Die Bedeutung der 200 Tage Linie (GD 200), der ultimative Überblick (2025)

Heiko Zeh

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Der GD 200 erklärt in 30 Sekunden

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Der GD 200 (gleitender Durchschnitt über 200 Tage) ist ein wichtiges Werkzeug der technischen Analyse, das von Tradern, Anlegern und Börsianern häufig genutzt wird, um Trends zu identifizieren und fundierte Handelsentscheidungen zu treffen. Hier sind die wichtigsten Fakten:

  • Der GD 200 ist der Durchschnittskurs eines Wertpapiers über die letzten 200 Handelstage.
  • Er wird als gleitender Durchschnitt bezeichnet, da bei jedem neuen Handelstag der älteste Kurs aus der Berechnung herausfällt und der neueste Kurs einfließt.
  • Bullisches Signal: Wenn der Kurs über den GD 200 steigt, deutet dies häufig auf einen langfristigen Aufwärtstrend hin.
  • Bärisches Signal: Ein Fall unter den GD 200 signalisiert oft einen langfristigen Abwärtstrend.
  • Viele Marktteilnehmer sehen den GD 200 als eine Art „Grenze“ zwischen einem bullischen und bärischen Markt.
  • Seine Bekanntheit sorgt für eine Art selbsterfüllende Prophezeiung, da viele Trader ihre Entscheidungen auf Basis dieses Indikators treffen.
  • Trendbestätigung: Der GD 200 wird genutzt, um bestehende Trends zu validieren.
  • Unterstützungs- und Widerstandslinien: In einem Aufwärtstrend kann der GD 200 als Unterstützungslinie fungieren; in einem Abwärtstrend als Widerstand.
  • Crossovers (Kreuzungen):
    • Golden Cross: Wenn der GD 50 den GD 200 von unten nach oben kreuzt (bullisch).
    • Death Cross: Wenn der GD 50 den GD 200 von oben nach unten kreuzt (bärisch).
  • Nachlaufender Indikator: Der GD 200 reagiert verzögert auf Kursbewegungen, da er auf historischen Daten basiert.
  • Keine Eignung für Seitwärtsmärkte: In Märkten ohne klaren Trend kann der GD 200 irreführend sein.
  • Viele institutionelle Anleger richten ihre Entscheidungen danach aus, ob der Kurs eines Index (z. B. S&P 500 oder DAX) über oder unter dem GD 200 liegt.
  • Trader nutzen den GD 200 oft in Kombination mit anderen Indikatoren wie RSI, MACD oder Bollinger-Bändern, um Fehltrades zu vermeiden.

Der GD 200 ist somit ein unverzichtbares Werkzeug für Trader und Anleger, die langfristige Trends verstehen und davon profitieren möchten. Der Schlüssel liegt darin, ihn im Kontext anderer Analysen und Strategien einzusetzen.

In vielen Fachzeitschriften und anderen Medien begegnet uns der 200-Tage-Gleitende Durchschnitt (GD 200). Diesem Indikator wird eine große Aussagekraft zugeschrieben. In diesem Artikel wird darüber aufgeklärt, welche Anwendungsmöglichkeiten es für einen GD 200 gibt, welche Berechnungsmethoden möglich sind und nicht zuletzt, wo man einen GD 200 finden kann.

Was ist ein gleitender Durchschnitt?

Ein gleitender Durchschnitt stellt im Börsensegment den Durchschnittswert der vergangenen Kurse eines Wertpapiers dar. Die Anzahl der beinhalteten Kurse legt der Anwender selbst fest. Ein häufig benutzter Zeitraum zur Berechnung eines gleitenden Durchschnitts ist 200 Tage. Hierbei gibt es unterschiedliche Berechnungsweisen, welche sich hauptsächlich durch die Gewichtung des aktuellen Kursgeschehens voneinander abgrenzen.

Vorteile des Einsatzes von gleitenden Durchschnitten

Ganz klar liegt der Vorteil eines gleitenden Durchschnitts in der Transparenz seiner Berechnung sowie dem Aufzeigen eines Trendgeschehens außerhalb des Kursverlaufs. Durch die Lage des Kurses in Relation zum gleitenden Durchschnitt kann festgestellt werden, in welcher Marktphase sich das Wertpapier befindet. Besonders einfach eignet sich der SMA (Simple Moving Average) zur schnellen Berechnung. Hierzu werden die Kursdaten eines Zeitraums addiert. Anschließend wird die errechnete Summe durch die Anzahl der Kursdaten dividiert.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ein gleitender Durchschnitt in nahezu allen Tradinganwendungen enthalten ist.

Nachteile beim Einsatz eines gleitenden Durchschnitts

Erhebliche Probleme bereitet der Einsatz eines gleitenden Durchschnitts bei Seitwärtsbewegungen im Kursgeschehen. Ist der Anwender gewillt, Handelssignale mithilfe einer Überkreuzung des Kurses mit dem gleitenden Durchschnitt zu generieren, erfolgen in seitwärts gerichteten Märkten viele Fehlsignale.

Warum ist das so? In seitwärts gerichteten Marktphasen verläuft ein gleitender Durchschnitt sehr flach. Der Kurs, aus welchem der gleitende Durchschnitt gebildet wird, oszilliert in einer seitwärts Spanne direkt um den Kurs und kreuzt damit immer wieder die gleitende Durchschnittslinie. In solchen Marktphasen sollte besser ein Oszillator (etwa Stochastik-Indikator) zum Einsatz kommen.

Ein weiterer Nachteil besteht in der Langsamkeit der Bewegung eines gleitenden Durchschnitts in Relation zu den Kursbewegungen. Dieser Nachteil kann durch den Einsatz von gewichteten Berechnungsmethoden teilweise ausgeglichen werden.

Welche Arten von gleitenden Durchschnitten gibt es?

Bei der Anwendung eines gleitenden Durchschnitts stehen dem Anwender verschiedene Möglichkeiten der Glättung von Kursreihen zur Verfügung. Dazu gehören beispielsweise:

  • einfacher gleitender Durchschnitt (SMA)
  • exponentieller gleitender Durchschnitt (EMA)
  • gewichteter gleitender Durchschnitt (WMA)

Der einfache gleitende Durchschnitt (SMA)

Hierbei handelt es sich um die einfachste Art von gleitenden Durchschnitten. Jeder Wert (Kurs) im Durchschnittszeitraum erhält die gleiche Gewichtung.

Zur Berechnung eines einfachen gleitenden GD 200 werden die Schlusskurse der letzten 200 Tage benötigt. Diese werden addiert und durch die Anzahl der Schlusskurse geteilt.

Formel: SMA = Summe der Schlusskurse über n Tage / Anzahl der Schlusskurse

Beispiel: SMA 200= 10.000 / 200 = 50

Im Beispiel wurden 200 Kurse addiert, welche eine Summe von 10.000 ergaben. Bei der Division der Additionssumme durch die Anzahl der addierten Kurse zeigt sich ein SMA-Wert von 50.

Chartansicht der BASF AG mit einem einfachen gleitenden 200-Tage-Durchschnitt
Ansicht des einfachen GD 200 im Kurschart der BASF AG (Quelle: stock3)


Der exponentielle gleitende Durchschnitt (EMA)

Ein exponentiell gleitender Durchschnitt berechnet sich aus fortlaufender Verrechnung des aktuellen Kurses mit dem bisherigen exponentiell gleitenden Durchschnitt. Hierbei wird dem aktuellen Kurs ein größerer Stellenwert zugeschrieben.

Für die Berechnung eines exponentiellen gleitenden Durchschnitts wird der aktuelle Schlusskurs sowie der EMA vom Vortag benötigt. Weiterhin wird ein Multiplikator eingesetzt. Der Multiplikator berechnet sich aus der Anzahl der benutzten Länge des gleitenden Durchschnitts. Soll der gewünschte Durchschnitt bei 200 Tagen liegen, berechnet sich der Multiplikator wie folgt.

Multiplikator für 200 Tage = 2/(200 +1) =0,0099

Formel: EMA = (Schlusskurs x Multiplikator) + EMA (Vortag) x (1-Multiplikator)

Ein Beispiel zur Berechnung eines EMA 200 mit den Parametern eines Schlusskurses von 50,00 € und einem Vortages-EMA von 48 würde sich so gestalten.

EMA 200 = (50 × 0,0099) + 48 × (1 -0,0099) = 0,49 +47,52 = 48,01

Der berechnete EMA-Wert beträgt 48,01.

Tageschart der BASF AG mit EMA 200.
Tageschart der BASF AG mit EMA 200 (Quelle: stock3)


Der gewichtete gleitende Durchschnitt (WMH)


Der gewichtete gleitende Durchschnitt gewichtet die aktuellen Kursdaten höher als die vergangenen Kursdaten. Somit wird dem aktuellen Kursgeschehen eine größere Bedeutung beigemessen als den vorherigen Kursdaten. Beispielhaft würde ein WMA 30 dem aktuellen Wert eine Gewichtung von 30 zuschreiben und dem ältesten Wert eine Gewichtung von 1.

Formel: WMAt = (ct * Wn + ct-1 * Wn-1 + …+ ct-n+1 * Wn-n+1) / (W1 + W2+…+ Wn)

Auch hier werden, wie beim SMA 200, die Schlusskurse der letzten 200 Tage für die Berechnung benötigt.

Dazu ein Beispiel zur Berechnung, aus Vereinfachungsgründen eines WMA von 5 Tagen.

Schlusskurse der letzten 5 Handelstage: 45,00 €, 48,00 €, 49,00 €, 52,00 € und 50,00 € (ältester Kurs befindet sich links)

Berechnung der Gewichtung: (45 ×1)+(48 ×2)+(49 ×3)+(52 ×4)+(50 ×5) = 45 +96 +147 +208 +250=746

Berechnung des Divisors: =5*(5 +1)/2=15

WMA=746/15 =49,73

Der linear gewichtete gleitende Durchschnitt beträgt somit 49,73.

Aus der Beispielrechnung wird hervorragend die höhere Gewichtung des aktuellen Kurses sowie die absteigende Wertigkeit der vorangegangenen Kurse sichtbar.

Ansicht des BASF Chart mit WMA 200
BASF Tageschart mit WMA 200 (Quelle: stock3)

Vergleich von SMA, EMA und WMA

Wie in nachfolgender Grafik ersichtlich, reagiert der SMA 200 am langsamsten auf Kursveränderungen. Der EMA 200 reagiert im Vergleich zum SMA 200 etwas schneller. Am schnellsten bewegt sich der WMA 200, wenn es um die Reaktion auf das aktuelle Kursgeschehen geht.

Wieso ist das so? Die Reaktionsschnelle des WMA ergibt sich aus der Berechnungsweise dieses Durchschnitts. Während beim SMA 200 alle Kurse das gleiche Gewicht bekommen, erhält beim EMA 200 der letzte Kurswert eine höhere Gewichtung. Recht nah am Kursgeschehen finden wir den WMA 200, welcher den aktuellen Kurswerten eine nochmals größere Bedeutung zumisst.

Tesla Aktie mit GD 200
Tageschart der Tesla Aktie mit GD 200 SMA, GD 200 EMA sowie GD 200 WMA (Quelle: stock3)

Vorteile und Nachteile der Berechnungsmethoden

Ein eindeutiger Vorteil der exponentiellen sowie linear gewichteten Berechnungsmethode zeigt sich darin, dass den aktuellen Kurswerten eine höhere Gewichtung beigemessen wird. Somit kann bei diesen Berechnungsmethoden schneller auf Kursänderungen reagiert werden. Die Berechnung dieser Durchschnittswerte ist jedoch komplexer als die Berechnung eines einfachen gleitenden Durchschnitts. Allerdings gleichen gängige Tradingportale diesen Nachteil durch Angebot bereits berechneter exponentieller und linear gewichteter Durchschnitte in ihren Softwarepaketen wieder aus.

Wie sich schon erahnen lässt, liegt der Nachteil eines einfachen gleitenden Durchschnitts in der verzögerten Reaktion auf das aktuelle Kursgeschehen. Die Tatsache, dass alle eingerechneten Werte die gleiche Gewichtung erhalten, lässt diesen gleitenden Durchschnitt sehr langsam reagieren. Diese Tatsache sollte man bei der Erstellung eines Handelsplanes einbeziehen.

Wo finde ich einen gleitenden Durchschnitt?

Da ein gleitender Durchschnitt zu den Grundlagen in der Charttechnik gehört, sollte dieser in allen gängigen Tradingplattformen zu finden sein. Dort ist dieser auch individuell im Zeitraum anpassbar.

Als Beispiele seien hier stock3, TradingView oder auch TraderFox genannt.

Wo finde ich den gleitenden Durchschnitt bei stock3 ?

Ansicht des Ausklappmenüs in stock3 zur Findung eines einfachen geleiteten Durchschnitts.
Ansicht des Ausklappmenüs in stock3 zur Findung eines gleitenden Durchschnitts. (Quelle: stock3)

In der stock3 Plattform (früher Guidants) finden wir den gleitenden Durchschnitt, nachdem der Aktienchart geöffnet wurde, in der oberen Leiste „Indikatoren“ unter dem Menüpunkt „Durchschnitte“.

Wo finde ich den gleitenden Durchschnitt bei TradingView ?

Ansicht des Aufklappmenüs zur Findung eines gleitenden Durchschnitts auf der Tradingview Plattform.
Aufklappmenü von Tradingview zur Auswahl eines gleitenden Durchschnitts (Quelle: TradingView)

Die Tradingplattform TradingView stellt den gleitenden Durchschnitt ebenfalls unter dem Aktienchart in der Rubrik „Indikatoren“ zur Verfügung. Dort kann direkt nach den verschiedenen Durchschnittsarten gesucht werden, nachdem der Chart der betreffenden Aktie geöffnet wurde.

Wo finde ich den gleitenden Durchschnitt bei TraderFox ?

Ansicht des Aufklappmenüs der Tradingplattform Traderfox zur Findung eines gleitenden Durchschnitts
TraderFox-Plattform mit Aufklappmenü zur Indikatorenauswahl (Quelle: TraderFox)

Nach Öffnung des Charts einer Aktie im Trading Desk-Bildschirm stellt TraderFox unter der Rubrik „Indikator“ gleitende Durchschnitte zur Verfügung.

Anwendungsbeispiele mit dem GD 200

Aus den vielfältigen Möglichkeiten, einen 200-Tage-Durchschnitt zu nutzen, soll an dieser Stelle eine kleine Auswahl aufgezeigt werden.

Lage des Kurses zum 200-Tage-Gleitenden Durchschnitt

Ziel dieser Anwendungsmethode ist, ersichtlich zu machen, ob sich der Kurs in einer Aufwärtsphase oder in einer Abwärtsphase befindet. Befindet sich der Kurs über dem GD 200, liegt eine aufwärts gerichtete Kursphase vor. Liegt der Kurs unter dem GD 200, ist von einer abwärts gerichteten Kursphase auszugehen. Dabei ist allerdings das Kursgeschehen genau zu beachten. Sollte es unterhalb des GD 200 zu einer Umkehrformation im Kursgeschehen kommen, kann sich auch von unterhalb des GD 200 ein Kursanstieg abzeichnen. Gleiches gilt umgekehrt, falls sich der Kurs über dem GD 200 befindet und dort eine Umkehrformation im Kurs sichtbar wird.

Ansicht des Tagescharts der BMW AG mit SMA 200
Tageschart der BMW AG mit GD 200 (Quelle: stock3)

Kreuzung zweier gleitender Durchschnitte

Der Hintergrund der Kreuzungsmethode zweier gleitender Durchschnitte besteht darin, dass ein kürzerer gleitender Durchschnitt den längeren gleitenden Durchschnitt (GD 200) von oben oder von unten her kreuzt.

Die Schnittpunkte der gleitenden Durchschnitte geben die Handelssignale bekannt.

Hierbei sollte unbedingt Aufmerksamkeit auf die Art der Berechnungsweise der eingesetzten gleitenden Durchschnitte gelegt werden. Da ein exponentieller gleitender Durchschnitt schneller auf das Kursgeschehen reagiert als ein einfacher gleitender Durchschnitt, könnte dieser als kürzerer Durchschnitt bevorzugt werden, um schnellere Signalgebungen zu erhalten.

Auch hier muss unbedingt auf den Kursverlauf (Trends oder Umkehrformationen) geachtet werden, um Fehlsignale zu vermeiden.

Ansicht Tageschart der BMW AG mit Kreuzung von SMA 200 und SMA 50.
Tageschart der BMW AG mit Kreuzung von SMA 200 und SMA 50 (Quelle: stock3)

Lesetipp: Was ist der Golden Cross?

Kombination des 200-Tage-gleitenden Durchschnitts mit einem Oszillator

Eine interessante Variante des Einsatzes von gleitenden Durchschnitten ist die Kombination mit einem Oszillator. Dabei steht dem Anwender eine ganze Palette von Oszillatoren zur Verfügung. Beispielhaft sei hier die Kombination von GD 200 mit dem Stochastik-Oszillator genannt. Hierbei kombiniert man die Vorteile eines Trendindikators mit den Vorteilen eines Oszillators, welcher in seitwärts gerichteten Marktphasen gute Ergebnisse liefert.

Als Basis dieses Handelsansatzes dient ein GD 200 (hier SMA). Steigt der Kurs des Wertpapiers bei Kreuzung mit dem GD 200 von unten an und der Stochastik 5/3 Oszillator befindet sich ansteigend im Bereich von unter 20, könnte dies auf eine gute Einstiegsmöglichkeit hinweisen. Ebenso verhält es sich, wenn der Kurs über dem GD 200 notiert. In den ersten beiden Einkreisungen des folgenden Charts ist dieses Ereignis dargestellt.

Befindet sich hingegen der gleitende Durchschnitt im Abschwung, der Kurs kreuzt diesen von oben und die Stochastik 5/3 fällt von über 80 ab, kann von fallenden Kursen ausgegangen werden. Dieses Szenario ist im Chart mit der rechten Einkreisung markiert.

Beide Signalmöglichkeiten sind, wie schon erwähnt, immer vor dem Hintergrund des übergeordneten Kursgeschehens zu betrachten.

Beiersdorf AG Tageschart mit GD 200 und Stochastik Indikator
Tageschart der Beiersdorf AG mit dem GD 200 sowie dem Stochastik Indikator (Quelle: stock3)

Einsatz des GD 200 bei den Signalservices des Autors

Selbstverständlich findet der GD 200 Einsatz bei den Signalservices des Autors dieses Artikels bei Kagels Trading. Allerdings ist der GD 200 nicht als alleinige Auswahlmethode für Tradingideen geeignet. Vielmehr unterscheiden sich die Findungsmöglichkeiten von Tradingideen im Signalservice in der Anwendung von mehreren Kombinationsmöglichkeiten der allgemein bekannten Indikatoren. Hierbei stellt der GD 200 eine Art übergeordnete Basis (nach dem Kursgeschehen) für weitere Analysen dar.

Hauptbestandteil einer Chartanalyse sollte immer das Kursgeschehen an sich sein. Daran anschließend steht die Analyse mit Durchschnitten, Oszillatoren u.a. auf der Tagesordnung.

Für den interessierten Leser biete ich die Aktien-Tradingsignale sowie die Turboschein -und Optionsschein-Signale innerhalb des Services von Kagels Trading an. Dort werden Tradingideen, welche u.a. mit der Zuhilfenahme des GD 200 erstellt wurden, umgesetzt.

Schlusswort

Es gibt eine Vielzahl von Berechnungsmethoden und Interpretationsmöglichkeiten eines gleitenden Durchschnitts. Drei Varianten wurden hier vorgestellt. Immer wieder sei darauf hingewiesen, dass ein alleiniger Einsatz eines gleitenden Durchschnitts in einer Handelsstrategie nicht als sinnvoll anzusehen ist. Vielmehr sollten weitere Aspekte, wie das Kursgeschehen, nicht unbeachtet bleiben.

Der Anwender muss sich darüber bewusst sein, dass es unterschiedliche Berechnungsarten eines gleitenden Durchschnitts gibt. Möchte man eine frühe Reaktion des GD auf das Kursgeschehen, sollte man einen exponentiellen oder linear gewichteten gleitenden Durchschnitt nutzen.

Abschließend soll ermutigt werden, eigene Erfahrungen mit einem gleitenden Durchschnitt zu machen. Hierzu können verschiedene Einstellungen von Zeiträumen sowie Berechnungsmethoden ausgetestet werden. Dabei muss unbedingt beachtet werden, dass keine Überoptimierung stattfindet. Hiermit ist gemeint, den gleitenden Durchschnitt an das Kursgeschehen anzupassen, weil diese Einstellung bei diesem einen Kurswert optimal erscheint. Vielmehr muss das Augenmerk darauf ausgerichtet sein, eine persönlich favorisierte Einstellung zu finden, welche auf möglichst viele Wertpapiere anwendbar ist.

FAQ: Die 200-Tage-Linie (GD 200)

Was ist die 200-Tage-Linie (GD 200)?

Die 200-Tage-Linie ist ein gleitender Durchschnitt, der den Durchschnittskurs eines Wertpapiers über die letzten 200 Handelstage darstellt. Sie hilft dabei, langfristige Trends zu erkennen und ist ein weit verbreiteter technischer Indikator in der Finanzwelt.

Warum ist die 200-Tage-Linie wichtig?

Sie dient als Trendfilter, der zwischen bullischen (steigende Kurse) und bärischen (fallende Kurse) Märkten unterscheidet.
Viele Trader und Anleger nutzen sie, um ihre Handelsstrategien darauf auszurichten und fundierte Entscheidungen zu treffen.

Wie wird die 200-Tage-Linie berechnet?

Die 200-Tage-Linie wird berechnet, indem die Schlusskurse der letzten 200 Handelstage addiert und durch 200 geteilt werden:
GD 200 = Summe der Schlusskurse der letzten 200 Tage dividiert durch 200

Welche Signale gibt die 200-Tage-Linie?

Bullisches Signal: Der Kurs liegt über der 200-Tage-Linie → langfristiger Aufwärtstrend.
Bärisches Signal: Der Kurs fällt unter die 200-Tage-Linie → langfristiger Abwärtstrend.
Seitwärtsbewegung: Wenn der Kurs um die Linie pendelt, herrscht oft ein unklarer Markttrend.

Was sind die Vorteile der 200-Tage-Linie?

Einfachheit: Leicht zu verstehen und anzuwenden.
Langfristiger Fokus: Filtert kurzfristige Marktschwankungen heraus.
Breite Anwendung: Funktioniert in verschiedenen Märkten (Aktien, Forex, Rohstoffe, Krypto).

Gibt es Schwächen der 200-Tage-Linie?

Verzögerung: Als nachlaufender Indikator reagiert sie erst spät auf Kursänderungen.
Seitwärtsmärkte: Sie ist weniger effektiv in Märkten ohne klaren Trend.
Fehlsignale: Kurzzeitige Überschreitungen der Linie können zu Fehlinterpretationen führen.

Wie unterscheidet sich die 200-Tage-Linie von anderen gleitenden Durchschnitten?

Der GD 200 ist ein langfristiger Durchschnitt und wird verwendet, um große Trends zu identifizieren. Kürzere Durchschnitte wie der GD 50 oder GD 20 sind besser geeignet, um kurzfristige Bewegungen zu analysieren.

Was ist ein „Golden Cross“ und ein „Death Cross“?

Golden Cross: Der GD 50 kreuzt den GD 200 von unten nach oben → bullisches Signal.
Death Cross: Der GD 50 kreuzt den GD 200 von oben nach unten → bärisches Signal.

Wie kann ich die 200-Tage-Linie in meine Handelsstrategie integrieren?

Trendfolge: Kaufen, wenn der Kurs über der Linie liegt; verkaufen, wenn er darunter fällt.
Stop-Loss: Nutzen Sie die Linie als Orientierung für Stop-Loss-Positionen.
Kombination: Verwenden Sie sie zusammen mit anderen Indikatoren wie RSI oder MACD für stärkere Signale.

Funktioniert die 200-Tage-Linie in allen Märkten?

Ja, sie wird in Aktien-, Forex-, Rohstoff- und Kryptowährungsmärkten eingesetzt. Allerdings kann ihre Wirksamkeit in Märkten mit hoher Volatilität oder Seitwärtsbewegungen eingeschränkt sein.

Welche Rolle spielt die 200-Tage-Linie für institutionelle Anleger?

Institutionelle Investoren wie Fondsmanager verwenden die 200-Tage-Linie oft als Maßstab für die Marktstimmung und langfristige Allokationsentscheidungen, insbesondere bei Indizes wie dem S&P 500 oder DAX.

Wie unterscheidet sich die einfache von der exponentiellen 200-Tage-Linie?

Einfacher gleitender Durchschnitt (SMA): Gleichgewichtung aller 200 Tage.
Exponentieller gleitender Durchschnitt (EMA): Gewichtung neuerer Daten stärker als älterer Daten → reagiert schneller auf Kursänderungen.

Welche Risiken gibt es bei der Nutzung der 200-Tage-Linie?

Blindes Vertrauen: Nur auf den GD 200 zu setzen, kann riskant sein, da er keine Fundamentaldaten oder externe Faktoren berücksichtigt.
Volatile Märkte: In Märkten mit schnellen Schwankungen kann er trügerisch sein.

Wie kann ich die 200-Tage-Linie in Charting-Tools anzeigen lassen?

Die meisten Handelsplattformen (z. B. TradingView, MetaTrader, Bloomberg) ermöglichen es, den GD 200 direkt in den Chart einzufügen. Meistens findet man die Funktion in der Indikatorensuche unter „Moving Average“ oder „GD 200“.

Ist die 200-Tage-Linie ein guter Indikator?

Ja, sie ist ein bewährtes Werkzeug, um langfristige Trends zu analysieren. Dennoch sollte sie immer in Kombination mit anderen Indikatoren und einer fundierten Analyse genutzt werden, um ihre Aussagekraft zu maximieren.

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