DXFeed in 30 Sekunden erklärt

- Market Data Provider für Echtzeit-Börsendaten, kein Broker, sondern reiner Datenlieferant für Trading-Plattformen wie Bookmap, ATAS und Quantower
- Tick-by-Tick Daten von 100+ Börsen weltweit (NYSE, Nasdaq, CME, Eurex) mit niedriger Latenz: entscheidend für Order-Flow- und Volume-Analysen
- Historische Daten mit “Time Machine”-Funktion zum tick-genauen Replay vergangener Marktsituationen – ideal für Backtesting und Strategieentwicklung
- Kosten ab 20 Dollar monatlich für Retail-Trader, je nach Exchange-Paket und Plattform. Buchung über die jeweilige Trading-Software
- Zielgruppe: Primär B2B-Geschäft mit Brokern, Prop-Firmen und Plattformanbietern. Privattrader nutzen die Daten indirekt über ihre Trading-Plattform
Was macht DXFeed? Der Marktdaten-Spezialist erklärt
Wer Bookmap oder ATAS nutzt, stößt unweigerlich auf den Namen DXFeed. Doch was steckt dahinter?
Einfach gesagt liefert DXFeed die Kursdaten, die in deiner Trading-Plattform angezeigt werden, in Echtzeit und direkt von den Börsen. Kein Broker, kein Orderausführungssystem, sondern ein spezialisierter Market Data Provider, der Börsendaten von über 100 Handelsplätzen weltweit sammelt, aufbereitet und an Trader weitergibt.
Warum ist DXFeed relevant?
Kostenlose Broker-Feeds zeigen Kurse oft mit 15 Minuten Verzögerung, was für Daytrader im Bereich Order Flow oder Volume Analysis wertlos ist. Der Datenanbieter arbeitet mit Tick-by-Tick-Daten und niedriger Latenz, sodass jede Order und jeder Trade ohne Lücken erfasst wird.
Täglich fließen über 10 Terabyte an Marktdaten durch die Systeme des Unternehmens. Diese Datenmenge erfasst alle Kursbewegungen, Orders und Trades von Märkten wie NYSE, Nasdaq, CME und Eurex.
Wie kommst du als Trader an DXFeed-Daten?
Anders als viele denken, arbeiten Retail-Trader selten direkt mit dem Unternehmen. Stattdessen nutzt du eine Trading-Plattform wie Bookmap, ATAS oder Quantower, während diese Plattform ihre Daten im Hintergrund vom Unternehmen bezieht.
Ein Beispiel macht das deutlicher: Du handelst Futures an der CME und gleichzeitig Aktien an der NYSE. Ohne einen zentralen Datenanbieter bräuchtest du zwei separate Abos, was teuer und umständlich wäre. DXFeed bündelt beide Märkte in einem Feed durch eine zentrale Datenverarbeitungsstation, auch Ticker Plant genannt, die Kurse verschiedener Börsen normalisiert und in einheitlichem Format bereitstellt.
Was unterscheidet DXFeed von Standard-Feeds?
Drei Merkmale sind dabei zu unterscheiden:
- Der Datenanbieter speichert nicht nur Echtzeitkurse, sondern auch historische Daten mit Tick-Genauigkeit. Die sogenannte “Time Machine”-Funktion macht es möglich, vergangene Marktsituationen exakt nachzuspielen. Das ist Ideal fürs Backtesting oder die Analyse spezifischer Setups.
- Die globale Abdeckung umfasst nicht nur klassische Aktienmärkte wie NYSE und Nasdaq, sondern auch Futures (CME, Eurex), Optionen, Forex und Kryptowährungen. Alles aus einer Hand über eine zentrale Schnittstelle.
- Durch Cloud-Technologie werden historische Daten komprimiert gespeichert und bleiben jederzeit abrufbar. Das System skaliert flexibel mit den Anforderungen, egal ob du als Einzeltrader arbeitest oder als Prop-Firma mit 50 Accounts.
Für wen ist DXFeed relevant?
Primär für aktive Trader, die auf präzise Marktdaten angewiesen sind, besonders im Bereich Order Flow Trading und Volume Analysis. Wer mit Tools wie Bookmap arbeitet, nutzt häufig DXFeed-Daten, ohne es explizit zu merken.
Darüber hinaus setzen Prop Trading Firmen und spezialisierte Daytrader auf die Infrastruktur, während auch Broker, Fintech-Startups und Analyseplattformen die Daten in ihre Systeme integrieren.
Wichtig zu merken: DXFeed ist kein Broker und führt keine Trades aus. Das Unternehmen liefert ausschließlich die Informationsgrundlage, während die Interpretation und Handelsentscheidung bei dir liegt.
So funktioniert DXFeed: Technologie und Datenströme
Hinter den Kursen in deiner Trading-Plattform steckt eine komplexe Infrastruktur. Der Datenabieter verbindet sich direkt mit den Datenfeeds der Börsen und verarbeitet diese in Echtzeit.
Von der Börse zum Trader
Wenn an der NYSE eine Order ausgeführt wird, sendet die Börse diese Information an ihre angeschlossenen Datenanbieter. DXFeed empfängt die Daten über Feed Handler, spezialisierte Software-Module für jede Börse. Diese normalisieren die Daten, sodass eine Order von der NYSE das gleiche Format hat wie eine Order von der Eurex. Der Prozess läuft in Millisekunden ab.
Die normalisierten Daten fließen in den Ticker Plant, wo sie gespeichert, indiziert und für die Weiterverteilung vorbereitet werden. Die Firma nutzt hierfür das selbst entwickelte QDS (Quick Data System), das speziell auf hohe Performance und Skalierbarkeit ausgelegt ist.
API-Zugang für Trading-Plattformen
Plattformen wie Bookmap greifen über verschiedene APIs auf die Daten zu. Dabei werden mehrere APIs für unterschiedliche Programmiersprachen angeboten: Java, C++, .NET, Python und weitere. Die meisten Retail-Trader nutzen dabei die WebSocket-Verbindung, während institutionelle Anwender oft auf FIX-Protocol oder direkte TCP-Verbindungen setzen.
Cloud-Speicherung und globale Infrastruktur
Das Unternehmen speichert täglich 10 Terabyte an Rohdaten in der Cloud, komprimiert, aber in voller Tick-Genauigkeit abrufbar. Die Infrastruktur läuft auf Rechenzentren in Chicago, New York, London und Frankfurt. Diese geografische Verteilung sorgt für niedrige Latenz, egal wo du dich befindest.
DXFeed in der Praxis: Plattform-Integrationen
Als Retail-Trader nutzt du DXFeed selten direkt, sondern über Trading-Plattformen, die auf die Daten zugreifen. Diese Plattformen integrieren die Daten über APIs und stellen die Marktdaten in ihrem Interface dar.
Bookmap und Order Flow Visualisierung
Bookmap bezieht Full Depth Data von US-Aktien und Futures (CME, ICE) über DXFeed. Die Besonderheit liegt in der Heatmap-Visualisierung des Orderbuchs, die zeigt, wo sich Liquidität ansammelt.
DXFeed liefert hier nicht nur die obersten Preislevels, sondern die komplette Markttiefe – wichtig für die Identifikation von Iceberg-Orders oder Algo-Aktivität.
ATAS und Cluster-Analyse
ATAS nutzt DXFeed-Daten von CME, Eurex und Nasdaq für Cluster-Charts und Volume Profiles. Jede Kerze wird in seine Volumenbestandteile zerlegt, sodass sichtbar wird, auf welchem Preislevel gehandelt wurde. Seit 2025 bietet ATAS auch historische DOM-Levels als Heatmap an, eine erweiterte Kooperation macht diese Tiefenanalyse möglich.
HeldenTrader für deutsche Trader
HeldenTrader wurde von Heldental entwickelt, der größten Prop-Trading-Firma im deutschsprachigen Raum. Die Software greift auf Echtzeitdaten für US-Aktien zu und richtet sich primär an Trader im Heldental-Programm.
Weitere Integrationen
Quantower bietet Multi-Asset-Trading mit DXFeed-Anbindung, NinjaTrader fokussiert sich auf Futures, Optimus Flow auf Volume-Analyse und MotiveWave auf Elliott Wave Charting. Die Bandbreite zeigt: DXFeed-Daten funktioniert als technische Basis für verschiedene Analysemethoden, von klassischem Charting bis zu detaillierter Marktmikrostruktur.
DXFeed Kosten: Was kostet guter Datenfeed?
Die Preisfrage ist komplex, weil das Unternehmen unterschiedliche Zielgruppen bedient. Retail-Trader zahlen andere Preise als institutionelle Kunden, und die meisten Endnutzer buchen DXFeed-Daten indirekt über ihre Trading-Plattform.
Retail-Preise über get.dxfeed.com
Für Privattrader ist get.dxfeed.com die zentrale Anlaufstelle. Hier können Abos für verschiedene Plattformen wie Bookmap, ATAS, Quantower oder NinjaTrader gebucht werden. Die Preise variieren je nach Plattform und Datentiefe.
Beispielhafte Preise für ATAS (Non-Professional Trader):
- CME Group Market Depth (alle CME-Märkte): $99/Monat
- Nasdaq TotalView (US-Aktien mit Market Depth): $69/Monat
- Eurex Futures Level 2 (europäische Futures): $65/Monat
Diese Kosten gelten für Retail-Trader ohne professionellen Status. Wer als Professional Trader eingestuft wird (etwa durch institutionelle Anbindung), zahlt deutlich höhere Exchange-Gebühren.
Business-Kunden: Individuelle Vereinbarungen
Unternehmen, Prop-Firmen oder Softwareanbieter verhandeln Preise direkt mit dem Datenanbieter. Hier spielen Faktoren wie Nutzerzahl, Datenvolumen und API-Zugriffe eine Rolle. Öffentliche Preislisten existieren nicht, da jede Integration individuell kalkuliert wird.
DXFeed Erfahrungen und Support
Öffentliche Bewertungen sind rar, was an der Geschäftsstruktur liegt: Trader nutzen die Daten über Trading-Plattformen wie Bookmap oder ATAS, nicht direkt bei DXFeed. Die Kundenliste spricht jedoch für sich: große Broker, institutionelle Händler und etablierte Plattformen setzen langfristig auf DXFeed. Solche B2B-Partnerschaften entstehen nur bei zuverlässiger Datenqualität.
Support und Demo-Zugang
Die Firma bietet 24x7x365 Support mit Help Desk-System für autorisierte Business-Kunden. Retail-Trader erhalten Support über ihre jeweilige Trading-Plattform. Direkte Demo-Accounts gibt es nicht, aber Plattformen wie ATAS oder Bookmap bieten oft kostenlose Trials mit DXFeed-Daten an.
Alternativen zu DXFeed
DXFeed ist nicht alternativlos. Drei Anbieter tauchen in der Diskussion um Market Data regelmäßig auf: IQFeed, Rithmic und CQG. Die Unterschiede liegen weniger in der Datenqualität als in Spezialisierung und Preisstruktur.
Anbieter | Fokus | Preis/Monat | Für wen? |
---|---|---|---|
DXFeed | Order Flow, Multi-Asset | $20-100 | Bookmap/ATAS User |
IQFeed | Breite Plattform-Unterstützung | $70-90 | Multi-Plattform |
Rithmic | Futures, niedrige Latenz | $25 | Scalper |
CQG | Professionell, integriert | $200+ | Institutionelle |
- IQFeed deckt ähnliche Märkte ab: US-Aktien, Futures, Optionen, Forex. Die Stärke liegt in der Plattform-Vielfalt: über 100 Trading-Programme unterstützen IQFeed nativ. Das Basispaket kostet 45 Dollar monatlich, Exchange-Gebühren kommen hinzu. Für CME-Futures plus Nasdaq Level II landest du bei etwa 90 Dollar monatlich. Die Tick-Genauigkeit bei Order-Flow-Daten erreicht nicht das Niveau von DXFeed.
- Rithmic konzentriert sich auf Futures-Märkte mit Ultra-Low-Latency im Mikrosekundenbereich. Monatliche Datenkosten: 25 Dollar. Aktien oder internationale Börsen außerhalb der CME-Familie fehlen. Zielgruppe sind spezialisierte Futures-Daytrader und Scalper.
- CQG bedient professionelle Händler mit integrierter Plattform für Daten, Charting und Orderausführung. Preise beginnen bei 200 Dollar monatlich. Für Retail-Trader mit begrenztem Budget meist keine Option.
Fazit: Für wen lohnt sich DXFeed?
Aktive Trader mit Fokus auf Order Flow und Volume Trading profitieren von der Tick-Genauigkeit. Wer mit Bookmap oder ATAS arbeitet, nutzt meist diese Infrastruktur, oft ohne es explizit zu merken. Die präzise Marktmikrostruktur rechtfertigt sich bei detaillierter Orderbuch-Analyse, wo jede Order und jeder Trade zählt.
Für systematische Trader bieten die historischen Daten eine solide Backtesting-Grundlage. Vergangene Marktsituationen lassen sich tick-genau nachspielen und Strategietests erfolgen ohne Datenlücken.
Gelegenheitstrader mit Tages-Charts benötigen diese Detailtiefe nicht. Kostenlose Broker-Feeds reichen für langfristige Positionen aus. Der Preisrahmen zwischen 20 und 100 Dollar monatlich richtet sich an Trader, die professionelle Marktdaten aktiv nutzen – sei es für Intraday-Strategien, Order-Flow-Analysen oder Algo Trading.
FAQ: DXFeed Erfahrungen
Ist DXFeed ein Broker?
Nein. Das Unternehmen liefert ausschließlich Marktdaten von Börsen. Trades führt es nicht aus. Für Orderplatzierung benötigst du einen Broker wie Interactive Brokers oder AMP Futures.
Was kostet DXFeed für Privattrader?
Einzelne Exchange-Pakete starten bei 20 Dollar monatlich, umfassende Bundles kosten bis 100 Dollar. Die Abrechnung läuft über deine Trading-Plattform wie Bookmap oder ATAS.
Gibt es eine DXFeed Demo?
Direkte Demo-Accounts existieren nicht. Plattformen wie ATAS oder Bookmap bieten kostenlose Trials mit integrierten Daten an.
Kann ich historische Daten für Backtesting nutzen?
Ja. Die “Time Machine”-Funktion spielt vergangene Marktsituationen tick-genau nach. Plattformen wie MultiCharts nutzen diese Daten für automatisiertes Backtesting und Strategieoptimierung.