfolg.
2. Price Action Trading ist eine Tarnung für betrügerische Trading Schulungen
Dies ist nur teilweise ein Mythos.
Ich muss zugeben, dass „Price Action Trading“ ein zu häufig verwendeter Begriff ist. Aufgrund von dessen Beliebtheit eignet sich der Begriff „Price Action Trading“ gut beim Vermarkten von Trading Produkten. Daher wird dieser Begriff manchmal zu Werbezwecken missbraucht.
Allerdings ist der Begriff nicht immer ein Alarmsignal für Betrug. Vergessen Sie dabei nicht, dass „Price Action Trading“ ein beschreibender Begriff ist.
Er beschreibt Trading, das auf die Kurse ausgerichtet ist und die große analytische Bedeutung der Kursbewegung hervorhebt. So einfach ist das.
Wenn es das ist, was angeboten wird, dann ist „Price Action Trading“ der richtige Begriff.
Behandeln Sie nicht alle Produkte, die den Begriff Price Action verwenden als Schwindel. Achten Sie stattdessen auf unglaubwürdige Versprechungen von garantierten Gewinnen. Seien Sie vorsichtig bei solchen Worten:
- „Sicherer Gewinn“
- „Nur klicken und verdienen“
- „Garantierte Rendite“
Floskeln, zu schön, um wahr zu sein.
3. Price Action Trading ist leicht erlernbar
Die grundlegenden Price Action Konzepte sind einfach. Viele davon haben wir in diesem Blog-Beitrag vorgestellt.Es gibt diesbezüglich interessante Artikel, die Sie hier weiterlesen können:
Allerdings ist es nicht einfach, gewinnbringend mit Price Action zu traden.
Price Action ist eine einfache Methode. Aber die einfachste Methode erfordert das höchste Niveau an Fähigkeit und Kompetenz, um sie praktisch umzusetzen.
Es erfordert einen Profi, um Ihre Lieblings Sashimi mit einem einfachen Messer in Scheiben zu schneiden (Sashimi = beliebte japanische Zubereitungsart für rohen Fisch). Aber jeder kann den Einschalter betätigen, um eine Fisch-Schneidemaschine in Gang zu setzen.
Price Action Trading ist ein Ansatz, der auf eigenen Entscheidungen beruht. Sie müssen sich verbessern. Es ist einfach, aber nicht leicht.
4. Zum Traden brauchen Sie nur Price Action
Price Action ist nur eine Möglichkeit zum Verständnis des Marktes. Um Geld durch die Märkte zu verdienen, müssen Sie mehr als den Markt verstehen.
Sie müssen sich selbst verstehen. Das bedeutet, dass Sie die Trading-Psychologie kennenlernen müssen.
Sie müssen das Risiko verstehen. Sie müssen Ihre Positionsgröße richtig festlegen, um einen Totalverlust zu vermeiden.
Letztlich müssen Sie die Analyse mit dem Risikomanagement verbinden, um einen Tradingplan zu entwickeln, der Ihre Psychologie berücksichtigt.
Im Grunde brauchen Sie viel mehr als nur Price Action, um gewinnbringend zu traden.
5. Price Action ist der einzige Leitindikator
Nach der Definition ist Price Action ein Indikator für Gegenwart und Vergangenheit. Price Action ist zwar ein reagierender Indikator, aber zu sagen, dass er den Markt anführt, wäre einfach falsch.
Der Markt beruht auf Kursbewegungen. Die Kurse sind der Markt. Wie kann der Markt also sich selbst anführen?
Die Kurse führen den Markt nicht an, aber sie halten uns nahe an dem, was in den Märkten geschieht. Und das ist äußerst nützlich für einen Trader.
6. Price Action Trading ist ein Ansatz mit hoher Gewinnwahrscheinlichkeit
Ungeachtet dessen, wie Sie traden, hängt Ihre Gewinnwahrscheinlichkeit von der Art der Trades ab, nach denen Sie suchen.
Ob Sie Price Action nutzen oder nicht, es gilt im Allgemeinen folgendes:
- Scalping für kleine Gewinne innerhalb eines konsolidierenden Marktes ist ein Ansatz mit hoher Gewinnwahrscheinlichkeit.
- Retracements (Rückläufer) in einem Trend zu traden, besitzt eine geringere Gewinnwahrscheinlichkeit.
- Trendumkehr-Trading besitzt die geringste Gewinnwahrscheinlichkeit.
Und natürlich geht eine hohe Gewinnwahrscheinlichkeit immer auf Kosten des Chance-Risiko-Verhältnisses.
Jeder, der sagt, das Price Action eine hohe Gewinnwahrscheinlichkeit bietet, muss noch einen weiter beschreibenden Begriff hinzufügen.
7. Beim Price Action Trading geht es um Candlestick-Formationen
Candlestick-Chartmuster sind nützlich. Aus diesem Grund sind Candlestick-Charts zur Chartart erster Wahl für aktive Trader geworden.
Aber sie werden überbewertet und hochgespielt als geheimnisvolle Formationen. Websites und Bücher, die diese Chartmuster vorstellen, können viel Geld einbringen, da sie von den übernatürlichen Mächten des Gewinns durchdrungen zu sein scheinen und zwar einfach deshalb, weil sie ausgefallene Namen fernöstlichen Ursprungs tragen.
Am wichtigsten ist aber, dass es beim Price Action Trading nicht um Candlestick-Formationen geht. Beim Price Action Trading geht es nicht um starre Chartmuster. Es geht darum zu lernen, wann und warum sie funktionieren (oder nicht funktionieren). Das ist eine wichtige Fähigkeit, die Praxis und Erfahrung erfordert.
Viele dieser Mythen werden von „Trading-Gurus“ am Leben erhalten (Außer Punkt 2). Sie sind in erster Linie daran interessiert, Price Action Kurse zu verkaufen, anstatt Ihnen die Wahrheit zu sagen.
Ich biete auch einen Price Action Trading Course an. Aber ich möchte darauf schauen aus einer realistischen Perspektive, weit weg von diesen komfortablen Mythen.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: 7 Price Action Trading Myths Debunked
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
10 häufig gestellte Fragen zum Price Action Trading
Sind Sie ein Neuling im Price Action Trading? Sind Sie von diesem minimalistischen Ansatz begeistert und wollen mehr darüber erfahren? Haben Sie diesbezüglich unbeantwortete Fragen?
In diesem Artikel mit „Fragen und Antworten“ werde ich mein Bestes tun, um Ihre brennenden Fragen zum Price Action Trading zu beantworten.
Was ist Price Action?
Im Markt gibt es Käufer und Verkäufer.
Wenn sich Käufer und Verkäufer auf einen Preis einigen, tätigen sie ein Geschäft.
Der vereinbarte Preis ändert sich ständig und führt mit der Zeit zu Preisschwankungen.
Price Action stellt die Analyse dieser Preisbewegungen dar, um zu verstehen, wie sich der Markt bisher verhalten hat, wie er sich aktuell verhält und wie er sich zukünftig verhalten könnte.
Es geht um die Einteilung von Kursbewegungen in verschiedene Kategorien. Und diese werden normalerweise in Form von Kurs- oder Preischarts dargestellt, die so aussehen wie dieser:
Funktioniert das Price Action Trading?
Ja, es funktioniert, um zu verstehen, was der Markt bisher gemacht hat.
Es funktioniert, indem veranschaulicht wird, wie sich der Markt gegenwärtig verhält. Price Action hilft Ihnen, eine fundierte Markteinschätzung zu entwickeln.
Dies hat aber nichts mit einer einfachen Methode zu tun, um in den Märkten Geld zu verdienen. Unabhängig davon, nach welcher Vorgehensweise Sie in den Märkten handeln, ist es harte Arbeit.
Was ist der beste Zeitrahmen für Price Action Trading?
Kurz gesagt, hängt diese Entscheidung von folgenden Faktoren ab:
- Wie viel können Sie riskieren?
- Wie viel Zeit können Sie dafür aufbringen?
- Wie schnell können Sie die Price Action analysieren?
- Wie volatil und liquide ist Ihr Markt?
- Wie traden Sie?
Eine ausführliche Antwort auf diese Fragen finden Sie hier.
Sollte man Indikatoren oder Price Action beim Price Action verwenden?
Erstens müssen Sie verstehen, dass es sich hierbei um eine unechte Zweiteilung handelt. Sie müssen sich also nicht zwischen Indikatoren und Price Action entscheiden. Sie können nämlich beide verwenden.
Zweitens müssen Sie beide Ansätze untersuchen, um dann selbst zu einer Entscheidung zu gelangen.
Drittens empfehle ich angehenden Tradern, mit der Price Action zu beginnen.
Ist Price Action eine Art von technischer Analyse?
Ja, das ist sie.
Bei der technischen Analyse werden Marktdaten wie Kurs/Preis, Volumen und Zeit verwendet.
Die Price Action bezieht sich üblicherweise auf den Kurs bzw. Preis und dessen Verhältnis zur Zeit (Kurs-Zeit-Grafik). Es handelt sich also um eine Art der technischen Analyse.
Was ist die beste Price Action Trading Strategie?
Diese Antwort ist vielleicht nicht die, nach der Sie suchen, aber es ist die Beste, die ich Ihnen geben kann.
Im Allgemeinen ist die beste Price Action Trading Strategie diejenige, für die Sie die besten Fähigkeiten mitbringen, um sie gewinnbringend auszuführen. Die für mich beste Trading Strategie unterscheidet sich mit Sicherheit von der Ihren.
Insbesondere für angehende Trader ist die beste Price Action Trading Strategie diejenige, die Ihnen einen maximalen Lerneffekt ermöglicht.
Bitte lesen Sie den folgenden Artikel: „Die besten Trading Strategien für Anfänger“
Eignet sich Price Action gut für das Scalping?
Als Scalping-Methode ist Price Action nicht besser oder schlechter als andere Methoden wie etwa der Einsatz von Handelsindikatoren.
Ein Trader der Price Action hat jedoch den Vorteil, dass diese Methode unmittelbar auf Kurs- bzw. Preisbewegungen reagiert. Diese Eigenschaft kann eine bessere Ausführung zur Folge haben, was für schnelles Scalping äußerst hilfreich ist.
Welches ist die beste Webseite zum Erlernen des Price Action Trading?
Die beste Webseite zu bestimmen, ist schwierig.
Wie wäre es, wenn Sie ein wenig erkunden würden, was am besten zu Ihnen passt?
Beginnen Sie damit:
Wo finde ich Videos zum Price Action Trading?
Ich bevorzuge schriftliche Quellen und schaue mir selten Trading-Videos an.
Aber ich habe Gutes über PATsTrading auf YouTube gehört.
Wo finde ich eine ausführliche Anleitung zum Price Action Trading?
Was man online findet, sind in den meisten Fällen fundierte Einführungen in Price Action.
In gut ausgearbeiteten Tradingbüchern finden Sie ausführliche Erörterungen zum Price Action Trading. Schauen Sie sich folgende Bücher an: Die besten Tradingbücher zur Price Action
Noch Fragen? Oder Zweifel über das, was Sie von Price Action gehört haben.
Fragen Sie uns direkt!
Wenn Sie eine strukturierte Price Action Trading Ausbildung suchen, schauen Sie sich meinen Tradingkurs an. Sie können hier auch ein kostenloses Kapitel herunterladen.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: 10 frequently asked questions about price action trading
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud