Der Begriff Slippage (rutschen, Verzögerung) hat sich auch unter den deutschsprachigen Tradern fest etabliert, wenn man über die tatsächliche Ausführungen von Börsenaufträgen spricht.
Das Wort Slippage kommt aus dem englischen und bedeutet Verzögerung, Abweichung oder Schlüpfrigkeit. In diesem Artikel werde ich meine Erfahrung mit Slippage im Trading bei der Orderausführung schildern.
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Slippage entsteht in schnellen oder illiquiden Märkten
Es gibt drei Situationen im Trading, an denen es zu Kursabweichungen (in der Regel schlechtere als erwartete Auftragsausführungen) kommen kann.
Diese Situationen liegen beim Trade-Einstieg und Trade-Ausstieg vor:
- Wenn ein Trader mit unlimitierten Stop-Aufträgen in den Markt ein- oder aussteigt, gibt es eine Kursabweichung oder Slippage zwischen dem in die Trading-Plattform eingegebenen Kurs und der tatsächlichen Auftragsausführung.
- Wenn ein Trader mit unlimitierten Market-Aufträgen in den Markt ein- oder aussteigt, gibt es eine Kursabweichung oder Slippage zwischen dem zuletzt gesehenen Kurs und der tatsächlichen Auftragsausführung.
- Wenn ein Trader mit Limit-Aufträgen in den Markt ein- oder aussteigt, kann es auch eine Kursabweichung oder Slippage geben, die dann jedoch immer zu Gunsten des Traders ausfällt.
Hier ein paar Beispiele:
- Ein Trader hat einen Buy-Stop Auftrag im Währungspaar EUR-USD mit 1,3033 platziert und bekommt eine Ausführung mit 1,3035. In diesem Fall beträgt die Slippage oder Schlechterausführung 2 Pips.
- Ein Trader steigt mit einer Buy-Market-Order ein und möchte jetzt einen DAX-Future kaufen. Der letzte Kurs, den der Trader gesehen hat, betrug 9205 Punkte. Er schickt seinen Kaufauftrag über die Trading-Plattform in den Markt und bekommt eine Ausführung von 9210 Punkten. Die Slippage oder Schlechterausführung betrug also 5 Punkte.
- Ein Trader platziert eine Sell-Limit-Order für das Währungspaar AUD-USD bei 0,8734 und bekommt eine Ausführung von 0,87342. In diesem Fall betrug die Slippage 0,2 Pips zugunsten des Traders. Diese sogenannte „positive Slippage“ kommt in der Praxis fast ausschließlich bei Limit-Aufträgen vor.
Slippage kann teuer für den Trader werden
In schnellen Märkten kann die Slippage relativ hoch und teuer werden.
Wenn Märkte sich schnell bewegen, insbesondere während und kurz nach der Veröffentlichung von wichtigen Wirtschaftsdaten, aber auch in der Zeit nach Handelseröffnung oder kurz vor Handelsschluss, kann der Unterschied zwischen „erwarteter Auftragsausführung“ und tatsächlicher Auftragsausführung beträchtlich sein.
Selbst in sehr liquiden Märkten wie dem Währungspaar GBP-USD kann die Slippage in solchen Momenten 10 Pips oder noch mehr betragen.
Das muss ein Trader in sein Risikomanagement einkalkulieren. Und auch beim Backtesting von Handelssystemen wird der Faktor Slippage oft vernachlässigt oder nicht realitätsnah dargestellt.
Dadurch entsteht dann im realen Trading ein großer und negativer Unterschied zwischen den Ergebnissen beim Backtesting und Live-Trading.
Hohe Slippage fällt auch in der Regel dann an, wenn man in illiquiden Märkten handelt.
Das können Aktien sein, die wenig Umsätze haben, exotische Währungspaare oder Futuresmärkte, in denen wenig gehandelt wird.
Ein typisches Beispiel, was in diesem Zusammenhang oft genannt wird, ist der Orange Juice Future (Gefrorener Orangensaft, gehandelt an der NYMEX).
In diesem Futuresmarkt werden pro Tag durchschnittlich 1.000 bis 2.000 Kontrakte gehandelt.
Wenn man dort mit unlimitierten Aufträgen zur falschen Zeit einsteigt, kann es böse Überraschungen mit der tatsächlichen Auftragsausführung geben.
Fazit dieses Artikels zur Slippage beim Trading
Ein Trader muss mit der Slippage leben.
Das sind Tradingkosten, die direkt in die Gewinn- und Verlustrechnung einfließen.
Aber Slippage läßt sich reduzieren, wenn man z.B. beim Positionseinstieg auf Buy-Limit oder Sell-Limit-Aufträge zugreift und auch den Positionsausstieg über Limit-Aufträge steuert.
Dazu sollte man es so weit wie möglich vermeiden, in schnellen und illiquiden Märkten mit unlimitierten Aufträgen zu agieren.
Falls Sie Fragen zur Slippage haben oder diesen Artikel kommentieren möchten, nutzen Sie bitte die Kommentarfunktion am Ende dieser Seite.
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