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Welches ist der häufigste technische Indikator? (Hinweis: Selbst Fundamentalanalysten verwenden diesen Indikator.)
Der Gleitende Durchschnitt ist der am meisten verbreitete technische Indikator. Warum?
Er ist unkompliziert. Er ist vielfältig. Er wertet die technische Analyse auf, wenn man seine Anwendungsgrenzen kennt.
In dieser Anleitung werden Sie lernen, wie man diesen einfachen Indikator einsetzt, um die Gewinne zu erhöhen.
Inhaltsverzeichnis
Verschiedene Arten von Gleitenden Durchschnitten
Obgleich es Dutzende von unterschiedlichen Varianten des Gleitenden Durchschnitts gibt, sind es genau drei grundlegende Arten, die man unterscheidet:
- Einfacher Gleitender Durchschnitt = Simple Moving Average (SMA).
Einfacher Gleitender Durchschnitt der letzten N Kurse (N = Zeiteinheit). Fügen Sie die Kurse hinzu und dividieren diese durch N. - Exponentieller Gleitender Durchschnitt = Exponential Moving Average (EMA)
Durchschnitt der bisherigen N Kurse , wobei sich die größere Gewichtung auf die neueren Kurse bezieht. Die Gewichtung ist exponentiell. - Gewichteter Gleitender Durchschnitt = Weighted Moving Average (WMA).
Die neueren Kurse werden höher gewichtet als die weiter zurückliegenden. Am gebräuchlichsten ist der linear gewichtete Gleitende Durchschnitt. Der Durchschnitt wird für den entsprechenden Zeitraum (N) berechnet und linear gewichtet, d.h. der aktuellste Kurs erhält die höchste Gewichtung, wobei dann absteigend bis zu dem am weitesten zurückliegenden Kurs mit der geringsten Gewichtung verfahren wird.
Gleitender Durchschnitt und Price Action
Der erste Schritt bei der Betrachtung eines technischen Indikators besteht darin, zu erfassen, wie sich dieser gegenüber den Kursen verhält.
Um es einfach zu halten, habe ich hier einen 20-Perioden Gleitenden Durchschnitt verwendet. Das gleiche Prinzip können Sie auch auf andere Arten von Gleitenden Durchschnitten anwenden.
Richtung
Die grundlegende Funktion eines Gleitenden Durchschnitts besteht darin, Trends zu glätten. Zur raschen Trendbeurteilung schauen Sie einfach auf seine Richtung.
- Aufwärts gerichtete Linie – Aufwärtstrend
- Abwärts gerichtete Linie – Abwärtstrend
Aber so einfach ist es nicht immer. Um sich zu vergewissern, dass Sie nicht ans Ende eines Trends geraten, müssen Sie auch die Price Action berücksichtigen.
Wenn die Kursrichtung mit der Linie des Gleitenden Durchschnitts übereinstimmt, haben wir es mit einem tendierenden Markt zu tun. Wenn der Kursverlauf und die Linie des Gleitenden Durchschnitts in entgegengesetzte Richtung verlaufen, verlangsamt sich der Markt und könnte eine Trendumkehr bzw. ein Retracement einleiten.

Neigungsgrad
Eine flache Linie des Gleitenden Durchschnitts weist auf eine Seitwärtsbewegung hin.
Eine steile Linie ergibt sich aufgrund von Bewegung auf einer Seite des Gleitenden Durchschnitts. Es wird Stärke des Marktes angezeigt oder bisweilen eine Erschöpfung der Kurse.

Entfernung
Hier geht es um die Entfernung zwischen dem Gleitenden Durchschnitt und den Kursen.
In einem seitwärts verlaufenden Markt kommen die Kurse und der Gleitende Durchschnitt ganz nah zusammen, so dass es kaum oder gar keinen Abstand zwischen Kursen und Gleitendem Durchschnitt gibt.
Bei einem gesunden Aufwärtstrend halten sich die Kurse in angemessener Entfernung über dem Gleitenden Durchschnitt auf. (Beim Abwärtstrend halten sie sich unter dem Gleitenden Durchschnitt auf.)
In einem überzogenen Trend findet man einen ungewöhnlichen Abstand zwischen Kursen und Gleitendem Durchschnitt.

Unterstützung und Widerstand
Ein Gleitender Durchschnitt fungiert als Unterstützung und Widerstand.
Achten Sie auf Kursstäbe, die sich mit diesen überschneiden. Achten Sie darauf, wie die Kurse mit diesen in Interaktion treten. Wenn es zu einer Abschwächung der Kursbewegung und einem Test des Gleitenden Durchschnitts kommt, ist es wahrscheinlich, dass der Gleitende Durchschnitt eine Unterstützung oder einen Widerstand bietet.

Sie können den oben beschriebenen Preisverlauf verwenden, um den Trend des Marktes ausfindig zu machen oder um die zeitliche Abstimmung (Timing) vorzunehmen. Üben Sie mit unterschiedlichen Zeitperioden in der Vergangenheit. Die größeren Zeitperioden des Gleitenden Durchschnitts funktionieren gut bei der Feststellung von Trends, während sich die kleineren Zeitperioden gut für das Timing eignen.
Beachten Sie, dass ein Gleitender Durchschnitt sozusagen nachhinkt und auf die Price Action reagiert. Deshalb müssen Sie den Gleitenden Durchschnitt zusammen mit der Price Action analysieren. Das ist der beste Weg, um bei Ihrer Analyse den Kontext zu berücksichtigen.
Nach dem Üben werden Sie herausfinden, dass Trading mit nur einem Gleitenden Durchschnitt durchführbar und tragfähig ist.
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Der Gleitende Durchschnitt und andere technische Indikatoren
Signallinie (Verschachtelung)
Der Gleitende Durchschnitt ist Teil vieler technischer Indikatoren. Oszillatoren wie der RSI, der MACD und die Stochastik beinhalten Signallinien. Diese Signallinien sind in Wirklichkeit Gleitende Durchschnitte der jeweiligen Indikatorwerte.
Signallinien entstehen aufgrund der sogenannten Verschachtelung von Indikatoren, also deren Kombination. Verschachtelung bedeutet, dass das Ergebnis (Output) des einen Indikators als Vorgabe (Input) für einen weiteren Indikator benutzt wird. Dieses Prinzip habe ich in der OBV Tradingstrategie (On-Balance Volume Indikator von Joseph Granville) verwendet, indem ich einen Gleitenden Durchschnitt der OBV-Werte genutzt habe.
Mehrere Gleitende Durchschnitte
Auf der Suche nach Bestätigung verwenden Trader mehrere Gleitende Durchschnitte.
Wenn sich mehrere Gleitende Durchschnitte in die gleiche Richtung bewegen, wird ein Trend bestätigt. Wenn einer einen anderen Gleitenden Durchschnitt überkreuzt, zeigt dies einen eventuellen Trade-Einstieg an.
Das folgende Beispiel zeigt ein Tradingsystem mit drei Gleitenden Durchschnitten: Zeitperioden 20, 50, 200.

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Preisbänder und Umschläge (oder Hüllen = Envelopes)
Wie bereits erwähnt, zeigt die Entfernung zwischen dem Preis (Kurs) und dem Gleitenden Durchschnitt das Momentum des Marktes.
Preis-Envelopes sind nützlich, um den Abstand zwischen dem Preis und dem Gleitenden Durchschnitt genau zu bestimmen. Diese sogenannten Umschläge bezeichnen die obere und untere Begrenzung eines Preisbands, wobei sich Kaufsignale ergeben, wenn die obere Seite des Umschlags durchbrochen wird und Verkaufssignale angezeigt werden, wenn die untere Seite des Umschlags durchbrochen wird. Die Preis-Umschläge zeigen besonders gute Ergebnisse in seitwärts verlaufenden Märkten, weil sie zuverlässige Unterstützung und Widerstand bieten.
Das bekannteste Beispiel sind die Bollinger Bänder. Sie bestehen aus zwei Linien aufgrund von zwei Standardabweichungen, die eine Linie des Gleitenden Durchschnitts in der Mitte einschließen bzw. erfassen.

Exotische Gleitende Durchschnitte
Die Verzögerung ist das Hauptproblem des Gleitenden Durchschnitt. Da inzwischen mehr Ingenieure Trader geworden sind, gibt es mehr Möglichkeiten, um diese Verzögerung zu reduzieren.
Dafür gibt es folgende Bespiele:
- MIDAS (Tradingmethode, die von Paul Levine entwickelt wurde)
- Gleitender Durchschnitt von Alan Hull
- Gleitender Durchschnitt von Jurik
- Verschobener Gleitender Durchschnitt (Displaced Moving Average)
Suchen Sie sich einen aus, der Ihnen am besten gefällt.
Zu den exotischen Gleitenden Durchschnitten kann ergänzt werden, dass keiner davon den Heiligen Gral darstellt. Alle haben ihre Vor- und Nachteile. Verwenden Sie diese nicht, ohne zu verstehen, wie sie sich jeweils vom Einfachen Gleitenden Durchschnitt unterscheiden.
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Lassen Sie sich von Gleitenden Durchschnitt leiten
Der Gleitende Durchschnitt ist besonders für diejenigen Trader nützlich, die Anfänger beim Analysieren der Price Action sind.
Aber die Gleitenden Durchschnitte anzuwenden, ohne das Gesamtbild zu sehen, ist nicht lukrativ. Ein Gleitender Durchschnitt veranschaulicht zwar die Price Action, aber er kann sie nicht ersetzen.
Ein letzter Warnhinweis: Lassen Sie sich vom Gleitenden Durchschnitt leiten, aber lassen Sie sich nicht durch ihn beherrschen.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlicht: The ultimate Moving Average Trading Guide
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
Bonus: Vier Tradingmythen über den Gleitenden Durchschnitt
Der Gleitende Durchschnitt (Moving Average) ist ein weit verbreiteter Trading Indikator, der von Tradern sowohl gebraucht als auch falsch gebraucht wird. Manchmal wird er auch missbraucht.
Daraus folgen unzählige Trading Mythen, die sich um das Thema des Moving Average ranken. Nun werden wir vier der wichtigsten Mythen über Gleitende Durchschnitte auflösen.
Je mehr Gleitende Durchschnitte, desto besser
Erinnern Sie sich an das Gesetz des sinkenden Grenzertrags? Dieses lässt sich auf die Indikatoren anwenden, die Sie in Ihre Charts platzieren.
Jeder Indikator, den Sie Ihrem Chart hinzufügen, ergibt weniger Nutzen als der vorherige.
Der erste Moving Average trägt dazu bei, den Trend zu verdeutlichen und ist von großem Nutzen gegenüber einem leeren Chart.

Der zweite Moving Average ermöglicht Signale durch Überkreuzungen. Aber gleichzeitig können dadurch widersprüchliche Signale bezüglich des Kurstrends entstehen.

Der dritte Gleitende Durchschnitt ermöglicht eine spezielle Betrachtungsweise. Aber brauchen Sie ihn wirklich? Ganz abgesehen davon, dass dies zur Unübersichtlichkeit und möglicher Verwirrung beiträgt.

Die drei Linien unterschiedlicher Farben sehen zwar wie ein Regenbogen aus, aber sie dienen allenfalls der visuellen Veranschaulichung und sind nur von geringem praktischen Wert. Natürlich gibt es Trader, die anderer Meinung sind.
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Der Gleitende Durchschnitt bestimmt den Markttrend mit 100%iger Genauigkeit
Der Gleitende Durchschnitt ist ein unglaubliches Instrument zur Klärung des Markttrends. Seine Neigung und seine Position im Verhältnis zur Kursentwicklung sagt viel über den Kurstrend aus.
Aber vergessen Sie nicht, dass es sich um einen verzögert reagierenden Indikator handelt. Er zeigt den Trend erst, nachdem dieser sich entwickelt hat, und er kann weiterhin einen Trend anzeigen, der bereits beendet ist.
Der Gleitende Durchschnitt ist nütztlich als Richtschnur für den Markttrend, aber er ist nicht eindeutig.

In einigen Märkten kann ein Gleitender Durchschnitt sinnvoll als ein Gegentrend-Indikator genutzt werden. Achten Sie auch auf die Marktstruktur und das Kurs-Momentum für Hinweise.
Es gibt einen magischen Beobachtungszeitrahmen für Gleitende Durchschnitte
20, 50, 200…
Das sind die üblichen Einstellungen für Gleitende Durchschnitte. Diese sind nicht festgelegt und magisch sind sie auch nicht.
Denken Sie, dass ein 200-Perioden Gleitender Durchschnitt korrekt ist? Und dass ein 201-Perioden Gleitender Durchschnitt falsch ist?
Wenn das zutrifft, sind Sie entweder besessen von der Zahl 200, oder Sie wissen einfach nicht, wie man einen Gleitenden Durchschnitt anwendet.
Wenn sich Ihr Trading-Vorteil aufgrund eines kleinen Rückschau-Zeitrahmens nahezu auflöst, dann verfügen Sie nicht über einen Vorteil, auf den Sie Ihre Position gründen könnten.
Ich will damit aber nicht sagen, dass der Zeitraum des Gleitenden Durchschnitts keine Rolle spielt. Das tut er nämlich.
Halten Sie sich nicht mit bestimmten Beobachtungszeiträumen auf. Es ist sinnvoll über kurzfristige, mittelfristige und langfristige Beobachtungszeiträume zu sprechen.

Kurzfristige Gleitende Durchschnitte sind eine enge Annäherung zum Kurs. Mittelfristige Gleitende Durchschnitte verfolgen kurzfristige Trends. Langfristige Gleitende Durchschnitte zeigen den bereits etablierten Trend, den die meisten Trader leicht erkennen können.
Es ist einfach, Beispiele für jede dieser Kategorien anzugeben: 9 ist kurz (kleiner Beobachtungszeitraum). 50 ist mittel. 200 ist lang.
Aber an welchem Beobachtungszeitraum endet die jeweilige Kategorie, so daß der Gleitende Durchschnitt aufhört, für kurzfristige Trends zuständig zu sein? Oder wann wechselt er von langfristig auf mittelfristig? Da gibt es keine eindeutige Antwort. Das ist eine graue Zone.
Wenn Sie mit dem Gleitenden Durchschnitt traden, dürfen Sie nicht aufgrund dieser grauen Zone steckenbleiben. Lassen Sie sich auch nicht von irgendeinem Indikatorwert davon überzeugen, dass dieser magisch ist.
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Je komplizierter die Formel des Gleitenden Durchschnitts ist, desto besser
Ist Ihnen schon aufgefallen, das der Gleitende Durchschnitt den Zusatz „einfach“ bekommen hat?
Es gibt den einfachen gleitenden Durchschnitt, aber den einfachen MACD, die einfachen Bollinger Bänder oder den einfachen RSI gibt es nicht.
Warum ist das so?
Es gibt auch viele Gleitende Durchschnitte, die nicht einfach sind.
Exponentieller, Gewichteter, Dreieckiger, Jurik, Hull, MESA Adaptiver Moving Average (MAMA).
Der „einfache“ Gleitende Durchschnitt entspricht dem urspünglichen Gleitenden Durchschnitt, wobei sich dieser von den komplexeren Nachfolgern unterscheidet.
Gleitende Durchschnitte mit komplexen Formeln sind nicht besser, aber sie sind auch nicht schlecht.
Sie sind nur anders. Sie reagieren unterschiedlich auf Price Action.
Regen Sie sich nicht auf, wenn Sie von einem komplizierten Indikator hören. Machen Sie sich damit vertraut. Lernen Sie, wie man damit umgeht. Je nach dem, wie gut Sie lernen, könnte dies ein besseres Instrument für Sie sein.

Tradingmythen gibt es viele – Erden Sie sich mit Kursen
Wenn Sie glauben, dass der Moving Average alles ist, was Sie brauchen, dann vergöttern Sie ihn. Kein Indikator ist allmächtig, nicht einmal die komplizierten Gleitenden Durchschnitte mit dem magischen Beobachtungszeitraum.
Vergessen Sie nie, die Kurse zu betrachten. Den Wert des Gleitenden Durchschnitts können Sie nicht kaufen und verkaufen. Sie können nur am Marktkurs handeln. Lernen Sie, die Price Action zu lesen.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlich: 4 Trading Myths about the Moving Average
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
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Bonus 2: Zweibeiniger Pullback zum Gleitenden Durchschnitt
Viele Price Action Trader behaupten, dass zweibeinige Pullbacks (Kursrücksetzer oder Korrektur) die zuverlässigsten Trade Setups darstellen. Die Variante, die wir hier besprechen stammt von Al Brooks, der drei Bände über das Trading der Kursbewegung (Price Action) geschrieben hat. Diese drei Bücher sind keine einfache Lektüre, aber sie sind äußerst informativ für Price Action Trader.
In seinen Büchern bezeichnete er einen zweibeinigen Pullback zum Gleitenden Durchschnitt als eines der besten Trade Setups, falls es einen starken Trend gibt.
Bevor wir anfangen, brauchen wir eine grundlegende Erklärung für das Zählen von „Beinen“ (Legs).
- Jeder Kursstab, der den vorangegangenen Kursstab überschreitet, beginnt ein neues Bein nach oben.
- Jeder Kursstab, der den vorangegangenen Kursstab unterschreitet, beginnt ein neues Bein nach unten.
Tradingregeln – zweibeiniger Pullback zum Gleitenden Durchschnitt
Long Trading Setup – M2B
- Starker Aufwärtstrend
- Zweibeiniger Pullback nach unten zum 20 Perioden Exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA)
- Einstieg einen Tick über dem Kursstab, der den 20 Perioden EMA testete
Short Trading Setup – M2S
- Starker Abwärtstrend
- Zweibeiniger Pullback nach oben zum 20 Perioden Exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA)
- Einstieg einen Tick unter dem Kursstab, der den 20 Peridoen EMA testete
Trade-Beispiele: Zweibeiniger Pullback zum Gleitenden Durchschnitt
Gewinntrade – M2S
Dies ist ein 5-Minuten-Chart des ES-Futures (S&P 500 Aktienindex), welches das Hauptinstrument von Al Brooks ist. Dieser Trade ist ein wunderbares Beispiel eines zweibeinigen Pullback-Trades.
- Nachdem die Kurse den EMA unterschritten, konnte ein erneuter Anstieg über den EMA nicht mehr gelingen.
- Der starke Abwärtsdruck bestätigte den Abwärtstrend, und das war es, was wir brauchten, bevor wir nach Fortsetzungstrades Ausschau halten konnten.
- Die beiden kurzen gepunkteten Linien markieren den Anfang von jedem nach oben gerichteten Bein. Dieser zweibeinige Pullback machte einen guten Eindruck mit dem langen Docht (oder oberen Schatten) der Kerzen, die entstanden, als sich die Kurse dem EMA annäherten. Diese langen Dochte zeigten Verkaufsdruck an.
Verlusttrade – M2B
Eine andere Session des E-mini Futures zeigt dieser Chart mit 5-Minuten-Kerzen, welche Al Brooks als optimal für Daytrader empfiehlt.
- Der Tag begann mit nach oben und unten gerichteten Swings ohne eindeutige Richtung. Als die Kurse jedoch neue Tiefs bildeten, erschienen Kursstäbe mit langen unteren Schatten (oder Lunten), was Kaufdruck bedeutete.
- Der Aufwärtsswing über den EMA erschien stark, denn es gab acht aufeinander folgende Kerzen mit höheren Tiefs. Allerdings entwickelten sich drei bärische Trendkerzen innerhalb des Swings, was auf hartnäckige und beharrliche Bären hinwies.
- Nach dem zweibeinigen Pullback zum EMA entstand eine bullische Umkehrkerze als unsere Signalkerze. Wir stiegen einen Tick über dieser Signalkerze in den Markt ein, wurden aber nach einer Seitwärtsbewegung ausgestoppt.
Der wesentliche Unterschied zwischen einem Verlusttrade und einem Gewinntrade besteht darin, wie sicher wir waren, dass sich der Markt in einem Trend befand. Beim Gewinntrade-Beispiel erlebten wir eine klare Zurückweisung der Kurse am EMA. Diese Situation war beim Beispiel für den Verlusttrade nicht vorhanden.
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Abschließende Bemerkungen: Zweibeiniger Pullback zum Exponentiellen Gleitenden Durchschnitt
Fortsetzungstrades funktionieren, weil der Trend die Gegentrend-Trader in die Falle lockt. Zweibeinige Pullbacks sind attraktiver für Gegentrend-Trader und funktionieren für diese wie eine Mausefalle.
In einem Trendmarkt ist daher der zweibeinige Pullback zum Gleitenden Durchschnitt ein einfaches Trading Setup mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit.
Von entscheidender Bedeutung ist dabei, einen Trendmarkt ausfindig zu machen. Achten Sie auf Anzeichen für einen tendierenden Markt, dann werden sich Trading-Gelegenheiten wie von selbst einstellen. Sehr oft gilt folgendes: Achten Sie auf den Raum zwischen den Kursen und dem Gleitenden Durchschnitt, um das Momentum zu erfassen. Zweibeinige Pullbacks, die einem starken Momentum folgen, sind Setups besserer Qualität.
In sehr starken Trends entstehen jedoch normalerweise Pullbacks mit nur einem Bein. Wenn Sie sich darauf versteifen, einen zweibeinigen Pullback abzuwarten, dann müssen Sie damit rechnen, einige Trades in starken Trends zu verpassen.
In Bezug auf das Zählen von sogenannten „Beinen“ von Kursbewegungen gibt es viele Nuancen, die wir hier nicht behandelt haben. Daher verweise ich auf die Bücher von Al Brooks („Trading Price Action Trends: Technical Analyses of Price Charts Bar by Bar for the Serious Trader“ von Wiley Trading), wenn Sie noch mehr erfahren wollen.
Dieser Artikel wurde im Original von Galen Woods auf seiner Webseite veröffentlich: Two-Legged Pullbacks to Moving Average (M2B, M2S)
Deutsche Übersetzung von Karsten Kagels und Gaby Boutaud
Weiterlesen:
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- 6 einfache Wege, um Swing Trades zu finden
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