Was ist Swing-Trading? Umfassende Erklärung der Grundlagen & bewährte Strategien (2024)

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Autor:

Galen Woods

Aktualisiert:

Lesezeit: 60

Swing Trading – das Wichtigste vorweg

  • Swing-Trading ist eine Form des Handels, bei der Anleger versuchen, von in der Regel kurz- bis mittelfristigen Preisschwankungen an den Finanzmärkten zu profitieren. Swing-Trader halten ihre Positionen in der Regel für mehrere Tage oder sogar Wochen.
  • Alle Assetklassen, wie Aktien, Aktienindizes, Zinsmärkte, Devisen oder Rohstoffe, eignen sich für das Swing-Trading.
  • Für Berufstätige bietet sich das Swing-Trading an, da der tägliche Zeitaufwand zur Beobachtung der Börsengeschäfte sehr gering ist.
  • Auch der technische Aufwand muss nicht hoch sein; es reicht eine einfache Chartsoftware und ein solider Onlinebroker, um Swing-Trades zu machen.

Inhalt

  1. Swing-Trading: Definition & Erklärung
  2. Broker
  3. Märkte
  4. News, Kapital, Handelszeiten
  5. Vorgehensweise
  6. Risikomanagement
  7. Indikatoren
  8. Handelsstrategien
  9. Swing Trading mit 50 % Retracement Strategie
  10. Swing-Trading mit dem Fehlsignal des Outside Bar
  11. Die besten Trades finden

Das Ziel des Swing-Tradings ist es, Börsengewinne zu realisieren, ohne den Aufwand und die Komplexität des Day-Tradings. Es ist eine beliebte Strategie für Anleger, die nicht den ganzen Tag über an den Märkten aktiv sein können oder möchten.

Wie bei allen Tradingstilen benötigt man auch beim Swing-Trading einen PC mit Internetanschluss, eine Tradingsoftware, einen Broker, eine Trading-Strategie und entsprechendes Kapital, welches beim Broker einbezahlt wird.

Im Vergleich zu den eher kurzfristigeren Tradingstilen eignet sich Swing-Trading auch für Berufstätige, da der benötigte zeitliche Bedarf viel kleiner ist als beim Scalpen oder beim Daytrading. Es genügt in der Regel, wenn man 1-3 Mal pro Tag kurz seine laufenden Trades prüft.

Swing-Trading: Definition und Erklärung

«Swingtrading» oder «Swing-Trading» leitet sich aus dem englischen ab und bedeutet «Handeln mit Schwung». Trader versuchen dabei, von anhaltenden Bewegungen steigender oder fallender Märkte zu profitieren.

Wie beim «Daytrading» oder «Scalping» wird mittels einer Handelsstrategie versucht, durch die Ausnutzung von Kursschwankungen Gewinne zu erzielen.

Gehandelt werden kann, wie auch in anderen Trading-Stilen, mit CFDs (Contracts for Difference), Optionen oder Futures mit den folgenden Anlageklassen:

  • Aktien
  • Indizes
  • Rohstoffe (Edelmetalle oder Oel und Gas)
  • Devisen (Währungen)
  • Kryptowährungen

Der Unterschied beim Swing-Trading, Daytrading oder Scalping liegt insbesondere bei der Haltedauer der entsprechenden Position. Während man beim Scalping Positionen innerhalb von Sekunden oder Minuten und beim Daytrading Positionen innerhalb desselben Tages wieder schließt, werden beim Swing-Trading diese oftmals über mehrere Tage, Wochen oder sogar Monate gehalten.

Nebst der Haltedauer unterscheidet sich das Swing-Trading auch durch den Handel in höheren Zeiteinheiten/Time Frames, wie z.B. im 4-Stundenchart oder Tageschart, während beim Daytrading oder Scalping eher in den Zeiteinheiten 15-/5-/1-Minuten- oder im Tick-Chart gehandelt wird.

Swing Trading im Nasdaq Index, mit Abwärtstrend und Aufwärtstrend
Swing-Trading im Nasdaq 100 CFD in der Zeit von Ende März 2023 bis Mitte August 2023 (Chart: TradingView)

Vor- und Nachteile von Swing-Trading

Vorteile:

  • Das Swing-Trading hat gegenüber dem Daytrading und dem Scalping einen zeitlichen Vorteil, da es in der Regel genügt, 1–3 Mal pro Tag die Charts bzw. die offenen Positionen zu kontrollieren.
  • Aufgrund des zeitlichen Vorteils gegenüber anderen Trading-Stilen eignet sich Swing-Trading besonders gut für Berufstätige.
  • Es ergeben sich geringere Kosten als bei anderen Trading-Stilen: Aufgrund von weniger Trades beim Swing-Trading fallen die Brokergebühren geringer aus. Geringere Gebühren dürfen bei der Berücksichtigung der Nettoperformance nicht unterschätzt werden.
  • Fundamentale Aspekte, wie wichtige Wirtschaftsnews (z.B. anstehende Zinserhöhungen einer Notenbank) können je nach Haltedauer ignoriert werden. Dieser Punkt ist im kurzfristigen Trading von grosser Relevanz, da viele Trader vor der Veröffentlichung von wichtigen Wirtschaftsdaten meist ihre offenen Positionen schliessen und erstmals abwarten, was passiert, bis sie die Positionen wieder öffnen.

Nachteile:

  • Im Gegensatz zum Daytrading oder Scalping, wo sich innerhalb eines Tages viele Gelegenheiten für einen Trading-Einstieg bieten, muss beim Swing-Trading unter Umständen oft Tage oder Wochen gewartet werden, bis ein valides Setup entsteht.
  • Durch die längere Haltezeit können Statistiken meist erst nach Monaten erstellt werden.
  • Ungeduldige Menschen werden unter Umständen Mühe haben mit diesem Tradingstil.
  • Das Overnight-Risiko: Es können zwischen den Handelszeiten entsprechende Kurslücken (Gaps) entstehen.
  • Da beim SwingTrading in höheren Zeiteinheiten (H4 oder D1) gehandelt wird, wird der Stop Loss (Verlustbegrenzung) in der Regel auch weiter weg vom Einstiegspreis als beim Daytrading gesetzt. Somit erhöht sich jeweils das Risiko.

Swing-Trading für Berufstätige

Insbesondere für Berufstätige kann sich Swing-Trading besonders gut eignen. Es gibt unzählige Trader, welche sich mit dem Konflikt auseinandersetzen müssen, nicht allem gerecht zu werden. Gerade Scalping oder Daytrading benötigt viel Zeit, Ruhe und Konzentration. Oft ist es der Beruf, das familiäre Umfeld oder Freizeitaktivitäten, die gerade diese Voraussetzungen verhindern. Und im Beruf möchte oder sollte man zumindest den Kopf frei haben und nicht ständig daran denken, ob man bereits ausgestoppt wurde oder ob man eventuell gerade den perfekten Einstieg verpasst hat. Früher oder später führt diese Doppelbelastung zu ernsthaften Schwierigkeiten, sowohl im Berufsleben als auch bei der Familie oder Freunden, wenn der Fokus immer auf den Chart gerichtet ist.

Im Swing-Trading sind es beispielsweise lediglich die «End-of-Day-Kurse», die ein- bis dreimal täglich oder einfach nach Handelsende geprüft werden können – und nicht alle x Minuten. Der zeitliche Aufwand und durch die lange Haltedauer auch die mentale Belastung fallen beim Swing-Trading viel geringer aus als beim kurzfristigeren Handel. Sicherlich ist ein entsprechendes Risikomanagement erforderlich, da im Gegenzug auf ein ständiges Kontrollieren der Charts verzichtet werden kann.

Berufstätige, welche Scalping oder Daytrading anwenden wollen, sind oft darauf angewiesen, ihr Arbeitspensum zu reduzieren, da die meisten Märkte während der üblichen Arbeitszeiten geöffnet haben.

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Welchen Broker benötige ich für mein Swing-Trading?

Für welchen Broker man sich schlussendlich entscheidet, muss genauso geprüft werden, wie welche Märkte man handeln möchte, welches Risiko man eingehen will oder welchen Trading-Stil man verwenden möchte.

Selbstverständlich sollte man beachten, dass es leider auch unseriöse Broker gibt, weshalb eine saubere Recherche im Internet immer Sinn ergibt. Sobald mit hohen Gewinnen auf einer Online-Plattform geworben wird, sollten schon mal die Alarmglocken läuten.

Ein weiterer entscheidender Punkt sind die Kosten, welche ebenfalls geprüft werden sollten. Schließlich wirken sich diese auf die Gesamtperformance aus. Ein Broker sollte auf jeden Fall reguliert sein. Dies bedeutet, dass er durch eine Aufsichtsbehörde zugelassen sein muss, um auf diese Weise Anwender vor betrügerischen Anbietern zu schützen. Regulierte Broker erhalten Richtlinien und Vorschriften, welche zwingend einzuhalten sind. Verstoßen sie gegen diese, kann ihnen die Lizenz wieder entzogen werden. Dabei kann es sich um Mindestkapitalvorschriften, Margin-Anforderungen, Angabe von Risikowarnungen, Hebelbegrenzungen, Entschädigungssysteme (im Falle eines Konkurses des Brokers) usw. handeln.

Ich persönlich habe tolle Erfahrungen mit dem Libertex-Broker gemacht. Dieser hat über 40 renommierte internationale Auszeichnungen und Anerkennungen erhalten, darunter «Bester CFD-Broker Europas» (Global Brands Magazine 2023) und «Bewährtester Broker Europas» (Ultimate Fintech Awards 2021). Er bietet über 25 Jahre Erfahrung auf dem Markt und ist durch die CySEC, der zypriotischen staatlichen Finanzaufsichtsbehörde reguliert. Weitere bekannte und seriöse Broker sind InteractiveBrokers, RoboForex, GBEbrokers, IG, capital.com, XM Group, Pepperstone oder FlowBank.

Weitere Broker für das Swing-Trading

ActivTrades
Admiral Markets
AGORA direct
AMP Global
AvaTrade
BDSwiss
Capital.com
CapTrader
CMC Markets
comdirect bank AG
Dukascopy
eToro
finanzen-broker.net
FXCM
FXFlat
FxPro
Flatex
IronFX
LYNX Broker
GBE Brokers
IC Markets
IG
IQ Option
Interactive Brokers
JFD Bank
Lang & Schwarz
Libertex
MAG Markets
Markets.com
NAGA Markets
Nextmarkets
Oanda
OctaFX
Onvista Bank
Pepperstone
Plus500
QTrade
RoboForex
RoboMarkets
S-Broker
Skilling
Swissquote
Tickmill
Trading 212
trading-house.net
Trade.com
Vantage FX
ViTrade
WH Selfinvest
XTB
XM
CFD Broker Erfahrungsberichte

Welche Märkte eignen sich für Swing-Trading?

Hier gibt es praktisch keine Einschränkungen. Wie bei den anderen Tradingstilen, können sowohl Futures, CFDs und Optionen für den Handel verwendet werden. Mit diesen genannten Anlageinstrumenten können auch jegliche Basiswerte wie Aktien, Obligationen, Indizes, Währungen und Kryptowährungen getradet werden.

Gewinne sowohl in Aufwärts- und Abwärtsphasen möglich

Eine sogenannte «Hausse» steht an der Börse für steigende Kurse und wird auch umgangssprachlich als «Bullenmarkt» bezeichnet. Man spricht von einer Kurssteigerung von rund 20 % vom erlangten Tiefstpunkt, wenn man eine Hausse bezeichnet. Das Gegenteil beschreibt eine sogenannte «Baisse», welche für sinkende Kurse steht und auch etwa als «Bärenmarkt» bezeichnet wird. Demnach liegt eine Baisse vor, wenn die Märkte rund 20 % gefallen sind vom bisher erreichten Höchststand.

Doch weshalb soll es möglich sein, sowohl in steigenden, als auch in sinkenden Marktphasen Gewinne zu erzielen? Ganz einfach: Mit Derivaten können Käufe und Leerverkäufe getätigt werden.

Derivate im Swing-Trading nutzen

Derivate sind künstliche Finanzprodukte, welche über einen Hebel verfügen. Das Wort «Derivat» stammt vom lateinischen Begriff «derivare» und bedeutet «ableiten». Ein Derivat ist ein Finanzprodukt, dessen Preisentwicklung von einem Basisprodukt, wie z.B. von einer Aktie abgeleitet ist. Beim Handel mit Derivaten wird nicht der Basiswert selbst erworben. Somit handelt es sich hierbei um ein indirektes Investment. Mit einem Derivat erhält man die Option, auf steigende oder fallende Preise des entsprechenden Basiswertes zu wetten.

Ursprünglich wurden Derivate eingesetzt, um sich z.B. eine Ernte im Voraus abzusichern. Beispielsweise konnte ein Händler dazu verpflichtet werden, seine Ernte von 5 Tonnen Mais im September für den vorher bezahlten Preis zu kaufen, selbst wenn diese zu diesem Zeitpunkt einen höheren Wert aufweisen wird. Dieser Grundgedanke galt einer Absicherung.

Im Laufe der Zeit wurden Derivate vermehrt als Spekulationsinstrumente eingesetzt. Investoren spekulieren auf künftige Preisentwicklungen der Basiswerte, ohne diese selber zu kaufen oder zu verkaufen. Mit entsprechenden Hebelprodukten können Anleger mit wenig Geld relativ stark von Kursschwankungen profitieren. Man spricht dabei auch vom Leverage-Effekt / Hebeleffekt.

Ein Hebeleffekt entsteht, indem quasi mit dem Kredit eines Brokers ein Anlageinstrument gekauft wird. Das dafür eingesetzte Eigenkapital ist dabei viel geringer als der Anteil an Fremdkapital. Nehmen wir als Beispiel ein Derivat auf eine Aktie «xy», welches gekauft wird. Diese Aktie erzielt nun einen Gewinn von 1 %. Der Hebel/Multiplikator des Derivates liegt dabei bei 1:30. Dies bedeutet, dass der entsprechende Gewinn auf dem Derivat nicht 1 %, sondern 30 % ausmacht. Dasselbe gilt selbstverständlich auch bei Verlusten. Und dieses Risiko darf nicht unterschätzt werden!

Eignet sich Swing-Trading auch mit Kryptomärkten wie dem Bitcoin?

Wie bereits erwähnt, gibt es beim Handelsstil «Swing-Trading» praktisch keine Einschränkungen, was effektiv gehandelt werden kann. Es können Futures, CFDs und Optionen für den Handel verwendet werden. Mit diesen genannten Anlageinstrumenten können auch jegliche Basiswerte wie Aktien, Obligationen, Indizes, Währungen und eben auch Kryptowährungen, wie Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Ripple getradet werden. Sicherlich gibt es (noch) Einschränkungen bei den entsprechenden Handelsplattformen. Oftmals werden Kryptowährungen nicht angeboten oder wenn diese angeboten werden, sind die Gebühren teilweise sehr hoch. Ein anderes Problem ist ebenfalls, dass gewisse Broker/Handelsplattformen nur Kryptomärkte anbieten, wie dies zum Beispiel beim wohl bekanntesten Internetbroker www.binance.com der Fall ist. Möchte man also sowohl Kryptos als auch Indizes oder Forex handeln, wäre man gezwungen für letztere Basiswerte eine weitere Tradingplattform zu wählen. Ein breites Angebot von unterschiedlichen Basiswerten inklusive Kryptowährungen findet man z. B. bei www.plus500.com oder bei www.libertex.com.

Doch macht es überhaupt Sinn Kryptowährungen im Swing-Trading zu verwenden? Ich persönlich finde es jedenfalls interessant Kryptowährungen beim Handel mitzuberücksichtigen, da diese Märkte bekannterweise grosse Schwankungen in der Preisentwicklung mitbringen und diese Volatilität eben dadurch genutzt werden kann um Profite generieren zu können. Selbstverständlich kann es bei grossen Preisschwankungen auch zu entsprechend grossen Verlusten kommen, was man nicht vergessen darf.

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Wie relevant sind Marktnews und Wirtschaftsdaten beim Swing-Trading?

Marktnews und Wirtschaftsdaten, welche z.B. unter dem Internetportal www.forexfactory.com ersichtlich sind, beinhalten wichtige wirtschaftliche und politische Ereignisse bzw. Entscheidungen, welche direkten und teilweise sehr grossen Einfluss auf die Entwicklung der einzelnen Märkte haben können. So kann es durchaus sein, dass beispielsweise erwartete Arbeitslosenzahlen oder eine erwartete Zinserhöhung durch eine Zentralbank ein Währungspaar oder einen Aktienindex mit heftigen Bewegungen von über 1 % verändern kann. Gerade im kurzfristigeren Trading, wie beim Scalping oder beim Daytrading, wird daher oft vor solch wichtigen Wirtschaftsnews pausiert und keine Positionen eröffnet bzw. bestehende Positionen sogar geschlossen, da die Reaktion auf entsprechende Wirtschaftsdaten oder -News oft unberechenbar sind. Doch wie wichtig sind solche Informationen im Swing-Trading? Sicherlich wird auch das Swing-Trading durch diese News beeinflusst. Doch da wir beim Swing-Trading die Takeprofits und Stoplosses weiter entfernt setzen als beim kurzfristigeren Handel und wir, wie bereits beschrieben, auf längere Trends setzen, sind Marktnews und Wirtschaftsdaten für diesen Handelsstil sicherlich weniger relevant als beim kurzfristigen Handel.

Mit wie viel Kapital kann ich beim Swing-Trading beginnen?

Oftmals wird erwartet, dass man mit zig-tausend Euro ein Tradingkonto eröffnen müsse, da sich ansonsten Trading gar nicht lohnen würde…
Wichtig ist doch überhaupt, dass man eine Strategie findet, welche langfristig und kontinuierlich nachhaltige Gewinne ermöglicht. Um dies zu lernen, benötigt man sicherlich kein riesiges Konto. Zu Beginn empfiehlt es sich mit einem Demokonto und nicht mit Echtgeld zu starten. Ist man auf einem Level, auf dem man wirkliches Geld verdienen kann und hat man die Erkenntnis und das Vertrauen, welches es fürs professionelle Trading benötigt, kann das Kapital auch aufgestockt werden. Am besten ist es natürlich, wenn man klein anfängt und sich während den nächsten Jahren ein entsprechendes Kapital aufbaut. Dies kann einerseits durch den erfolgreichen Handel geschehen. Auf der anderen Seite kann man sein Trading-Konto auch wie eine Art Sparplan verwenden und eine monatliche Einlage von z.B. EUR 100.00 einzahlen. Dies hat den Vorteil, dass das Kapital (solange man eben wirklich nachhaltig erfolgreich ist) noch schneller wächst und man quasi vom Zinseszins-Effekt profitieren kann.

Doch wie hoch sollte das Kapital mindestes sein, welches man auf ein Tradingkonto liberiert. Da wir uns im Kapitel «Risikomanagement und Money Management im Swing-Trading» mit der Höhe eines maximalen Verlustes beschäftigt haben und wir davon ausgehen max. 0.50 % vom Gesamtkapital pro Position zu verlieren, würde bei einem Kapital von EUR 1’000 folgende Beispiel-Berechnung gelten:
Würden wir max. 1 % pro Position, also hier EUR 10 investieren und wäre der Verlust max. 50 % würde der maximale Verlust EUR 5.00 betragen. Nun ist es je nach Broker so, dass es auch Mindestbeträge für eine Positionseröffnung gibt. Kann ich also nur mit mind. EUR 20 eine Position eröffnen, hätte ich beim Gesamtkapital von EUR 1’000 entweder ein höheres Risiko, welches ich eingehen würde oder ich müsste eine Kontoeinzahlung von mind. EUR 2’000 vornehmen, damit das Risiko mit 0.50 % wieder vertretbar wäre. Je nach dem, mit welchen Finanzinstrumenten man handelt, ist das Mindestkapital noch höher. Beispielsweise beim Handel mit Futures sind die Mindestmargin relativ hoch (je nach zu handelndem Markt). So kann es sein, dass beim Handel mit dem E-Mini Nasdaq mit Overnight-Trading eine Margin von USD 16’500 erwartet wird. Beim CFD-Handel ist es möglich mit weniger Kapital, wie mit EUR 1’000 zu starten.

In welchen Handelszeiten betreibe ich Swing-Trading?

Wie bereits erwähnt, liegt ein klarer Vorteil beim Swing-Trading darin, dass man (nur) 2-3 Mal pro Tag die Charts und die offenen Positionen kontrollieren muss.
Die Handelszeiten sind je nach Markt sehr unterschiedlich. Etwa bei den Kryptowährungen oder Devisen, haben die Märkte fast rund um die Uhr geöffnet.

Ich persönlich kontrolliere meine Positionen sowie neue Eröffnungsmöglichkeiten jeweils am Morgen bevor ich zur Arbeit fahre, da zu diesem Zeitpunkt die Daily-Chart-Kerze geschlossen wurde und daraus neue Erkenntnisse gewonnen werden könnten. Am Mittag mach ich einen kurzen Check und am Abend, wenn ich nach Hause komme, prüfe ich erneut die Charts. Dabei benötige ich in etwa 10 Minuten pro Check. Somit verwende ich maximal 30 Minuten pro Tag für die Überwachung.

Welche Bücher gibt es zum Thema Swing-Trading?

Es gibt mittlerweile eine wirklich grosse Anzahl von Büchern, welche sich mit dem Thema Swing-Trading beschäftigen. Hier eine Auswahl der bekanntesten Bücher:

  • Der Weg zum Profi-Swing-Trader von Alan S. Farley / 2008
  • Das grosse Buch des Swing- und Daytradings von John F. Carter / 2013
  • Swing Trading mit dem 4-Stunden-Chart, Teil 1-3 von Heikin Ashi Trader / 2016
  • Swing Trading von Mark Swing / 2019 (englisch)
  • Swing Trading von Samuel Douglas / 2020 (englisch)

Vorgehensweise im Swing-Trading: «The trend is your friend»

Die Aussage “The trend is your friend” oder auf Deutsch „Der Trend ist Dein Freund“ gehört zu den bekanntesten Strategien und Börsenweisheiten. Einfach ausgedrückt, bedeutet dies, dass möglichst auf tendenziell steigende oder eben fallende Kurse gesetzt werden soll, um damit die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, einen entsprechenden Gewinn zu erzielen. Man spricht dabei von einer „Trendfolgestrategie“. Dabei wird sehr oft die technische Chartanalyse / Charttechnik angewendet. Auf diese Weise werden Muster, die als Trendbestätigungen oder Trendumkehrformationen gedeutet werden, gehandelt.

Doch wann liegt ein Aufwärtstrend oder ein Abwärtstrend vor? Diese Frage zu beantworten ist gar nicht so einfach. Gewisse Trader nehmen dazu spezifische Indikatoren zur Hand, wie z. B. den MACD-Indikator. Für andere Händler liegt ein Aufwärtstrend vor, wenn jeweils auf ein höheres Hoch auch ein ein höheres Tief folgt. Umgekehrt würde dasselbe gelten für einen Abwärtstrend: Folgt ein tieferes Hoch und ein tieferes Tief, kann von einem Abwärtstrend gesprochen werden. Nachfolgend ein Beispiel eines möglichen Aufwärtstrends:

Swing Trading Aufwärtstrend zeigt höhere Hochs und höhere Tiefs
So könnte ein Aufwärtstrend im Swing-Trading aussehen

Welche Zeiteinheiten werden beim Swing-Trading verwendet?

Beim Swing-Trading werden Positionen mittel- bis längerfristig gehalten. Infolgedessen werden auch höhere Zeiteinheiten für den Handel verwendet. In der Regel verwenden Swingtrader Zeiteinheiten im H4 (4-Stundenchart), D1 (Tageschart) oder sogar W1 (Wochenchart) oder M1 (Monatschart).

Swing-trading  im Tageschart des Bitcoin
Swing-Trade mit dem Fibo Cross Indikator in der Tages-Zeiteinheit D1. Eine Kerze = ein Tag. (Chart: TradingView)

Swing-Trading mit mehreren Zeitrahmen

Bestätigung zu finden, ist ein Hauptthema der technischen Analyse. Trades hoher Qualität erfreuen sich der Bestätigung durch unterschiedliche Analysemethoden. Außer mithilfe verschiedener Methoden können Sie auch durch höhere Zeitrahmen Bestätigung erhalten. Darum ist die mehrfache Zeitrahmen-Analyse eine beliebte Methode unter Swing-Tradern. Diese Methode bietet Ihnen eine Gesamtbetrachtung.

In diesem Artikel werden wir uns mit einer einfachen Swing Trading Strategie mit zweifachem Zeitrahmen beschäftigen. Dafür werden nur ein einfacher gleitender Durchschnitt sowie Price Action auf zwei Zeitrahmen verwendet.

Tradingregeln für Swing-Trading mit mehrfachen Zeitrahmen

Swing-Trading ist darauf ausgerichtet, Positionen über einige Tage oder ein paar Wochen zu halten. Daher ist der Tageschart als Zeitrahmen unsere primäre Analysegrundlage. Der Wochenchart stellt dann unseren höheren Zeitrahmen dar.

Wir betrachten die Ausrichtung des 20-Perioden einfachen gleitenden Durchschnitts (SMA) in beiden genannten Zeitrahmen.

Tradingregeln für Longpositionen

  1. Der Einfache gleitende Durchschnitt (Simple Moving Average) ist im Wochenchart nach oben ausgerichtet (ansteigend).
  2. Der Einfache gleitende Durchschnitt dreht im Tageschart nach unten. (Möglichkeit eines Pullback-Trades.)
  3. Platzieren Sie eine Buy Stop Order über dem niedrigsten Swing-Hoch, welches sich über dem Einfachen gleitenden Durchschnitt im Tageschart befindet. (Es könnte sein, dass Sie Ihre Buy Stop Order nach unten hin anpassen müssen, wenn sich niedrigere Swing-Hochs entwickeln.)
  4. Löschen Sie die Buy Stop Order, wenn der Einfache gleitende Durchschnitt des Wochencharts beginnt, sich nach unten auszurichten.
  5. Tradingregeln für Shortpositionen

Tradingregeln für Shortpositionen

  1. Der Einfache gleitende Durchschnitt ist im Wochenchart nach unten ausgerichtet (absteigend).
  2. Der Einfache gleitende Durchschnitt (SMA) dreht im Tageschart nach oben. (Möglichkeit eines Pullback-Trades.)
  3. Platzieren Sie eine Sell Stop Order unter dem höchsten Swing-Tief, welches sich unter dem Einfachen gleitenden Durchschnitt im Tageschart befindet. (Es könnte sein, dass Sie Ihre Sell Stop Order nach oben hin anpassen müssen, wenn sich höhere Swing-Tiefs entwickeln.)
  4. Löschen Sie Ihre Sell Stop Order, wenn der Einfache gleitende Durchschnitt des Wochencharts beginnt, sich nach oben auszurichten.

Beispiele für Swing-Trading mit mehreren Zeitrahmen

Im folgenden Chart zeigt der obere Teil Tageskerzen, während im unteren Teil Kursbalken des Wochencharts zu sehen sind. Die Farbe des 20-Perioden Einfachen gleitenden Durchschnitts ändert sich entsprechend dessen Ausrichtung.

Gewinn-Swingtrade: Longposition von RHT

Mehrere Zeitrahmen im Swing-Trading nutzen
1. Wochen SMA fing mit dieser Kurskerze an, sich aufwärts zu bewegen. | 2. Der abwärts gerichtete Tages SMA zeigte einen möglichen Long-Trade an. | Die Buy Stop Order über diesem Swing-Hoch wurde ausgelöst. | 4. Der Wochen SMA behielt seine positive Neigung bei.

Der obige Chart zeigt die Kursentwicklung von Red Hat Inc. (RHT an der NYSE notiert).

  1. An diesem Kursstab dreht der Einfache Gleitende Durchschnitt des Wochencharts (SMA) nach oben. Das war ein Anzeichen für einen bullischen Marktkontext.
  2. Wir warteten ab, bis der Einfache gleitende Durchschnitt des Tagescharts rot wurde (sich also nach unten ausrichtete). Es ergab sich die Möglichkeit einer Pullback-Longposition.
  3. Wir platzierten eine Buy Stop Order über den Swing-Tiefs, die sich über dem SMA entwickelten. Wir zogen die Buy Stop Order nach unten, als sich neue Swing-Hochs (schwarze punktierte Linie) entwickelten. Schließlich wurde die Buy Stop Order an diesem Kursniveau ausgelöst. Das letzte Swing Tief (rot punktierte Linie) stellte unser Stop Loss Niveau dar.
  4. Nach unserem Long-Einstieg entstanden zwei ausgeprägte, abwärts gerichtete Retracements (Kursrückläufe). Allerdings behielt der SMA des Wochencharts seine aufsteigende Ausrichtung trotz dieser Retracements bei. Diese Beobachtung veranlasste uns, unsere Gewinne laufen zu lassen.

Verlust-Swingtrade: Shortposition von ICE

Mehrere Zeitrahmen traden- Verlust Trade
1. Wochen SMA dreht hier abwärts. | 2. Tages SMA wird grün (bullische Neigung). | 3. Sell Stop Order unter diesem Swing-Tief wurde getriggert. | 4. Veränderung in der Neigung war ein Warnsignal für einen früheren Ausstieg.

Nun werden wir uns ein missglücktes Beispiel im Chart von Intercontinental Exchange (ICE an der NYSE notiert) ansehen.

  1. Mit drei aufeinander folgenden niedrigeren Schlusskursen auf dem Wochenchart dreht der Einfache gleitende Durchschnitt (SMA) nach unten.
  2. Die bullische Ausrichtung des SMA im Tageschart war ein Signal, nach Short Setups zu suchen.
  3. Fast einen Monat später entwickelte sich ein Swing-Tief unter dem SMA des Tagescharts.
  4. Hätte sich der SMA im Wochenchart infolge der bullischen Tendenz nach oben ausgerichtet, hätten wir uns diesen Trade erspart. Der SMA des Wochencharts zeigte jedoch immer noch eine Ausrichtung nach unten. Deshalb platzierten wir gemäß den Swing-Tiefs eine angepasste Sell Stop Order. Der rote Pfeil kennzeichnet den Kursstab, der unsere Sell Stop Order ausgelöst hatte.
  5. Der SMA des Wochencharts drehte nach oben, bevor unser Stop Loss (punktierte rote Linie) ausgelöst wurde. Das war eindeutig eine Chance für einen vorzeitigen Ausstieg und einen geringeren Verlust.

Obwohl dieser Trade mit unseren Tradingregeln übereinstimmte, hatte die Price Action des Marktes davor gewarnt.

Auf dem Wochenchart gab es drei Kurskerzen, die sich vollständig über dem SMA befanden. Das war ein klares Zeichen für ein bullisches Momentum auf einem höheren Zeitrahmen. Im Tageschart blieben die Kurse für 19 hintereinander folgende Kursstäbe über dem SMA. Die anhaltene bullische Price Action war eine unbestreitbare Tatsache.

Es gab also in beiden Zeitrahmen böse Anzeichen für bärisch ausgerichtete Trader.

Schlussbemerkung zum Swing-Trading mit mehreren Zeitrahmen

Diese Tradingstrategie mit zwei Zeitrahmen stellt eine Grundversion eines Ansatzes mit mehreren Zeitrahmen dar. Deren Vorteil besteht darin, dass der Trader Bestätigung erhält, während er sich an der Price Action orientiert.

Sie können diese Strategie verbessern, indem Sie noch mehr Zeitrahmen oder Indikatoren integrieren. Andere Trading Setups mit mehreren Zeitrahmen verwenden bis zu drei Zeitrahmen mit verschiedenen technischen Indikatoren.

Wollen Sie einen weiteren Zeitrahmen in diese Trading Strategie einbauen? Sie können den Monatschart als Zeitrahmen nutzen, um den Markttrend zu überprüfen. Sie können auch mit kleineren Zeitrahmen (zum Beispiel mit Stundencharts) arbeiten, um Ihre zeitliche Abstimmung weiterzuentwickeln. Das ist eine hervorragende Möglichkeit, um Ihr Trade-Risiko zu begrenzen.

Strategien mit mehreren Zeitrahmen sind solide Tradingmethoden, da sie eine Gesamtbetrachtung ermöglichen. Aber dabei handelt es sich keinesfalls um den sogenannten Heiligen Gral. Zuweilen wird Sie die Gesamtbetrachtung dazu veranlassen, zu spät einzusteigen oder einen gewinnbringenden Trade zu verpassen. Gehen Sie locker mit diesen unerlässlichen Opfern um.

Um noch mehr über die Analyse mit mehreren Zeitrahmen zu erfahren, empfehle ich Ihnen folgende Bücher:

„Technical Analysis Using Multiple Timeframes“ von Brian Shannon

„Trading for a Living: Psychology, Trading Tactics, Money Management“ von Dr. Alexander Elder 

Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: Swing Trading with Multiple Time-Frames

Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud

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Risikomanagement und Money Management im Swing-Trading

Gefahren beim Swing-Trading

Wie bei jedem anderen Tradingstil ist es leider so, dass die meisten Trader Geld verlieren. Niemand kann 100-prozentig vorhersagen, wohin sich ein Kurs bewegen wird. Trotz den unendlich vielen Unterstützungs-Tools, Indikatoren, Oszillatoren, Signalen usw.

Gefährlich wird es insbesondere, wenn man sich durch seine eigenen Gefühle leiten lässt und nicht einer konkreten Strategie treu bleibt. Oft wollen wir den Markt besiegen und gerade bei einem soeben erlittenen Verlusttrade, diesen wieder aufholen. Der Mensch handelt manchmal nur begrenzt rational und lässt sich durch Gefühle leiten. Auch die aktuelle Stimmung darf dabei nicht unterschätzt werden. Trading benötigt auch eine enorm hohe emotionale Disziplin. Werden mehrere Tage nacheinander Verluste eingefahren, kann es durchaus sein, dass man sein Vertrauen in eine bestimmte Strategie verliert.

Damit entsprechende Verlustserien, sog. Drawdowns, überstanden werden können, wird ein Risikomanagement für seriöse Trader benötigt. Dies bedeutet, dass Sie beim Trading um eine professionelle Risiko-/Verlustbegrenzung nicht herumkommen werden. 

Festsetzen der Positionsgröße für einen Trade: Generell empfiehlt sich auch beim Swing-Trading für jede Position lediglich 0.5 % bis maximal 2 % vom Gesamtkonto zu riskieren.

Ein gut durchdachter Stoploss sollte bei jedem Trade gesetzt werden, damit nicht mehr als das ursprünglich definierte Verlustrisiko verloren gehen kann.

Beim Money Management geht es insbesondere um die Bestimmung der Positionsgröße während man beim Risikomanagement die Begrenzung des Gesamtrisikos des Handelskontos festlegt.

Mit Risiko einer Kurslücke beim Swing-Trading umgehen

Kennzeichnend für den erfolgreichen Trader ist, dass er sich auf das Risiko fokussiert. Das Paradoxe am Trading ist, dass man langfristig mehr Gewinne machen wird, wenn man mehr über das Risiko anstatt über Gewinne nachdenkt. Für einen Swingtrader bedeutet das Halten einer Position über Nacht, dass das Risiko einer Kurslücke (engl. gap) die größte Herausforderung darstellt, mit der man umgehen muss.

Kurslücken ergeben sich, wenn die Markteröffnung weit vom Schlusskurs der vorherigen Handelssitzung entfernt ist. Dies tritt ein, weil weiterhin neue wichtige Informationen eingepreist werden, während der Markt geschlossen ist. Die Veröffentlichung von Unternehmensgewinnen ist ein klassisches Beispiel dafür.

Durch Kurslücken (engl. gaps) kann ein Trader auf zweierlei Weise die Kontrolle über das Risiko des Trades verlieren:

  • zum einen durch eine Kurslücke hinter der Stop-Loss Order
  • oder durch Kurslücke hinter dem beabsichtigten Einstiegskurs

Diese zwei häufigen Fälle für Kurslücken werden nun gesondert diskutiert, um zu ergründen, wie man damit umgehen kann.

Kurslücke hinter der Stop-Loss Order

Mit einer Stop-Loss Order für die Verlustbgrenzung wissen Sie, wieviel Sie pro Position verlieren können. Sie wissen, was Sie zu erwarten haben. Das ist wichtig für die Bestimmung der Positionsgröße und den Umgang mit den Emotionen.

Aber bei Kurslücken zählt Ihre Verluststopporder nicht mehr. Der Markt kann eine Kurslücke jenseits Ihrer Stop-Loss Order entwickeln, was zur Folge hätte, dass Ihr Verlust größer als erwartet ausfällt. Der folgende Chart veranschaulicht dieses Szenario.

Risiko einer Kurslücke beim Swing Trading - MCD Tageschart
1. Bullischer Pin Bar Einstieg. 2. Stop-Loss Order genau unter dem Pin Bar. 3. Abwärts-Gap zum Eröffnungskurs | Erwartetes Trade-Risiko | Tatsächlicher Trade-Verlust aufgrund der Kurslücke.

Möglichkeiten, um mit dem Risiko von Kurslücken umzugehen

Vermeiden Sie das Halten von Positionen vor der Veröffentlichung von Unternehmensergebnissen

Unternehmensergebnisse (engl. Earnings) werden normalerweise außerhalb der Handelsstunden veröffentlicht, was insbesondere für wichtige Informationen gilt. Daher sind diese die Hauptursache für Kurslücken in den Aktienmärkten.

Sofern Sie nicht aufgrund von Gewinnerwartungen handeln, sollten Sie es vermeiden, kurz vor der Veröffentlichung von Unternehmensergebnissen Positionen zu halten. Dies ist eine einfache Maßnahme, um das Risiko von Kurslücken zu umgehen.

Bei Zacks Earnings gibt es den Bereich „ Earnings by Symbol“. Geben Sie einfach das Symbol der Aktie ein, die Sie für Ihr Swing-Trading ausgewählt haben und überprüfen Sie, ob das Datum für die Veröffentlichung von Unternehmenserträgen des entsprechenden Unternehmens zeitlich zu nahe für Sie ist.

Verwenden Sie eine vernünftige Positionsgröße und diversifizieren Sie

Das Risiko von Kurslücken stellt die Möglichkeit dar, dass Sie weit mehr verlieren können, als Sie erwarten haben. Die sogenannte Slippage kann auch dazu führen, dass Sie mehr als erwartet verlieren, aber dieser Betrag ist gering im Vergleich zu dem, was Kurslücken verursachen. (Slippage = Differenz zwischen gewünschtem und tatsächlichem Ausführungskurs)

Daher ist es von entscheidender Bedeutung, bei der Bestimmung der Positionsgröße konservativ vorzugehen. Und setzen Sie nie alles auf eine Karte. Egal wie zuversichtlich Sie hinsichtlich des jeweiligen Swing-Trades sein mögen, investieren Sie nicht zu viel Tradingkapital in diesen Trade. Begrenzen Sie bei jedem einzelnen Trade Ihre Positionsgröße.

Streben Sie ein höheres Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) an

Wenn der Markt eine Kurslücke gegen Ihre Position entwickelt, ist das Risiko Ihres Trades größer. Ihr Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) wird damit unmittelbar betroffen. Aber wenn Sie Trades mit höherem potenziellem Chance-Risiko-Verhältnis nehmen, ist das größere Risiko ein geringeres Problem.

Wenn ein Trade eine positive Erwartung aufweisen soll, muss folgendes zutreffen:

Chance-Risiko-Verhältnis > (1 – W) / W

  • W – Gewinnwahrscheinlichkeit (Winning Probability)

Ihr Chance-Risiko-Verhältnis beträgt zum Beispiel 1. Eine Kurslücke gegen Sie verdoppelt Ihr Risiko. Ihr CRV beträgt dann 0,5. Dieses Verhältnis ist zu niedrig für eine positive Erwartung, sofern Ihre Tradingstrategie keine extrem hohe Gewinnrate aufweist.

Ziehen Sie jedoch ein CRV von 5 in Betracht. Wenn sich Ihr Risiko verdoppelt, fällt das CRV auf 2,5, was nur eine Gewinnrate erfordert, die höher als 29% liegt, um eine positive Erwartung zu ermöglichen.

Deshalb bieten uns Trading Setups mit höherem Chance-Risiko-Verhältnis ein besseres Polster, um mit dem Risiko von Kurslücken umzugehen.

Schadenskontrolle nach dem Einstieg

Wenn der Markt mit einer Kurslücke jenseits Ihrer Stop-Loss Order handelt, wird Ihre Order zum Eröffnungskurs der Handelssitzung ausgelöst. Da bleibt Ihnen nicht viel übrig, was Sie in solchen Fällen unternehmen können.

Aber einige Trader verwenden keine richtigen Stop-Loss Orders, sondern haben stattdessen einen mentalen Verluststopp, den sie dann manuell umsetzen. Wenn Sie bereits auf diese Weise traden, können Sie nach einer ausgeprägten Kurslücke gegen Ihre Position die folgenden Techniken des Risiko-Managements in Betracht ziehen.

Stellen Sie einen Teil Ihrer Positionen glatt, um das Risiko zu reduzieren. (Stocken Sie Ihre Position niemals auf.)

Die Bestimmung der Positionsgröße haben Sie aufgrund Ihrer ursprünglichen Risikoerwartung des Trades vorgenommen. Da nun die Kurslücke gegen Ihre Position das Risiko Ihres Trades erhöht hat, sollten Sie sofort aussteigen oder zumindest Ihre Positionsgröße reduzieren.

Platzieren Sie Ihren Verluststopp oder ziehen diesen näher heran und zwar auf der Grundlage der Price Action nach Entstehen der Kurslücke. Diese Methode ist ideal für eine Exhaustion-Kurslücke (Erschöpfungskurslücke). Der folgende Chart veranschaulicht diesen Sachverhalt.

Kurslücken-Risiko bei Exhaustion Gap im Swing Trading
1. Hier gekauft. 2. Hoher Umsatz zeigte an, dass dies ein Exhaustion Gap sein könnte. 3. Stop-Loss Order hier platziert. 4. Markt erholte sich.

Kaufen Sie Optionen, um Ihr Kurslücken-Risiko zu verringern.

Es gibt zwei Möglichkeiten, um  mittels Optionen das Risiko der Kurslücke zu reduzieren.

Die erste Methode besteht darin, eine Option als Versicherung zu kaufen.

Wenn Sie eine Longposition halten und diese gegen eine bärische Kurslücke absichern wollen, kaufen Sie eine Put-Option. Wenn Sie sich in einer Shortposition befinden und sich vor einer bullischen Kurslücke fürchten, kaufen Sie eine Call-Option.

Im Falle einer ungünstigen Kurslücke wird Ihr Gewinn mit dem Optionskontrakt den Verlust durch die zugrundeliegende Aktie ausgleichen. Die Höhe dieser Absicherung hängt jedoch von der Auswahl der entsprechenden Optionen ab. (Verfall und Ausübung)

Die zweite Methode besteht darin, einen Optionskontrakt tief im Geld zu kaufen, anstatt eine normale Aktienposition einzunehmen.

Optionen, die tief im Geld sind, bieten die Möglichkeit, eine hohe Hebelwirkung zu erzielen, während das Risiko begrenzt wird.

Kurzfristig orientierte Trader benötigen die Hebelwirkung, um die Tradinggewinne zu vergrößern. Die meisten Swing-Trader nutzen Margin-Trading wegen der Hebelwirkung. Sie borgen sich Geld von Ihren Brokern, um Aktien zu kaufen. Das bedeutet, dass sie mehr verlieren können als Ihr Trading einbringt, wenn sich eine sehr große Kurslücke gegen Ihre Position einstellt.

Wenn Sie aber Swing-Trading mit Optionen betreiben und sich der Hebelwirkung erfreuen können, ist Ihr Verlust ebenfalls auf Ihren anfänglichen Geldaufwand begrenzt.

Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Wo ist der Haken?

Im Gegensatz zu Aktien verfallen Optionen. Und wenn sie verfallen, verfallen sie wertlos. Wenn Sie also Optionen zum Swing-Trading verwenden, müssen Sie sowohl das Timing als auch die Richtung der Aktie richtig einschätzen. Sie müssen den richtigen Basispreis und Verfallstermin auswählen. Sie müssen auch zusätzlich für den Zeitwert bezahlen, der mit dem Optionskontrakt verbunden ist. Außerdem besitzen nicht alle Aktien einen liquiden Optionsmarkt.

Kurz gesagt: Es ist nicht einfach.

Optionen zu verwenden, ist der sicherste Weg, um das Risiko von Kurslücken zu verringern, da Sie nur die Prämie verlieren können, die Sie bezahlt haben, während Sie die Hebelwirkung nutzen können. Allerdings ist dieser Weg möglicherweise kostspielig und anspruchsvoll.

Lesetipp: Optionen handeln – so gelingt der Einstieg

Traden Sie Märkte, die rund um die Uhr geöffnet sind

Eine Kurslücke ist die Kursdifferenz zwischen dem Schlusskurs einer Handelssitzung und dem Eröffnungskurs der nächsten Handelssitzung. Wenn ein Markt nicht schließt, läuft der Handel durchgehend, so dass keine ausgeprägten Kurslücken entstehen. Wenn Sie also in einem Markt Swing-Trading betreiben, in dem rund um die Uhr gehandelt wird, vermeiden Sie das Risiko von Kurslücken.

Der naheliegendste Markt, der rund um die Uhr gehandelt wird, ist der Spot-Forexmarkt (Kassamarkt). Aber sogar der Forexmarkt schließt an Wochenenden, und Kurslücken sind möglich, wenn er am Montag wieder eröffnet wird. Das gleiche gilt für Futures, die fast rund um die Uhr gehandelt werden, wie beispielsweise ES und NQ.

In diesem Märkten sind dennoch Kurslücken möglich, aber die Wahrscheinlichkeit ist viel geringer. Daher ist das Risiko von Kurslücken begrenzt.

Kurslücke jenseits des beabsichtigten Einstiegskurs

Sie könnten einen Kauf geplant haben, wenn der Markt einen bestimmten Kurs erreicht hat. Das wäre dann der beabsichtigte Einstiegskurs. Was passiert, wenn der Markt eine Kurslücke jenseits Ihres Einstiegskurs entwickelt?

Dieser Chart zeigt, was passiert. Ihr Traderisiko erhöht sich.

Kurslücken-Risiko beim Swing Trding
1. Beabsichtigter Long-Einstieg bei Ausbruch durch bullische Kerze. 2. Stop-Loss Order genau unter der Setup-Kerze. 3. Handelseröffnung mit Aufwärts-Gap (Tatsächlicher Trade-Einstiegskurs) | Erwartetes Trade-Risiko | Tatsächliches Trade-Risiko aufgrund der Kurslücke

Möglichkeiten, um mit dem Risiko von Kurslücken umzugehen

Verringern Sie Ihre Positionsgröße

Wenn der Markt Kurslücken jenseits des von Ihnen vorgesehenen Einstiegskurs ausbildet, können Sie dennoch in den Markt einsteigen. Aber zuerst müssen Sie Ihre Positionsgröße reduzieren.

Da die Kurslücke das Risiko Ihres Trades erhöht hat, ist Ihre ursprüngliche Positionsgröße hinfällig geworden. Sie müssen Ihre Position neu festlegen und mit einem kleineren Positionsumfang in den Markt einsteigen.

Ziehen Sie Ihre Stop-Loss Order näher an Ihre Position heran

Sie können auch Ihre Verluststopporder nach der Kurslücke näher heranziehen. Anstatt bei Ihrem ursprünglichen Stop-Loss Kursbereich zu bleiben, können Sie die Stop-Loss Order mit dem Markt verschieben, um Ihr Risiko zu begrenzen.

Lassen Sie den Trade aus

Die ersten beiden Methoden beruhen auf den gleichen Kriterien.

  • Ihre Trading-Voraussetzung/Setup muss noch gültig sein.
  • Sie können das Risiko Ihres Trades auf ein akzeptables Niveau reduzieren.

Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind, erzwingen Sie keinen Trade. Übergehen Sie ihn einfach und warten Sie auf ein weiteres Setup.

Nehmen Sie das Gap-Risiko zur Kenntnis, um damit zurechtzukommen

Sie müssen das Risiko von Kurslücken akzeptieren, wenn Sie eine Position über Nacht halten wollen.

Sowohl Swing-Trader als auch langfristig orientierte Investoren halten Positionen über Nacht. Investoren sind längerfristig ausgerichtet, und Kurslücken sind für sie kurzzeitige Phänomene. Aber für Swing-Trader kann eine Kurslücke das Chance-Risiko-Verhältnis einer Position negativ beeinflussen, so dass der Erwartungswert darunter leidet. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, damit umgehen zu können.

Viele Trader sind hocherfreut, wenn eine Kurslücke zu Ihren Gunsten entsteht und zu einem unerwarteten Gewinn führt. Dennoch wollen sie die Augen vor der Wahrheit verschließen, was geschehen kann, wenn sich Kurslücken entgegen der eigenen Position einstellen.

Nehmen Sie das Risiko von Kurslücken zur Kenntnis und verwenden Sie die Methoden, die oben erörtert wurden, um damit umgehen zu können.

Sie haben Fragen zu diesem Artikel? Dann nutzen Sie doch die Kommentarfunktion am Ende dieses Artikels.

Ist das Gap-Risiko zu hoch für Sie? Lernen Sie Daytrading und minimieren Sie das Gap-Risiko.

Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: How to manage Gap Risk in Swing Trading

Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud

Welche Indikatoren nutzt man im Swing-Trading?

Es gibt mittlerweile unzählige Indikatoren, welche im Trading angewendet werden können. Als die fünf wichtigsten Indikatoren beim Swing-Trading werden gerne die Nachfolgenden verwendet:

  • Gleitende Durchschnitte: Oder auch «Moving Average» genannt, berechnen den Mittelwert der vergangenen Kursbewegungen über einen bestimmten Zeitraum. Extremwerte nach oben und unten werden somit «ausgeglichen». Man unterscheidet zwischen dem einfach gleitenden Durchschnitt, welcher als «SMA» bezeichnet wird und dem exponentiell gleitenden Durchschnitt «EMA», welcher die Kursbewegung stärker in den Mittelpunkt stellt, die sich näher am aktuellen Handel befindet. Gerne werden verschiedene gleitende Durchschnitte in Kombination verwendet.
  • Volumen: Das Volumen kann Hinweise auf die Stärke eines Trends geben.
  • MACD-Indikator: Der Moving Average Convergence Divergence besteht aus 3 Elementen: Nämlich zwei gleitenden Durchschnitten (der MACD-Linie und der Signalline) und einem Histogram.
  • RSI-Index: Für die Ermittlung des RSI-Wertes werden die Kursschwankungen eines Basiswerts über die Zeit in Relation gesetzt. Liegt der RSI-Wert über 70, ist der Basiswert höchstwahrscheinlich überkauft. Ab einem RSI-Wert unter 30 wird von einem überverkauften Basiswert gesprochen.
  • Bollinger Bänder: Berührt der Kurs das obere Bollinger Band, kann nach Verkaufsgelegenheiten gesucht werden. Dasselbe gilt auch für Kaufgelegenheiten, sobald der Kurs das untere Bollinger Band berührt.
  • KT Fibo Cross: Bei diesem genialen Indikator, welcher über die Trading-Plattform «www.tradingview.com» verwendet wird, erhält man Long und Short-Signale in den Chart eingeblendet. Das Einrichten dieses kostenpflichtigen Indikators ist sehr simpel. Trotzdem bietet dieses wertvolle Tool enorm viel Möglichkeiten für die Nutzung. Zudem ist es möglich, die profitablen Signale direkt aufs Handy schicken zu lassen.
Swing-Trading im Währungspaar GBP/USD mit dem FiboCross Indikator
Beispiel eines Short-Trades mit dem Fibo Cross Indikator in der Tages-Zeiteinheit. Gehandelt wurde hier das Forex-Paar GBP/USD. Der aktuelle Profit beträgt über den gesamten Zeitraum vom März 22 bis 02.10.22 16,78 %.
(Chart: TradingView)

Welche Tradingstile gibt es nebst dem Swing-Trading noch?

Die jeweiligen Tradingstile unterscheiden sich durch die Haltedauer (Sekunden bis Monate) und die jeweiligen Zeitfenster, welche gemäss folgendem Beispiel im Chart entsprechend eingestellt werden:

Verschiedene Zeiteinheiten im MetaTrader4
Bild: Metatrader4

Hier werden die Einstellungsmöglichkeiten der Zeitfenster (engl. Timeframes) aufgezeigt. Gehandelt werden kann in diesem Beispiel beim Metatrader4 in den folgenden Zeiteinheiten:
–         1 Minute
–         5 Minuten
–         15 Minuten
–         30 Minuten
–         1 Stunde
–         4 Stunden
–         1 Tag
–         1 Woche
–         1 Monat


Man unterscheidet zwischen den folgenden Tradingstilen:

TradingstilHaltedauerZeitfenster/Timeframe
ScalpingSekunden bis MinutenM1 bis M5
Intraday Trading/Daytrading< 1 TagM5 bis M30
Swing-TradingTage bis WochenH4 bis D1
PositionstradingWochen bis MonateW1
Trend-TradingMonate bis JahreMN

Bevor man einen Tradingstil, also eine Handelsart wählt, sollte beachtet werden, ob dieser Stil auch zur eigenen Persönlichkeit passt. Nebst der eigenen Psyche, welche großen Einfluss auf den Tradingstil hat, ist der Zeitfaktor für die richtige Wahl entscheidend: Habe ich genügend Zeit, um täglich mehrmals geeignete Einstiege zu finden und die offenen Positionen zu überwachen? Will ich überhaupt viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen? Lässt sich die benötigte Zeit mit meinem Beruf vereinbaren? Je kürzer der Tradingstil, desto wichtiger sind auch Fundamentaldaten, da z. B. wichtige Wirtschaftsnews beachtet werden müssen. Um diese Informationen zu erhalten, wird zusätzliche Zeit benötigt. Eine entsprechende Analyse ist also unumgänglich.

Techniken und Handelsstrategien im Swing-Trading

Breakout-Strategie: Sobald eine Kerze außerhalb einer bestimmten Range schließt, eröffnet der Trader bei dieser Strategie eine Position.

Reversal-Strategie: Ein Reversal beschreibt eine Wende/Trendumkehr in der Preisentwicklung eines Basiswertes. In diesem Zusammenhang werden auch nach bestimmten Unterstützungs- und Widerstandsbereichen in einem Chart gesucht.

Retracement-Strategie: Mit dem Fibonacci Retracement kann der Anfang und das Ende eines Swings erfasst werden. Dabei wird das Fibonacci Retracement, welches sich aus einer natürlichen Zahlenfolge zusammensetzt, eingezeichnet. Mit diesem «Tool» können wichtige Ausstiegspunkte erkannt werden, welche für das Setzen von Stoplosses und Takeprofits von Wichtigkeit sein können.

Ausbruchsstrategie: 7 wichtige Trading-Tipps für Swing-Trader

Das Trading von Ausbrüchen ist eine beliebte Tradingmethode, die viele neue Trader anzieht. Das ist nicht verwunderlich, zumal diese Methode schnelle Gewinne abwirft, wenn Sie es richtig machen.

Das Traden von Ausbrüchen ist nicht so einfach, wie es erscheint. Ausbruch-Trades sehen normalerweise einfach aus, wenn Sie einen Chart nach einem Ausbruch betrachten.

Wenn Sie den Markt aber nach Ausbrüchen absuchen, sehen die Dinge nicht so rosig aus. Ausbrüche gehen häufig mit falschen Kursbewegungen und Zick-Zack-Bewegungen einher.

Anschließend werden sieben wirksame Tipps erörtert, die Ihnen dabei behilflich sein sollen, Ausbrüche mit weniger Frustration zu handeln.

Zuerst müssen Sie jedoch verstehen, was ein Ausbruch-Trade ist.

Grundlegende Tradingkonzepte für Ausbrüche

Unterstützung und Widerstand ist ein Grundkonzept für das Trading von Price Action.

Daher besteht eine wesentliche Kompetenz in der Fähigkeit vorherzusagen, ob die Unterstützung bzw. der Widerstand halten wird oder nicht.

Wird die Unterstützung halten? (Tageschart EURUSD)
1. Unterstützung hat gehalten. | 2. Widerstand gebrochen nach einigem Kampf. | 3. Markt stieg unaufhaltsam weiter

Ausbruch-Trading zielt darauf ab, Geld zu verdienen, wenn Unterstützung und Widerstand versagt.

  • Wenn ein Widerstandsbereich versagt, richten Sie sich auf eine Kaufposition ein, weil Sie davon ausgehen, dass es zum Ausbruch über diesem Bereich kommt.
  • Wenn ein Unterstützungsbereich versagt, richten Sie sich auf eine Verkaufsposition aus, weil Sie davon ausgehen, dass es zum Ausbruch unter diesem Bereich kommt.
Momentum handeln bei Ausbrüchen (EURUSD Tageschart)
1. Unterstützung versagt; Verkauf, als der Markt nach unten ausbricht. | 2. Widerstand versagt; Kauf als der Markt nach oben ausbricht

Wesentliche Schritte einer Ausbruch-Tradingstrategie:

  1. Finden Sie einen Markt, der zwischen Unterstützung und Widerstand eingeschlossen ist (Normalerweise eine typische Trading-Range Chartformation wie ein Dreieck oder ein Kanal (Channel).
  2. Warten Sie ab, bis sich ein Ausbruch durch Unterstützung oder Widerstand einstellt.
  3. Steigen Sie in den Markt ein, wenn sich die Volatilität nach dem Ausbruch massiv erhöht.

Ausbruch-Trading verwendet lediglich die einfache Unterstützung und den Widerstand als Voraussetzung. Deshalb können Sie diesen Ansatz für alle Zeitrahmen verwenden (einschließlich Intraday und Tageschart).

Ausbruch-Trading ist eine Form von Momentum-Trading.

Das bedeutet, dass folgendes zutrifft:

  • Abwarten, bis Momentum eintritt.
  • Darauf reagieren und nicht den Markt vorhersagen
  • Am Hoch kaufen und am Tief verkaufen (Das mag für einige Trader unbequem sein)
  • Den Anstieg der Volatilität nutzen

Diese Erkenntnisse schaffen die Grundlage, damit Sie das Beste aus den folgenden Trading-Tipps machen können.

Tipps zum Trading von Ausbrüchen

Warten Sie auf höheres Volumen zur Bestätigung eines Ausbruchs

Ein Volumenanstieg ist die beste Bestätigung für einen Ausbruch. Aber es geht nicht nur um die Erhöhung des Volumens.

Im Idealfall wollen Sie eine Phase mit geringem Volumen sehen, bevor es zu einem starken Anstieg des Volumens kommt.

Im folgenden Chartbeispiel sehen Sie ganz unten einen Gleitenden Durchschnitt des Volumens, was zur Hervorhebung des Volumenunterschieds beiträgt.

NSC Tageschart Umsatzanstieg beim Ausbruch
1. Hier gab es einen kleinen Volumen-Anstieg, aber Unterstützung/Widerstand wurde nicht gebrochen. | 2. Eine Periode von niedrigem Volume zwischen diesen zwei Punkten, unter dem Gleitenden Durchschnitt.

Schwaches Volumen zeigt, dass der Markt auf neue wichtige Informationen wartet.

Der plötzliche Anstieg des Volumens zeigt, dass das Warten ein Ende hat und dass der Markt in eine aktive Phase eingetreten ist.

Ein plötzlicher Volumenanstieg ist kein exakter Richtwert für Ausbruch-Trading, aber er zeigt eine bessere Ausgangsposition für einen Trade an.

Handeln Sie Ausbrüche in die Richtung des Trends

Als allgemeine Regel gilt, dass Sie sich an Ausbrüche halten sollten, die dem vorherrschenden Trend entsprechen.

Ein Ausbruch-Trade kann unterschiedliche Formationen einbeziehen, etwa ein Dreieck, einen Keil oder ein Rechteck.

Aber noch einfacher ist es, wenn Sie sich auf Ausbrüche konzentrieren, die in die Richtung des Trends verlaufen.

Dazu benötigen Sie lediglich zwei Swing-Punkte, die es Ihnen ermöglichen, Unterstützungs- oder Widerstandslinien einzuzeichnen.

Der folgende Chart zeigt diesen einfachen Ansatz.

SPY Tageschart Ausbruch-Trading mit dem Trend
Widerstand gezeichnet mit diesen zwei Punkten | Ausbruch zusammen mit vorherrschenden Trend. | Widerstand gezeichnet mit diesen zwei Punkten. | Ausbruch zusammen mit dem dominanten Trend. | Widerstand gezeichnet mit diesen zwei Punkten. | Ausbruch zusammen mit dem vorherrschen Trend.

Ausbrüche bieten eine hervorragende Möglichkeit, einen Trend nach einem ausgeprägten Pullback zu erfassen.

Anmerkungen für die Teilnehmer meines Kurses: Es funktioniert besser, wenn Sie Pivot-Hochs verwenden, um die Widerstandslinie zu zeichnen. Ähnliche Beispiele können Sie in Band 2, Kapitel 5.2.5. finden.

Machen Sie sich die Volatilitätszyklen zunutze

Jeder Markt weist Perioden hoher und niedriger Volatilität auf.

Beim Intraday-Trading können Sie diese Zyklen rasch ausfindig machen. Analysieren Sie einfach die durchschnittliche Handelsspanne ihres Marktes pro Stunde.

Normalerweise erfassen ein paar Stunden den Großteil der Handelsspanne einer Handelssitzung.

EUR-USD stündliche Volatilität Währebnd des Tages
EUR/USD – Stündliche Volatilität

Sobald Sie sich auf den Volatilitätszyklus eingestellt haben, können Sie diesen nutzen:

  • Ermitteln Sie die Handelsspannen während der Phasen mit niedriger Volatilität
  • Steigen Sie mit Ausbruch-Trades in Zeiten hoher Volatilität ein.

Auf Tagescharts sind Volatilitätstendenzen schwerer zu erfassen. Das liegt daran, dass diese auf fundamentale Antriebsfaktoren angewiesen sind. Beispielsweise könnte die Volatilität nach der Ankündigung eines neuen Produkts ansteigen.

Vergessen Sie nicht, dass es nicht mehr Gewinne bedeutet, wenn Sie mehr Zeit mit dem Trading verbringen. Vielmehr kommt es darauf an, zur rechten Zeit zu traden.

Steigen Sie beim erneuten Test von Unterstützung und Widerstand ein

Wenn Sie Trades mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit mögen, sollten Sie darauf achten, nach einem erneuten Test in den Markt einzusteigen.

EURUSD 60 Minuten Chart - Ausbruch Trading nach Test
1. Nach dem Ausbruch ist es leicht, diese Dreiecksformation zu identifizieren und die zwei Trendlinien zu zeichnen; es war wesentlich schwieriger, das Chartmuster während seiner Entstehung zu kennzeichnen. | 2. Einstieg beim erneuten Test der Dreiecks-Mittellinie erlaubt es uns, weniger zu riskieren. | 4. Die empfohlenen Stop Loss Levels waren vor diesem Outside Bar sicher, aber Trader mit engeren Stops wären ausgestoppt worden.

Dieser Ansatz hat zwei große Vorteile.

Erstens stützt er sich auf bestätigte Unterstützungs- und Widerstandsbereiche. Dies führt zu einem Setup mit höherer Erfolgswahrscheinlichkeit.

Zweitens können Sie damit rechnen, dass diese Strategie weniger nachteilige Kursbewegungen aufweist. Daher haben Sie eine gut fundierte Grundlage, um einen engeren Verluststopp festzulegen.

Für einen ungeduldigen Trader stellt diese Methode jedoch eine Herausforderung dar. Sie müssen einen Pullback abwarten, der vielleicht nie eintritt.

Deshalb müssen Sie darauf vorbereitet sein, dass Sie äußerst gewinnbringende Trades verpassen.

Halten Sie einen vorher festgelegten Ausstiegsplan bereit

Nach einem Ausbruch steigt die Volatilität des Marktes. Infolgedessen ist es von entscheidender Bedeutung, dass Sie einen klaren Ausstiegsplan haben, den Sie unverzüglich ausführen können.

Zur Vermeidung von Problemen ziehen Sie Demo-Trading in Betracht, um Ihre Fähigkeiten bei der Ausführung von Trades zu verbessern.

Für Gewinnziele

Ein Ausbruch-Trade gründet häufig auf einer konsolidierenden Formation. Zum Beispiel ein Channel (Kanal) oder ein Dreieck. Folglich besteht ein natürliches Gewinnziel darin, die gleiche Formation für dieses zu verwenden.

PCLN Tageschart Kursziel Ausbruch-Trading
1. Mit Dreieck-Formation projiziertes Kursziel. | 2. Preiskonsolidierung bot hier einen weiteren Grund zur Gewinnrealisierung.

Anmerkung für Kursteilnehmer: Machen Sie Setups ausfindig, indem Sie nach sich überlagernden Konsolidierungsbereichen suchen (veranschaulicht als blaue Kästchen).

In einem volatilen Markt kommt es häufig zu raschen Ausbrüchen, die ebenso schnell wieder rückgängig gemacht werden. Demzufolge sollten Sie Limit-Orders platzieren. Wenn Sie sich abwartend verhalten, müssen Sie vielleicht den gehaltvollen Teil der Kursbewegung abtreten.

Erfahrene Trader können flexibler sein und aussteigen, sobald das Momentum ins Stocken gerät.

Die Gewinne laufen zu lassen ohne festgelegtes Gewinnziel ist nur dann sinnvoll, wenn Sie davon ausgehen, dass sich ein neuer Trend entwickelt. Zum Beispiel der Ausbruch aus einer wichtigen Chartformation, die Anzeichen für eine Akkumulation erkennen lässt.

Für Verluststopps

Der konservativste Verluststopp wird auf der entgegengesetzten Seite der Trading Range platziert.

Bei einer Formation, die eine riesige Handelsspanne umfasst, birgt diese Methode zu viele Risiken. Ein auf die Volatilität bezogener Stop Loss ist ein vernünftigerer Ansatz.

Unabhängig davon, wie Sie Ihren Verluststopp festlegen, sollten Sie diesen nicht zu früh zum Ausbruchspunkt heranziehen. Sie riskieren dann, vorzeitig ausgestoppt zu werden, da erneute Tests des Ausbruchspunkts häufig vorkommen.

Beachten Sie hierzu den Artikel: Wechsel von Unterstützung und Widerstand beim Swing-Trading

Handeln Sie falsche Ausbrüche

Wenn Sie lernen, wie man Ausbrüche handelt, werden Sie auch Einblicke in falsche Ausbrüche gewinnen.

Lassen Sie nicht die günstigen Tradinggelegenheiten ungenutzt, die falsche Ausbrüche bieten.

Es folgt ein einfaches Gewinnrezept für das Trading von falschen Ausbrüchen.

Halten Sie nach Ausbrüchen Ausschau:

  • aus einer kleinen Kursformation
  • gegen den Trend
  • die rasch scheitern
FDAX 5 Minuten Chart falscher Ausbruch gegen den Trend
1. Falscher Ausbruch aus einer bullishen Keilformation gegen den Haussetrend; gehen Sie long mit einer Limit-Order

Der obige Chart zeigt einen falschen Ausbruch mit einer bullischen Pin Bar, ein Zeichen für einen falschen Ausbruch.

Sparen Sie Zeit, indem Sie Möglichkeiten für Ausbrüche erkunden

Sie können Ihren Tradingprozess optimieren, indem Sie Möglichkeiten für Ausbrüche erkunden.

Wenn es mit Ihrem Scanner möglich ist, dann finden Sie bei dieser Suche Chartformationen wie Flaggen, Keile und Channels.

Sie können auch nach Aktien mit abnehmender Volatilität suchen, um Sie Ihrer Auswahlliste hinzuzufügen. Verwenden Sie dafür die Bandbreite von Bollinger Bändern oder fallende ADX-Werte.

Legen Sie nie einen automatischen Einstieg in einen Trade fest, der auf der oben angegebenen Suche beruht. Sie müssen die Charts immer einzeln überprüfen, um die schwachen Kandidaten auszufiltern.

Schlussbemerkung zum Trading von Ausbrüchen

Ausbruch-Trading vereinigt wesentliche Tradingfähigkeiten für Price Action in einem einzigen Ansatz. Kein Price Action Trader kann es sich leisten, Ausbrüche außer Acht zu lassen.

Aufgrund ihrer Einfachheit können Ausbrüche viele Formen annehmen.

Ein Ausbruch aus einem wichtigen Akkumulation-Bereich entspricht auch einer bullischen Trendwende.

Ein Ausbruch aus einem kleinen bullischen Keil löst einen Retracement-Trade aus.

Diese Abstufungen bzw. Feinheiten sollten Sie verstehen, weil der größere Kontext immer von entscheidender Bedeutung ist. Dies vermittelt Ihnen eine Vorstellung davon, wie Sie den Trade angehen sollten.

Sollten Sie die Gewinne laufen lassen oder kleine Gewinne mitnehmen? Sollten Sie sofort einsteigen oder einen erneuten Test abwarten?

Dies hängt vom Marktkontext ab.

Geduld und Entschlusskraft sind die entscheidenden Merkmale eines Ausbruchtraders. Sie benötigen Geduld während einer Phase geringer Volatilität. Aber Sie müssen entschieden vorgehen, wenn die Volatilität ein extremes Ausmaß erreicht.

Glücklicherweise erweist sich ein durchdachter Tradingplan als äußerst hilfreich. Zusammen mit den obigen Tipps sind Sie nun als Ausbruchtrader in einer wesentlich besseren Position.

Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: 7 Powerful Tips for Trading Breakouts

Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud

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Strategie: Swingtrading mit 50 % Retracement

Swing-Trader lieben Retracements. Wenn ein Trend zurückläuft (Retracement), bietet sich die Möglichkeit eines Einstiegs in den Markt mit geringem Risiko und hohem Ertrag. Trader, die Retracement-Gelegenheiten suchen, geht es nur um eine Frage:

Wie weit muss ein Trend zurücklaufen?

Das ist eine schwierige Frage. Geringe Retracements (Rückläufe oder Korrekturen) scheitern häufig, außer bei den stärksten Trends. Bei ausgeprägten Retracements kann es sich um ein getarntes Umkehrsignal handeln. Beide Fälle sind schwierig.

Es gibt mehrere praktikable Methoden, um mit einem Retracement umzugehen. Einige Trader arbeiten mit Retracements von gleitenden Durchschnitten wie zum Beispiel mit der 9/30-Tradingstrategie. Andere Trader richten sich auf Fibonacci-Retracements aus, die auf einem Prozentsatz des vorherigen Swings basieren.

Unter den Retracement Swing-Tradingstrategien ist das 50 Prozent Retracement eine besonders zuverlässige Methode. 50 Prozent ist an sich keine Fibonacci-Kennzahl, aber sie hat sich als Richtwert für einen mittelmäßige Pullback bewährt.

Lesen Sie weiter und erfahren Sie, wie ich das 50%-Retracement verwende im Rahmen des Swing-Trading.

Tradingregeln für den 50%-Retracement Swing-Trade

Bullischer Swing-Trade

  1. Warten Sie einen bullischen Kursschub ab, der mit starkem Momentum über das vorige Swing-Hoch steigt.
  2. Bestimmen Sie einen „Retracement-Bereich“ zwischen 50% und 61,8% des Kursschubs.
  3. Nachdem die Kurse bis zum Retracement-Bereich gefallen sind, kaufen Sie über jedem bullischen Kursstab.

Bearischer Swing-Trade

  1. Warten Sie einen bärischen Kursschub ab, der mit starkem Momentum unter das vorige Swing-Tief fällt.
  2. Bestimmen Sie einen „Retracement-Bereich“ zwischen 50% und 61,8% des Kursschubs.
  3. Nachdem die Kurse bis zum Retracement-Bereich gestiegen sind, verkaufen Sie unter einem beliebigen Kursstab.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie man einen Retracement-Bereich einzeichnet, werfen Sie einen Blick in die Fibonacci-Richtlinien.  Die folgenden Beispiele zeigen die 50 % – 61,8 % Retracement-Bereiche.

Tradingbeispiele für Swing-Trades mit 50% Retracement

Gewinntrade für bullisches 50% Retracement

THC Tageschart Swing Trading
1. THC stieg mit Momentum über das letzte Swing-Hoch. | 2. Rücklauf zur 50 Prozent Retracement Zone basierend auf dem letzten bullischen Schub. | 3. Eine scharfe Korrektur fand Stützung an der Retracement Zone. | 4. Long gehen mit bullischer Outside bar.

Oben sehen Sie einen Tageschart von Tenet Healthcare Corp. (THC an der NYSE).

  1. Dies ist der erste starke aufwärts weisende Swing nach einer längeren Abwärtstendenz. Die vier aufeinander folgenden bullischen Kursstäbe stiegen ohne Widerstand über das letzte Swing-Hoch. Dadurch entstand eine zuverlässige Grundlage für einen 50% Swing-Trade.
  2. Daher zeichneten wir in den Chart den 50%- bis 61,8%-Retracement-Bereich des bullischen Kursschubs. Der Bereich zwischen den beiden Prozentzahlen stellt den Retracement-Bereich dar.
  3. Diese starke Abwärtskorrektur fand im Retracement-Bereich Unterstützung. Die darauf folgenden Candlesticks zeigten untere Schatten, was auf bullischen Druck hinweist.
  4. Diese bullische Outside Bar bestätigte die Unterstützung vom 50%-Bereich und war eine großartige Setup-Bar (Setup-Candlestick).

Verlusttrade für bärisches 50% Retracement

Pepco Aktie Tageschart (POM) - Swing Trading Retracement
1. Bärischer Schub | 2. 50 Prozent Retracement Zone basierend auf den starken Abwärtsschub. | 3. Mögliche Short Setups schlagen fehl. | 4. Nachdem diese Zone nicht mehr als Widerstand funktionierte, kippte sie zu einer Unterstützungszone.

Das ist ein Tageschart von Pepco Holding (POM an der NYSE).

  1. Dieser bärische Kursschub beförderte den Markt auf ein neues Tief. (Beachten Sie, dass dieser nicht so kraftvoll war, wie der Kursschub im Gewinntrade-Beispiel.)
  2. Aufgrund des bärischen Kursschubs zeichneten wir den 50%-Retracement-Bereich.
  3. Diese beiden bärischen Kursstäbe waren potentielle Setup-Bars für eine Short-Position in POM. Allerdings schlugen beide rasch fehl.
  4. Nachdem der Retracement-Bereich dem Markt nicht standhalten konnte und scheiterte, kippte dieser Bereich und wurde zu einer starken Unterstützungszone.

Abschließende Bemerkungen zur 50 % Retracement Swing-Trading-Strategie

Damit diese Strategie gut funktioniert, ist die Auswahl des Kursschubs von entscheidender Bedeutung. Schwache und kurze Kursschübe werden keine zuverlässigen Retracement-Bereiche hervorbringen.

Für bullische Setups wählen Sie Kursschübe mit starken bullischen Bars aus, die das letzte Swing-Hoch mühelos übertreffen. Für bärische Setups halten Sie Ausschau nach Kursschüben mit starken bärischen Kursstäben, die problemlos unter das letzte Swing-Tief fallen.

Nach der Bestimmung des Kursschubes ist das Zeichnen der Retracement-Zone einfach.

Die nächste schwierige Phase ist die genaue zeitliche Festlegung des Einstiegs. In den obigen Tradingregeln verwendeten wir einen vereinfachten Einstieg, der einen Kauf bei jedem bullischen Kursstab (Bar, Candlestick) und einen Verkauf bei jedem bärischen Kursstab erfordert.

Um den Einstieg zu verfeinern, sollten Sie Candlestick-Muster und Chartformationen in den Retracement-Bereichen verwenden, um Ihren Einstieg zu bestimmen.

Eine aggressive Einstiegsmethode besteht darin, eine Limit Order zu platzieren, um zu kaufen oder verkaufen, sobald der Markt die Retracement-Bereiche testet. Platzieren Sie beispielsweise eine Buy Limit Order genau unter dem 50%-Retracement-Bereich. Wenn Sie diese Methode mit einem geeigneten Volatilitäts-Stop-loss (wie dem Candelier-Ausstieg) verwenden, könnten Sie ein besseres Risiko-Ertrag-Verhältnis erreichen.

Diese 50%-Retracement Tradingstrategie ist hervorragend geeignet für geduldige Swing-Trader. Warten Sie einen starken Kursschub ab. Dann warten Sie auf ein schönes 50%-Retracement. Wenn Sie Angst haben, den Trend zu verpassen und in Versuchung geraten, vor dem Retracement auf den 50%-Bereich in den Markt einzusteigen, können Sie diese Strategie nicht sauber durchführen.

Üben Sie Geduld und ernten Sie dafür Ihre Belohnungen.

Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: 50 % Retracement Swing Trading Strategy

(Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud)

Strategie: Swing-Trading mit dem Fehlsignal des Outside Bar (2024)

Die Kurse fallen, und der Markt wird unterhalb der letzten Handelssitzung gehandelt. Die Bären jubeln, und die Bullen jammern. Während diese ihren Augen nicht trauen wollten, stiegen die Kurse in den nächsten Minuten und schlossen schließlich über der letzten Handelssitzung. Nun waren die Bären irritiert, während sich die Bullen überlegen fühlten.

Outside bar Tageschart
1. Letzte Handelssitzung | 2. Der Markt handelt darunter. | 3. Dann darüber.

Was hier gerade passiert ist, wird im Tageschart als „Outside Bar“ (Aussenstab oder Aussenkerze) erkennbar.

Aussenstab
Höheres Hoch – Outside Bar – Tieferes Tief

Eine Outside Bar ist emotional und sprunghaft. Sie testet die Extreme von entgegengesetzten Marktstimmungen, was starke Emotionen bei kurzfristig orientierten Traders weckt. Aber wenn Sie ruhig bleiben, bevor der Markt kippt, können Sie das Chaos für Gewinne ausnutzen.

Sie werden beobachten, wie bullische Trader blindlings über einer bullischen Outside Bar kaufen. Es gibt auch bärisch orientierte Trader, die unbedacht unter einer bärischen Outside Bar verkaufen. Das sind diejenigen Trader, die wir mit diesem Swing-Trading Setup in die Falle locken möchten.

Tradingregeln für das Versagen der Outside Bar

Diese Strategie verwendet den 20-Perioden einfachen Durchschnitt (SMA = simple moving average) als Trendfilter.

Long Swing-Trade

  1. Der gleitende Durchschnitt (SMA) steigt an.
  2. Die Kurse unterschreiten das Tief einer bärischen Outside Bar.
  3. Platzieren Sie eine Buy Stop Order über jede folgende bullische Kerze.

Kein Kerzenhoch sollte niedriger liegen als das Tief der bärischen Outside Bar. Falls dies eintritt, wird das Setup ungültig.

Short Swing-Trade

  1. Der gleitende Durchschnitt fällt.
  2. Die Kurse überschreiten das Hoch einer bullischen Outside Bar.
  3. Platzieren Sie eine Sell Stop Order unter jeder folgenden bärischen Kerze.

Kein Kerzentief sollte höher liegen als das Hoch der bullischen Outside Bar. Falls dies eintritt, wird das Setup ungültig.

Swing-Trading-Beispiele für das Versagen der Outside Bar

Gewinntrade

Tageschart SEE Aktie Swing Trading Beispiel Gewinn Trade
1. Klares bullisches Momentum | 2. Trader, die dachten, der Trend wäre überzogen, gerieten durch diese bärische Outside Bar in Versuchung. | 3. Dieser bullische Pin Bar war unsere Fehlsignal Setup Kerze.

Der obige Tageschart bezieht sich auf die Aktie Sealed Air Corp. (SEE). Die Farbe des einfachen gleitenden Durchschnitts (SMA = simple moving average) zeigt die Richtung der Kursbewegung.

  1. Der Markt zeigt über eine Woche lang eine anhaltende bullische Tendenz.
  2. Diese bärische Outside Bar bildete das Ende eines in die Länge gezogenen Aufwärtsschubs. Dieser Outside Bar lockte gegen den Trend handelnde Trader an, die auf einen überzogenen Bullentrend wetteten.
  3. Aber sie erfreuten sich nicht lange, da dieses Signal nicht hielt, was es versprach: Die bärische Outside Bar schlug unmittelbar fehl, indem eine bullische Pin Bar entstand, womit ein hervorragendes Setup für einen „Fehlsignal“-Trade vorlag.

Die blauen Linien kennzeichneten mögliche Gewinnziele, die sich aufgrund des vorherigen bullischen Kursschubes ergaben. Lernen Sie andere Wege, um bei Ihren Swing-Trades Gewinn zu nehmen.

Verlusttrade

Tageschart ETR Aktie - Swing Trading Beispiel Verlust Trade
1. Bärischer Trend mit SMA weist abwärts. | 2. Diese bullische Aussenkerze war außergewöhnlich stark in diesem Kontext. | 3. Short-Einstieg mit der bärischen Umkehrkerze, wurde aber ausgestoppt.

Das ist ein Tageschart von Energy Corporation (ETR).

  1. Diese bärische Kurslücke (gap) unter dem einfachen gleitenden Durchschnitt (SMA = simple moving average) bestätigte unsere bärische Markteinschätzung.
  2. Diese bullische Outside Bar erweckte unser Interesse als mögliches Setup für ein Fehlsignal der Outside Bar. Allerdings war die außergewöhnlich umfangreiche Kursspanne kein gutes Zeichen für den jungen Abwärtstrend.
  3. Der Ausbruch über die Outside Bar traf auf sofortigen Widerstand. Die sich daraus ergebende bärische Umkehr-Bar führte uns in einen Verlusttrade.

Abschließende Bemerkungen zum Fehlsignal der Outside Bar

Das beste Setup für ein Fehlsignal der Outside Bar zeigt folgende Merkmale:

  1. Die Outside Bar ist auch eine Trend-Bar mit einem Schlusskurs gegen den einfachen gleitenden Durchschnitt (SMA). (Die meisten hochwertigen Outside Bar Fehlsignale sind Beispiele für Trend-Bar-Fehlsignalmuster.)
  2. Die Kursspanne einer Outside Bar ist relativ gering in Bezug auf den Trendkontext.

Werfen Sie nochmals einen Blick auf die obigen Beispiele. Die Outside Bar im Gewinntrade-Beispiel machte den bullischen Kursschub davor kaum rückgängig. Demgegenüber überragte die Outside Bar im Verlust-Beispiel fast eine zweiwöchige Schiebezone.

Jede der beiden Outside Bars sah für sich betrachtet stark aus. Aber der Price Action Kontext zeigte uns, welche der beiden wahrscheinlich scheitern wird.

In dieser Strategie-Übersicht habe ich mich auf gescheiterte Outside Bars in tendierenden Märkten konzentriert. Aber dieses Muster ist vielseitig und kann ebenso auf konsolidierende Märkte angewendet werden. Outside Bars, denen Ausbruchtrader in die Falle gehen, bieten großartige Trades bei gescheiterten Ausbrüchen.

ETR Tageschart
Bullische Outside Bars als Short-Gelegenheiten in einem Seitwärtsmarkt.

In Bezug auf dieses Setup ist das entgegengesetzte Extrem einer Outside Bar ein sicheres Ziel. Für eine ehrgeizigere Zielsetzung können Sie sich auf die Bereiche der letzten Trend-Extreme des vorherigen Trends oder der Unterstützungs-/Widerstandsbereiche ausrichten.

Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: Swing Trading with the Outside Bar Failure

Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud

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Swing Trading: So findest Du die besten Trades (2024)

Im zweiten Weltkrieg war das Radar eine kriegsentscheidende Technologie, mit dessen Hilfe es möglich wurde, die Position des Feindes und dessen Truppenbewegungen ohne visuelle Informationen herauszufinden. Genau diese Fähigkeit ist es, die ein Swing-Trader bei der riesigen Anzahl von Finanzmärkten braucht. Nach Tradinggelegenheiten zu suchen, indem man sich in Charts vertieft, ist primitiv und wirkungslos.

Benutzen Sie stattdessen den Marktradar für die wirkungsvolle Suche nach Gelegenheiten für Swing-Trades. Mit einem grundlegenden Marktscanner und wenigen Linien einfacher Codes können Sie in Minuten eine engere Auswahl von Gelegenheiten für Swing-Trades ermitteln.

Im folgenden zeige ich Ihnen sechs einfache Methoden, mit denen Sie Ihre Suche nach Swing-Trades beginnen können. Darin ist auch der sogenannte Pseudo-Code für jede Suche enthalten, so dass Sie diesen für Ihren Marktscanner einsetzen können.

swing trading trades

Sechs Scans für Swing-Trades

Der ADX als Scanner für Trends – Holy-Grail-Tradingstrategie

Dieser Ansatz verwendet die Tradingregeln der bekannten Holy-Grail Tradingstrategie von Linda Bradford-Raschke, einer erfahrenen Traderin, die intensive Forschungen über das Swing-Trading durchgeführt hat. Diese Strategie macht Pullbacks in tendierenden Märkten ausfindig, was die besten Swing-Tradingsetups darstellt.

Der ADX-Indikator, den wir in diesem Scan verwendet haben, ist ein großartiges Instrument, um Trend-Märkte ausfindig zu machen.

Pseudo-Code für den ADX-Trend-Scan:

  • Der ADX (14) ist höher als 30
  • Der ADX (14) dieser Zeitperiode ist höher als der ADX (14) der vorigen Zeitperiode
  • Das Hoch des aktuellen Kursstabes ist höher als der SMA (Einfache Gleitende Durchschnitt) (20) und das Tief des aktuellen Kursstabes ist tiefer als der SMA (20).

Die ersten beiden Linien beziehen sich auf die Suche nach tendierenden Märkten. Die letzte Linie bezieht sich auf die Suche nach einem Kursstab, der sich mit dem SMA nach einem Retracement überschneidet.

Der ADX als Scanner für Seitwärtspendelmärkte – Trades in Konsolidierungen

Der ADX ist nicht nur für die Suche nach Trendmärkten einsetzbar, sondern auch zum Auffinden von seitwärts verlaufenden Märkten (Schiebezonen) nützlich. Dieser Scan von einer Linie macht seitwärts verlaufende Märkte sichtbar, in denen Setups für Konsolidierungen wie die Gimmee Bar eine höhere Erfolgsrate aufweisen.

(Lernen: Das Geheimnis des ADX-Trading)

Pseudo-Code für den ADX-Scan von Konsolidierungen:

  • Der ADX (55) in der aktuellen Zeitperiode ist tiefer als der ADX (55) der vorigen Zeitperiode.

Ein steigender ADX-Wert zeigt Trends auf, und ein fallender ADX-Wert weist auf Konsolidierungen (Schiebezonen, Seitwärtsmärkte) hin. Nachdem Sie diesen Scan verwendet haben, überprüfen Sie anhand des Charts, ob es eine Bestätigung des seitwärts verlaufenden Marktes mit Hilfe der Bollinger Bänder gibt. In einem konsolidierenden Markt werden sich die Kurse höchstwahrscheinlich innerhalb dieser Bänder aufhalten.

Die Steigung des Hull Moving Average (HMA) – Surfen in den Wellen des Marktes

Dieser Gleitende Durchschnitt wurde von Alan Hull entwickelt. Er reagiert sehr rasch, wobei die sonstigen Verzögerungen der Gleitenden Durchschnitte praktisch ausgeschaltet werden.

Ich bin kein Anhänger von exotischen Gleitenden Durchschnitten und neige eher dazu, mich an den Einfachen (SMA) und den Exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA)zu halten. Allerdings ist der Gleitende Durchschnitt von Alan Hull eine Ausnahme.

Legen Sie den 21-Tage-HMA auf den von Ihnen bevorzugten Chart. Dabei werden Sie feststellen, dass die glättende Wirkung bzw. Verzögerung bei dieser Version wesentlich reduziert wird, so dass der HMA den wellenartigen Bewegungen des Marktes entspricht. Wenn Sie also die Wendepunkte des HMA verfolgen, haben Sie eine einfache Methode angewendet, um die Marktwellen mitzuverfolgen.

Wichtiger Hinweis: Obwohl der HMA einer der von mir bevorzugten Tradingindikatoren ist, stellt er dennoch nicht den Heiligen Gral dar.

Pseudo-Code für den Scan der Steigung des HMA

  • Der HMA (21) der aktuellen Zeitperiode ist höher als der HMA (21) der vorigen Zeitperiode.
  • Der HMA (21) der vorigen Zeitperiode ist tiefer als der HMA (21) vor zwei Zeitperioden

Dieser Code macht Märkte ausfindig, in denen die HMA-Steigung gerade positiv geworden ist, was bedeutet, dass ein aufwärts verlaufender Swing begonnen hat. Das gleiche Prinzip können Sie anwenden, um mögliche abwärts verlaufende Swings zu finden.

(Mehr lernen: HMA Tradingstrategie)

Extremes Volumen – Climatic Moves (ausgeprägte Kursbewegung)

Tage mit extremem Volumen sind für Swing-Trader immer wichtig. Handelstage mit hohem Volumen leiten neue Trends ein oder beenden alte Trends. Und das Beste daran ist, dass Marktscanner Tage mit extremem Volumen mit Leichtigkeit ausfindig machen können.

Ich verwende die Bollinger Bänder, um Handelstage mit extremem Volumen aufzufinden.

Pseudo-Code für den Scan von „Extremem Volumen“

  • Das Volumen befindet sich mehr als drei Standardabweichungen(233)  über dem Volumen des Moving Average (233).

(Wenn es Ihnen nicht möglich ist, die Tage mit extremem Volumen mit Hilfe der Bollinger Bänder zu erfassen, gibt es eine einfachere Methode: Erfassen Sie das höchste Volumen in den vergangenen 233 Tagen.)

Ein Tag mit extremem Volumen und mit einer großen Kurslücke (gap) könnte ein Signal für eine Erschöpfungslücke (Exhaustion Gap) sein. Erfahren Sie mehr darüber, wie man ein Exhaustion Gap handelt.

Impuls-System als Scan – Einsatz des Momentum als Wegweiser

Alexander Elder verwendete den EMA (Exponentieller Gleitender Durchschnitt) und den MACD Indikator in seinem Impuls-System zur Bestimmung des Momentum des jeweiligen Marktes.

Der Scan durch das Impuls-System ist ein hilfreiches Instrument für Swing-Trader, selbst wenn Sie nicht aufgrund dieser Signale traden. Es handelt sich dabei um einen effizienten Filter für jedes Swing-Tradingsetup. Vermeiden Sie es, gegen das Impuls-Moment zu traden, um die Anzahl schlechter Trades zu reduzieren.

Pseudo-Code für das Scan des Impuls-Systems

  • Der EMA (13) der aktuellen Zeitperiode ist höher als der EMA (13) der vorherigen Zeitperiode.
  • Der MACD (12, 26, 9) der aktuellen Zeitperiode ist höher als der MACD (12, 26, 9) der vorherigen Zeitperiode.

Diese einfache Methode verwendet zwei gebräuchliche Tradingindikatoren zum Auffinden schneller bullischer Momentum-Trades. Ersetzen Sie „höher“ durch „tiefer“, um die entsprechenden bärischen Trades ausfindig zu machen.

Swing-Trading Setups auf die richtige Weise aussuchen

Die Märkte mit den oben genannten einfachen Ansätzen abzusuchen, ist der erste Schritt zum  Auffinden von Swing-Trading Setups. Lassen Sie sich nicht auf einen Trade ein, nur weil dies Ihr Marktscanner angibt.

Im Gegensatz zu rein mechanischen Tradingsystemen, brauchen wir weder zu optimieren, noch im Nachhinein anhand historischer Daten die besten Parameter auszusuchen. Wir benutzen einfache Marktscans, um interessante Marktbedingungen zur weiteren Analyse zu entdecken.

Nachdem Sie eine Auswahl aufgrund der Marktscans getroffen haben, widmen Sie sich Ihren Charts und suchen nach den besten Swing-Trading Setups.

Ziehen Sie in Ihren Marktscans die Wissenschaft des Swing-Trading heran und praktizieren Sie die Kunst des Swing-Trading bei Ihrer Chartanalyse.

(Erlernen Sie die Kunst des Swing-Trading mit „The Master Swing Trader“ von Alan FarleyDer Weg zum Profi-Swing-Trader)

Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: 6 Simple Ways to Scan for Swing Trading Opportunities

Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud

Wechsel von Unterstützung und Widerstand beim Swing-Trading

Die besten Swing-Trades hängen selten in der Luft. Swing-Trader orientieren sich gerne an Unterstützungs- oder Widerstandsbereichen, die für sie arbeiten. Allerdings mangelt es ihnen häufig an einer eindeutigen Methode, um Unterstützung (Support) und Widerstand (Resistance) des Marktes vorteilhaft zu nutzen.

Um einen systematischen Tradingansatz zu entwickeln, werden wir den Wechel zwischen Unterstützung und Widerstand betrachten. In tendierenden Märkten ist der Wechsel von Unterstützung zu Widerstand oder von Widerstand zu Unterstützung ein häufiger Vorgang.

(Wenn Sie eine Einführung in das Konzept von Unterstützung und Widerstand suchen, dann klicken Sie hier.)

ESRX Tageschart mit Unterstützung und Widerstand - Swing Trading
Unterstützung – Unterstützung versagt – Wechselt und wird zu Widerstand

Swing-Tradingregeln zum Wechsel zwischen Unterstützung und Widerstand

Swing-Trade Longposition: durchbrochener Widerstand wird zur Unterstützung

  1. In einem bullischen Kontext nehmen Sie das Hoch eines Trends als Widerstand.
  2. Wenn der Widerstand mit eindeutigem Momentum durchbrochen wird, verwenden Sie den durchbrochenen Widerstand als Unterstützungsebene.
  3. Warten Sie ab, bis die Kurse fallen und die Unterstützung testen.
  4. Wenn die Unterstützung hält, steigen Sie mit einem bullischen Chartmuster in den Markt ein.

Swing-Trade Shortposition: durchbrochene Unterstützung wird zum Widerstand

  1. In einem bärischen Kontext gebrauchen Sie das Tief eines Trends als Unterstützung.
  2. Wenn die Unterstützung mit eindeutigem Momentum durchbrochen wird, verwenden Sie die durchbrochene Unterstützung als Widerstandsebene.
  3. Warten Sie ab, bis die Kurse steigen und den Widerstand testen.
  4. Wenn der Widerstand hält, steigen Sie mit einem bärischen Chartmuster in den Markt ein.

Swing-Trading Beispiele für den Wechsel von Unterstützung und Widerstand

Gewinntrade: Unterstützung und Widerstand

CVX Tageschart Unterstützung und Widerstand - Swing Trading Gewinn Trade
1. Swing-Tief als Unterstützung | 2. Neun aufeinander folgende bullische Kerzen konnten nicht viel Land gewinnen. | 3. Unterstützung klar durchbrochen. | 4. Inside bar, Pin bar, M2S prallen am Widerstand ab.

Das ist ein Tageschart von Chevron Corporation (CVX an der NYSE notiert) mit einem 20-Perioden EMA (Exponentieller gleitender Durchschnitt). Die Kursentwicklung begann über dem EMA, aber die Kurse fielen dann rasch unter den EMA, was auf einen möglichen Abwärtstrend hinwies.

  1. Als der Markt den ersten Versuch unternahm, den Aufwärtstrend wieder aufzunehmen, entwickelte sich ein Swing-Tief als Unterstützungsebene.
  2. Aber nach neun aufeinander folgenden bullischen Tagen waren die Bullen nicht imstande, Ihre Stärke aufrechtzuerhalten.
  3. Der abwärts verlaufende Swing durchbrach die Unterstützungsebene und bestätigte den Abwärtstrend.
  4. Der nach oben verlaufende Pullback zur durchbrochenen Unterstützung traf auf einen Widerstand. Die Bären gaben sich durch eine Vielzahl von Setups zu erkennen; unter anderem mit einer bärischen Inside-Bar, einer Pin-Bar und einem M2S von Al Brooks. Wir können jedes beliebige Chartmuster verwenden, um einen Short-Trade auszulösen.

Verlusttrade: Unterstützung und Widerstand

HIG Tageschart Unterstützung und Widerstand - Swing Trading Verlust Trade
1. Swing-Tief als Unterstützung | 2. Fällt mit Kurslücke durch die Unterstützung und fällt weiter. | 3. Starker bullischer Schub, um die gebrochene Unterstützung jetzt als Widerstand zu testen. | 4. Verkaufsdruck, aber kein gutes bärisches Chartmuster.

Der obige Tageschart zeigt Hartford Financial Services Group (HIG an der NYSE notiert). Wie im Beispiel des Gewinntrades beginnt auch diese Kursentwicklung über dem EMA (Exponentieller gleitender Durchschnitt).

  1. Ein aus zwei Kursstäben bestehender Aufwärtsschub ließ ein Swing-Tief entstehen, das zur möglichen Unterstützung wurde.
  2. Die Unterstützung versagte, da der Aktienkurs mit einer Abwärts-Kurslücke ausbrach und drei Tage lang fiel.
  3. Nach einer mit umfangreichen Kursspannen einhergehenden Seitwärtsbewegung stiegen die Kurse, um die durchbrochene Unterstützung als Widerstand zu testen. Der Kursanstieg war so ausgeprägt, dass die Kurse über den EMA stiegen.
  4. Die oberen Schatten der Candlesticks zeigten Verkaufsdruck im Widerstandsbereich an. Die bärische Outside-Bar bot einen Einstiegspunkt für Short-Trades.

Bei genauerer Betrachtung werden Sie jedoch erkennen, dass es gleichermaßen Kaufdruck gab, worauf die unteren Schatten der Candlesticks im selben Kursbereich hinweisen. Außerdem stellen Outside-Bars im Allgemeinen keine idealen Setup-Bars dar, da diese unberechenbare Price Action aufweisen.

Zusammen mit der Stärke des bereits unter Punkt 3 erwähnten aufwärts gerichteten Swings war der Kontext für einen Abwärtsschwung dürftig.

Abschließende Bemerkung zum Swing-Trading mit dem Wechsel zwischen Unterstützung und Widerstand

Optimale Setups zeigen einen deutlichen Durchbruch von Unterstützung bzw. Widerstand sowie einen schwachen Test der durchbrochenen Unterstützung bzw. des Widerstands. Wenn diese Bedingungen im passenden Kontext erfüllt sind, weist dieses Trade-Setup eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit auf.

Der Nachteil dieser Strategie besteht darin, dass diese idealen Trades nicht häufig auftreten.

Der Hauptvorteil dieses Tradingsetup besteht darin, dass es uns davor bewahrt, in den Sumpf unklarer und verwaschener Trends zu geraten. Grundlage unserer Trades ist hier der Wechsel zwischen Unterstützung und Widerstand bzw. zwischen Widerstand und Unterstützung. Daher warten wir einen eindeutigen Bruch von Unterstützung bzw. Widerstand ab (wie Regel Nr. 2 besagt). Dieser eindeutige Bruch ermöglicht uns, die Seite von klaren und deutlichen Trends einzunehmen.

Dies ist natürlich nur eine von vielen Möglichkeiten, Unterstützung und Widerstand im Rahmen von Swing-Trades anzuwenden. Sie können an Ihrer eigenen Methode arbeiten, nachdem Sie die Marktdynamiken von Unterstützung und Widerstandv erstanden haben.

Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: Flipping Support and Resistance for Swing Trading

Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud

Galen Woods