Wie gelingt Anfängern der Einstieg ins Daytrading?
Autoren:
Maximilian Schulz
Galen Woods
Karsten Kagels
Aktualisiert: 20.01.2023
Lesedauer: 14 Min.
Daytrading lernen – das Wichtigste vorweg
- Daytrading (Tageshandel) ist eine Form des Handels, bei der Anleger versuchen, von sehr kurzfristigen Preisschwankungen während des Tages an den Finanzmärkten zu profitieren.
- Daytrader halten ihre Positionen in der Regel wenige Minuten bis hin zu mehreren Stunden. Am Ende des Tages müssen alle Positionen wieder geschlossen sein. Handelbar sind generell sämtliche Assets, von Aktien, über Währungspaare, bis hin zu Rohstoffen.
- Wie fängt man am besten mit Daytrading an? Grundsätzlich sollte man vor dem Einstieg ins Daytrading schon etwas Erfahrung mit Assetklassen wie Aktien, Devisen (Forex) oder Rohstoffen mitbringen. Wenn du dich nun als Anfänger im Daytrading versuchen möchtest, findest du in diesem Ratgeber unter anderem sechs effektive Wege, um Daytrading zu lernen.
- Startkapital & Chancen: Erste Erfahrungen kann man schon mit einem Startkapital von 50 oder 100 € sammeln. Profite im Daytrading entstehen jedoch vor allem durch kleinere Kursschwankungen von 1 bis 2 % während des Tages. Diese wirken sich auf dein Kapital natürlich umso stärker aus, je größer es ist. Um nennenswert davon zu profitieren, musst du also mit deutlich mehr Startkapital loslegen. Eine Faustregel lautet: Investiere 1 % deines Gesamtkapitals pro Trade. Hast du also 10.000 Euro zur Verfügung, solltest du für deinen ersten Daytrade maximal 100 Euro einsetzen. In dieser Größenordnung machst du dann mehrere Trades pro Tag. Auf Basis dieser Werte kannst du dir dann ungefähr ausrechnen, wie viel du als Daytrader pro Tag verdienen könntest.
- Voraussetzungen: Für Berufstätige eignet sich das Daytrading in der Regel nicht, da der tägliche Zeitaufwand zur Beobachtung der Börsengeschäfte relativ hoch ist. Der Einstieg als Daytrader ist sehr anspruchsvoll, sodass hohe Anforderungen an das Mindset, an die technische Ausstattung und den gewählten Broker gestellt werden müssen. Zwar ist Daytrading heutzutage wohl die bekannteste Form des Aktienhandels, da sie prinzipiell für jeden Menschen mit Internetanschluss und einem Computer zugänglich ist. Die Anfänge liegen jedoch weit zurück und man wird auch mit Daytrading nicht über Nacht reich. Man muss schnell auf aktuelle politische Entscheidungen und das Weltgeschehen reagieren können, die Zusammenhänge zur Wirtschaft verstehen und vor allem jeden Tag am Börsenhandel teilnehmen. Daytrading ist ein Job mit festen Arbeitszeiten und erfordert Disziplin, Eigenkapital und Risikobereitschaft. Denn insbesondere Hebel sind ein wichtigstes Instrument, erhöhen aber auch das Risiko für Verluste.
Inhalt
- Wird man durch Daytrading schnell reich?
- Definition & Erklärung: Was ist Daytrading?
- Vor- und Nachteile des Daytradings
- Das müssen angehende Daytrader lernen
- Regeln, die Daytrading Anfänger lernen sollten
- Welche Daytrading-Methoden gibt es?
- Voraussetzungen: Wie sollte ein Daytrader sein?
- Daytrading Regulierung & Steuern
- Risikomanagement, Stop Loss, CRV und Hebel im Daytrading
- Hauptberuflich oder nebenberuflich Daytraden?
- Zehn Tipps für Teilzeit-Daytrader
- Welche Kosten fallen beim Daytrading an?
- Drei Lektionen für Daytrader von Finanzwissenschaftlern
- Fragen & Antworten
Wird man durch Daytrading schnell reich?
Das Daytrading stellt außerhalb der Trading-Branche wohl die mit Abstand bekannteste Unterart des aktiven Börsenhandels dar. Viele Internet-Millionäre und Erfolgscoaches berichten, dass sie durch Daytrading reich wurden und versprechen ihren Zuschauern bzw. zahlenden Kunden mitunter das Blaue vom Himmel. Dabei handelt es sich beim Daytrading um einen der riskanteren Bereiche des Tradings, mit dem wohl nur rund 1 % der Händler Gewinne erzielen. Und auch der schnelle Reichtum ist alles andere als die Regel.
Um als Daytrader erfolgreich zu sein, muss man jeden Tag während der Handelszeiten aktiv sein, Tools wie Wirtschaftskalender richtig einsetzen und man muss bereit sein, dazuzulernen. Das gilt nicht nur für Bestandteile des Tradings wie die Technische Analyse. Man muss lernen, wie man geeignete Broker auswählt und entsprechende Software bedient. Zudem braucht man ein Grundverständnis für das umfangreiche Börsenvokabular, von Stop-Loss, über Optionen, bis hin zu Indikatoren wie Bollinger Bändern und Price Action. Aber keine Angst, all das kann man lernen. Durch Bücher, Praxis und Ratgeber wie unseren. Man muss sich nur im Klaren darüber sein, dass es nicht einfach und nicht risikofrei ist. So gelingt es mit der Zeit, eigene Daytrading Strategien zu entwickeln und von anderen zu adaptieren. Und dann ist es möglich, kontinuierlich Gewinne zu erzielen. All das ist aber weit weg von „schnell reich werden“.
Schlussendlich soll dieser Artikel Sie bei der Entscheidung unterstützen, ob Daytrading ein Teil Ihrer Trader-Karriere sein soll oder ob es schlichtweg nicht zu Ihrem Trading-Stil passt. Und selbst wenn die Erkenntnis am Ende „Nein“ lautet, ist das kein Problem. Es gibt viele weitere Trading-Stile, aus denen Sie wählen können. Zum Beispiel Swing Trading oder Forex Trading, zu denen wir ebenfalls umfangreiche Guides, Tipps & Informationen zur Verfügung stellen. Immerhin ist es unsere Mission, Einsteigern dabei zu helfen, das Trading zu lernen.
Zeitliche Komponente wird noch ergänzt.
Definition & Erklärung: Was ist Daytrading?
Das Wort „Daytrading“ leitet sich aus dem Englischen ab und bedeutet wortwörtlich „Tageshandel“. Eine alternative und häufig verwendete Bezeichnung lautet „intraday trading“ und bedeutet „Innertages-Handel“. Beide Begriffe werden gemeinhin synonym verwendet und beschreibt schlichtweg die Tatsache, dass Trades innerhalb eines Tages eröffnet und geschlossen werden.
Beim Daytrading wird eine Position nicht länger als einen Tag gehalten. Einstieg in eine Position und der Ausstieg finden also immer an einem einzigen Handelstag statt.
Bei vielen Märkten wie dem Aktienmarkt findet täglich eine Markteröffnung und -schließung statt. Daytrades werden bei solchen Märkten stets vor der nächsten Schließung geschlossen.
Ein einzelner Trade katapultiert den Trader nur bei einer riesigen Positionsgröße direkt in die Millionen. Dazu ist viel Eigenkapital und eine große Risikobereitschaft bezüglich Hebeln notwendig. Um dieses Selbstvertrauen zu entwickeln, müssen Trader verstehen, wie Chartanalysen und verschiedenste Tools zusammen funktionieren.
Zu Beginn ihrer Karriere verfügen die meisten Daytrader über kein ausreichend großes Portfolio, Kapital und Wissen und müssen dieses zuerst durch eine große Anzahl an Positionen aufbauen.
Die Konsequenz: „kleine“ Daytrader müssen mehrere Positionen täglich eingehen, um in der Masse auf gute Prozente zu kommen. Daytrader zielen demzufolge darauf ab, kleinere Kursbewegungen (die mehrmals am Tag entstehen) auszunutzen. Ihre Handelsstrategien sind also äußerst kurzfristig ausgerichtet und wollen von hochliquiden Märkten profitieren.
Daytrading kann prinzipiell an jedem Markt vorgenommen werden, jedoch bieten sich einige Märkte wesentlich besser an als andere. Die Aktienindex-Futures wie bspw. der DAX-Future oder E-Mini S&P 500 sind wichtige Märkte im Daytrading. Es wird auch häufig im Aktien-, Devisen- und Kryptomarkt gedaytradet.
Eine klassische Daytrading-Strategie ist bspw. die Opening Range Breakout-Strategie.
Hinweis: Daytrading gilt wegen der hohen Anzahl zu öffnender & schließender Positionen als äußerst riskant. Warum? Da man eine gewisse Erfahrung und Expertise benötigt, um viele Positionen gewinnbringend zu öffnen, zu managen und zu schließen.
Was ist das Ziel im Daytrading?
Das Ziel im Daytrading ist es, kurzfristige Preisschwankungen auszunutzen. Man kauft also entweder zu einem niedrigen Preis ein, geht long und verkauft zu einem höheren Preis, oder geht short und setzt auf einen fallenden Kursverlauf. Das alles binnen 24 Stunden, inklusive Beiwerk, wie bspw. der Planung des Setups.
Im Daytrading gilt, dass alle offenen Positionen geschlossen werden, bevor der Markt schließt. Ansonsten müsste man diese bis zur nächsten Eröffnung halten. Eine Markteröffnung findet am nächsten Tag statt und würde logischerweise dazu führen, dass es sich bei dieser Position nicht mehr um einen Daytrade, sondern um einen Swingtrade handelt.
Daytrader wollen also kleine, aber schnelle und bescheidene Gewinne aus kleinsten Kursbewegungen erzielen.
Was sind Alternativen zum Daytrading?
Trades mit einem höheren Zeithorizont werden anderen Trading-Typen zugeordnet. Diese Alternativen zum Daytrading schauen wir uns nun etwas genauer an:
- Swingtrading
- Positionstrading
- Scalping (Unterart des Daytradings)
Positionen im Swingtrading werden über mehrere Tage oder sogar länger als eine Woche offen gehalten. Im Positionstrading halten Trader ihre Positionen sogar noch länger, manchmal sogar über mehrere Monate hinweg.
Wie wichtig ist ein Daytrading-Journal?
Ein Journal kann Ihnen dabei helfen zu verstehen, wann Sie welchen Markt handeln sollten oder wie Sie am besten mit der Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten umgehen sollten.
Was ist ein Trading-Journal?
Ein Trading-Journal (auch Handelsjournal genannt) ist ein Excel-Tabelle oder ein Blatt Papier, in bzw. auf dem die eingegangenen Positionen, deren Eckdaten und die Beweggründe für den Trade festgehalten werden.
Beginnen Sie so früh wie möglich mit dem Führen eines Trading-Journals! Es unterstützt Sie beim Vermerken, Reflektieren und Verbessern deiner Trades. Nahezu alle professionellen Trader führen ein Trading-Journal und empfehlen es.
Warum sollte man ein Trading-Journal führen?
Warren Buffet hat sich bspw. angewöhnt, bei jedem Kauf oder Verkauf einer Aktie die Gründe dafür aufzuschreiben. Er nutzt es also primär, um Daten zu seinen Trades zu sammeln und begangene Fehler zukünftig zu vermeiden.
Das Führen eines Trading-Journals unterstützt Sie auch beim Verstehen Ihres eigenen Handelsstils. Es hilft Ihnen dabei Ihre individuellen Stärken und Schwächen als Trader ausfindig zu machen und mit bzw. an ihnen zu arbeiten. So können Sie Ihren Weg bzw. Ihre Entwicklung als Trader verfolgen und zu einem späteren Zeitpunkt eingehend betrachten. Das konstante Führen eines Journals nimmt Sie zudem in die Pflicht und zielt auf eine Erhöhung Ihrer Disziplin ab.
Was sind die wichtigsten Bestandteile eines Trading-Journals?
Ein Trading-Journal umfasst idealerweise die folgenden Informationen:
- eine Liste der für Sie interessanten Märkte
- Geplante Trades
- offene Trades
- geschlossene Trades und deren Ergebnis
- Ihren Handelsplan
- die Gründe für das Eingehen einer Position
- ggf. weitere Kommentare
Bei den Trades sollten Sie zudem die wichtigsten Eckdaten vermerken. Hierzu zählen der Einstiegs- und Ausstiegskurs und die Anzahl der gehandelten Vermögenswerte.
Vor- und Nachteile des Daytradings
Bevor wir näher in das Thema „Daytraden lernen“ einsteigen, listen wir noch einmal alle Vor- und Nachteile vom Daytrading auf und beziehen diese in unsere zukünftigen Positionen ein.
Vorteile von Daytrading
Beim Daytrading werden zusätzliche Kosten oder Risiken vermieden, die mit dem Halten einer Position über Nacht verbunden sind. Daytrades werden immer vor Handelsschluss geschlossen und verursachen daher per se keine Haltekosten über Nacht. Das vereinfacht den Kostenaspekt des Daytradings und ist einer der großen Vorteile gegenüber langfristigeren Trading-Arten.
Zudem birgt es wegen der großen Anzahl an Trades das Potenzial auf enorme Profite in sehr kurzer Zeit. Dies setzt natürlich das richtige bzw. professionelle Umsetzen der Positionen voraus.
Viele Daytrader sind selbstständig und arbeiten auf eigene Faust. Sie sind niemandem (auch keinem Vorgesetzten) Rechenschaft schuldig und haben ihr Schicksal selbst in der Hand. Sie sind Unternehmer, die von ihrem Verstand und erlerntem Wissen leben und die Früchte ihrer eigenen Entscheidungen ernten. Allein die erfolgsbasierte Entlohnung spricht engagierte Menschen stark an, denn der bessere Trader generiert auch die höheren Gewinne.
Die Euphorie beim Schließen eines erfolgreichen Trades ist nur mit wenigen Dingen vergleichbar. Das tägliche Vergrößern des Portfolios durch eigene Anstrengungen und ein bisschen Glück wird von den meisten Tradern als sehr aufregend empfunden, gibt einen zusätzlichen Kick und hält die Motivation für kommende Trading-Sessions oben.
Der Weg eines Daytraders ist klar, aber auch steinig und schwer. Der Erfolg im Daytrading lässt sich mit einem Blick auf den Kontostand sehr einfach messen und bewerten.
Daytrader nehmen in unserem westlichen Gesellschaftsbild einen fast mystischen Status ein, da sie tagtäglich mit einem hohen Risiko umgehen müssen. Ihr Lebens- und Arbeitsstil steht im starken Kontrast zum klassischen 40-Stunden-Job eines westlichen Arbeitnehmers. Hier trennt sich die Spreu schon nach kurzer Zeit vom Weizen, sodass sich nur jene mittel- und langfristig als Daytrader bezeichnen können, die trotz aller Umstände erfolgreich bleiben.
Der Ruf der Daytrading-Branche sorgt dafür, dass sich viele Menschen für dieses Thema begeistern und Daytrading lernen möchten. Aus dieser Nachfrage resultiert fast zwangsläufig, dass es auch viele Anbieter gibt, die als Coaches oder Ausbilder für Daytrader tätig sind. Allein die Anzahl freier Quellen, die man online finden kann, ist schlichtweg gigantisch. Der steigende Konkurrenzkampf erhöht zudem die Qualität der Quellen, da nur die besten Produkte:
- gute Bewertungen erhalten,
- Neukunden ins Auge fallen und
- langfristig verkauft werden.
Der einfache Einstieg ins Daytrading ist ein weiterer Grund für die hohe Beliebtheit. Nahezu jeder verfügt über einen Computer inklusive Internetanschluss. Der nächste Schritt zum kostenlosen Account ist nicht schwerer, allein das Aufbringen eines angemessenen Startkapitals stellt für viele die größte Hürde dar.
Nachteile von Daytrading
Das Daytrading birgt wegen des kurzen Zeitrahmens und der Anzahl potenziell verlustbehafteter Trades ein hohes Risiko. Dieses kann man mit einem angemessenen Risikomanagement natürlich steuern und begrenzen. Das Risiko erhöht sich beträchtlich, falls gehebelte Produkte verwendet werden.
Daytrading eignet sich nicht für Menschen, die ihre Emotionen nicht vollends im Griff haben. Warum? Da Daytrader dem Erfolgsdruck tagtäglich standhalten müssen, ohne der Zockerei zu verfallen.
Gewinne aus dem Daytrading werden zudem steuerlich stärker belastet als Erträge aus Anlagen, die länger als ein Jahr gehalten werden. Erträge aus Daytrades werden also zum gleichen Satz besteuert wie gängiges Einkommen, aber wesentlich stärker als Profite aus Buy-and-Hold-Strategien.
Daytrading birgt das Potenzial zu psychologischen Abhängigkeiten. Wie bei einer Spielsucht führt allein die Möglichkeit auf den Gewinn großer Geldbeträge in kurzer Zeit zu einem Drang weiterzumachen. Und das unabhängig davon, ob man eine Glückssträhne oder schlichtweg Pech hat. Eine solche Abhängigkeit kann erhebliche Konsequenzen mit sich führen, insbesondere wenn Sie mit geliehenem Geld oder Kapital handeln, dessen Verlust Sie sich nicht leisten können.
Der tagtägliche Zeitaufwand für Daytrading beträgt mehrere Stunden und ist im Vergleich zu anderen Trading-Arten sehr hoch. Hierbei nimmt das Trading selbst keinen so großen Anteil ein wie viele denken: Professionelle Daytrader investieren mehrere Stunden täglich in die Analyse und Recherche ihrer Setups. Daytrading eignet sich also nur für Trader, die auch die Zeit haben, um ihre Märkte ständig zu beobachten und auf unerwünschte Kursbewegungen zu reagieren.
Lohnt sich der Aufwand?
Daytrading ist einer der kurzlebigeren Bereiche der Trading-Branche und wird immer noch mystifiziert. Die gigantischen Gewinne in kurzer Zeit grenzen aus Sicht der Öffentlichkeit gelegentlich an Zauberei. Konstante Gewinne sind mit der richtigen Struktur, Strategie und ausreichend Kapital jedoch keineswegs unrealistisch. Leicht wird dieser Weg jedoch nicht, zumal die private und institutionelle Konkurrenz stark und bereits etabliert ist.
Wir raten Trading-Einsteigern ganz klar vom Daytrading ab. Warum? Neulinge sollten sich erstmal die Grundlagen aneignen und im größeren Zeitrahmen handeln. Idealerweise setzt man zuerst auf Qualität und dann auf Quantität, denn was man gut kann, das geht ab einem bestimmten Zeitpunkt auch schneller von der Hand und funktioniert trotzdem.
Sie haben wenig Trading-Wissen und wollen dennoch Daytrader werden? Dann beginnen Sie im Swingtrading, sammeln dort erste praktische Erfahrungen und wechseln dann Stück für Stück in kürzere Zeitrahmen. Daytrading zu lernen, wird Ihnen dann auch leichter fallen.
Im Rahmen dieses Artikels haben wir Sie mehrmals darauf hingewiesen, dass eine ausgiebige Recherche vor Investitionen stets eine gute Wahl ist. Prüfen Sie die Referenzen des Produktes und durchforsten Sie Blogs und Foren. So vermeiden Sie leichten Kapitalverlust und haben mehr Geld für Ihr Trading-Portfolio.
Das müssen angehende Daytrader lernen und wissen
Daytrading bietet sehr niedrige Einstiegshürden. Jeder kann anfangen, Daytrading zu erlernen. Die Frage ist: Lernen Sie das Daytrading auf eine effektive Art und Weise?
Technische Analyse mit unseren Tutorials lernen
Wenn Sie als Anfänger in das Daytrading einsteigen möchten, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass es Zeit und Disziplin erfordert, um erfolgreich zu sein.
Das Lesen kurzer Zusammenfassungen von Online-Artikeln wird Ihnen allein nicht ausreichen, um die Komplexität der Märkte zu verstehen.
Um als Daytrader erfolgreich zu sein, müssen Sie sich ganzheitlich mit Themen wie technischer Analyse und Chartanalyse auseinandersetzen. Nur so können Sie ein tiefes Verständnis für die Märkte entwickeln und erfolgreich handeln.
Lernziel: Marktbewegungen verstehen
Technische Analyse spielt eine sehr wichtige Rolle im Daytrading, da sie es den Händlern ermöglicht, die Preisbewegungen von Wertpapieren zu analysieren und zukünftige Entwicklungen vorherzusagen. Technische Analyse basiert auf der Analyse von historischen Preisdaten, um Muster und Trends zu erkennen, die Hinweise darauf geben können, wie sich die Preise in Zukunft entwickeln werden.
Daytrader nutzen dafür Chartmuster, Trendlinien, gleitende Durchschnitte und Indikatoren wie Relative Stärke Index (RSI) oder Moving Average Convergence Divergence (MACD), um ihre Handelsentscheidungen zu treffen.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass technische Analyse allein nicht ausreicht, um erfolgreich im Daytrading zu sein. Es erfordert ein tiefes Verständnis der Märkte, Erfahrung und eine kluge Risikomanagement-Strategie, um als Daytrader erfolgreich zu sein.
Software, Tools und Broker
Wenn Sie sich ein wenig mit Indikatoren und technischer Analyse beschäftigt haben, dann geht es langsam in Richtung der ersten strategisch ausgeführten Trades. Doch dafür benötigen Sie entsprechende Software, Tools und natürlich einen geeigneten Broker, um das neu erlernte Wissen anzuwenden. Diese Liste wurde speziell für Anfänger ausgewählt, um Ihnen dabei zu helfen, effektiver zu handeln, Risiken zu minimieren und Ihre Handelsstrategie zu verbessern.
Software & Tools für Daytrading
Broker für Daytrading
Lernziel: Eigene Daytrading-Setups aufsetzen und erste Trades aufsetzen.
Wichtig: Als Anfänger mit Demo-Konto beginnen
Was das Erlernen des Daytradings anbelangt, kommt nichts an die reale Trading-Erfahrung heran. Aber aktiv zu traden ist kostspielig, wenn Sie noch lernen.
Was ist also der zweitbeste Weg, um Trading-Erfahrung zu erwerben? Paper Trading bzw. simuliertes Trading.
Die Branche der Trading-Broker ist sehr gewachsen, wobei die Vertreter dieses Wirtschaftszweigs in Konkurrenz zueinander stehen. Daher ist es einfach, ein Demo-Konto zu eröffnen, um ohne Einsatz von echtem Geld Trading–Erfahrungen zu erlangen. Es gilt also, die besten Daytrading-Simulatoren zu finden.
Mit einem realistischen Trading-Simulator können Sie Ihre Trading-Fähigkeiten verbessern, ohne einen Cent zu riskieren. Der größte Nachteil dabei ist, dass Sie den psychischen Stress, der mit dem Gewinnen und Verlieren von echtem Geld verbunden ist, nicht erfahren.
Um sich beim Paper Trading ein wenig in psychischen Stress zu versetzen, nehmen Sie sich vor, dass Sie Ihr Trading-Kapital „verdienen“ müssen. Um beispielsweise 10.000 $ auf ihr reales Trading-Konto einzuzahlen, müssen Sie 10.000 $ beim virtuellen Trading erworben haben. Auf diese Weise verdienen Sie sozusagen Ihre Berechtigung, ein reales Trading-Konto zu eröffnen.
Wo kann ich diese Dinge noch lernen?
Neben dem Lesen unserer Tutorials gibt es viele weitere Literatur, Plattformen und auch Mentoren, die Anfängern dabei helfen können, ins Daytrading einzusteigen.
- Daytrading-Bücher
- Daytrading-Foren
- Plattformen: Babypips
Foren und Plattformen liefern Antworten auf Ihre Fragen zum Trading, von Trading-Strategien bis zur Ernährung eines Traders.
Machen Sie das Beste aus den Daytrading-Foren, indem Sie die folgenden Hinweise beachten:
- Beginnen Sie mit den allgemeinen Themen und ordnen Sie die Themen nach der Anzahl der Beiträge.
- Stellen Sie Ihre Fragen auf höfliche Art und Weise und ignorieren Sie die Trolle.
- Führen Sie ein Daytrading-Protokoll, um Ihren Lernprozess zu dokumentieren. In den meisten Trading-Foren können Sie einen Bereich für Trading-Lernprotokolle finden.
Besorgen Sie sich nicht nur einen, sondern viele Trading-Mentoren
Wenn Sie sich für das Daytrading interessieren, können Sie schnell überwältigt werden von den vielen Informationen, die online verfügbar sind. Von Büchern über Videos bis hin zu Webinaren gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um das Daytrading zu erlernen.
Eine besonders effektive Methode ist jedoch, sich von einem Daytrading-Mentor anleiten zu lassen. Ein Mentor kann Ihnen wertvolle Einblicke und Erfahrungen aus erster Hand vermitteln, um Ihre Lernkurve zu beschleunigen und Ihnen zu helfen, erfolgreicher zu traden.
In diesem Abschnitt stellen wir Ihnen einige kostenlose und kostenpflichtige Optionen vor, um einen Daytrading-Mentor zu finden und zu engagieren. Erfahrungen aus erster Hand vermitteln, um Ihre Lernkurve zu beschleunigen und Ihnen zu helfen, erfolgreicher zu traden. In diesem Abschnitt stellen wir Ihnen einige kostenlose und kostenpflichtige Optionen vor, um einen Daytrading-Mentor zu finden und zu engagieren.
Kostenlose Weiterbildungsmöglichkeiten:
Daytrading Coaches:
Daytrading Ausbildung in einer Prop-Trading Firma.
Erwerben Sie Expertenwissen durch Trading-Bücher
Trading-Bücher bieten eine Quelle des Trading-Wissens von Experten. Obwohl Trading-Bücher wertvolle Trading-Ideen und Trading-Pläne enthalten, sind es die meisten Bücher nicht wert, dass man sie von der ersten bis zur letzten Zeile liest. Daher brauchen Sie nicht jedes Trading-Buch zu kaufen, um effektiv Wissen über Daytrading zu erwerben.
Suchen Sie die besten Bücher aus und entdecken Sie die eigentlichen Kostbarkeiten. Fangen Sie damit an:
- Daytrading Books with the Top Review at Amazon
- Daytrading Bücher auf Amazon
- John Murphy: Technische Analyse der Finanzmärkte
Die Buchbewertungen bei Amazon sind fantastisch. Lesen Sie sowohl die positiven als auch die negativen Bewertungen, um zu einer objektiven Beurteilung zu gelangen. Weckt ein Buch Ihr Interesse, so kaufen Sie es direkt von Amazon oder überprüfen Sie, ob Ihre öffentliche Bibliothek den entsprechenden Titel anbietet.
- zum Werdegang des Autors,
- seinen Erfahrungen und
- Weiteren Veröffentlichungen.
An welchen Märkten wird Daytrading praktiziert?
Daytrader haben abhängig vom Angebot des Brokers Zugang zu mehreren Märkten und Möglichkeiten, um auf Kursbewegungen spekulieren zu können. Die folgenden Märkte sind gängige Territorien von Daytradern, können jedoch auch für Swingtrading oder langfristige Positionen verwendet werden.
Aktien Daytrading
Daytrading ist am Aktienmarkt ist äußerst beliebt. Insbesondere diverse US-Aktien werden tagtäglich in großen Mengen getradet.
Das Daytrading mit Aktien bietet andere Möglichkeiten als die traditionelle Buy-and-Hold-Strategie. So können Trader per Zertifikate auch auf fallende Aktienkurse setzen und das erforderliche Kapital für die Eröffnung einer großen Position mit einem Hebel signifikant verringern. Bedenken Sie jedoch, dass dieser Schritt auch das Risiko stark erhöhen würde. Zudem beeinflusst die Margin das zur Verfügung stehende Kapital, wodurch der einsetzbare Hebel massiv beeinflusst wird.
Einige Daytrader gehen ihre Positionen auf Grundlage neuester Pressemitteilungen, Produktankündigungen oder dem letzten Finanzbericht ein. Einige ergänzen bzw. unterstützen diese fundamentalen Aspekte mit technischen Indikatoren.
Aktienindex Daytrading
Aktienindizes verkörpern ideale Märkte für Daytrading, da sie äußerst liquide sind. Zwei der bekanntesten Beispiele sind der S&P 500 und der US-amerikanische Technologie-Aktienindex Nasdaq. Zusätzlich zum allgemeinen Daytrading hat sich auch der Derivatehandel (also Futures, Zertifikate) von Indizes im Daytrading durchgesetzt.
Trader sehen in Indizes oft ein leicht verständliches Anlageprodukt (engl. Asset), um in einem Markt oder Marktsegment investiert zu sein. Diese Vorteile sprechen auch für langfristige Positionen in Indizes.
Natürlich sind auch Werte wie der DAX Futures oder andere Futures eine sinnvolle Wahl für eine angepasste Daytrading-Strategie.
Forex Daytrading
Daytrading ist auch im Devisenmarkt weit verbreitet und wegen des enormen Handelsvolumens auch sehr attraktiv. Täglich ergeben sich zahlreiche kurzfristige Gelegenheiten bei unerreichter Liquidität, welche das zügige und reibungslose Eröffnen und Schließen von Positionen sicherstellt.
Forex Daytrading wird mittlerweile zum Großteil über CFDs abgewickelt. Daytrader sollten bei diesem Handel beachten, dass Forex CFDs nicht reguliert sind. Dies gestattet dem Broker einen größeren Machteinfluss und schreckt einige sicherheitsorientierte Trader ab. Trader können zudem Forex Futures handeln. Hierzu zählen Futures auf folgende Währungspaare.:
- EUR/USD
- GBP/USD
- EUR/CHF
- USD/JPY
Devisen besitzen keinen zentralen Markt und werden von den Forex-Brokern sechs Tage die Woche und 24 Stunden am Tag angeboten. Der Vorteil des Forex-Tradings liegt in den fehlenden Mindestkapitalanforderungen. Dadurch lassen sich Währungen auch mit kleinen Beträgen sehr angenehm handeln. Devisen bieten im Vergleich zu den noch volatileren und somit riskanteren Kryptos eine sicherere Ausgangsbasis für Einsteiger und nebenberufliche Daytrader.
Forex Märkte haben den großen Vorteil, dass sich deren Kurswerte zumeist in gewohnten Bahnen bewegen und nur äußerst selten neue All-Time-Highs (ATH) oder All-Time-Lows (ATL) ausbilden. Gelegentlich überschreiten die Kurswerte die gewohnten Grenzen dennoch, zumeist aufgrund fundamentaler Ereignisse, wie bspw. Zinsanpassungen. Dieser Umstand erleichtert die allgemeine technische Analyse ohne Indikatoren, da nahezu immer ausreichend Daten aus der Vergangenheit zur Verfügung stehen.
Kryptos im Daytrading
Der Kryptomarkt ist ein innovativer und neuartiger Bereich im Trading. Das Daytrading mit Bitcoin, Ethereum und anderen Altcoins hat in den letzten Jahren stark expandiert. Kryptos erfreuen sich vor allem wegen der hohen Volatilität, des steigenden Handelsvolumens und des 24/7-Marktes einer großen Beliebtheit unter Daytradern. Zudem sind die Hürden zum Einstieg sehr gering, da man lediglich über einen verifizierten Account bei einem seriösen Broker verfügen muss, um starten zu können.
Jedoch besteht bei Kryptos stets das Risiko auf sogenannte Shitcoins, deren Entwickler kein gesundes Projekt, sondern lediglich ihren eigenen Profit im Sinn haben. Pump-and-Dump-Coins und auch Hacks gegen gestandene Krypto-Größen sind leider keine Seltenheit.
Optionen im Daytrading
Sind Optionen eine sinnvolle Anlageklasse für Daytrader? Hierzu habe ich Rücksprache mit dem Kagels Trading Optionen-Experten Christian Möhrer gehalten.
Seiner Meinung nach kommt es bei Optionen im Daytrading vor allem auf die Portfoliogröße und eine solide Strategie an. Bei Konten unter 25.000 US-Dollar greift bei gängigen Optionsbrokern die sogenannte „Pattern Daytrader Rule“. Mehr dazu in dem folgenden Abschnitt zu Daytrading Regularien.
Daytrader haben am Ende ihres Handelstages für gewöhnlich keine offenen Positionen. Ihre Trades wurden zum Abschluss des Handelstages jedoch zumeist noch nicht abgerechnet. Mögliche Defizite werden über Einschussanforderungen („Margin Requirements„) abgefedert, die für Daytrades auf Basis der größten offenen Position berechnet werden. Ansonsten basieren diese auf den offenen Positionen am Ende des Handelstages.
Optionsbroker können auch nach ihren „Hausregeln“ spielen und höhere Eigenkapitalanforderungen als vorgeschrieben fordern. Diese können selbst bei kleinen Positionen zu hoch ausfallen, falls das eigene Portfolio nicht groß genug sein sollte.
Aus diesem Grund sind Daytrades mit Optionen bei einem kleinen Konto oft schlichtweg nicht praktibel bzw. zielführend und prinzipiell eher eine Seltenheit.
Regeln, die Daytrading Anfänger lernen sollten
Wie viele Trading Regeln braucht ein erfolgreicher Daytrader wirklich? In den Weiten des Internets finden Sie sicherlich über 1.000 Regeln zum Daytrading, auch Intraday Trading genannt. Doch würden Sie sich wirklich an jede einzelne halten, so würden Sie wohl keine einzige Position eingehen!
Daher haben wir 11 Daytrading-Regeln zusammen mit weiteren Anregungen und Tipps ausgearbeitet, die Ihnen dabei helfen Ihr Daytrading auf das nächste Level zu bringen. Denn ein erfolgreicher Daytrader wird man nur mit Disziplin und dem richtigen Mindset.
Daytrading-Regeln für davor – also noch bevor Sie anfangen
Die ersten beiden Regeln stellen sicher, dass Sie über die richtige Einstellung gegenüber dem Daytrading verfügen und diese ggf. korrigieren. Das Befolgen der dritten Regel stellt sicher, dass Sie sich zuvor einen Plan gemacht haben. Sie sollten sich mit diesen Regeln im Idealfall befassen, bevor Sie auch nur eine einzige Position im Daytrading eingegangen sind!
Regel 1: Betrachten Sie Daytrading nicht als Investment!
Daytrading ist keine Anlageform und sollte daher nicht als Investment betrachtet werden. Es ist nicht Teil des Wertpapierbestands von Aktien oder Anleihen, den viele für den eigenen Ruhestand anlegen. Im Gegensatz dazu muss der geneigte Daytrader jederzeit bereit sein, um aktiv auf Marktveränderungen reagieren zu können.
Im Vergleich zum Wertpapierhandel ist Daytrading ein riskantes Geschäft. Daher raten wir Ihnen: Machen Sie sich vor Ihrem Einstieg ins Daytrading über das bestehende Risiko bewusst: Sie können hier schnell große Teile Ihres Kapitals verlieren!
Regel 2: Daytrading ist kein Glücksspiel!
Erfolgreiches Daytrading erfordert gewissenhafte, harte Arbeit und eine Menge Disziplin. Sie müssen sich ständig selbst kontrollieren, um besser zu werden. Trader, die Daytrading als Glücksspiel betrachten und entsprechend handeln, werden früher oder später scheitern und immense Verluste hinnehmen. Sollte der Punkt Disziplin einer Ihrer Schwachpunkte als Trader sein, so wäre eine Umorientierung ins Swing-Trading eine Alternative.
Regel 3: Entwickeln Sie einen Daytrading-Plan!
In Ihrem Daytrading-Plan legen Sie alle Möglichkeiten fest, die passieren können und legen genau fest, wie Sie sich zu verhalten haben. Sie denken über alle Eventualitäten nach: Wie ein Trade geplant wird, wie der Trade sich entwickeln kann und was Sie tun, wenn er abgeschlossen ist.
Sie überlegen sich sogar genau, wie Sie vorgehen, wenn etwas Ungeplantes passiert. So steht für immer fest, wie Sie sich zu verhalten haben und Sie haben eine Vorgabe, an die Sie sich im Notfall orientieren können. Sie planen also auch für genau die Eventualitäten, die nicht in Ihrem eigentlichen Daytrading-Plan enthalten sind.
Ihr Trading-Plan sollte folgende wesentliche Fragen beantworten:
- Wo traden Sie?
- Wann traden Sie?
- Welche Instrumente verwenden Sie um zu traden?
- Was ist Ihre Trading-Strategie und wie führen Sie diese aus?
- Wie viel Ihres Kapitals riskieren Sie pro Trade?
- Wie verhalten Sie sich bei ungeplanten Kursentwicklungen?
- Wo setzen Sie den Stop Loss?
- Wann ziehen Sie den Stop Loss nach? Und wohin?
- Wie reagieren Sie bei Störungen bzw. Versagen von Broker, Internet oder Computer?
Ein Trading-Plan ist niemals vollständig fertig. Sie sollten ihren Plan ständig erweitern und ausbessern, jedoch ohne Ihre grundlegendn Prinzipien zu verletzen.
Führen Sie sich Ihren Trading-Plan vor jeder Handelssitzung noch einmal vor Augen: in ausgedruckter Form oder als geöffnete Datei am Computer.
Regel 4: Beobachten und analysieren Sie zuerst den Markt!
Ein erfahrener Daytrader beobachtet morgens zuerst den Markt, bevor er mit dem Trading startet. Lassen Sie sich also Zeit, trinken Sie einen Kaffee oder einen Tee und schauen Sie, wie sich der Markt entwickelt. Zu diesem Zeitpunkt steht ohnehin noch nicht viel Price Action für eine Analyse zur Verfügung.
Vor allem die ersten 15 Minuten sehr volatil, sodass hier stets mit großen Kursschwankungen zu rechnen ist.
Steigen Sie daher nicht sofort ein! Verbleiben Sie vorerst im Beobachtungsmodus! Versuchen Sie, ein Gefühl für den Markt zu bekommen und ihn zu verstehen. Sollten Sie nach diesen 15 Minuten einen Trade in Erwägung ziehen, so werfen Sie einen Blick auf die Scalping-Tradingstrategie der Eröffnungskursspanne.
Regel 5: Reflektieren Sie Ihre Trades direkt, um sofort aus Fehlern zu lernen!
Nehmen Sie sich nach jedem Trade ausreichend Zeit, um diesen vollständig zu reflektieren! Viele unerfahrene Trader stürzen sich direkt in den nächsten Trade. Dabei wäre es doch schlauer, aus den eigenen Fehlern und Erfolgen zu lernen und etwaige Erkenntnisse in die nächste Position einfließen zu lassen.
Überprüfen Sie, weshalb Ihr Trade genau so und nicht anders verlaufen ist. Integrieren Sie hierfür einen Bewertungszyklus in Ihren Daytrading-Alltag! Fragen Sie sich, was Sie hätten besser machen können. Reflektieren Sie Ihre Trades am besten direkt nach dem Schließen der Position, um ggf. begangene Fehler schon in ein paar Minuten vermeiden zu können!
Jeder Tag im Daytrading beginnt mit dem Beobachten des Markts und endet mit dem ernsthaften Reflektieren der eigenen Trades – Dies sind das A und O des Daytradings!
Die eigentlichen Daytrading-Regeln
Die folgenden drei Regeln gelten für Ihr Daytrading selbst. Hierzu zählen das Setzen eines Stop-Loss und eines Take-Profit, was gängige Praxis unter erfahrenen Tradern ist – auch außerhalb des Daytradings! Zudem gehen wir auf die Auslese bei den Trades ein, da wir beim Daytrading mitunter eine zweistellige Anzahl an Positionen pro Tag eingehen.
Regel 6: Setzen Sie immer einen Stop-Loss!
Setzen Sie bei jedem Trade einen Stop-Loss! So wissen Sie jederzeit, wie hoch Ihr Verlust maximal sein kann. Niemand erleidet gern Verluste – erfolgreiche Trader akzeptieren diese jedoch. Bedenken Sie, dass es sich beim Trading stets um Wahrscheinlichkeiten und nicht um Gewissheiten handelt.
Durch das aktive und ausnahmslose Setzen eines Stop-Loss verbessern Sie Ihre Disziplin, vermeiden overtrading und damit einhergehende hohe Verluste.
Sie erleiden zu viele Verluste? Dann traden Sie möglicherweise zu exzessiv und rutschen ins Overtraden ab. Dies gilt es unbedingt zu vermeiden!
Verschließen Sie Ihre Augen nicht vor fallenden Kursen! Bei einem volatilen Markt und Positionen ohne Stop-Loss können Sie ggf. nicht mehr schnell genug reagieren, um größere Verluste zu vermeiden. Ein Stop-Loss im Kopf oder auf einem Zettel werden Verluste im Zweifel nicht begrenzen können.
Erfahrene Trader handeln stets nach einer Trading-Strategie. In dieser sind sowohl das Stop-Loss-Level, als auch das Gewinn-Verlust-Risiko vermerkt. Das Setzen eines Stop-Loss vermeidet hohe Verluste, falls Sie doch einmal einen ungünstigen Trade eingehen sollten.
Regel 7: Legen Sie Ihr Kursziel stets als Take-Profit fest!
Das Setzen eines Take-Profits unterstützt Sie dabei, Ihre Gewinne sicher nach Hause zu fahren. Hiermit setzen Sie Ihr Zielgebiet fest, in dem Sie Ihre Position schließen und den Trade als erfolgreich verbuchen. Erfolgreiche Daytrader warten nicht auf „Die Bewegung des Jahrhunderts“. Sie sichern Ihre Gewinne und gehen anschließend neue Positionen ein.
Die Wahl Ihrer Trading-Plattform
Überlegen Sie, welche Trading-Plattform Sie verwenden möchten. Ihre Trading-Plattform sollte beim Einstieg in den Trade das Platzieren einer Stop-Loss- und Limit-Order ermöglichen. Der Ninjatrader wäre beispielsweise eine Trading-Plattform, die das kann.
Das Einhalten der Daytrading-Regeln wird Ihnen um ein Vielfaches erIeichtert, falls Sie die Orders direkt in Ihre Trading-Plattform eingeben können.
Regel 8: Steigen Sie nur in die aussichtsreichsten Trades ein!
Ich empfehle Ihnen große Sorgfalt bei der Auswahl der eigenen Trades walten zu lassen. Doch: Woran erkennt man die besten Daytrading-Setups?
Zuerst sollten Sie Ihr Trading-Setup kennenlernen und die Marktbedingungen verstehen, unter denen Ihr System funktioniert. Beim Einschätzen eines jeden Trading-Setups sollten Sie sich stets die folgende Frage stellen: Gibt es einen Grund, um diesen Trade nicht einzugehen?
Die nachfolgenden Gründe könnten Sie dazu veranlassen, Ihre Entscheidung für einen Trade nochmals zu überdenken:
- Die Kurse stecken in einer Konsolidierungszone fest (mehrere Dojis), in der die Kursbewegungen volatil und schwer prognostizierbar sind.
- Die Signalkerze schloss entgegengesetzt zu Ihrer Markteinschätzung.
- Es gibt eine bedeutende Unterstützung bzw. einen wichtigen Widerstand zwischen Ihrer Signalkerze und Ihrem Zielkurs.
- Vor Ihrem Pullback-Trade fand ein Trend-Höhepunkt statt. Dies könnte als ein Zeichen von Trenderschöpfung gewertet werden.
- Die Signalkerze weist eine enorm große Kursspanne auf. Dies erhöht Ihr Risiko und könnte auf eine Erschöpfung hindeuten.
Falls Sie keinen Grund finden, der gegen den Trade spricht, dann ist dies der beste Trade.
Daytrading-Regeln, die Sie retten werden
Die letzten drei Regeln haben eine kapitalrettende Funktion. Sie dienen der Schadenskontrolle und vermeiden den Totalverlust. Halten Sie diese drei Regeln schriftlich fest und lassen Sie sie bei jeder Handelssitzung in Sichtweite. Am besten heften Sie sie einfach an Ihren Computer-Bildschirm.
Regel 9: Bleiben Sie Herr Ihrer selbst – Jagen Sie nie dem Markt nach!
Der Markt hebt gerade ab und Sie sind nicht dabei? Unser Tipp: Springen Sie nie auf einen abgefahrenen Zug auf und versuchen Sie erst recht nicht diesem nachzujagen. Sie können den Markt nicht beherrschen, aber Sie können Ihre Reaktion auf den Markt kontrollieren. Bleiben Sie daher stets diszipliniert.
Regel 10: Verkleinern Sie Ihre Position sofort beim geringsten Zweifel!
Sie zweifeln am Vorteil Ihres Trades? Die Wahrscheinlichkeit auf Profit sinkt für Sie? Dann verringern Sie Ihre Positionsgröße! Dies ist neben dem Stop-Loss die einfachste und zugleich beste Maßnahme zur Schadensbegrenzung.
Doch: Wie weit sollten Sie Ihre Positionsgröße verringern? Ich empfehle Ihnen, dass Sie Ihre Position zu einer sogenannten Mini-Position verringern, bis Sie Klarheit darüber gewinnen, wo Ihr Vorteil in diesem Trade liegt.
Regel 11: Lernen Sie den korrekten Umgang mit Verlusttagen!
Einsteiger und unerfahrene Daytrader haben oft die unrealistische Erwartungshaltung, dass sie jeden Tag mit einem Gewinn beenden. Solch ein Denken ist jedoch utopisch, da es natürlich auch Verlusttage gibt. Diese sollten Sie akzeptieren und bei schwindender Moral eventuell sogar etwas früher Feierabend machen.
Denn wer einen Verlust nicht erträgt, der wird versuchen diesen auszugleichen, immer mehr Positionen eröffnen und schlussendlich zu viel traden bzw. overtraden. Hierbei reagiert man zumeist emotional und achtet nicht mehr auf seinen Tradingvorteil. So kann das Tradingkonto sehr schnell auf Null fallen!
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: 11 Day Trading Rules that work
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
Voraussetzungen: Wie sollte ein Daytrader sein?
Daytrading als Unterart des Tradings ist nicht für jeden Händler die perfekte Wahl. Die Entscheidung für oder gegen Daytrading hängt stets von den persönlichen Vorlieben hinsichtlich des Marktes, Zeitrahmens und der eigenen Stärken und Schwächen als Trader ab.
Der perfekte Daytrader ist Trading-technisch gut ausgebildet, kennt sich bestens in seinem Heimatmarkt aus und ist monetär gut bestückt. Das muss er auch sein, da eine profitable Daytrading-Strategie viele kleine erfolgreiche Positionen in kurzer Zeit voraussetzt. Eine solche Quote erreicht man nur mit ausreichend Disziplin und striktem Risikomanagement.
Das Portfolio sollte zudem über eine gewisse Größe verfügen, da die absoluten Gewinne einzelner Trades sich sonst anfühlen wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Einige risikoaffine Daytrader mit kleinem Portfolio versuchen dieses Problem zu umgehen, indem sie Gewinne und Risiko mit Hebeln signifikant erhöhen.
In den folgenden Abschnitten klären wir die gängigen Fragen rund um den Mythos Daytrader. Diese Antworten sollen Sie bei der Entscheidung unterstützen, ob Daytrading als Unterart des Tradings überhaupt etwas für Sie ist.
Eigenschaften eines Daytraders
Für das Daytrading gelten prinzipiell die gleichen Regeln für jeden anderen Job oder jedes andere Hobby: Nicht Jedermann ist dafür gemacht. Ein Daytrader sollte einige, am besten alle der folgenden Eigenschaften besitzen oder zumindest bereit sein, an ihnen zu arbeiten.
Disziplin ist prinzipiell ein wichtiges Thema im Trading. Hier spielen Aspekte wie das Risikomanagement für jede einzelne Position und das konstante Setzen eines Stop-Loss eine unerlässliche Rolle. Denn bereits das Vergessen eines einzigen Stop-Loss kann große Verluste verursachen und die hart erarbeiteten Gewinne vieler vorheriger Trades zunichtemachen. Etwaige große Verluste müssten mit den nächsten Trades wieder aufgeholt werden.
Das Sprichwort „Geduld ist die Tugend eines erfolgreichen Traders“ spricht Bände. Das gilt besonders für das Daytrading, da jeder einzelne Pip wichtig ist und im Zweifel über Profit oder Verlust entscheidet. Dementsprechend kommt dem richtigen Moment für einen Ein- bzw. Ausstieg eine grundlegende Bedeutung zu. Steigt man nur wenige Minuten oder gar Sekunden zu früh oder zu spät sein, so könnte sich das Ergebnis des Trades bereits stark abweichen oder gar umkehren.
Stellen Sie sicher, dass Sie nicht „FOMOen“. Die Abkürzung FOMO steht für „fear of missing out“ und beschreibt die Angst, etwas zu verpassen. Beim Daytrading also eine profitable Position oder einen günstigen Ein- bzw. Ausstieg.
Machen Sie sich bewusst, dass Sie mehrere Trades pro Tag ausführen und dass sich (heute und in den nächsten Tagen) noch viele weitere profitable Setups ergeben werden. Der Punkt emotionale Kontrolle spielt im Daytrading dementsprechend ebenfalls eine große Rolle.
Die vielen kleinen Gewinne aus einer riesigen Anzahl an Trades häufen sich zwangläufig zum strategischen Ziel Ihrer Trading-Strategie an. Denn nur (Day-)Trader, die konstant Gewinne erzielen und jede Woche mehrere Tage aktiv sind (wenn auch nur eine Stunde täglich), werden am Ende Profite erzielen. Es gilt also ausdauernd zu sein und stets aktuelle Infos zu den relevanten Märkten einzuholen, damit Sie fundamental vorbereitet sind. Ideal wären konstante Prozente pro Tag, da einige wenige sehr gute Tage ansonsten die vielen schlechten bzw. neutralen Tage ausgleichen müssten.
Dies würde zugleich den Druck auf den Trader erhöhen, da er nun nicht nur den gängigen täglichen Gewinn erwirtschaften, sondern auch die bisherigen Verluste ausgleichen müsste. Daytrader müssen also auch belastbar und mental stark sein, um langfristig Erfolg am Markt haben zu können. Unsere Konsequenz: Sie müssen mit Verlusten umgehen können und dürfen nicht in Zockerei verfallen.
Sie haben einen schlechten Handelstag und es läuft gefühlt einfach nicht? Dann beenden Sie ihre Trading-Session heute etwas früher. Verzeichnen Sie lieber wenig oder gar keine Gewinne, als zwingend auf weitere Prozente zu drücken. Damit riskiert man zumeist nur Overtrading, das Eingehen suboptimaler Setups und zusätzliche Verluste.
Jeder Trader durchlebt früher oder später unprofitable Phasen. Diese gilt es zu überstehen und aus ihnen zu lernen, damit sie beim nächsten Mal entweder gar nicht vorkommen oder zumindest verkürzt werden. Hierfür benötigt man eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit, also Erspartes als Puffer, damit die eigenen Lebenshaltungskosten für schlechte Zeiten abgedeckt werden können. Fehlt dieses, so erhöht sich der Druck auf den Trader und dessen Erfolg, da er nun nicht nur kommen sollte, sondern zwingend kommen muss und das schnell! Darunter leidet zuallererst die Qualität der Setups, da jetzt auch mindere Positionen eingegangen werden müssen, um die Chance auf Profit zu wahren.
Ein allgemeines Interesse am Markt ist zwar nicht zwingend erforderlich, kann die bisherigen Punkte jedoch sehr erleichtern. Es erhöht die Motivation für langfristiges Daytrading und erleichtert es, sich Tag für Tag an die Charts zu setzen. Wir alle investieren unsere Zeit doch lieber in Dinge, die wir gernhaben bzw. machen, oder nicht? ;)
So viel Startkapital brauchen Daytrader
Prinzipiell kann man bereits mit einem geringen dreistelligen Betrag daytraden. Bedenken Sie jedoch, dass Ihr Profit pro Trade bei einem kleinen Portfolio und einem angemessenen Risikomanagement (1-3 % Risiko pro Trade) nur sehr gering ausfallen werden.
Für Daytrading im Aktienmarkt sollten Sie wesentlich mehr Kapital einplanen. Mit 200 € können Sie sich eine große Menge interessanter Aktien gar nicht leisten, da deren Stückpreis mitunter weit darüber liegt. Bzw. wäre das Risiko selbst beim Kauf einzelner Wertpapiere wesentlich größer als 1-3 % vom Portfolio.
Man sagt, dass sich ein Trading-Portfolio erst ab einem fünfstelligen Betrag so wirklich lohnt. Denn dann sind auch die Profite von Positionen mit kleinem Risiko groß genug, um Sie wirklich zu motivieren.
Passt Daytrading zu mir und meinem Trading-Stil?
Der Trading-Stil definiert jeden einzelnen Trader. Einigen liegt das Daytrading, anderen ist es zu kurzlebig oder riskant. Es gilt also herauszufinden, welche Trading-Art zu Ihnen persönlich passt und ob es sich hierbei vielleicht um Daytrading handelt.
Daytrades werden für wenige Minuten bis mehrere Stunden gehalten und noch vor Marktschluss geschlossen. Daytrader können nach Beendigung ihrer Trading-Session also komplett abschalten und am nächsten Tag frisch und ohne Altlasten von neu beginnen. Als Daytrader erntet man die Früchte der eigenen Arbeit also sehr schnell und muss am nächsten Tag keine Reste von der gestrigen Party wegräumen.
Trader sollten sich nun bewusst werden, welcher Stil ihnen selbst liegt, um dessen Vorteile gewinnbringend ummünzen zu können. Werden Sie sich Ihrer eigenen Schwächen bewusst und arbeiten Sie langfristig an Ihnen, um im Allgemeinen ein besserer Trader zu werden.
Schaffen Sie Bewusstsein für Ihren eigenen Trading-Stil, indem Sie Ihre bisherigen Trades analysieren und schauen, was gut lief und was nicht. Identifizieren Sie günstige Marktbedingungen und jene Zeitrahmen, unter denen Sie erfolgreich gehandelt haben. Reflektieren Sie, ob Sie die gesetzten Handelsziele erreicht haben und ob diese überhaupt angemessen eingeschätzt wurden.
Philipp Greineder hat ein längeres Video eigens für die Unterscheidung zwischen Daytrading und Swingtrading gedreht, da genau diese Thematik von grundlegender Bedeutung für potenzielle Trader ist. Sie sind noch auf der Suche nach Ihrem Trading-Stil oder Heimatmarkt? Dann empfehle ich Ihnen wärmstens, dass Sie sich dieses Video anschauen. Daytrading lernen: Video von Phil Greineder
Prinzipiell gelten folgende Aussagen für die verschiedenen Hauptströmungen im Trading:
- Das Scalping ist als Unterkategorie des Daytradings per se ein sehr schneller Handelsstil und ist am besten für Trader geeignet, die sofortige Entscheidungen treffen können und es auch wollen.
- Daytrading ist für Trader interessant, die es vorziehen, eine Aufgabe noch am selben Tag zu beginnen und abzuschließen.
- Swingtrading ist der Tipp für diejenigen, die kein Problem damit haben, offene Positionen über Nacht liegen zu lassen. Swingtrading erfordert auch nicht so viel Zeit pro Tag, da die Anzahl der Positionen, die Sie managen müssen viel geringer ist.
- Positionstrading ist ein langfristiger Handelsstil für diejenigen, die geduldig sind und Vertrauen in ihre Entscheidungen haben.
Arbeitsplatz eines Daytraders
Der Arbeitsplatz eines Daytraders sollte ihm die Möglichkeit bieten, sich vollständig auf den Handel zu konzentrieren und daher wenig Raum für Ablenkungen bieten.
In der Praxis handeln die meisten Daytrader mit 2 bis 3 Monitoren. So steht ihnen neben dem Monitor für die Charts noch mindestens ein weiterer Bildschirm für andere Informationsquellen oder Recherchen zur Verfügung.
Ein leistungsstarker Computer und eine angemessene Internetverbindung sind essenzielle Grundlagen, damit Sie Ihre Positionen auch zum gewünschten Kurswert eingehen bzw. schließen können. Nichts ist schlimmer, als einige Pips an Gewinn wegen technisch bedingten Verzögerungen einzubüßen. Dies gilt insbesondere im Daytrading, wo jeder Pip zählt!
Ein konstant aufgeräumter Arbeitsplatz minimiert potenzielle Ablenkungen beim Trading. Achten Sie zudem auf eine ergonomische Einstellung Ihrer Bildschirme und der Sitzgelegenheit. Sie werden mitunter mehrere Stunden am Stück vor dem Computer sitzen, was insbesondere Ihren Rücken und Nacken bei einer ungesunden Haltung stark in Mitleidenschaft zieht. Günstige Lichtverhältnisse helfen dabei, die Augen nicht zu stark zu beanspruchen.
Legen Sie mindestens ein Mal pro Stunde eine Pause von ca. 5 bis 15 Minuten ein. Nutzen Sie diese, um aufzustehen und sich etwas zu bewegen bzw. zu dehnen. Nehmen Sie die Augen vom Bildschirm und schauen Sie aus dem Fenster, damit diese sich auch auf die Distanz scharfstellen müssen. Öffnen Sie das Fenster und lassen Sie frische Luft in Ihr Zimmer. Vielleicht bietet sich auch eine Gelegenheit für einen kleinen Snack oder ein Getränk.
Tagesroutines eines Daytraders
Erfolgreiche Daytrader entwickeln und etablieren über die Zeit eine individuelle Tagesroutine. Diese orientiert sich zumeist an den Öffnungszeiten ihres Heimatmarktes und folgt mehr oder weniger strikt exakten Uhrzeiten.
Im Folgenden orientieren wir uns nicht an konkreten Uhrzeiten, sondern am allgemeinen Ablauf eines Trading-Tages, um möglichst allgemein und unabhängig von einem bestimmten Markt zu bleiben. Der Arbeitstag eines Daytraders gliedert sich grob in die folgenden 4 Schritte:
- Morgenroutine
- Pre-Market (Märkte & relevante Nachrichten scannen)
- Trading-Session
- Post-Market
Die Morgenroutine ist ein sehr individueller und persönlicher Teil. Hier schwört jeder Trader auf etwas anderes: einen Kaffee, einen Spaziergang, Meditation oder ein ausgiebiges Frühstück. Egal, mit welchem Ritual Sie Ihren Tag beginnen: Hauptsache, Sie starten gut in den Tag und sitzen motiviert und pünktlich am Arbeitsplatz.
Anschließend folgt die Pre-Market Phase. In diesem Zeitraum wird das eigentliche Trading so gut wie möglich vorbereitet. Hierzu zählen Aktivitäten wie:
- Informieren über aktuelle Ereignisse, die Ihren Handelstag beeinflussen könnten
- Überprüfen des Wirtschaftskalenders auf anstehende Ankündigungen oder Entscheidungen
- Setzen von Ziel und Endzeit für Ihre heutige Trading-Session
- Festlegen der Märkte, in denen Sie heute handeln möchten
- Notieren Ihrer Schlüsselgedanken für diesen Handelstag und somit auch das Festlegen Ihres Fokus
- Aufrufen Ihrer Trading-Plattform und der Login in Ihren Trading-Account
Das Festlegen einer Endzeit verhindert, dass Sie mögliche Verlusten ausbauen und dient dem präventiven Verhindern von Overtrading.
Die eigentliche Trading-Session beginnt mit der Markteröffnung und endet mit der festgelegten Endzeit. Einige Trader unterteilen ihre Session weiter in eine Eröffnungs- und Schlussphase, mitunter sogar in eine Vor- und Nachmittagsphase. Warum? Da insbesondere die erste halbe Stunde in der Regel sehr volatil ist. Viele Trader warten hier zunächst ab und geben dem Markt Zeit sich zu beruhigen. In der letzten halben Stunde herrscht oft erhöhter Betrieb, da die Daytrader ihre Positionen bekanntlich vor Börsenschluss schließen wollen, um Übernachtungsgebühren zu umgehen.
Einige Experten sind sich sicher, dass die Märkte oft nach der Mittagspause der institutionellen Trader stärker in Bewegung geraten. Dies belebt das Volumen und die Kursbewegungen, sodass die Trader diesen Schwung nutzen, um nach weiteren Handelsmöglichkeiten zu suchen.
Die Post-Market-Phase bildet den Abschluss eines Daytrading-Arbeitstages. Daytrader lassen ihren Tag nach Handelsschluss ausklingen, indem sie ihre Positionen Revue passieren lassen und reflektieren, was gut gelaufen ist und was sie hätten besser machen können. Für etwaige Notizen bietet sich ein Trading-Journal als schriftliches Protokoll aller Trades an. Hierauf kommen wir später noch einmal zu sprechen. Die Post-Market-Phase wird also primär zur Nachbereitung und -betrachtung verwendet.
Welche Daytrading-Methoden gibt es?
Prinzipiell gilt, dass Daytrading entweder auf der Basis von technischer Analyse oder basierend auf News ausgeführt wird.
Was ist Scalping im Daytrading?
Im Daytrading haben sich einige Unterarten herausgebildet, die allesamt Positionen beschreiben, die innerhalb eines Tages gehandelt werden Wer Daytrading lernen möchte, wird sich für ein oder zwei Daytrading Stile entscheiden. Die bekannteste Daytrading Methode ist das Scalping.
Hierbei handelt es sich um eine Trading-Art mit noch wesentlich kürzeren Trades, die mitunter nur wenige Sekunden gehalten werden. Die logische Konsequenz: Die Gewinne betragen zumeist nur einige Pips.
Das Scalping zielt also auf minimalste Kursänderungen ab und setzt ein häufiges Ein- und Aussteigen voraus. Scalper müssen ggf. mehrere Hundert Trades pro Handelstag durchführen, um sinnvolle Profite generieren zu können.
Welche Daytrading-Strategien gibt es?
In den letzten Jahrzehnten wurden diverse Strategien im Daytrading entwickelt, von denen einige bereits wieder in der Versenkung verschwunden sind. Die folgenden Beispiele haben sich über längere Zeiträume durchgesetzt und sind heute weit verbreitet. Sie sollten sich als Daytrading-Einsteiger zumindest oberflächlich zu ihnen informieren und prüfen, ob eine dieser Strategien Ihnen zusagt.
Volumen Trading
Das Volumen Trading bezieht sich auf das Handelsvolumen eines Marktes. Dieses beziffert die Gesamtzahl der Aktien oder Kontrakte, die zwischen Käufern und Verkäufern eines Wertpapiers an einem Handelstag ausgetauscht werden. Es ist also ein Maß für die Aktivität und Liquidität eines Marktes bezogen auf einen bestimmten Zeitraum.
Ein höheres Handelsvolumen wird als positiv angesehen, da es mehr Liquidität und eine bessere bzw. schnellere Auftragsausführung bedeutet. Letzteres ist im Daytrading von großer Wichtigkeit, damit Ein- und Ausstiege genau so umgesetzt werden wie geplant.
Lesetipp: Volumen Trading-Bücher
Price Action Trading
Das Price Action Trading ist eine Strategie, die auf der Analyse von Kursbewegungen basiert und nicht auf Indikatoren oder langkettige Kerzenformationen. Es gibt viele verschiedene Price-Action-Strategien, die bspw. auf Candlesticks oder Breakouts angewendet werden können.
Price Action Trading ist unter einem bestimmten Anteil der Trader sehr beliebt, da keine weiteren Hilfsmittel erforderlich sind und oft allein der Chart für die Technische Analyse ausreicht. Es handelt sich hierbei um keine einheitliche Technik, die von jedem Anwender individuell ausgelegt und ausgeführt werden kann. Wir empfehlen Ihnen also beim Testen Ihrer Price Action Trading-Strategie die Verwendung eines Demokontos!
News Trading
Das sogenannte News Trading – also der Handel auf Grundlage von Nachrichten – ist relativ beliebt unter Daytradern. Geplante Ankündigungen und tagesaktuelle Ereignisse verursachen kurzfristigen Marktbewegungen und unterliegen den Erwartungen des Marktes und somit der Marktpsychologie. Die Märkte reagieren auf fundamentaler Ebene, falls etwaige Erwartungen übertroffen oder nicht erfüllt werden und das oft mit plötzlichen und deutlichen Bewegungen. Diesen Umstand können Daytrader zu ihrem Vorteil nutzen. Natürlich dürfen diese ihre Absicherung per Technischer Analyse nicht vernachlässigen.
Opening Breakout
Das Eröffnen und Schließen einer Börse bietet die Möglichkeit für einen sogenannten Opening Range Breakout. Der Handel mit der Eröffnungsspanne vereinfacht das darauf basierende Trading, da täglich nur eine Eröffnung stattfindet und diese definierte Ein- und Ausstiegspunkte vorgibt.
In den 1990er Jahren war die Eröffnungsspanne traditionell die erste Handelsstunde nach der Eröffnung. Mit den schnelleren Datenfeeds und kürzeren Zeitrahmen beschränkten einige Trader ihre Definition der Eröffnungsspanne auf die erste halbe Stunde, 15 Minuten oder lediglich auf die allererste Minute eines Handelstages.
Intraday Swing
Befassen wir uns zuletzt mit dem Intraday Swing. Diese Daytrading-Art zielt auf einen Ausbruch im Markt ab, falls sich der Kurs bei steigendem Volumen über ein Widerstandsniveau oder unter ein Unterstützungsniveau bewegt.
Der erste Schritt beim Handel mit Ausbrüchen liegt in der Identifizierung aktueller Preistrendmuster und Unterstützungs- bzw. Widerstandsniveaus, um mögliche Einstiegs- und Ausstiegspunkte zu planen. Sie sollten bei einer Ausbruchsstrategie immer wissen, wann Sie Ihre Verluste begrenzen und die Situation neu bewerten sollten, falls der Ausbruch doch ins Stocken gerät.
Daytrading Regulierung & Steuern
Wie ist Daytrading reguliert?
Das Daytrading unterliegt gewissen Regularien, denen alles in allem jedoch lediglich 5 % aller Broker unterliegen.
Regulierungen dienen dem Endnutzerschutz und sichern qualitativ hochwertige Produkte bzw. Services, faire Preise und transparente Prozesse. Institutionen versuchen den Endnutzer so stärker zu schützen und das natürliche Risiko des Daytradings abzudämpfen.
Die Vorteile für die Trader eines regulierten Brokers lauten:
- Risikowarnungen: Regulierte Broker müssen Nutzer vor der Eröffnung eines Kontos klar und deutlich vor Trading-Risiken warnen.
- Transparenz: … schafft Vertrauen: als ECN-Modell (Electronic Communications Network) gelistete Broker können den Handel nicht manipulieren. Dieser Umstand schützt Nutzer zugleich vor unseriösen, betrügerischen Brokern. Forex-Broker müssen sich in der Regel regelmäßigen Audits unterziehen und setzen ihre Nutzer drüber in Kenntnis.
- Leverage-Limits: Die Begrenzung des maximalen Hebels (engl. Leverage) ist eine weitere Möglichkeit zur Risikoverringerung. Der gehebelte Handel ermöglicht es Tradern, sich Kapital vom Broker zu leihen. Er birgt jedoch das Risiko, dass diese mehr als Ihr Anfangskapital verlieren. Daher setzen die Aufsichtsbehörden Höchstgrenzen für die Hebelwirkung durch, um zu verhindern, dass Privatanleger übermäßige Beträge leihen.
- getrennt gelagertes Kapital: Broker müssen ihr gesamtes Betriebskapital getrennt von den Kundengeldern halten. So soll sichergestellt werden, dass sie Auszahlungsanträgen nachkommen und jederzeit zahlungsfähig sind.
- Entschädigungen: Geht Ihr Broker in Insolvenz, so erhalten Sie einen Teil Ihres Kapitals zurück. CySec-Broker müssen sich bspw. dem Investor Compensation Fund anschließen.
- Geldwäschebekämpfung: Die Regulierung von Brokern bietet auch rechtliche Vorteile. Das Vorlegen eines Lichtbildausweises und/oder Adressnachweises soll Geldwäsche verhindern.
Handelsvorschriften kommen nicht nur den Händlern zugute, denn auch Broker erfreuen sich einiger Vorteile:
- Reputation: Die Aufsicht durch Regulierungsbehörden unterstützt den Aufbau einer vertrauenswürdigen Reputation. Broker können sich so von betrügerischen Anbietern abgrenzen und mehr Kunden anziehen.
- Stabilität: Regulierte Broker müssen nicht ständig versuchen sich in bestimmten Bereichen zu unterbieten, was für zusätzliche Stabililität sorgt.
- Kontrolle und Ausgewogenheit: Regularien versichern, dass Broker Ihren Nutzern hochwertige Produkte anbieten und ihre Interessen schützen.
US-Trader sollten wissen, ob sie in die Kategorie der „Pattern Day Trader“ (PDT) fallen. Etwaige Regularien der Financial Industry Regulation Authority (FINRA) gelten für alle „Muster-Daytrader“ mit Margin-Konto. Man gilt als Pattern Day Trader, falls man mehr als drei Tagesgeschäfte innerhalb von fünf Geschäftstagen tätigt, sofern diese weniger als 6 % der gesamten Anzahl dem Zeitraum ausmachen. Des Weiteren dürfen Daytrader erst ab einem Guthaben von mindestens 25.000 US-Dollar am Intraday-Handel mit Aktien teilnehmen.
Die Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) behält sich das Recht vor, Margin-Kontos aufgrund von PDT-Beschränkungen für Daytrading zu sperren. Hierfür werden Algorithmen verwendet, die einen vierten Daytrade verhindern, falls die PDT-Anforderungen nicht erfüllt sein sollten. Fällt Ihr Konto oder NLV im Laufe des Tages unter $25.000 und Sie bereits mehr als drei Tagesgeschäfte ausgeführt, so wird Ihr Account automatisch als PDT markiert und der Intraday-Handel für die nächsten 90 Tage gesperrt. Diese Regeln können auch rückwirkend auf die 4 vorangegangenen Handelstage angewendet werden.
Sie können bestehende Positionen weiterhin auf dem betroffenen Konto schließen, jedoch keine neuen Positionen eröffnen. Ihnen stehen die folgenden Möglichkeiten zur Verfügung, um eine solche Sperre aufzuheben:
- Nehmen Sie Einzahlungen auf Ihr Konto vor, um den Nettoliquidationswert auf das erforderliche Minimum von $25.000 zu erhöhen.
- Beantragen Sie eine Rücksetzung des PDT-Status („Account Reset“).
- Warten Sie die vorgeschriebene Frist von 90 Tagen ab. Nach Ablauf dieser Frist können Sie neue Positionen wie gewohnt eröffnen.
Eine garantierte Einlagensicherung wird in Deutschland durch das Einlagensicherungsgesetz geregelt, schützt Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Person und ist besonders für größere Konten unverzichtbar. Freiwillige Sicherungen des Brokers können sogar im Insolvenzfall greifen.
Prüfen Sie vor der Auswahl Ihres Brokers die Anmeldeinformationen, Kontobestimmungen, Richtlinien und die Konditionen zur Einlagensicherung. Der allgemeine Ruf eines Anbieters ist oft aus den Referenzen ableitbar.
Kontaktieren Sie bei Fragen den Support. Viele Anbieter bieten verschiedene Kommunikationskanäle an und sind mehrere Stunden am Tag erreichbar.
Name | Geltungsbereich | Grenze der garantierten Einlagensicherung |
BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) | Deutschland | 100.000 € |
SEC (Securities and Exchange Commission) | USA | $100,000 |
FCA (Financial Conduct Authority (früher FSA)) | Großbritannien | 50.000 £ |
Australian Securities & Investments Commission (ASIC) | Australien | $250,000 |
Monetary Authority of Singapore (MAS) | Singapur | S$75,000 |
The Securities and Futures Commission (SFC) | Hong Kong | HK$500,000 |
Wir raten allen Tradern zur Wahl eines Brokers mit staatlicher Regulierung und Einlagensicherung, unabhängig vom Zeitrahmen der gehandelten Positionen. Dies sichert Ihr Kapital im Insolvenzfall, setzt jedoch ein gewisses Vertrauen in die korrekte Abwicklung voraus.
Das Regulieren des elektronischen Handels birgt auch Nachteile. Einer ist der eingeschränkte Zugang zu einer großen Anzahl potenzieller Broker. Viele unregulierte Vertreter bieten dennoch hochwertige Produkte und fantastische Handelsfunktionen. Zudem sind viele regulierte Broker nicht für US-Bürger verfügbar, da die strengen lokale Beschränkungen viele seriöse, aber vorsichtige Broker abschrecken.
Wie wird Daytrading besteuert?
Gewinne aus dem Daytrading müssen natürlich besteuert werden. Während Arbeitnehmer die Einkommenssteuer bezahlen, drücken Trader die sogenannte Abgeltungssteuer (ehemals Kapitalertragssteuer) ab.
Diese Besteuerung betrifft nicht nur deutsche Broker, sondern auch jene aus dem Ausland. Der Unterschied: Steuern auf Gewinne im Ausland können bis zu 18 Monate nach hinten verschoben werden. Dies sorgt für mehr Liquidität bei den Tradern, bis diese beglichen werden müssen.
Das Einrichten eines Wertpapierdepots und die steuerliche Abführung bei einem inländischen Anbieter sind im Vergleich dazu relativ einfach. Trader können ihrem Dienstleister auch den automatischen Abzug der Steuern erlauben. Ein Nachteil ist, dass etwaige Beträge nicht reinvestiert werden können.
Trader können (und sollten!) ihren jährlichen unbesteuerten Freibetrag in Höhe von 801 Euro nutzen und ihrem Broker einen entsprechenden Freistellungsauftrag erteilen. Alle Kapitalerträge darüber hinaus unterliegen der bereits angesprochenen Abgeltungssteuer.
Sie sollten wissen, dass die Abgeltungssteuer kein progressiver Steuersatz ist. Das bedeutet, dass sie gedeckelt ist und bei maximal 25 % des Gewinns liegt. Damit liegt sie weit unter der Einkommenssteuer. Hinzu kommt, dass nebenberufliche Trader zumeist nicht den vollen Steuersatz berappen müssen. Zur Abgeltungssteuer werden jedoch ein Solidaritätszuschlag und ggf. die Kirchensteuer ergänzt.
Deutsche Finanzdienstleister führen zunächst die vollen 25 % der Gewinne als Quellsteuer ab. Es kann es sich finanziell also durchaus lohnen, die sogenannte KAP (Einkünfte aus Kapitalvermögen) im Zuge der Steuererklärung einzureichen und eine sogenannte Günstigerprüfung zu beantragen. Insbesondere dann, falls die Erteilung des Freistellungsauftrags vergessen wurde oder falls der Antragsteller zu Beginn des Steuerjahres bereits 64 Jahre alt war. In letzterem Fall besteht ein Anrecht auf steuermindernden Altersentlastungsbetrag, falls es keine weiteren Nebeneinkünfte gibt. Dies sind nur wenige Methoden, um zu viel gezahlte Daytrading-Steuern erstattet zu bekommen.
Hauptberufliche Daytrader müssen bei Einkünften aus dem Kapitalhandel mit bis zu 9.000 Euro keine Steuern abführen. Die volle Höhe der Abgeltungssteuer von 25 % greift ab einem jährlichen Gewinn von über 70.000 Euro.
Die volle Abgeltungssteuer wird besonders bei Einsteigern meist viel zu hoch angesetzt. Unsere Empfehlung: Befragen Sie Ihren Steuerberater auf die Einbeziehung der Anlage KAP. Hier können mitunter ansehnliche Summen zurückgefordert werden.
Vorsicht: Findige Daytrader können Konten bei verschiedenen Kreditinstituten eröffnen und führen. Die Idee: das mehrfache Nutzen des Freibetrags für eventuelle Daytrading-Steuern. Dies kann jedoch zu Problemen führen, da der Freibetrag natürlich nur einmalig pro zu besteuernde Person abgeführt werden darf. Hier gilt es also mögliche Mehrkosten einzukalkulieren und ein etwaiges Risiko zu begrenzen!
Lesetipp: Trading und Steuern
Risikomanagement, Stop Loss, CRV und Hebel im Daytrading
Daytrading kann für Anfänger sehr riskant sein. Die US-Börsenaufsicht warnt, dass die meisten Daytrader, die mit geliehenem Geld handeln, am Ende hohe Verluste erleiden. In dem Text werden die folgenden Risiken genannt:
- Finanzielle Verluste: „Be prepared to suffer severe financial losses. Day traders typically suffer severe financial losses in their first months of trading, and many never graduate to profit-making status.“
Viele Daytrader erleiden in den ersten Monaten hohe finanzielle Verluste und schaffen es nicht, Gewinne zu erzielen. Es ist wichtig, nur Geld zu riskieren, das man sich leisten kann zu verlieren und niemals Geld zu verwenden, das für tägliche Ausgaben, Rente oder Schulden gedacht ist.
Tipp zum Risikomanagement: Um finanzielle Verluste zu minimieren, sollten Daytrading-Anfänger nur Geld riskieren, das sie sich leisten können zu verlieren. Es ist wichtig, ein Budget festzulegen und dieses einzuhalten. Man sollte niemals Geld verwenden, das für tägliche Ausgaben, Schulden oder wichtige finanzielle Verpflichtungen vorgesehen ist. - Stress und Zeitintensität: „Day trading is an extremely stressful and expensive full-time job. Day traders must watch the market continuously during the day at their computer terminals. It’s extremely difficult and demands great concentration to watch dozens of ticker quotes and price fluctuations to spot market trends.“
Daytrading erfordert ständige Konzentration und Beobachtung der Börsenkurse, was sehr stressig sein kann. Es ist ein teurer Vollzeitjob, der viel Zeit und Aufmerksamkeit erfordert.
Tipp zum Risikomanagement: Um Stress und Zeitdruck zu minimieren, sollten Daytrader klare Pausenpläne festlegen und regelmäßig Pausen einlegen. Es ist wichtig, die Zeit vor dem Bildschirm zu begrenzen und sich Auszeiten zu gönnen. Auch eine gute Vorbereitung und Planung kann helfen, die Konzentration aufrechtzuerhalten. - Leverage und Schulden: „Borrowing money to trade in stocks is always a risky business. Day trading strategies demand using the leverage of borrowed money to make profits. This is why many day traders lose all their money and may end up in debt as well.“
Daytrading erfordert oft die Nutzung von geliehenem Geld und Leverage, um Gewinne zu erzielen. Dies kann jedoch zu hohen Verlusten und Schulden führen. Es ist wichtig, zu verstehen, wie Margin funktioniert und wie viel Zeit man hat, um eine Margin-Call-Anforderung zu erfüllen.
Tipp zum Risikomanagement: Um das Risiko von Schulden zu minimieren, sollten Daytrading-Anfänger nur mit eigenem Geld handeln und sich auf kleine Positionen beschränken. Es ist wichtig, zu verstehen, wie Margin funktioniert und wie viel Zeit man hat, um eine Margin-Call-Anforderung zu erfüllen. Man sollte immer ein Stop-Loss-System verwenden, um Verluste zu begrenzen. - Fehlende Erfahrung und Wissen: „Given these outcomes, it’s clear: day traders should only risk money they can afford to lose. They should never use money they will need for daily living expenses, retirement, take out a second mortgage, or use their student loan money for day trading.“
Viele Privatanleger haben nicht das nötige Wissen, um erfolgreich Daytrading zu betreiben. Es ist wichtig, nur Geld zu riskieren, das man sich leisten kann zu verlieren, und niemals Geld zu verwenden, das für tägliche Ausgaben oder andere wichtige finanzielle Verpflichtungen vorgesehen ist.
Tipp zum Risikomanagement: Um das Risiko von Verlusten aufgrund fehlender Erfahrung und Wissen zu minimieren, sollten Anfänger sich umfassend über das Daytrading informieren und eine solide Ausbildung absolvieren. Auch die Nutzung von Demokonten und das Sammeln von Erfahrungen mit kleinen Positionen kann helfen, das eigene Wissen und Verständnis zu verbessern. - Falsche Versprechungen und betrügerische Angebote: „Don’t believe claims of easy profits. Before you start trading with a firm, make sure you know how many clients have lost money and how many have made profits. If the firm does not know, or will not tell you, think twice about the risks you take in the face of ignorance.“
Es gibt viele betrügerische Angebote und falsche Versprechungen im Bereich des Daytrading. Man sollte skeptisch gegenüber Werbeversprechen für einfache Gewinne sein und Anbieter gründlich prüfen, bevor man mit ihnen handelt.
Tipp zum Risikomanagement: Um das Risiko von betrügerischen Angeboten zu minimieren, sollten Daytrader Angebote und Anbieter gründlich prüfen. Es ist wichtig, nur mit vertrauenswürdigen und regulierten Anbietern zu handeln. Man sollte skeptisch gegenüber Werbeversprechen für einfache Gewinne sein und stets kritisch hinterfragen.
1 % Regel, Hebel und Diversifikation
Das Risikomanagement spielt im Trading eine essenzielle Rolle. Es macht den Unterschied zwischen einem erfolgreichen Trader mit sich vergrößerndem Portfolio und einem Einsteiger, der sein gesamtes Kapital in den Sand setzt. Daytrading ist wegen der größeren Anzahl an Trades in kurzer Zeit von Natur aus mit einem höheren Risiko verbunden als Swingtrading oder Buy-and-Hold-Strategien.
Eine klassische Grundregel für Trader im Risikomanagement ist die sogenannte Ein-Prozent-Regel. Diese besagt, dass man nie mehr als ein Prozent des Portfolios bei einer bestimmten Position riskieren sollte. Das Team von Kagels Trading wendet diese Regel stets in abgewandelter Form an, auch wenn diese sich prinzipiell oft nur auf Eigenkapital bezieht. Diese Regel umfasst also auch gehebelte Positionen.
Wichtig: Diese 1 % beziehen sich auf den Verlust einer einzelnen Position beim Auslösen des Stop Loss. Mit dem 1 % ist nicht(!) die Positionsgröße gemeint, außer es wird (entgegen unserer ausdrücklichen Empfehlung!) ausnahmsweise ohne Stop Loss gearbeitet.
Aktien schwanken innerhalb von Preisspannen, auch Niveaus genannt. Niveaus unterhalb des aktuellen Kurses heißen Unterstützung, jene oberhalb des Kurses werden als Widerstand bezeichnet.
Riskieren Sie nie mehr als 1 bis maximal 3 Prozent Ihres Portfolios mit einem Trade! Sie können (und sollten!) diese Regel natürlich mit einem Stop-Loss kombinieren.
Risikomanagement kann so eingesetzt werden, dass der Verlust auch bei Positionen mit Hebelwirkung automatisch begrenzt wird, sobald er ein Prozent des Nettoliquidationswertes Ihres Kontos erreicht.
Angenommen, Ihr Portfolio umfasst 10.000 €. Dann sollten Sie mit einem Trade maximal 100 € riskieren. Das bedeutet, dass Sie Ihren Stop Loss so setzen, dass Sie bei der nächsten Position höchstens diese 100 € verlieren können. Sie traden eine Aktie, die keine 100 € pro Stück an Wert verlieren kann? Dann können Sie die Anzahl der gehandelten Wertpapiere erhöhen und den Stop Loss entsprechend anpassen. Kaufen Sie in diesem Beispiel 5 Aktien, dann sollten Sie den Stop Loss also mindestens 20 € unter dem Einstieg setzen. So erreichen Sie schlussendlich Ihre 5 * 20 € = 100 € Risiko in Euro bzw. 1 % vom Portfolio.
Setzen Sie Ihren Stop-Loss bei Long-Positionen knapp unterhalb eines Widerstandes. Warum knapp unterhalb? Der Stop-Loss soll ja nicht unbedingt ausgelöst werden, sondern lediglich die restlichen 90 % der Position absichern. Wird der Widerstand nun erreicht, aber nicht unterschritten, so bleibt der Trade gerade so offen und kann doch noch in den Gewinn laufen. In einigen Fällen kann das Erreichen des Stop Loss mit dieser Methode für ein minimal erhöhtes Risiko verhindert werden. Bei Short-Positionen sollte der Stop Loss dementsprechend knapp oberhalb eines Widerstandes gesetzt werden.
Was ist das CRV im Daytrading?
Das Chancen-Risiko-Verhältnisses (CRV) bildet die Grundlage für das Risikomanagement im Daytrading und dem Trading im Allgemeinen. Man kann nie wissen, welcher Trade gut und welcher schlecht laufen wird. Aber man kann mit dem CRV bereits vor dem Einstieg festlegen, dass man bspw. bei einer 50/50-Wahrscheinlichkeit auf Erreichen eines Take-Profits bzw. Stop Loss einen Gesamtgewinn erzielt. Das CRV wird wie folgt berechnet:
CRV = Chancen (bzw. Gewinn bei Erreichen des Take-Profit) / Risiko (bzw. Verlust bei Erreichen des Stop-Loss)
Die Chancen auf den höchsten Gewinn bestehen beim Erreichen des Take-Profits, das höchste Risiko beim Erreichen des Stop-Loss. Logischerweise kann das CRV nur berechnet werden, falls sowohl TP und SL festgelegt wurden.
Trader peilen zumeist ein CRV an, das größer als 1 ist. Warum? Weil sie dann bei jedem Trade mehr gewinnen als verlieren können, falls der Kurs entweder den Stop-Loss oder Take-Profit erreicht. Zudem kann eine Position mit einem CRV größer als 1 mindestens einen anderen ausgestoppten Trade komplett ausgleichen und trotzdem Gewinn einfahren.
Nachfolgend sehen Sie den AUD/CHF mit dem Setup-Tool von TradingView. Dieses unterstützt Trader beim Planen ihrer Setups und zeigt die wichtigsten Informationen an.
Im obigen Chart wird ein Setup im Daily-Chart für einen Swingtrade entwickelt. Dieses Setup hat einen CRV von 2:1. Beim Erreichen des im Chart dargestellten TP wird also doppelt so viel Gewinn eingefahren, wie Verlust beim Erreichen des SL. Verwenden Sie bei der Trading-Strategie nun stets ein CRV von 2, so deckt ein erfolgreicher Trade stets 2 verlustbehaftete Trades ab. Hier müssten Sie also lediglich eine Erfolgquote von 33,4 % haben, um zumindest die Null zu sichern.
Mit einem Gewinnziel kann man zudem abschätzen, ob es sich überhaupt lohnt einen Trade einzugehen. Ist der CRV niedrig und das Gewinnpotenzial somit gering, dann kann es sein, dass das Risiko den potenziellen Gewinn schlichtweg nicht wert ist. Folgerichtig unterstützt ein Take-Profit Trader also auch bei der Trennung zwischen guten und schlechten Positionen.
Take-Profits, die auf einer realistischen Analyse beruhen, verringern zudem den Anteil von Emotionen in einer Position. Warum? Weil der Trader weiß, dass sein Ziel aus gutem Grund an einer sinnvollen Stelle liegt. Diese Gewissheit senkt die Gefahr, dass der Take-Profit erneut hinterfragt und ggf. kurzfristig (mehrmals) angepasst oder gar entfernt wird.
Trader sollten sich außerdem folgender Sache bewusst werden: Erreicht ein Kurs den Take-Profit, so konnte man Profit aus dem entworfenen Setup schlagen. Das Erreichen eines Kursziels stellt somit stets einen Erfolg für den Trader selbst dar. Beim Reflektieren des Trades kann er selbst entscheiden, ob er mit dem eingangs festgelegten CRV zufrieden ist und ob der Trade als voller Erfolg oder lediglich als Teilerfolg angesehen werden kann.
Natürlich kann es auch passieren, dass der Kurs kurz vor Erreichen des Take-Profits umdreht und stattdessen in den Stop-Loss läuft.
Sollte ich Hebel im Daytrading verwenden?
Achtung: Gehebelte Positionen sollten stets mit Vorsicht verwendet werden, da sie das Risiko eines Trades um ein Vielfaches erhöhen. Wir raten Einsteigern dringend davon ab, mit Hebeln zu traden!
Hebel bieten Daytradern gute Möglichkeiten, um die vergleichweise geringen Kursschwankungen innerhalb eines Handelstages in einen größeren Profit umzumünzen. Hierbei werden die eingesparten Overnight-Gebühren gegen ein höheres Risiko eingetauscht.
Nachfolgend die Vor- und Nachteile von gehebelten Positionen, die insbesondere im Daytrading gelten:
Vorteile:
- Regulierung: Schutz vor negativem Saldo bei vielen Brokern
- Angebote: viele regulierte Plattformen bieten Hebel an
- Flexibilität: sind für viele Handelsstrategien geeignet, müssen aber nicht verwendet werden
- Türenöffner: ermöglichen Zugang zu höherpreisigen Aktien bei geringer Portfoliogröße
- Rendite: erhöhtes Gewinnpotenzial
Nachteile:
- Verluste: Verluste können über das ursprünglich verfügbare Kapital hinaus hinausgehen
- Steuern: Gewinne unterliegen der örtlichen Steuergesetzgebung
- Beschränkungen: Eingeschränkte Hebelwirkung für Privatanleger
- Gebühren: Kosten und Zinsen können Gewinne zunichte machen
- Risiko von unvorhersehbaren Ereignissen
Hebel vervielfachen zwar die Gewinnspanne, erhöhen jedoch auch das Risiko eines Trades beträchtlich! Vermeiden Sie gehebelte Positionen im Zweifel besser.
Hebel wurden im Trading in den vergangenen Jahren zunehmend reguliert, primär zum Schutz von Privatanlegern. Broker unterliegen den lokalen Gesetzen, die Ihr Angebot mitunter stark beeinflussen können. Hier eine Zusammenfassung einiger Regularien:
- Europa und Großbritannien: Die European Securities and Markets Authority (ESMA für die EU) und die Financial Conduct Authority (FCA für Großbritannien) haben die Hebelwirkung bei Devisen auf 1:30, bei Aktien und Indizes auf 1:20 und bei Kryptowährungen auf 1:2 begrenzt. Hier gilt es zu beachten, dass die FCA den Verkauf von Krypto-Derivaten wie Optionen, Futures oder Differenzkontrakten (CFDs) für Privatanleger in Großbritannien verboten hat.
- USA: Die National Futures Association (NFA) regelt die Leverage- und Margin-Sätze für US-amerikanische Trader. Die Hebelwirkung beim Devisenhandel ist hier auf 1:50 begrenzt, während die Obergrenze für Aktien bei 1:4 liegt. Kraken, Coinbase und Binance.US gehören zu den wenigen Börsen, die Lizenzen für den Krypto-Hebelhandel in den USA besitzen. So bietet Kraken bspw. eine Hebelwirkung von 1:5 mit Handelsgebühren zwischen 0 und 0,26 % an.
- Australien: Die Australian Securities and Investments Commission (ASIC) hat den maximalen Hebel im Devisenhandel kürzlich von 1:500 auf 1:30 und für kleinere bzw. exotische Handelspaare sogar auf 1:20 gesenkt. Bei Kryptowährungen gilt eine Obergrenze von 1:2, für Aktien 1:5.
- Indien: Die indische Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEBI) kündigte an, dass alle Broker den Handel mit Intraday-Hebelprodukten bis August 2021 vollständig einstellen müssen. Dieses Verbot zwang Daytrader dazu, sich auf Kassageschäfte zu verlassen und nur das ihnen zur Verfügung stehende Kapital einzusetzen.
- Singapur: Die Monetary Authority of Singapore (MAS) hat den Hebel im Devisenhandel im Jahr 2019 von 1:50 auf 1:20 herabgesetzt. Kryptowährungen sind in Singapur weder reguliert, noch als gesetzliches Zahlungsmittel oder Wertpapier eingestuft.
ESMA Hebel- und Margin-Begrenzung
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat den Einzelhändlern in dem Versuch, Verluste zu reduzieren, eine Reihe von Beschränkungen auferlegt. Dazu gehören Hebelgrenzen von:
- 30:1 für alle wichtigen Währungspaare (Forex Konten)
- 20:1 auf die wichtigsten Indizes oder Gold
- 10:1 auf alle Rohstoffe, mit Ausnahme von Gold
- 5:1 auf Aktien
- 2:1 für Kryptowährungen
Diese Beschränkungen gelten nur für Handelskonten im Europäischen Wirtschaftsraum, die über einen in Europa regulierten Broker geführt werden. Zu den beliebten Handelsregionen, die von der ESMA als „nicht reguliert“ eingestuft werden, gehören Singapur, Seychellen, Indien und Kanada – es sind immer noch gut regulierte Regionen, die nur nicht unter die Zuständigkeit der ESMA fallen.
Diversifikation im Daytrading
Diversifizieren Sie Ihre Karriere: Bei traditionellen langfristigen Investitionen gilt die Diversifikation als Schlüssel zu einem gesunden Portfolio. Dieser Ansatz fällt unter die Devise „nicht alles auf eine Karte setzen“. Ein ideales Portfolio umfasst wahrscheinlich eine Vielzahl von Wertpapieren in verschiedenen Sektoren. Diese fungieren als eine Reihe von Kontrollen und Gleichgewichten.
Daytradern steht die Möglichkeit offen, ob sie ihr Portfolio in mehrere Märkte diversifizieren oder alles in einer Assetklasse behalten und das Kapital auf dessen Märkte aufteilen. Der erste Weg entspricht natürlich eher dem Prinzip einer Diversifikation, da die Abhängigkeit von einer Assetklasse somit verringert wird.
Als bekanntes Beispiel sind hier die Korrelationen im Krypto-Markt zu benennen. Sämtliche Altcoins sind direkt vom Kursverlauf des Bitcoins abhängig. Dies resultiert in gemeinsame Aufwärts- bzw. Abwärtstrends einer kompletten Assetklasse. Doch damit nicht genug: Der Bitcoin selbst korreliert direkt mit den US-amerikanischen Indizes Nasdaq und dem Dow Jones. Diese Korrelation lassen sich im folgenden Chart sehr schön erkennen:
Folglich sind die Kursverläufe einzelner Altcoins von dem Kurs dieser Indizes abhängig, wenn auch über mehrere Ecken. Behalten Sie derartige Aspekte stets im Hinterkopf und integrieren Sie sie bei Ihrer Recherche und dem Entwurf Ihrer Setups!
Stop-Loss im Daytrading
Der allseits bekannte Stop-Loss ist eines der wichtigsten Werkzeuge zur Risikominimierung im Trading.
Ein Stop-Loss ist der Kurswert, zu dem Sie Ihre Position schließen, um weitere Verluste zu vermeiden. Er greift also, falls sich die Kerzen doch mal in die falsche Richtung bewegen sollten.
Beim Daytrading besteht das allgegenwärtige Risiko, dass sich der Trend binnen weniger Minuten gegen die eigenen Entscheidungen wendet. Das initiale Setzen eines Stop-Loss hat sich unter Daytradern daher als de facto Standard durchgesetzt, um hohe Verluste konsequent zu vermeiden. Der Stop-Loss ist also ein Mittel zur Verringerung des Risikos.
Setze bei jedem Trade einen Stop-Loss, um deinen Verlust zu minimieren! Nahezu alle Profis arbeiten mit Stop-Loss!
Ein Stop-Loss schließt eine Position automatisch, falls sich der Kurs zu stark in die entgegengesetzte Richtung bewegt und den festgelegten Kurswert erreicht. Das Setzen eines Stop-Loss ist im Hinblick auf das Risikomanagement unabdinglich!
Warum? Weil er einen Totalverlust in den meisten Fällen effektiv verhindert. Zudem begrenzt er das Risiko einer Position auf einen konkreten Zahlenwert, welches gemäß erweiterter 1-Prozent-Regel 1 bis maximal 3 % des Portfolios beträgt.
Ein Stop-Loss sollte bei einer Long-Position unterhalb einer Unterstützung gesetzt werden, bei deren Durchbrechen weitere Verluste als wahrscheinlich gelten. Bei einer Short-Position sollte ein SL demzufolge knapp oberhalb eines Widerstandes gesetzt werden.
Ein Stop-Loss gilt bei riskanteren Trading-Strategien de facto ein Muss, um ein frühes Aus durch Totalverluste zu vermeiden.
Wir verdeutlichen die 1-Prozent-Regel an einem Daytrade der ADIDAS-Aktie. Hier der entsprechende Chart:
Der Einstieg fand bei 171,56 € statt. Das Portfolio umfasst 10.000 €. Für dieses Setup wurde der Stop-Loss bei 169,86 € und der Take-Profit bei glatt 175 € gesetzt. Gemäß 1-Prozent-Regel dürfen wir bei diesem Trade höchstens 10.000 € / 100 = 100 € riskieren. Der Verlust pro Anteil beträgt absolut 171,56 € – 169,86 € = 1,70 €. Die maximale Anzahl an ADIDAS-Aktien ermitteln wir, indem wir unser Gesamtrisiko (hier 100 €) durch das Risiko pro Aktie (1,70 €) teilen: 100 € / 1,70 € = 58,8.
Das heißt, dass wir für diese Position maximal 58 Anteile erwerben dürfen, um entsprechend der 1-Prozent-Regel zu handeln. Das passt in diesem Beispiel auch sehr gut, da 58 Stück * 171,56 € = 9.950 € entsprechen und wir somit gar keine 59 Aktien kaufen könnten. Zudem sehen wir im Chart direkt unter dem roten Bereich, dass der Stop „0,99%“ beträgt und somit nahezu perfekt mit der 1-Prozent-Regel übereinstimmt.
Es ist möglich, dass ein gesetzter Stop-Loss in einigen wenigen Situationen nicht greift. Ein gängiges Beispiel hierfür sind Kurslücken bei Markteröffnung bzw. -schließung.
Natürlich kann ein Stop-Loss auch negative Auswirkungen haben, bspw. wenn eine Ihrer Positionen ausgestoppt wird und sich anschließend wieder zügig in die gewünschte Richtung bewegt.
Neben der Entscheidung für einen Stop-Loss ist natürlich auch das korrekte Festlegen des Kurswertes für diesen Stop essenziell.
Eine gängige Praxis beim Setzen eines Stop-Loss ist das sogenannte „BE ziehen“ (oder „Break-Even-Setzen„) einer Position. Break-Even bezeichnet den Kurswert, ab dem eine Position keine Verluste mehr erzeugen kann, da sie nun durch einen Stop abgesichert wird. Damit ist das Risiko für diesen Trade gleich null und der Fokus kann vollständig auf einen günstigen Ausstieg gelenkt werden.
Du möchtest eine Position Break-Even ziehen? Dann setze deinen Stop-Loss am besten leicht ins Plus. So deckst du etwaige Kosten für den Trade ab und sicherst dir zudem einen leichten Profit.
Was ist ein Trailing-Stop-Loss?
Neben dem klassischen manuellen Stop-Loss gibt es noch weitere Arten von Stop-Loss-Order. Wenden wir uns nun kurz dem sogenannten Trailing-Stop-Loss zu. Ein Trailing-Stop greift automatisch, falls der Kurs in die von Ihnen gewünschte Richtung läuft. Wird ein festgelegter Kurswert erreicht, so wird der eingangs manuell festgelegte Stop-Loss nachgezogen bzw. auf ein besseres Niveau aktualisiert.
Der Vorteil: Das Nachziehen des Stops verringert das Risiko einer Position noch weiter. Jedoch hat der Kurs zugleich auch weniger Spielraum in die unerwünschte Richtung, sodass das Auslösen des Stop-Loss („das Ausstoppen“) zugleich wahrscheinlicher wird.
Unten sehen Sie einen Beispiel-Trade im CAD/JPY, bei dem der Stop-Loss mehrere Male nachgezogen wurde.
Hauptberuflich oder nebenberuflich Daytraden?
Der Unterschied zwischen einem Vollzeit- und einem Teilzeittrader liegt nicht immer auf der Hand. Der Grund dafür ist, dass der Handel nicht dem traditionellen Schema einer Teilzeit- oder Vollzeitbeschäftigung folgt. Selbst sogenannte Vollzeittrader handeln keine 8 Stunden täglich.
Beim Trading geht es um Qualität, nicht um Quantität. Was nutzen 100 Daytrades, wenn keiner von ihnen einen Gewinn erzielt? Diese Tatsache kann dazu führen, dass auch professionelle Daytrader mehrere Tage lang nicht aktiv handeln, da schlichtweg keine geeigneten bzw. qualitativ ansprechenden Setups vorliegen. Aber nur weil sie nicht traden, heißt das nicht, dass Daytrader nicht arbeiten. Sie informieren sich stattdessen über potenzielle Handelsmöglichkeiten, belesen sich zu neuen Assets oder verfeinern ihre Watchlist.
Wenn jemand als Teilzeithändler bezeichnet wird, bezieht sich das nicht unbedingt darauf, wie viel Zeit für die aktive Ausführung von Geschäften aufwendet wird. Teilzeithandel bezieht sich stattdessen darauf, dass ein Trader zusätzlich zu seinem eigentlichen Vollzeitjob handelt. Die meisten Trader beginnen in Teilzeit und einige bleiben es ihr ganzes Berufsleben lang.
Nebenberufliches Daytrading
Einige erfahrene Daytrader schwören darauf, dass je eine Stunde nach Markteröffnung und vor Marktschluss die besten Zeiten für Teilzeit-Daytrader im Aktien- und Derivatehandel sind. Manche sind sogar der Meinung, dass sich gelegentliches Daytrading zwar sehr gut zum Lernen, aber nicht als Einkommensquelle eignet.
Zudem wird ein Aspekt sehr oft stark unterschätzt: Der Unterschied zwischen Gelegenheitsarbeit und Teilzeitarbeit. Als nebenberuflicher Trader sollten Sie sich über Ihre Einstellung im Klaren sein. Viele professionelle Händler traden in Teilzeit, aber sie legen sich auf bestimmte Stunden des Tages fest, in denen sie am produktivsten sind.
Ein Gelegenheitshändler wird hingegen handeln, wann immer er Lust dazu hat. Dies ist meistens nicht empfehlenswert, da es mitunter bedeutet, dass Sie keine gute Recherche oder Planung betrieben haben. Sie werden höchstwahrscheinlich keinen Erfolg haben, falls Ihr Trading keine Struktur besitzt und Sie nicht wissen, ob sich der Markt im Laufe des Tages unterschiedlich verhält.
Nebenberufliche Trader handeln nicht stundenlang, sondern regelmäßig und zu festen Zeiten. Das hilft Ihnen, scharfsinnig und konzentriert zu bleiben und Fehler zu vermeiden. Teilzeithändler zu sein ist eine gute Idee, als Gelegenheitshändler werden Sie oft nicht weit kommen.
Behandeln Sie das Trading wie einen richtigen Teilzeitjob bzw. Ihr Geschäft, oder lassen Sie es besser ganz bleiben.
Viele hauptberufliche Trader, für die der Handel die einzige Einkommensquelle darstellt, arbeiten in Wirklichkeit als Teilzeithändler. Ihre Recherchen oder Erfahrungen belegen, dass bereits wenige Stunden pro Tag die gewünschten Ergebnisse bringen. Mehr Stunden aktives Trading würde verstärkt auf Kosten der Konzentration gehen und den Profit mitunter nicht unbedingt weiter erhöhen. Stellen Sie stattdessen sicher, dass Sie zu den günstigen Zeiten des Tages handeln, um in kurzer Zeit große Gewinne zu erzielen. Ein Teilzeithändler kann tatsächlich die gleichen Gewinne erzielen wie ein Vollzeithändler und das bei einem wesentlich geringeren Zeitaufwand.
Vorteile des Teilzeithandels
Daytrading lernen: Nebenberuflicher Handel ist eine gute Möglichkeit, Ihre Karriere zu diversifizieren. Mit dem Erhalt Ihres Jobs können Sie eine Unternehmung zur Unterstützung der anderen nutzen. Ihr regulärer Job bietet zumeist ein beständiges Einkommen, das Sicherheit beim Bestreiten des Lebensunterhaltes bietet. Es nimmt dem Handel etwas von seiner Dringlichkeit, so dass Sie Ihr Trading kalkuliert angehen können und nicht etwa aus der Motivation heraus, schnell reich zu werden.
Reflektieren Sie, ob Sie als nebenberuflicher Trader über ausreichend Zeit für Daytrading verfügen würden. Bei einem knappen Zeitrahmen wäre ein Wechsel zum Swingtrading mitunter sinnvoller, da Sie sich so mehr Zeit für eine einzelne Position nehmen können.
Richten Sie sich eine Handelsroutine ein, indem Sie sich täglich (oder alle paar Tage) Zeit nehmen, um Setups zu planen und an Ihren Trading-Ideen feilen. Lassen Sie sich nicht von außen unter Druck setzen und hören Sie ausschließlich auf sich selbst. Traden Sie nur, falls Sie davon überzeugt und gut vorbereitet sind. Beständigkeit durch Routine ist im Trading wesentlich wichtiger als Zeit. So werden Sie öfter bereit für einen Trade sein, falls sich der richtige Zeitpunkt anbahnt. Dieser Ansatz ist ungemein profitabler, als sich übereilt in Positionen zu stürzen, zu denen Sie nicht ausreichend Informationen recherchiert haben.
Sie finden derzeit keine ansprechenden Setups? Dann gönnen Sie sich eine Pause, schließen Sie Ihren Laptop oder schalten Sie den Computer aus und nehmen Sie eine Weile Abstand von den Charts. Das befreit den Kopf, entspannt Nerven und Augen und gibt Ihnen die Möglichkeit sich zu fokussieren. Anschließend können Sie wieder frisch ans Werk gehen und weiter handeln. Vielleicht beenden Sie Ihren Handelstag auch einfach komplett und beginnen morgen von neuem?
Hauptberufliches Daytrading
Es kann mitunter unklug sein hauptberuflich zu traden, da der Handel (vor allem am Anfang) keine Gewinngarantien bietet. Jeder Mensch benötigt jedoch ein gewisses Grundeinkommen, um seinen Lebensunterhalt (Miete, Verpflegung, die kleinen Dinge des Lebens, …) bestreiten zu können. Verlassen Sie sich also nicht auf den Markt! Gelegentlich bietet er keine sinnvollen Setups und lässt sich somit gar nicht traden. Setzen Sie nicht darauf, dass Ihre Trades erfolgreich sein werden!
Die geringe Planbarkeit und das Fehlen eines regelmäßigen Einkommens führt dazu, dass Vollzeit-Daytrader über ein ausreichendes Kapitalpolster verfügen sollten, um diese Risiken abzufedern. Wir empfehlen Ihnen einen fünfstelligen Geldbetrag. Andere Experten sind der Meinung, dass einem mindestens 100.000 Euro zur Verfügung stehen sollten, bevor man den eigenen Job kündigt. Einsteiger können zum Anlernen natürlich mit kleineren Beträgen beginnen, abhängig vom gewählten Trading-Plan, dem Trading-Stil und weiteren Kosten.
Steigen Sie erst dann hauptberuflich ins Daytrading ein, sobald Ihnen mindestens ein fünfstelliger Geldbetrag (plus Puffer!) zur Verfügung steht. Der Weg von Vollzeit-Daytradern mit einem kleinerem Portfolio gilt gemeinhin als zum Scheitern verurteilt.
Neben Ihrer Liebe zum (Day-)Trading sollten Sie sich Gedanken zu den folgenden Aspekten machen, bevor Sie einen Wechsel zum Vollzeit-Trader ernsthaft in Erwägung ziehen:
- Finanzielle Planung: Mit dem Wechsel zum Vollzeit-Trader verlassen Sie die Sicherheit Ihres regulären Jobs. Das bedeutet zugleich, dass Sie über einen Finanzplan, ein solides Budget und Kapital für den Handel sowie zur Deckung Ihrer Ausgaben verfügen müssen.
- Erfahrung: Haben Sie bereits genug Erfahrung in Ihrem Markt gesammelt? Das Lesen von Büchern vermittelt Theorie und gilt nicht als Erfahrung. Dasselbe gilt für den Papierhandel (Paper Trading). Praxisbezogene Erfahrungen sammeln Sie beim Handel mit echtem Geld und diese brauchen die meisten Menschen, um ein echtes Gefühl für die Märkte und den eigenen Handelsstil zu bekommen.
- Beständigkeit: Sie sollten bereits konsequent handeln, bevor Sie den hauptberuflichen Handel überhaupt in Erwägung ziehen. So haben Sie eine realistische Vorstellung von dem, was Sie in Zukunft erwartet. Beständigkeit bedeutet in diesem Fall nicht nur, dass Sie jeden Tag handeln. Hiermit ist das konsequente und disziplinierte Befolgen Ihrer Handelsstrategie und der Geldmanagementregeln gemeint. Vollzeit-Trader werden nur über diesen steinigen Weg regelmäßig Geld verdienen.
- Emotionen: Die eigenen Emotionen sind einer der gefährlichsten Aspekte im Trading. Hierzu zählen insbesondere Angst und Gier. Viele Trader greifen unbewusst auf Emotionen zurück, falls die Dinge nicht laufen wie geplant. Emotionen haben an den Märkten jedoch nichts zu suchen, falls Sie langfristig erfolgreich sein wollen! Beharren Sie auf Ihrer rationalen Entscheidungsfindung, andernfalls sind Probleme vorprogrammiert.
Stellen Sie sicher, dass Sie genug Geld auf der hohen Kante haben, um Ihren Lebensunterhalt für ein bis zwei Jahre bestreiten zu können. So können Sie sich voll auf den Handel konzentrieren und müssen sich nebenbei keine Gedanken darum machen, wie Sie Ihre Lebensmittel bezahlen sollen. Diese mentale Entlastung wird Ihre Konzentration und somit Ihre Trading-Ergebnisse verbessern.
Sie erfüllen die oben genannten Punkte? Dann sind Sie vielleicht bereit, ein Vollzeit-Daytrader zu werden und eine der größten Herausforderungen Ihres Lebens entgegenzutreten. Das Risiko und der damit verbundene Aufwand werden sich garantiert lohnen, falls Sie erfolgreich sein werden.
Ist es realistisch allein vom Daytrading zu leben?
Ja, prinzipiell es ist realistisch vom Daytrading zu leben. Schaffen es viele Daytrader? Nein! Warum? Da ihnen häufig mehrere essenzielle Grundzutaten für Erfolg im Trading fehlt:
Für die meisten Einsteiger dürfte ein ausreichendes Startkapital die größte Hürde darstellen. Was nützt Ihnen erlerntes Fachwissen für Daytrading im Aktienmarkt, wenn Ihr Portfolio lediglich 300 Euro groß ist und Sie sich einige profitable Aktien gar nicht (oder nur in geringer Anzahl) leisten können? Portfolios in dieser Größenordnung sind auch außerhalb des Aktienhandels suboptimal, da sie bei einem professionellen Risikomanagement lediglich wenige Euro an Gewinn pro Trade erwirtschaften. Das motiviert die meisten Trader nicht gerade dazu langfristig aktiv zu bleiben.
Nur 5 % aller privaten Trader erwirtschaften Gewinne. Es ist zwar realistisch mit Daytrading Geld zu verdienen, jedoch ist es statistisch gesehen unwahrscheinlich!
Zudem benötigen Sie Reserven, falls mal ein Trade oder gar eine ganze Serie schief läuft. Es handelt sich auch wesentlich entspannter, wenn man nicht das ganze Kapital bei jedem einzelnen Trade riskieren muss. Und denken Sie daran: Traden Sie nur mit Geld, das sie nicht zum leben benötigen!
Wie bereits im vorherigen Abschnitt besprochen: Wer vom Daytrading leben will, muss:
- das Geschäft an sich verstehen,
- den Markt kennen und
- den zu handelnden Vermögenswert korrekt analysieren.
Sie können sich grundlegende Kenntnisse durch Fachbücher, Lehrvideos, Kurse und in der Praxis per Demokonto erwerben. Natürlich sind viele Quellen hilf- und lehrreich, jedoch ist Ihre Lebenszeit stark begrenzt. Gehen Sie bei der Auswahl also kritisch vor, um nicht zu viel Zeit zu verschwenden. Beim Lernen geht es zunächst nur um grundlegende Basiskenntnisse zum Trading im Allgemeinen und hinsichtlich des konkreten Marktes bzw. Vermögenswertes.
Zehn Tipps für Teilzeit-Daytrader
Daytrading ist nicht immer eine Vollzeit-Beschäftigung. Teilzeit-Daytrader haben vielleicht noch andere Verpflichtungen während des Tages oder wollen einfach mal reinschnuppern, bevor sie sich dem Daytrading hauptberuflich widmen.
Jedenfalls unterscheiden sich die Überlegungen eines nebenberuflichen Daytraders von denen eines hauptberuflichen Traders.
1. Suchen Sie sich einen passenden Markt für den Daytrader in Teilzeit
Auf der ganzen Welt gibt es Märkte, die rund um die Uhr gehandelt werden können. Sie können sich natürlich auch einen Markt aussuchen, der während der Zeit aktiv ist, die Ihnen zum Traden zur Verfügung steht.
Nebenberuflich tätige Daytrader in Asien daytraden (oder „Nacht-traden“) US-Märkte des Nachts nach Ihrer Arbeit. Die ersten beiden Handelsstunden nach der Eröffnung der US-Märkte passen gut, denn danach beginnt in Asien die Schlafenszeit.
Die in Teilzeit tätigen Daytrader in den USA könnten in Erwägung ziehen, Futures an der HSI in Hongkong oder an der KOSPI in Südkorea zu traden.
2. Achten Sie auf die Wechselkurse der Märkte, in denen Sie daytraden
Zunächst geht es um die Auswahl des geeigneten Marktes. Die meisten Teilzeit-Daytrader werden sich aufgrund ihrer Verpflichtungen während der regulären Arbeitszeiten dafür entscheiden, in Überseemärkten zu handeln.
Wenn Sie in Überseemärkten handeln, erfordert dies in der Regel, dass Sie ein Konto in einer Fremdwährung eröffnen. Damit sind Sie dem Wechselkursrisiko ausgesetzt. Verfolgen Sie die Wechselkursrate der Fremdwährung, da sich deren Kursschwankungen auf Ihre Erträge auswirken werden.
3. Traden Sie nicht während der gesamten Handelssitzung
Unabhängig vom ausgewählten Markt ist es klug, Ihr Trading auf die ersten beiden und die letzten beiden Stunden der Handelssitzung zu beschränken. Während dieser Stunden ist die Volatilität normalerweise höher, was gleichzeitig auch mehr Trade-Setups bedeutet.
Durch die Ausrichtung auf volatilere Handelszeiten, muss der nebenberufliche Trader weniger Zeit damit verbringen, die Märkte zu beobachten. Zudem verringern sich auch die verpassten Trading-Gelegenheiten.
4. Wählen Sie ein zeitabhängiges Daytrading-Setup
Ein zeitabhängiges Trading-Setup ist eine Trading-Strategie, die sich das Verhalten des Marktes zu einer bestimmten Tageszeit zunutze macht. Da diese Trading-Strategien nur während einer bestimmten Tageszeit eingesetzt werden, können sich Teilzeit-Trader einfach auf diese Tageszeiten konzentrieren, um ihre Zeit ausgiebig zu nutzen.
Der 15-Minuten Scalp-Trade zur Eröffnungskursspanne von Kevin Ho ist ein Beispiel für ein zeitgerechtes Trading-Setup und zugleich eine hervorragende Wahl für nebenberufliche Daytrader.
5. Verlassen Sie sich nicht auf „heiße“ Daytrading-Tipps
Dieser Ratschlag gilt für alle Trader und Investoren und nicht nur für Teilzeit-Daytrader. Allerdings zielen diese „heißen“ Tipps insbesondere auf nebenberufliche Daytrader ab.
Das ist eine äußerst schlechte Idee. Daytrading in Teilzeit ist trotzdem Daytrading. Ein nebenberuflicher Daytrader sollte sich anpassen und das Beste aus der beschränkten Zeit machen. Das unterscheidet sich absolut davon, den kürzesten bzw. einfachsten Weg zu nehmen.
Daytradern in Teilzeit mangelt es an Zeit für die Analyse. Einige davon werden vielleicht annehmen, dass sie diesen Zeitmangel dadurch ausgleichen können, indem sie sich auf die Analyse anderer verlassen. Hierbei handelt es sich dabei vorwiegend um Ratschläge von Kollegen bzw. Kameraden oder von ihrem bevorzugten Finanz-Blog.
Entweder Sie machen es richtig oder lassen es ganz sein. Machen Sie Ihre Trading-Plattform nicht zum persönlichen Spielcasino.
6. Erwägen Sie automatisiertes Daytrading
Sie sind sehr versiert im Programmieren? Dann könnten Sie automatisiertes Trading in Erwägung ziehen.
Automatisiertes Trading ist ideal für nebenberufliche Daytrader. Sie arbeiten in Ihrem Tagesjob, während Ihre Trading-Plattform automatisch für Sie tradet. In Ihrer Freizeit können Sie sich dann der Entwicklung von Trading-Systemen widmen.
Das ist jedoch nicht für jeden geeignet, denn automatisiertes Trading birgt besondere Risiken. Sie sollten sich also Zeit nehmen, um diese zu verstehen, bevor Sie damit beginnen. Wenn Sie unbedingt Ihre eigenen Trading-Systeme programmieren und traden wollen, dann empfehle ich Ihnen die folgenden Bücher einen geeigneten Einstieg:
- Trading Systems and Methods von Perry Kaufman
- Building Reliable Trading Systems von Keith Fitschen
Sie sollten Ihre Trades zudem anhand historischer Daten simulieren, bevor Sie in Echtzeit traden.
7. Eignen Sie sich die Sicht eines Vollzeit-Daytraders in Bezug auf das Risikomanagement an
Auch wenn Daytrading eine Teilzeitbeschäftigung für Sie darstellt, bedeutet das nicht, dass Sie die Risiken des Daytradings unberücksichtigt lassen sollten. Risikomanagement ist vielschichtig und umfasst vor allem:
- die Bestimmung der Positionsgröße,
- das Geldmanagement und
- das betriebsbedingte Risiko.
Sie sollten sich mit den verschiedenen Modellen zur Bestimmung der Positionsgröße beschäftigen und Ihre Positionsgröße einschränken, um der Gefahr des Totalverlustes aus dem Weg zu gehen. Das Buch von Bennett McDowell bietet diesbezüglich einen guten Einstieg.
Geldmanagement ist besonders wichtig für Daytrader in Teilzeit, die zum Vollzeit-Daytrading übergehen wollen. Dazu gehört auch, wie viel Ihres Gewinns Sie regelmäßig entnehmen und wie viel Sie verwenden, um Ihr Daytrading-Kapital zu vergrößern. Betrachten Sie Ihre persönlichen Finanzen vom Standpunkt eines hauptberuflichen Traders, um diese Fragen zu beantworten.
Sie sollten zumindest regelmäßig eine Sicherheitskopie Ihrer Daten anfertigen, um das operative Risiko beim Daytrading zu entschärfen. Zudem brauchen Sie eine zusätzliche Energiequelle, idealerweise eine unterbrechungsfreie Stromversorgung. Bestenfalls verfügen Sie über eine zweite Internetverbindung, sowie die Telefonnummer Ihres Brokers auf Kurzwahl.
Auch ein Teilzeitjob ist ein Job, der Ihr Kapital gefährdet. Gehen Sie also professionell mit ihm um.
8. Betreiben Sie Daytrading nie während der Arbeit
Daytrading erfordert absolute Konzentration. Ganz egal wie groß die Versuchung sein mag, traden Sie niemals bei der Arbeit.
Ich verstehe, dass Sie einen Glasfaser-Breitbandzugang mit Hochgeschwindigkeitsinternet an der Arbeitsstelle haben. Vielleicht haben Sie gerade eine erstklassige Trading-Plattform Ihres Brokers in Sekundenschnelle heruntergeladen. Sie mögen in Versuchung geraten, aber tun Sie es nicht.
Stellen Sie sich vor, dass Ihr Chef Sie von Ihrem Schreibtisch herbeiruft, bevor Sie Ihren Stopp platzieren konnten und dann kehren Sie zurück und finden Ihr Trading-Konto vernichtet vor. Oder es ereignet sich ein unerwarteter, kurzzeitiger Verbindungsabbruch auf Ihrem iPad mit der neuesten Version Ihrer Trading-App.
Es kann so vieles schiefgehen, wenn Sie im Büro traden.
9. Überprüfen Sie Ihre Trades an den Wochenenden, wenn kein Sie Daytrading machen
Daytrader in Teilzeit haben an Werktagen nur begrenzt Zeit. Deshalb müssen wir die Zeit effizient nutzen.
Also wenden wir das Prinzip der schubweisen Verarbeitung an. Das bedeutet, dass man ähnliche Aufgaben als Gruppe zusammenfasst und sie zusammen ausführt.
An Werktagen konzentrieren Sie sich darauf, sich an die Regeln zu halten und gut zu traden, da Ihre Zeit begrenzt ist. An den Wochenenden fassen Sie die Trades zusammen und überprüfen sie.
Indem Sie die Aufgaben auf diese Weise in Gruppen zusammenfassen, nehmen Sie den Zeitdruck aus den Handelssitzungen an den Werktagen und befähigen sich selbst, Ihre Trades an den Wochenenden genau zu untersuchen.
10. Ziehen Sie Swing Trading in Erwägung anstatt Daytrading
Ich weiß, dass mag vielleicht überhaupt nicht attraktiv wirken. Aber es handelt sich hierbei um eine sehr interessante und wichtige Möglichkeit für Trader, die in Zeitnot sind.
Für die meisten Menschen ist Daytrading in Teilzeit wie das Bedienen zweier Jobs: Es belastet Ihre Gesundheit und Sie können einen Burnout erleiden. Sie sollten Swing Trading ernsthaft in Erwägung ziehen, wenn es für Sie bezogen auf das erforderliche Kapital und das Risiko von heute auf morgen akzeptabel ist.
Es ist viel einfacher für einen Teilzeit-Trader, die Analyse nach dem täglichen Handelsschluss vorzunehmen und die Order vor der Eröffnung des Marktes zu platzieren. Außerdem funktionieren die meisten Trading-Strategien bei unserer Trading-Setup-Überprüfung sowohl beim Daytrading als auch beim Swing-Trading.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: 10 Tips for Part-Time Day Traders
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
Daytrading Tipps für die Praxis
Befassen wir uns nun mit dem „Wie?“ an der Daytrading-Materie. Wir klären die grundlegenden Kernaspekte, damit Sie nach dem Lesen dieses Abschnitts wissen, wie der Hase tagtäglich läuft.
Wie viele Daytrades werden pro Tag ausgeführt?
Daytrading wird oft mehrere Stunden am Tag betrieben, um auf eine gesunde Anzahl an Positionen und Pips Gewinn kommen zu können. Daytrader handeln also getreu dem Motto: „Kleinvieh macht auch Mist.“
Sie orientieren sich hierfür nahezu ausschließlich an Trading-Strategien mit sehr kleinem Zeithorizont und wenden diese in Märkten mit hoher Liquidität an. Warum eine hohe Liquidität? Damit die Position in der kurzen Zeit zumindest einige Pips an Boden gutmachen kann. Bei einem Markt mit hoher Liquidität ist es wahrscheinlicher, dass der Kurs zügig „in Schwung kommt“.
Handelsplattformen definieren Daytrader häufig nach der Anzahl der Trades, die ein Nutzer monatlich oder jährlich eingeht. Gelegentlich werden Daytrader auch abwertend „hyperaktive Trader“ genannt.
Den Wirtschaftskalender einbeziehen
Die Fundamentalanalyse spielt beim Daytrading also eine eher untergeordnete Rolle. Daytrader sollten den Wirtschaftskalender und etwaige -daten trotzdem im Auge behalten, um von ihnen zu profitieren. Das Kagels Trading-Team wirft regelmäßig einen Blick in den Wirtschaftskalender auf Investing.com:
Wirtschaftsdaten werden zumeist von staatlichen oder privatwirtschaftlichen Institutionen zusammengetragen und veröffentlicht. Sie sollen Aufschluss über die Entwicklung der Wirtschaft geben und haben bei Veröffentlichung maßgeblichen Einfluss auf den Kursverlauf betroffener Märkte. Der Wirtschaftskalender von Investing.com enthält folgende Informationen:
- die Einträge werden primär nach dem Datum und anschließend nach der Uhrzeit sortiert
- die Zugehörigkeit zu einem Land wird per Namenskürzel und Flagge symbolisiert
- die Relevanz eines Ereignisses für das Trading wird mit einem (wenig relevant) bis drei (sehr relevant) Sternen bemessen
- der Name des Ereignisses wird in der Mitte angegeben
- bei der Veröffentlichung von Wirtschaftszahlen sind rechts der vorherige und prognostizierte Wert einsehbar, falls vorhanden.
So geben bspw. die Daten zu den Beschäftigtenzahlen in einem Wirtschaftssektor Aufschluss über die Anzahl der Personen, die in diesem Bereich eingestellt bzw. entlassen werden. Investoren und institutionelle Händler nutzen diese um abzuschätzen, ob sie in eine Branche investieren oder sich besser von ihr fernhalten sollen.
Trader sollten die verschiedenen Arten von Wirtschafts- und Unternehmensdaten kennen und wissen, wann sie veröffentlicht werden, welche Bedeutung sie haben und wie man reagiert, sobald sie veröffentlicht werden.
In diesem Zusammenhang sind der Gewinn- und Wirtschaftskalender zwei einflussreiche Elemente. Sie sollten sich relevante Termine für Veröffentlichungen vermerken und Erinnerungen einbauen, damit Sie keine wichtigen Daten für ihre Positionen verpassen.
Werfen Sie jeden Sonntag einen Blick in den Wirtschaftskalender, insbesondere auf die kommende Woche. Überprüfen Sie, ob Sie einen Alarm für jede wichtige Veröffentlichung aktiviert haben. Bereits eine verpasste Ankündigung kann den Kurs Ihrer Position in den Stop Loss laufen lassen, so Sie einen gesetzt haben.
Sollte ich mit einem Demokonto üben?
Viele Einsteiger fragen sich: Kann man Daytrading kostenlos testen? Ja, kann man! Mit einem Demokonto, falls Ihr Anbieter eines bereitstellt.
Üben Sie zuerst mit einem Demokonto, um hohe Verluste zu vermeiden! So können Sie einen neuen Anbieter risikofrei testen und schauen, ob Daytrading überhaupt etwas für Sie ist.
Ohne vorheriges Testen über ein Demokonto gehen Sie ein erhöhtes Risiko bei ihren ersten Trades ein. Hierbei können Sie im schlimmsten Fall bereits einen großen Anteil Ihres Portfolios verlieren. Das Geld ist dann erstmal weg und muss im Nachhinein durch Profite aus weiteren Trades erneut verdient bzw. aufgeholt werden.
Mit einem Demokonto ersparen Sie sich das doppelte Begehen des Weges!
Welche Kosten fallen beim Daytrading an?
Die Kosten spielen im Daytrading eine äußerst wichtige Rolle. Bei einer Vielzahl an Trades pro Tag macht allein die Wahl des Brokers einen großen Unterschied bei der Gewinnspanne aus. Neben den monetären Kosten sollten auch die zeitlichen Investitionen nicht außer Acht gelassen werden. In den folgenden Absätzen gehen wir auf beide Aspekte ein.
Selbst ein Daytrader, der den Markt beständig schlagen kann, muss mit seinen Gewinnen die Kosten der Positionen zumindest abdecken. Bei Tradern mit hohem Handelsvolumen können die Provisionskosten schnell drei- oder gar vierstellige Summen erreichen. Informieren Sie sich vorab über die Gebührenstruktur Ihres Brokers. Einige Anbieter verfügen sogar über Sondertarife für hochaktive Daytrader.
Machen Sie sich bewusst, dass das tagtägliche Schließen der Positionen ein großer Vorteil des Daytradings ist. Daytrader müssen somit keine Haltegebühren für Positionen über Nacht bezahlen und umgehen prinzipiell einige Kostenstellen, mit denen sich bspw. Swingtrader herumschlagen müssen.
Geld
Für Market Orders zum aktuellen Kurswert veranschlagt der Broker Provisionen, die sogenannte Kommission. Diese werden auf der Grundlage des Handelsvolumens berechnet und betragen in der Regel geringe Centbeträge. Alternativ zur Provision kann ein Broker auch eine Vergütung für den Auftragsfluss verlangen.
Je mehr Wertpapiere gehandelt werden, desto geringer ist die durchschnittliche Provision. Warum? Ein gewisser Anteil der Provision wird einmalig beim Auslösen einer Position fällig. Diese verteilt sich auf die Gesamtanzahl der Wertpapiere.
Aktuelle Marktdaten sind von grundlegender Bedeutung für Daytrader, damit diese wettbewerbsfähig sein können. Für die Einspeisung von Daten in Echtzeit müssen Gebühren an die jeweiligen Börsen gezahlt werden, die in der Regel mit den Kosten des Brokers kombiniert sind. Die Gebühren für die Datenbereitstellung sind im Vergleich zu den anderen Kosten meist sehr gering und können zu Werbezwecken oder für Kunden, die ein monatliches Mindesthandelsvolumen erreichen, verringert oder gar vollständig erlassen werden. Selbst ein mäßig aktiver Daytrader kann davon ausgehen, dass jeder Anbieter diese für den Intraday-Handel grundlegenden Anforderungen erfüllt. Der Datenfeed ist zumeist „kostenlos“.
Trader können abhängig vom Anbieter auch fortgeschrittenere Datenfeeds neben den Rohmarktdaten erwerben. Diese enthalten bspw. historische Daten und zusätzliche Funktionen, wie das Scannen einer großen Anzahl von Aktien im Live-Markt auf ungewöhnliche Aktivitäten. Komplizierte Analyse- und Charting-Software sind weitere beliebte Ergänzungen, deren Zugang jedoch bis zu mehrere Hundert Euro bzw. US-Dollar pro Monat kosten kann.
Ein Broker verschiebt die Preise immer ein wenig zu seinen Gunsten, um selbst Gewinne zu erwirtschaften. Technik und Mitarbeiter müssen schließlich auch finanziert werden. Diese Differenzen zwischen Kauf- und Verkaufspreis werden als Spread bezeichnet. Ein niedriger Spread ist essenziell für die Durchführung profitabler Trades, insbesondere im kurzfristigen Daytrading.
Trader, die ihre Position nicht in die Warteschlange stellen und stattdessen den Marktpreis bezahlen wollen, zahlen den Spread für diese Market Orders. Im Gegensatz dazu erhalten Trader, die sich freiwillig in die Warteschlange stellen und auf die Ausführung warten den Spread als Bonus für Ihre Limit Orders. Einige Daytrading-Strategien zielen auf diesen Umstand ab und versuchen, die Spreads als zusätzlichen oder sogar einzigen Gewinn für erfolgreiche Trades zu erzielen.
Margin-Zinsen & Margin Calls
Ein weiterer großer Kostenfaktor wird Margin genannt. Unter diesen Namen fallen weitere Begriffe, auf welche wir im Folgenden kurz eingehen werden.
Margin-Zinsen sind Zinsen für das Leihen von Kapital, die Trader jeden Tag für das Halten einer Position zahlen müssen. Margin-Zinsen können erhebliche Kosten beim „Aktien-Handel auf Margin“ verursachen. Da Leerverkäufe nur über Margin-Konten getätigt werden können, können sich die für Leerverkäufe zu zahlenden Zinsen im Laufe der Zeit aufsummieren. Dies gilt vor allem, falls Short Positionen über einen längeren Zeitraum offen gehalten werden.
Leerverkäufe sind gemeinhin auch unter dem Namen Margin-Handel bekannt. Beim Eingehen einer Short Position eröffnen Sie ein Margin-Konto, über welches Sie sich Geld vom Broker leihen und Ihre Investition als Sicherheit verwenden können. Verluste können jedoch leicht aus dem Ruder laufen, da die Mindestunterhaltspflicht von 25 % erfüllt werden muss. Unterschreitet Ihr Konto diesen Wert, so fordert Ihr Broker Sie zu einer Nachschussforderung (Margin Call) auf. Sie müssen nun mehr Geld einzahlen oder Ihre Position auflösen und die bestehenden Verluste hinnehmen.
Beim Eingehen einer Short Position verpflichtet sich der Trader dazu eine Sicherheitsleistung auf seinem Konto zu hinterlegen. Dieser anfängliche Gesamtwert des Kontos wird Initial Margin (Ersteinschuss) genannt. Bei signifikanten Verlusten kann die Position auch so stark absinken, dass sie die Maintenance Margin (Mindesteinschuss) unterschreitet. In diesem Fall findet ein Margin Call (Nachschussforderung) statt. Dieser ist eine Warnung an den Trader und verpflichtet ihn dazu, sein Konto wieder bis zur Initial Margin aufzustocken, falls er die verlustreiche Position offenhalten möchte. Ist er dazu nicht in der Lage, so kann der Broker die Schließung der Position erzwingen.
Trader müssen also täglich Margin-Zinsen für das Halten von Short Positionen bezahlen. Demzufolge sollten wir Short Positionen also lediglich kurzzeitig halten, um die Kosten zu verringern. Falls erforderlich müssen weitere Zahlungen wie Nachschussforderungen (Margin Calls) beglichen werden.
Ein Vorteil im Daytrading ist, dass es keine Overnight-Gaps gibt, da Positionen immer vor Handelsschluss geschlossen werden. Diese stellen ein beachtliches Risiko bei gehebelten Positionen dar und können im schlimmsten Fall dazu führen, dass ein gesetzter Stop-Loss weit über- bzw. unterschritten wird und die eigenen Verluste nicht wie gewünscht begrenzen werden.
Zeit
Man findet online einige Berichte von Daytradern, die angeben, dass ihnen 2 Stunden aktives Trading pro Tag ausreichen. Das erscheint im Vergleich zu den 8 Stunden eines Vollzeitjobs von Arbeitnehmern erstmal sehr wenig. Mit Blick auf die Haltedauer eines Daytrades von einigen Minuten bis wenigen Stunden wirkt die Geschichte schon wieder ganz anders. Zudem sollte man bedenken, dass einige zusätzliche Stunden pro Woche für die Vor- und Nachbereitung der Positionen anfallen.
Daytrading ist sehr zeitaufwendig, wenn man sich Mühe bei der Auswahl der Setups gibt. Ernsthaftes Daytrading ist somit nicht für jeden Arbeitnehmer eine Option, da diese mitunter schlichtweg nicht die Zeit dafür erübrigen könnten.
Drei Lektionen für Daytrader von Finanzwissenschaftlern
Es besteht eine große Kluft zwischen Daytrading bzw. technischer Analyse und der akademischen Welt. Daytrader sind für viele Akademiker lediglich Krach machende Trader und die technische Analyse bestenfalls Voodoo.
Demzufolge gibt es kaum Austausch zwischen diesen beiden Fronten. Daytrader sind zumeist auf Ihre Charts fixiert. Professoren der Finanzwissenschaft referieren vor ihren Studenten, während sie versuchen, Ihre Forschungen in renommierten Fachzeitschriften unterzubringen. Der Ideenaustausch ist jedenfalls gering.
Jedoch gibt es einige Forscher in der Finanzwissenschaft, die sich bemühen, in die Welt der Daytrader einzutauchen. Wir haben deren gründliche Untersuchungen als die drei wichtigsten Lektionen für Daytrader in diesem Bonus-Abschnitt zusammengefasst.
Lektion 1: Emotionen beeinflussen die Leistung der Daytrader
Angst und Gier in den Finanzmärkten: Eine klinische Studie über Daytrader von Andrew W. Lo, Dmitry V. Repin und Brett N. Steenbarger.
Ich wünschte, es gäbe mehr Studien mit dieser großartigen Zusammenstellung von Autoren: zwei Professoren der Finanzwissenschaft mit zahlreichen Veröffentlichungen an der MIT Sloan School of Management und ein führender Trading-Psychologe.
Buchempfehlung: The Daily Trading Coach: 101 Lessons für Becoming Your Own Trading Psychologist von Brett N. Steenbarger
- Extreme Emotionen führen zu weniger Gewinn.
- Äußere Faktoren beeinflussen die Emotionen.
Wir haben stets gehört, dass es entscheidend für Daytrader ist, mit ihren Emotionen umgehen zu können. Diese Studie bestätigt diese Annahme. Daytrader, die sich emotional besser von ihren Gewinnen und Verlusten lösen können, kommen zu besseren Ergebnissen als jene, die stark auf das Ergebnis eines jeden Trades reagieren.
Offenbar geben Stoiker gute Daytrader ab.
Die Studie zeigt auch auf, dass äußere Faktoren wie das Wetter, Marktereignisse, sowie familiäre Belastungen, die emotionalen Umstände eines Individuums beeinflussen. Das ist auch ein Grund dafür, dass Sie sich Ihrer emotionalen Reaktion auf äußere Ereignisse bewusster werden und wissen sollten, wann Sie Trading vermeiden sollten.
Lektion 2: Die technische Analyse performt besser im Forex und bei Futures
Die Rentabilität der technischen Analyse: Eine Arbeit von Cheol-Ho Park und Scott H. Irwin
Diese Schrift ist wahrscheinlich die umfangreichste Untersuchung zur Rentabilität der technischen Analyse. Die genannten Autoren prüften mehr als 100 Untersuchungen darauf, wie gewinnbringend die Regeln der technischen Analyse sind.
Diese Schrift bietet wertvolle Informationen, da die meisten Trader die technische Analyse einsetzen.
Die ausgewerteten Untersuchungen zeigten, dass die technische Analyse anscheinend in Forex- und Futuresmärkten besser funktioniert. Außerdem verdeutlichten die Auswertungen dieser Umfragen, dass der Gebrauch der technischen Analyse in den Forex- und Futuresmärkten am weitesten verbreitet ist. Sie sollten dies beachten, wenn Sie sich für Ihren Daytrading-Markt entscheiden.
Allerdings wiesen die Autoren darauf hin, dass die meisten Performance-Untersuchungen Fehler aufweisen, die aus der Auswertung der Daten resultieren könnten. Beispielsweise können sich Korrelationen ergeben bzw. interpretiert werden, die es in Wirklichkeit nicht gibt, da sie rein zufällig zustande kamen. Da bei dieser Untersuchung mechanische Trading-Regeln verwendet wurden, ist dies auch eine deutliche Warnung gegenüber mechanischen Trading-Systemen, die unglaublich hohe Gewinne versprechen.
Lesen Sie: Warum ist Futures-Trading die beste Wahl für einen Daytrader?
Lektion 3: 70 bis 80 % aller Daytrader generieren keine Gewinne
Wie oft haben Sie schon gehört, dass 90 % der Daytrader Geld verlieren? Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob dies begründet ist?
Hier ist die Antwort:
Daytrading von Martin Sewell
Martin Sewell vom University College London hat eine präzise Aufstellung von Untersuchungen erarbeitet, die zwischen 1998 und 2005 über die Rendite von Daytrader durchgeführt wurden. Die beobachteten Daytrader stammten aus den USA, Taiwan und Finnland.
Aufgrund dieser Untersuchungen folgerte Martin Sewell, dass 70 % bis 80 % der Daytrader Geld verlieren.
Die gute Nachricht ist, dass die Misserfolgsquote von 90 % für Daytrader übertrieben ist. Dies gilt zumindest für diese Untersuchungen aus den genannten Ländern.
Die schlechte Nachricht ist, dass die Angabe von 70 % bis 80 % trotzdem recht hoch ist. Für einen sich mühenden oder ehrgeizigen Daytrader sind diese Zahlen nicht gerade ermutigend. Aber warum sollten Sie auch ermutigend sein, frage ich mich. Tatsache ist, dass Daytrading eine Herausforderung darstellt. Und es ist mit Sicherheit nicht der Weg, um schnell reich zu werden. Diese Untersuchungen erinnern Sie an diese Realität.
Die Vorbehalte dieser Lektionen
Diese Forschungen haben Daytradern sicherlich eine gewisse Grundlage und Perspektiven in Bezug auf viele konventionelle Trading-Weisheiten vermittelt, die überall verbreitet werden.
Verwenden Sie diese aber mit Bedacht: Jede Untersuchung hat ihre eigenen Annahmen, Thesen, Stichproben und Methodik. Jede Schlussfolgerung stößt an diese Einschränkungen. Beziehen Sie sich daher immer auf die ursprüngliche Schrift, um Einzelheiten zu erfahren.
Letztlich sollten Sie bedenken, dass Kunst und Wissenschaft beim Trading miteinander verschmelzen, und dass nicht jeder Aspekt des Tradings quantitativ erfassbar ist.
Bleiben Sie unvoreingenommen, offen und erwerben Sie noch mehr Trading-Erfahrung. So werden Sie lernen, Ihr Bauchgefühl beim Trading zu kultivieren.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: 3 Lessons for Day Traders from Finance Professors
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
Häufige Fragen zum Daytrading lernen
Was ist Daytrading?
Daytrading ist eine Art des Handels, bei der Finanzinstrumente innerhalb eines einzigen Handelstages gekauft und verkauft werden. Das Ziel ist es, von kleinen Preisbewegungen zu profitieren.
Wie kann ich Daytrading lernen?
Es gibt viele Ressourcen, um Daytrading zu lernen. Sie können Online-Kurse besuchen, Bücher lesen, Webinare besuchen und sich in Foren und Diskussionsgruppen engagieren. Es ist auch hilfreich, ein Demokonto zu eröffnen, um Strategien zu testen und Erfahrungen zu sammeln, bevor Sie mit echtem Geld handeln.
Was brauche ich, um ein Daytrader zu werden?
Um ein Daytrader zu werden, benötigen Sie ein ausreichendes Startkapital, eine zuverlässige Handelsplattform, eine schnelle Internetverbindung und ein gutes Verständnis der Finanzmärkte. Es ist auch wichtig, eine effektive Handelsstrategie zu entwickeln und sich an strenge Geldmanagement-Regeln zu halten.
Ist Daytrading riskant?
Ja, Daytrading kann riskant sein. Es besteht das Risiko, einen Teil oder das gesamte investierte Kapital zu verlieren. Daher ist es wichtig, dass Sie nur Geld investieren, das Sie sich leisten können zu verlieren, und dass Sie eine gute Risikomanagementstrategie haben.
Kann ich vom Daytrading leben?
Einige Trader können vom Daytrading leben, aber es ist nicht einfach und erfordert viel Arbeit, Disziplin und Geduld. Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Ergebnisse von vielen Faktoren abhängen, einschließlich der Marktbedingungen, Ihrer Handelsstrategie und Ihrer Fähigkeit, Ihre Emotionen zu kontrollieren.
Wie viel Geld kann ich mit Daytrading verdienen?
Das hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich Ihrer Strategie, Ihrer Disziplin, der Größe Ihres Handelskontos und den Marktbedingungen. Es ist wichtig zu beachten, dass Daytrading nicht garantiert, dass Sie Gewinne erzielen, und dass es das Potenzial für erhebliche Verluste gibt.
Wie viel Zeit muss ich für das Daytrading aufwenden?
Das hängt von Ihrer Strategie und Ihren Zielen ab. Einige Daytrader verbringen den ganzen Tag vor dem Computer, während andere nur ein paar Stunden pro Tag handeln. Es ist wichtig, eine Balance zu finden, die für Sie funktioniert.
Was sind die besten Märkte für Daytrading?
Die Wahl des Marktes hängt von Ihren persönlichen Vorlieben und Ihrer Risikotoleranz ab. Einige beliebte Märkte für Daytrading sind der Forex-Markt, der Aktienmarkt und der Futures-Markt. Jeder Markt hat seine eigenen Vor- und Nachteile.
Was sind die häufigsten Fehler beim Daytrading?
Einige der häufigsten Fehler beim Daytrading sind mangelnde Vorbereitung, zu viel Risiko, mangelndes Geldmanagement und emotionales Handeln. Es ist wichtig, diese Fehler zu vermeiden, um Ihre Chancen auf Erfolg zu erhöhen.
Wie kann ich meine Daytrading-Fähigkeiten verbessern?
Es gibt viele Möglichkeiten, Ihre Daytrading-Fähigkeiten zu verbessern. Dazu gehören das Lernen von neuen Strategien, das Üben auf einem Demokonto, das Lesen von Büchern und Artikeln über Daytrading, das Teilnehmen an Webinaren und das Austauschen mit anderen Tradern.
Was ist ein Demokonto und warum sollte ich es verwenden?
Ein Demokonto ist ein simuliertes Handelskonto, das es Ihnen ermöglicht, Handelsstrategien zu üben und Erfahrungen zu sammeln, ohne echtes Geld zu riskieren. Es ist ein wertvolles Werkzeug für Anfänger und erfahrene Trader gleichermaßen.
Was ist eine Handelsstrategie und warum ist sie wichtig?
Eine Handelsstrategie ist ein festgelegter Plan, der angibt, wann und wie Trades platziert werden sollen. Eine gute Handelsstrategie berücksichtigt Faktoren wie Eintrittspunkte, Ausstiegspunkte, Risikomanagement und Geldmanagement. Sie ist wichtig, um konsistente Ergebnisse zu erzielen und emotionale Entscheidungen zu vermeiden.
Was ist Risikomanagement und warum ist es wichtig beim Daytrading?
Risikomanagement ist der Prozess der Identifizierung und Kontrolle von Risiken im Handel. Es umfasst Techniken wie das Setzen von Stop-Loss-Orders, das Diversifizieren von Trades und das niemals Riskieren von mehr als einem bestimmten Prozentsatz Ihres Kontos auf einem einzelnen Trade. Gutes Risikomanagement ist entscheidend, um Verluste zu minimieren und die Langlebigkeit als Trader zu gewährleisten.
Was sind die Vor- und Nachteile des Daytradings?
Zu den Vorteilen des Daytradings gehören die Möglichkeit, schnell Gewinne zu erzielen, die Flexibilität, von überall aus zu handeln, und die Möglichkeit, von steigenden und fallenden Märkten zu profitieren. Zu den Nachteilen gehören das hohe Risiko, das hohe Stressniveau und die Notwendigkeit, ständig die Märkte zu überwachen.
Wie kann ich meine Emotionen beim Daytrading kontrollieren?
Emotionale Kontrolle ist ein wichtiger Aspekt des Daytradings. Einige Techniken zur Kontrolle Ihrer Emotionen sind das Festlegen und Einhalten von Handelsregeln, das Vermeiden von übermäßigem Risiko, das Akzeptieren von Verlusten als Teil des Handels und das regelmäßige Praktizieren von Stressabbau-Techniken wie Meditation oder Sport.
Wie kann ich einen guten Daytrading-Mentor finden?
Ein guter Daytrading-Mentor kann Ihnen wertvolle Einblicke und Ratschläge geben. Sie können einen Mentor finden, indem Sie sich in Handelsforen engagieren, Handelskurse besuchen oder sich an erfahrene Trader in Ihrem Netzwerk wenden. Es ist wichtig, einen Mentor zu wählen, der einen Handelsstil hat, der zu Ihren Zielen und Ihrer Persönlichkeit passt.