Kryptohandel mit Hebelprodukten in 30 Sekunden erklärt

- Typische Produkte: CFDs, Futures, Optionen auf Krypto.
- Hohe Risiken: Verluste können sich ebenso stark multiplizieren.
- Nur für erfahrene Trader mit gutem Risikomanagement.
- Bei Turbozertifikaten gelten die üblichen Transaktionskosten des Brokers, bei CFDs und Futures kommen Spreads (z. B. 0,22–3 % bei xtb) und ggf. Übernachtgebühren hinzu, während Kraken mit besonders niedrigen Gebühren von 0,01–0,05 % wirbt.
- Hebelprodukte auf Kryptowährungen unterliegen nicht dem Einlagensicherungsfonds, sind jedoch je nach Produkt unterschiedlich geschützt (z. B. ETPs als Sondervermögen) und grundsätzlich mit 25 % Abgeltungssteuer zzgl. Zuschlägen steuerpflichtig.
Der Wunsch vieler Anleger, Kryptowährungen mit Hebelzertifikaten zu handeln, hat selbstverständlich auch die Emittenten erreicht. Diese haben mehrere Varianten gehebelter Produkte in ihr Portfolio aufgenommen. Mit diesem Artikel soll eine Übersicht zu den derzeitigen Möglichkeiten des gehebelten Kryptohandels aufgezeigt werden.
Woran erkennt man Hebelprodukte?
Am Anfang sollte geklärt werden, was Hebelprodukte charakterisiert. Bei Hebelprodukten (Zertifikaten) handelt es sich um Derivate, wobei diese sich auf einen bestimmten Basiswert beziehen. In unserem Fall bestehen die Basiswerte aus Kryptowährungen. Hauptmerkmal eines Hebel-Zertifikates ist, wie der Name schon verrät, die Hebelwirkung gegenüber dem Basiswert. Somit können im Vergleich zum Basiswert überproportionale Gewinne, allerdings auch überproportionale Verluste generiert werden.
Ein weiteres Merkmal von Hebel-Zertifikaten ist die Möglichkeit, auf fallende sowie steigende Kursbewegungen des Basiswertes zu spekulieren.
Als Beispiele für Anlageprodukte mit Hebelwirkung können genannt werden:
- Turboscheine
- Optionsscheine
- CFDs
- Futures
- Optionen
Was sind Kryptowährungen?
Fast jeden Tag wird über Kryptowährungen berichtet. Doch was verbirgt sich dahinter? Bei einer Kryptowährung handelt es sich im weitesten Sinne um digitales Geld. Oftmals wird im Zusammenhang mit Kryptos von virtuellen Währungen oder auch einer digitalen Währung gesprochen. Um Transaktionen durchführen zu können, wird eine eigene Technologie, die Blockchain, genutzt.
Das Hauptmerkmal von Kryptowährungen ist ihre dezentrale Handhabung. Während herkömmliche Währungen bei einer Zentralbank „hinterlegt“ werden, ist dies bei Kryptowährungen nicht der Fall. Somit überwacht auch keine zentrale Stelle den Handel von Kryptowährungen.
Ein weiteres Merkmal von Kryptowährungen ist die Anonymität von Transaktionen. Die Transaktionen können, ohne persönliche Daten zu hinterlassen, durchgeführt werden.
Das Thema Sicherheit bedienen Algorithmen, welche durch ihre kryptografische Verschlüsselung die Konten bzw. Transaktionen absichern.
Welche Kryptowährungen gibt es?
Die Anzahl von Kryptowährungen dürfte in die Tausende gehen. Allerdings konzentriert sich die Bekanntheit auf relativ wenige davon. Geschätzt maximal hundert Kryptowährungen stehen im Fokus des Interesses.
Dazu gehören u.a. Bitcoin, Ethereum, Ribble, Litecoin und einige weitere. Diese unterscheiden sich in der Marktkapitalisierung, den Anwendungsmöglichkeiten, der Technologie sowie den Konsensmechanismen.
Welche Hebelprodukte auf Kryptowährungen sind verfügbar?
Da es sich bei Kryptowährungen um eine Basiswertklasse handelt, welche durch ihre extreme Schwankungsfreudigkeit auffällt, sind die Angebote im Bereich Hebelprodukte auf Kryptowährungen im Gegensatz zu klassischen Hebelprodukt-Angeboten im Bereich Aktien oder Indizes überschaubar.
Aus dem Universum der verfügbaren Hebelzertifikate betrachten wir das Angebot von Turbozertifikaten, Faktorzertifikaten, Optionsscheinen, CFDs, Futures und Optionen auf Kryptowährungen genauer.
Turbozertifikate
Es existieren nur wenige Emittenten, die Turbozertifikate auf Kryptowährungen anbieten. Hierbei sticht der Emittent Vontobel heraus. Bei diesem werden u.a. Turboscheine auf Bitcoin und Ether angeboten. Weiterhin arrangiert sich Lang & Schwarz in diesem Segment.
Wobei handelt es sich bei Turbozertifikaten? Kurz gesagt handelt es sich hierbei um Hebelprodukte, welche ihren Basiswert (etwa Kryptowährungen) mit einem festgelegten Bezugsverhältnis nachbilden. Allgemein sind Turbozertifikate mit einem Basispreis ausgestattet, welcher meist dem Knock-Out-Level entspricht. Möglich ist ebenfalls das Vorhandensein eines Stop Loss Levels, welches sich im Falle von Turbozertifikaten auf steigende Kurse oberhalb des Basispreises des Turbozertifikats befindet. Sollte der Anleger Turbozertifikate auf fallende Kurse bevorzugen, befände sich das Stop Loss Level unterhalb des Basispreises des Turbozertifikats. Nähere Informationen zu diesem Thema können in einem weiteren Artikel über Hebelprodukte des Autors erlesen werden.
In der folgenden Ansicht sehen wir das Suchergebnis nach Bitcoin-Zertifikaten auf der Finanzplattform Onvista. Recht deutlich sticht hervor, dass die Anzahl der Emittenten sehr beschränkt ist. Weiterhin fällt das Bezugsverhältnis von 0,001 auf. Dies entsteht, wenn der Basiswert (hier Bitcoin/USD) einen sehr hohen eigenen Kurswert besitzt.
Die Berechnung des Kurswertes eines Turbozertifikats auf den Bitcoin-Kurs ist recht einfach zu bewerkstelligen. Hierzu bedienen wir uns eines Turboscheins des Emittenten Vontobel.

Wir sehen ein Long-Zertifikat auf den Bitcoin Future mit einem derzeitigen Hebel von 5,16. Dieser besitzt eine unbegrenzte Laufzeit. Der derzeitige Abstand zur K.-O.-Schwelle beträgt 3,88 %. Zu erwähnen sei an dieser Stelle, dass bei der Ausgestaltung dieser Zertifikatsgattung das K.-O.-Level mit einem eingebauten Stop-Loss-Level verglichen werden kann. Aus der Differenz zwischen K.-O.-Level und dem Basispreis wird der mögliche Rückzahlungsbetrag im Falle der Erreichung des K.-O.-Levels errechnet.

Aus oben dargestellten Übersichten entnehmen wir folgende Daten für den Turboschein auf den Bitcoin.
- Basispreis: 64.661,780
- Knock Out: 74.260,00
- Bezugsverhältnis: 0,001
Zum Zeitpunkt obiger Daten lag der Bitcoin-Kurs bei ca. 77.600 Punkten. Daraus ergibt sich ein Wert des Turbozertifikats von 14,33 €. Die Differenz zum Ergebnis der Berechnung ergibt sich aus den Finanzierungskosten des Emittenten.
Berechnung des Zertifikatskurses:
Aktueller Kurs des Zertifikates = (Bitcoin-Kurs aktuell minus Basispreis)* Bezugsverhältnis.
Aktueller Kurs des Zertifikates = (77.600-64.661)*0,001
Im Chart des Bitcoins stellt sich die Situation folgendermassen dar.
Chart des Bitcoin-Kurses mit eingezeichnetem Basispreis, Knock Out Barriere sowie der Spanne des Rückzahlungsbetrages. Quelle: stock 3
Sollte der Bitcoin-Kurs die Knock Out Barriere des Turbozertifikats unterschreiten, käme die Spanne zwischen Basispreis und Knock Out Barriere (im Chart eingezeichnet) zur Ermittlung des Rückzahlbetrages zur Anwendung.
Im folgenden Chart sehen wir den Kursverlauf des obigen Turbozertifikats auf Bitcoin.
Sollte der Kurswert des Turboscheins 9,60 € unterschreiten, wäre das Knock Out (Stop Loss) Ereignis eingetreten und der Emittent würde den Restbetrag zurückzahlen.
Faktorzertifikate
Diese Zertifikate sind mit einem festen Hebel (dem Faktor) ausgestattet, um den sich das Faktorzertifikat gegenüber dem Basiswert verändert.
Verändert sich etwa der Basiswert (in unserem Fall die Kryptowährung) um 1 %, verändert sich ein Faktorzertifikat mit Faktor 3 um 3 %.
Faktorzertifikate werden auf steigende, wie auch fallende Kurse von Kryptowährungen angeboten.
Da Faktorzertifikate einen festen Hebel besitzen, ist der Emittent zu einer täglichen Anpassung des Basispreises bzw. des Bezugsverhältnisses gezwungen. Somit wird gewährleistet, dass das Faktor-Zertifikat jeden Tag die angegebene Hebelwirkung vollziehen kann.
Die Société Générale hat eine sehr aufschlussreiche Dokumentation bezüglich der Risiken und Anpassungsvorgänge bei Faktorzertifikaten hinterlegt.
Es ist stets ratsam, sich im Vorfeld einer Anlage in Faktorzertifikaten über die Anpassungsrichtlinien des Emittenten zu informieren.
Optionsscheine
Optionsscheine im klassischen Sinne (ohne Knock Out) auf Kryptowährungen sucht man leider vergebens im Universum der Emittenten. Hier könnte die Ausgestaltung von Optionsscheinen mit ihren vielschichtigen Komponenten (Griechen u.a.) eine Zurückhaltung der Emittenten begründen. Weiterhin wird es angesichts der Schwankungsfreude von Kryptowährungen nicht unbedingt einfach sein, sinnvolle Optionsschein-Angebote zu unterbreiten.
CFDs
Eine weitere interessante Variante von Hebelprodukten bieten CFDs an. Bei CFDs (Differenzkontrakten) handelt es sich um Derivate, bei welchen der Trader auf ein bestimmtes Szenario, steigend oder fallend, spekulieren kann. Hierzu wird eine Margin benötigt. Diese richtet sich nach dem vom Trader bevorzugten Hebel. Diese Margin muss auf dem Traderkonto hinterlegt werden. Sollte das erwartete Szenario des Traders nicht eintreten, wird die Margin zur Deckung der Position herangezogen. Zusätzlich besteht kein weiteres Risiko (Nachschusspflicht).
In Deutschland ist der zulässige Hebel beim CFD-Handel auf 2 begrenzt.
Beispiel eines CFD-Handels auf den Bitcoin-Kurs:
Es soll ein CFD auf steigende Bitcoinkurse gehandelt werden. Der Kurs des Bitcoins lag bei Abgabe der CFD-Order bei 60.000 Dollar. Steigt der Bitcoin-Kurs während der Laufzeit des Investments auf 62.000 Dollar, entspricht dies einem Gewinn pro Bitcoin von 2.000 Dollar. Der Hebel dieser Position beträgt zwei. Somit beträgt der Gewinn dieser Position 2 × 2.000 Dollar = 4.000 Dollar.
Wie oben erwähnt, muss im CFD-Handel eine Margin auf dem Traderkonto hinterlegt werden. Dies wären in unserem Fall 2% von 60.000 = 1.200 Dollar.
Sollte der Bitcoin-Preis entgegen der Annahme des Anlegers fallen, droht dem Anleger ein Verlust bis zur Höhe der hinterlegten Margin.
Futures und Optionen
Selbstverständlich hat das Thema Kryptowährungen auch den Futures-Markt erreicht. Dort kann mittels Margin u.a. auf steigende oder fallende Notierungen des Bitcoins und anderer Kryptowährungen gehandelt werden. An zahlreichen Handelsplätzen erscheinen ständig weitere Angebote zum Handel mit Optionen und Futures auf Kryptowährungen.
Den Handel von Kryptowährungen mit Futures soll ein Beispiel verdeutlichen.
Ein Anleger ist gewillt, mehrere Futures-Kontrakte auf den Bitcoin zu handeln. Hierbei soll der Preis des Bitcoins bei 45.000 USD liegen. Gehandelt werden sollen 25 Bitcoin-Futures-Kontrakte. Ein Kontrakt hat eine Größe von 0,01 Bitcoin.
Wir haben somit folgende Ausgangssituation:
- Aktueller Preis des Bitcoins = 45.000 USD je Bitcoin
- Kontraktgröße gesamt= 0,25 Bitcoin (25 Kontrakte x 0,01 Bitcoin)
- zu zahlende Sicherheit= z. B. 5 % vom Gesamtwert
Bewegt sich der Preis des Bitcoins auf 48.000 USD, ergibt sich folgende Gewinnsituation:
Der Gewinn je Kontrakt beträgt 3.000 USD, berechnet aus der Differenz von Bitcoinpreis bei Einstieg in die Position zu jetzigem aktuellem Bitcoinpreis. Der Gesamtgewinn ergibt sich, wenn die 25 Kontrakte mit dem Differenzgewinn multipliziert werden. In diesem Fall 3.000 USD x 25 Kontrakte = 75.000 €. Um diesen Gewinn realisieren zu können, musste nur eine Sicherheitsleistung von 5 % vom Gesamtwert hinterlegt werden.
Eine ebenfalls interessante Möglichkeit bietet der Handel mit Optionen auf Kryptowährung.
Hierzu soll ebenfalls ein Beispiel erfolgen.
Der Interessent ist gewillt, Optionen auf einen steigenden Bitcoin zu handeln. Hierzu nutzt er eine Call-Option mit einer Laufzeit von acht Monaten und einem Ausübungspreis von 42.000 €. Hiermit hat der Interessent das Recht, Bitcoin unabhängig vom aktuellen Preis zu 42.000 € zu kaufen. Um die Option handeln zu können, muss der Interessent eine Optionsprämie bezahlen. Diese Optionsprämie garantiert dem Interessenten, Bitcoin für 42.000 € kaufen zu dürfen. Wir gehen hier von einer Optionsprämie von 700 € aus. Wenn Bitcoin innerhalb der Laufzeit der Option über 42.000 € steigen sollte, kann der Optionsbesitzer die Option ausüben und die Differenz des aktuellen Bitcoin-Preises zu 42.000 € als Gewinn verbuchen. Natürlich abzüglich der gezahlten 700 € Optionsprämie.
Sollte der Bitcoin-Preis während der Optionslaufzeit dauerhaft unter 42.000 € notieren, beschränkt sich der Verlust des Optionsbesitzers auf die gezahlte Optionsprämie von 700 €.
Ist ein Anleger gewillt, auf fallende Bitcoin-Kurse zu spekulieren, kann eine Put-Option hilfreich sein. Diese funktioniert wie obige Call-Option, nur in die andere Richtung.
Bleibt die Frage: Wer erhält die 700 € Optionsprämie aus obigem Beispiel, wenn der Bitcoinkurs unter 42.000 € bleibt? Hierüber kann sich der Stillhalter freuen, welcher den Gegenpart des Options-Geschäfts einnimmt. In diesem Falle handelt es sich um den Verkauf einer Call-Option. Ausgangssituation ist hierbei die Annahme des Stillhalters, dass der Kurs des Bitcoins unter 42.000 € bleibt. Steigt der Bitcoin-Kurs allerdings über 42.000 €, könnte dies zu einem Verlust für den Stillhalter führen, da der Käufer der Call-Option Bitcoin zu einem höheren Preis als 42.000 € verkaufen könnte. Die Optionsprämie bleibt dem Verkäufer der Call-Option jedoch in jedem Fall erhalten.
Eine weitere Variante, auf den Bitcoin-Future zu spekulieren, stellt der oben aufgeführte Handel mit Turbozertifikaten auf den Bitcoin-Future dar.
Vorteile und Nachteile von Hebelprodukten auf Kryptowährungen
Wie jedes Asset, welches an den Börsen gehandelt werden kann, verfügen auch Hebelprodukte auf Kryptowährungen über zahlreiche Vorteile und Nachteile. Diese sollen hier beleuchtet werden.
Vorteile des Handels von Krypto-Hebelprodukten
Ein ganz klarer Vorteil besteht in der recht einfachen Handelbarkeit von Hebelprodukten sowie der Eigenschaft von Hebelprodukten, mit kleinerem Kapital größere Positionen bewegen zu können. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch die Hebelwirkung Kursbewegungen der Kryptowährung um ein Vielfaches mit dem Hebelprodukt nachvollzogen werden können. Schlussendlich ist die Möglichkeit, auf steigende und fallende Kurse der Kryptowährung spekulieren zu können, ein weiterer Vorteil.
Nachteile des Handels von Krypto-Hebelprodukten
Zuerst muss an dieser Stelle die Tatsache genannt werden, dass durch die Hebelwirkung Verluste (ebenso wie Gewinne) um ein Vielfaches der Bewegung, welche die Kryptowährung vollzieht, ausfallen können. Weiterhin sollte bei der Szenarioplanung unbedingt die erhöhte Schwankungsfreudigkeit von Kryptowährungen berücksichtigt werden. Diese stellt ein nicht unerhebliches weiteres Risikopotenzial dar. Außerdem sollten die Gebührenstrukturen der Broker im Hinblick auf den Handel von Hebelprodukten auf Kryptowährungen beachtet werden. Dort könnten weitere Überraschungen auf den Anleger warten. Zu guter Letzt muss sich ein Hebelprodukt-Anleger darüber bewusst sein, welches Risiko mit seiner Anlage in gehebelten Produkten eingegangen wird. Ist dies nicht der Fall, besteht die Gefahr einer emotionalen Überlastung (neben einer übermäßigen Belastung des Depotkontos). Ein gut definiertes und angewandtes Risikomanagement kann dies verhindern.
Wo kann ich Hebelprodukte auf Kryptowährungen handeln?
Handel mit Turbozertifikaten auf Kryptowährungen
Bezüglich des Themas Turbozertifikate auf Kryptowährungen können diese bei jedem Broker, welcher den jeweiligen Emittenten in seinem Portfolio anbietet, gehandelt werden. Hierbei sind die unterschiedlichen Kosten sowie die angebotenen Emittenten zu berücksichtigen. Soll der Kapitaleinsatz gering gehalten werden, lohnt es sich allemal, das Angebot von Neobrokern näher unter die Lupe zu nehmen. Durch die recht niedrigen An – und Verkaufsgebühren bei Neobrokern fallen bei kleinem Kapitaleinsatz die prozentual anteiligen Kosten des jeweiligen Trades nicht unangemessen hoch aus.
Der CFD-Handel auf Kryptowährungen
Im Bereich des Handels mit CFDs auf Kryptowährungen können XTB oder auch Bitget erwähnt werden. Während erstgenannte im Bereich CFDs hervorsticht, ist letztere im Thema Futures auf Kryptowährungen sehr aktiv.
Das Angebot von XTB beinhaltet 40 CFDs auf Kryptowährungen, welche es dem Interessenten gestattet, sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse bei den Kryptowährungen zu setzen. Mit einer eigenen Handelsplattform kann auf dem PC und auf dem Handy gehandelt werden.

Weiterhin bietet die Plattform Plus500 CFDs auf die Kryptowährungen Bitcoin, Ether, Cardano und Polygon an. Der Hebel liegt hierbei bei 1:2.
Der Futures -und Optionshandel auf Kryptowährungen
Interessiert man sich für Futures oder Optionen auf Kryptowährungen, wird der Anleger an der Chicagoer Börse CME im Hinblick auf Bitcoin, Ether und Solana Futures fündig. Weiterhin kann auf die Chicago Board Options Exchange (CBOE) zurückgegriffen werden. Die CBOE bietet hierbei Optionen auf Krypto-ETFs an.
Wie schon erwähnt, ist Bitged im Bereich Futures auf Kryptowährungen sehr aktiv. Hier ist es ebenso, wie bei den meisten Brokern möglich, über Desktop und App zu handeln.
Nicht zuletzt sei hier die Eurex erwähnt. Diese hält zahlreiche Möglichkeiten des Handels von Futures und Optionen auf Kryptowährungen parat. Hierbei handelt es sich um Futures auf Bitcoin und Ethereum. Weiterhin sind auf beiden Währungen auch Optionen handelbar. Außer den genannten Basiswerten ist der Handel von Krypto-Derivaten um Ether bei der Eurex möglich. Zusätzlich wird das Angebot von Futures auf den FTSE-Bitcoin-Index in EUR und USD beworben.
Handel mit gehebelten ETPs
In diesem Segment kann der Anbieter HANetf genannt werden. Dieser Anbieter, mit Sitz in London, hat verschiedene gehebelte ETPs auf Kryptowährungen im Angebot. Hierbei handelt es sich um einen 2-fach gehebelten ETP auf Bitcoin Long, einen 2-fach gehebelten ETP auf Ethereum sowie einen 2-fach gehebelten ETP auf Bitcoin Short.
Der „Sonderfall“ Margin Trading bei kraken
Die Tradingplattform kraken bietet ebenfalls ein gehebeltes Trading von Kryptowährungen an. Unter dem Motto „Spot-Margin-Trading“ wird der Kryptohandel mit einem bis fünffachen Hebel beworben. Laut Anbieter werden hierbei echte Kryptowerte gekauft und keine Finanzkontrakte.
Gehebeltes Kryptotrading bei Bitpanda
Ebenfalls im Kryptobereich mit gehebelten Produkten ist Bitpanda unterwegs. Bitpanda bietet unter anderem einen gehebelten Kryptohandel auf Bitcoin und Ethereum an. Hierbei kann der Interessent auf Produkte zurückgreifen, welche auf steigende wie auch fallende Kurse der Kryptowährungen setzen.
Wie hoch sind die Gebühren beim Handel von Hebelprodukten auf Kryptos?
Bezüglich der Gebühren des gehebelten Handels von Kryptowährungen kann festgestellt werden, dass bei Einsatz von Turbozertifikaten die allgemeinen Transaktionskosten für Zertifikate, welche beim jeweiligen Broker gültig sind, zur Anwendung kommen. Hierbei kann, wie oben erwähnt, ein Blick auf Neobroker nicht schaden.
Anders sieht es hingegen bei CFDs, Futures und Optionen aus. Hier muss beim jeweiligen Broker bzw. Börsen in den hinterlegten Gebührentabellen die jeweils gültige Gebührenstruktur angeschaut werden.
Der typische Spread (Spanne zwischen Ankaufskurs und Verkaufskurs) bei CFDs beginnt beim Broker xtb bei 0,22 % (Bitcoin) und geht bis 3,00 % für nicht im aktuellen Fokus stehende Kryptowährungen. Hinzu kommen bei Übernacht-Beibehaltung der Position Swap-Kosten in Höhe von -0,097222% / -0,027778%.
Für den Kryptohandel wirbt die Handelsplattform kraken mit Gebühren von 0,01 % bis 0,05 %.
Unterliegen Hebelprodukte auf Kryptowährungen dem Einlagensicherungsfonds?
Leider unterliegen Zertifikate nicht dem Einlagensicherungsfonds. Hierbei handelt es sich um Kundeneigentum. Der Inhaber kann die Herausgabe oder Übertragung auf ein anderes Depot verlangen.
Ebenfalls nicht unter den Einlagensicherungsfonds fallen CFDs, Futures und Optionen.
Im Fall von ETPs kann von Sondervermögen gesprochen werden, dieses Sondervermögen wird bei Insolvenz des Anbieters vom Vermögen des Anbieters getrennt und ist somit geschützt. Ansonsten unterliegen ETPs ebenfalls nicht dem Einlagensicherungsfonds.
Steuerliche Aspekte des Handels mit Hebelprodukten
Beim Thema steuerliche Belastung von Hebelzertifikaten auf Kryptowährungen kann festgestellt werden, dass Hebelzertifikate immer steuerpflichtig sind. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der Basiswert (die Kryptowährung) nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei veräußert werden kann bzw. bis 1000 € Gewinn pro Jahr steuerfrei bleibt. Einkünfte aus Hebelzertifikaten gelten als Einkünfte aus Kapitalvermögen und sind mit 25 % Abgeltungssteuer steuerpflichtig. Hinzu kommen noch der Solidaritätszuschlag sowie ggf. die Kirchensteuer.
Im Bereich Futures und Optionen sowie CFDs gelten dieselben steuerlichen Belastungen wie bei Zertifikaten. (25 % Abgeltungssteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer)
Als Kapitalerträge werden Gewinne aus ETPs behandelt. Diese unterliegen ebenfalls wie obige Anlageprodukte der Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % + Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer. Allerdings kann hier ein Freibetrag von 1000 € pro Person in Anspruch genommen werden.
Zusammenfassung
Der Handel mit gehebelten Kryptoinstrumenten kann eine interessante Alternative zum allgemeinen Handel mit Kryptowerten darstellen. Allerdings muss beachtet werden, dass Kryptowährungen enormen Schwankungen unterliegen können. Diese Schwankungen übertragen sich um den jeweiligen Hebel auf das Hebelprodukt. Somit besteht ein nochmals erhöhtes Risiko. Dies sollte unbedingt im persönlichen Risiko-Management beachtet werden.
Im Angebot der Anbieter sollte jeder Interessent seine persönlich favorisierte Anlageart finden. Besonders interessant ist hierbei die Möglichkeit, gehebelt auf fallende Kurse des Basisinstruments (Kryptowährung) setzen zu können.
Allerdings sollte sich der Anleger mit den angebotenen Produkten genauestens vertraut machen. Einerseits mit der Funktionsweise und den damit verbundenen Risiken, andererseits mit den Gebühren, welche beim Handel des Produkts entstehen können.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass für Turbozertifikate teilweise unterschiedliche Bezeichnungen im Umlauf sind. In der letzten Zeit wurden Turbozertifikate bzw. Faktorzertifikate als „Turbo-Optionsscheine“ oder „Faktor-Optionsscheine“ betitelt. Dabei ist streng abzugrenzen, dass diese Hebelprodukte keinesfalls die Eigenschaften von Optionsscheinen im klassischen Sinne beinhalten!
Da der Markt der Anbieter von gehebelten Produkten auf Kryptowährungen ständig in Bewegung ist, kann keine Garantie auf Vollständigkeit oben gemachter Angaben übernommen werden.
Für weitere Informationen zum Thema Hebelprodukte sei auf meinen Artikel über dieses Thema bei Kagels Trading verwiesen.
Häufige Fragen zu Kryptohandel mit Hebelprodukten
Was ist Kryptohandel mit Hebelprodukten?
Beim Kryptohandel mit Hebelprodukten kannst du mit einem Vielfachen deines eingesetzten Kapitals handeln – zum Beispiel mit einem Hebel von 5:1.
Welche Hebelprodukte gibt es für Kryptowährungen?
Typisch sind CFDs, Futures, Optionen, Turbozertifikate und Knock-out-Produkte.
Welche Chancen bietet der Handel mit Hebel?
Du kannst bereits mit geringem Kapitaleinsatz überdurchschnittlich hohe Gewinne erzielen – besonders in volatilen Märkten.
Welche Risiken bestehen beim Hebelhandel?
Auch Verluste vervielfachen sich durch den Hebel. Ohne Risikomanagement kann dein Einsatz schnell verloren gehen.
Welche Broker eignen sich für gehebelten Kryptohandel?
Neobroker wie Trade Republic und spezialisierte Anbieter wie XTB oder Kraken bieten Hebelprodukte auf Kryptowährungen an.
Wie hoch sind die Gebühren beim Hebelhandel?
Spreads liegen bei CFDs z. B. zwischen 0,22–3 %; Kraken erhebt 0,01–0,05 % Gebühren, bei Turbozertifikaten gelten brokerabhängige Transaktionskosten.
Ist Hebelhandel für Anfänger geeignet?
Nein. Es ist fundiertes Wissen, Erfahrung und striktes Risikomanagement erforderlich. Ein Demokonto wird zum Einstieg empfohlen.