Eines der bedeutendsten Werke, welches es für den Finanzmarkt gibt, und das in Fachkreisen höchste Anerkennung genießt, stammt von dem Author Benjamin Graham und hat den Titel „Intelligent Investieren“.
Dieses Werk stellt einen der ganz großen Klassiker für jeden Anleger dar, hauptsächlich jedoch vor allem für langfristige Investoren, welche den Fokus ihrer Anlagestrategie insbesondere auf gesunde und profitable Unternehmen lenken, um eine überdurchschnittliche “Performance” zu erzielen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf sogenannten “Wachstums-Werten”. Sogar der legendäre Investor Warren Buffet sagte: “Das ist das mit Abstand beste Buch, das jemals für Anleger geschrieben wurde.”
Investieren oder spekulieren
Das 1. Kapitel von „Intelligent Investieren“ beschäftigt sich mit Graham`s These, dass das Investieren aus drei gleichwertigen Teilen besteht – bzw. bestehen – sollte:
- Man muss ein Unternehmen und die Zuverlässigkeit der Geschäfte gründlich analysieren, bevor man die Aktie dieser Firma kauft
- Der Schutz vor einem möglichen Verlustes ist essentiell
- Eine “angemessene”, doch nicht überragende Rendite wird angestrebt
Der Investor und die Inflation
Das Hauptaugenmerk im 2. Kapitel richtet sich auf die Inflation und die Frage, wie man sich als Anleger vor ihr schützen – oder noch besser – wie man sie “überlisten” kann. Ein treffendes Beispiel aus dem Inhalt dazu: “Was soll man tun, wenn man eine Gehaltserhöhung von 2 % bekommt, aber die Inflation bei 4 % liegt?” Angeführt werden auch zwei “Rettungsanker”, um die Einflüsse der Inflation zu minimieren, nämlich:
– REITs: Real Estate Investment Trusts, das sind Immobilienfonds und
-TIPS: Treasury Inflation-Protected Securities, das sind amerikanische Staatsanleihen
100 Jahre Aktienmarkt: Das Niveau der Aktienkurse Anfang 1972
Im 3. Teil stellt Graham seine Theorie vor, dass ein intelligenter Investor niemals die Zukunft prognostizieren darf, und beweist seine nahezu “hellseherischen” Begabungen, weil er den katastrophalen Bärenmarkt der Jahre 1973 und 1974 voraus sah, als die amerikanischen Aktien 37 % ihres Wertes verloren. Seine bestätigten Theorien stützt er auch auf die Tatsachen, dass jeder Bullenmarkt einmal seine Ende finden wird, sowie, dass der Optimismus eines jeden Börsianers niemals ins Unermessliche wachsen darf.
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Die allgemeine Portfoliostrategie
Der 4. Teil beschäftigt sich mit der Frage, was ein “defensiver Investor” ist, und wie viel Prozent er maximal von seinem Anlagevermögen in Aktien investieren sollte: Laut Graham sollten es maximal 75 % sein, es werden auch Themen wie “Mut” zu der jeweils ausgewählten Anlagestrategie angerissen, sowie die Frage, wann man eben “nachgeben sollte”, mit der Konsequenz, dass man bei eventuell auftretenden Verlusten die “Reißleine” zieht.
Der defensive Investor und Stammaktien
So lautet der 5. Teil von „Intelligent Investieren“, in welchem die Vorzüge von Stammaktien bei der Kapitalanlage beleuchtet werden. Es werden aber auch sogenannte “Wachstumsaktien” erwähnt und der “Cost-Average-Effekt”. Auch auf die Frage, ob man “nur das kaufen sollte, was man kennt”, wird konkret eingegangen.
Die Portfoliostrategie für den professionellen Investor: Der “negative Ansatz”
Im 6. Teil werden der “aggressive” sowie der “defensive” Investor vorgestellt, und es wird auch der Frage nachgegangen, ob das “Daytrading” für einen defensiven Investor überhaupt geeignet ist. Weiters werden diverse Strategien aus den 1990er-Jahren vorgestellt, die den Verstand vieler Anleger jedoch mit unrealistischen Prophezeiungen – wie zum Beispiel: “ Wie werde ich schnell reich ?”- gehörig vernebelten.
Die Portfoliostrategie für den professionellen Investor: Die “positive Seite”
Das “Gegenstück” zu dem im 6. Teil behandelten Thema wird im 7. Teil erklärt: Das Hauptaugenmerk eines Anlegers sollte sich primär auf Wachstumsaktien beziehen, auch wenn diese von relativ “unpopulären” und großen Gesellschaften ausgegeben werden; auch das Motto: “What goes up, must come down” wird durchaus kritisch hinterfragt, ebenso die Theorie, dass man “Nicht alle Eier in einen Korb legen” sollte. Die “Diversifikation” steht hierbei durchaus in einem besonderem “Spannungsverhältnis”, nämlich bezüglich der Tatsache, dass viele Menschen in den USA ihren Reichtum auf eine konzentrierte Branche oder nur auf ein einziges Unternehmen zurückführen können.
Der Investor und die Schwankungen an der Börse
So lautet der 8. Teil des Buches. Marktschwankungen und die Folge deren eventuell auftretenden Anlageentscheidungen werden hier skizziert, ebenso dass erwünschte Konzept, “billig zu kaufen und teuer zu verkaufen”, mit welchem jedoch nach Ansicht des Autors ein durchschnittlicher Investor nicht erfolgreich umgehen könne. Marktschwankungen seien eben eine wesentliche Erfahrung für jeden Börsianers, sowie, dass jeder Privatanleger die Freiheit habe, selbst denken zu können, um dann seine Entscheidungen nach freiem Ermessen zu treffen. Die Wahl des “richtigen Brokers” wird auch angerissen.
Kapitalanlage in Investmentfonds
Im 9. Teil von „Intelligent Investieren“ durchleutet Graham die Bedeutung von Fonds für den “defensiven Investor”. Es werden essentielle Punkte, wie etwa die Performance eines Fonds, die Frage, ob es sich um einen offenen oder geschlossenen Fond handelt, aufgearbeitet. Durchaus kritisch wird dabei generell die Frage gestellt, ob ein Fond für einen Investor – und speziell für einen Privatanleger – überhaupt einen Vorteil bietet, weil die Einstiegskosten, die jährlichen Spesen für den Fond, sowie natürlich die bei einem eventuell stattfindenden Ausstieg anfallenden Kosten den möglichen – falls überhaupt erzielten – Gewinn erheblich reduzieren können.
Der Investor und seine Berater
Im 10. Teil geht es hauptsächlich um die Beratungsmöglichkeiten, welche ein Investor in Anspruch nehmen kann/soll, beziehungsweise auch konkret in Anspruch nehmen will: Banken (die sich manchmal nach eigenen Angaben sogar in Bezug auf Investments spezialisiert haben), Treuhanddienste, Brokerhäuser oder sogenannte “Finanzdienstleister”. Der essentielle Punkt in diesem Kapitel liegt in der Tatsache, dass sämtliche Investoren einen Teil ihres Vermögens bezahlen müssen, um eine etablierte und seriöse Vermögensverwaltung in Anspruch nehmen zu können. Ein “aggressiver Investor” wünscht sich zum Beispiel eine aktivere Zusammenarbeit als ein defensiver. Das Thema “Vertrauen” wird ebenso durchleuchtet, denn es werden Begriffe erwähnt wie: “Wollen Sie reich werden?! Sie können nicht verlieren! Sie müssen sich beeilen! Wir sind garantiert besser als der Markt!” Denn diese Floskeln sollten bei jedem vorsichtigen Investor die “Alarmglocken läuten lassen”.
Wertpapieranalyse für Anfänger: Eine allgemeine Strategie
Der 11. Teil befasst sich hauptsächlich mit der Wertpapieranalyse und hervorstechenden Parametern, wie etwa:
- Die Größe des Unternehmens
- Das Verhältnis zwischen Aktien-Kapital und Eigenkapital
- Der Wert des Anlagevermögens, welches im Buchwert in der Bilanz ausgewiesen wird
Es wird dann weiter auf die Zuverlässigkeit dieser “Sicherheitstests”, welche auf den o. a. Punkten beruhen, eingegangen, und die Frage, welche Faktoren bestimmen, wie viel man als Investor bereit ist, für diese Aktie zu bezahlen. Die Bedeutung der Dividende für einen langfristigen Anlageerfolg wird auch hervorgehoben.
Darüber sollte man bei den Gewinnen je Aktie nachdenken
Das 12. Teil befasst sich hauptsächlich mit zwei “Ratschlägen” für Investoren, die jedoch in ihren Aussagen nicht unterschiedlicher sein könnten: Einerseits sollte man den Gewinn je Aktie aus einem Jahr nicht allzu ernst nehmen, andererseits sollte man jedoch auf die “Fußangeln” bei den Gewinnen der Aktie bei langfristigen Investitionen achten. Ein “Intraneus” erkennt freilich sofort, dass bei einer Befolgung des 1. Rates der 2. Rat völlig überflüssig wäre. Durchschnittliche Gewinne, die Berechnung der früheren Wachstumsraten und auch die “unerfreuliche” Thematik von Wirtschaftsstraftaten werden ebenso angeführt, aber auch die Vorsichtsmaßnahmen, welche ein jeder Investor beachten sollte und auch beachten kann.
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Ein Vergleich von vier börsennotierten Aktiengesellschaften
So nennt sich der 13. Teil in diesem Buch, dessen Thematik sich primär damit beschäftigt, vier – mehr oder weniger rein “zufällig” – ausgewählte Aktiengesellschaften miteinander zu vergleichen. Als Hauptpunkte werden Parameter, welche man in der “Betriebswirtschaftlichen Analyse” finden kann, herangezogen: Das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis), die Rentabilität, die Stabilität, das Wachstum, die finanzielle Situation, Dividenden und die “Vergangenheit der Kurse” des jeweiligen Unternehmens.
Aktienauswahl für den defensiven Investor
Im 14. Teil des Buches geht es hauptsächlich um die Frage, welche Techniken nun zur Aktienanalyse verwendet werden sollten. Es werden Punkte wie die “angemessene” Größe eines Unternehmens, eine “ausreichende” Finanzstärke, die Stabilität der Gewinne, wiederholt die Dividenden, das Gewinnwachstum, ein moderates KGV und KBV (Kurs-Buchwert-Verhältnis) als Faktoren der Entscheidungsfindung hervorgehoben. Abgerundet wird dieser Teil durch essentielle Fragen, wie zum Beispiel: “Wie soll ich mit der Aktienauswahl beginnen? Warum sollte ich “Diversifizieren”? Eine sorgfältige Prüfung – nach der von Graham im 13. Kapitel angeführten Kriterien – wäre die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Investition.
Aktienauswahl für den professionellen Investor
Der 15. Teil geht der Frage auf den Grund, wie groß denn die Wahrscheinlichkeit tatsächlich ist, als Investor mit den in den vorherigen Kapiteln angeführten Parametern erfolgreich sein zu können. Auch die Thematik von “Zweitrangigen Unternehmen”, welche sich zwar “gut behaupten” können und eine befriedigende Leistungsbilanz vorweisen können, jedoch (leider) in der öffentlichen Meinung kein besonders hohes Ansehen genießen und daher nicht attraktiv wirken, wird sehr ausführlich beschrieben und erläutert. Eine besonders interessante Komponente kann man in der im Buch favorisierten Transformation vom KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) zum ROIC (Gewinne der Eigentümer, das investierte Kapital), finden. Denn das ROIC zeigt, was das Unternehmen mit seinen operativen Geschäften verdient, und wie effizient es das Geld der Aktionäre genutzt hat, um einen speziellen Gewinn zu erzielen.
Wandelbare Titel und Bezugsrechte:
So lautet der 16. Teil des Buches, der sich hauptsächlich mit Wandelanleihen, Stamm- und Vorzugsaktien und sogenannten “Bezugsrechten” auseinander setzt. Die Bezugsrechte werden durchaus kritisch hinterfragt, es wird sogar davon gesprochen, dass ihre schiere Existenz ein “Verbrechen” sei.
Vier extrem lehrreiche Fallstudien
Im 17. Kapitel wird sofort der oben angeführte Begriff “extrem” als Wortspiel beschrieben. Angeführt werden vier Fälle bzw. Unternehmen: Der Fall Penn Central, die Ling-Temco-Vought Inc., die NVF-Übernahme von Sharon Steel (bezeichnet als ein Stück mit Sammlerwert) und die AAA-Enterprises-”Geschichte”. Graham durchleuchtet im Wesentlichen vier Extreme, die er auch konkret benennt:
- Einen “strauchelnden Giganten”
- Ein Konglomerat, das ein Imperium aufbaut
- Eine Fusion, in der ein kleines Unternehmen ein großes schluckt
- Einen Börsengang eines grundsätzlich “wertlosen” Unternehmens
Acht Unternehmens-Paare im Vergleich
Im 18. Kapitel werden acht Unternehmens – Paare vorgestellt: Cisco und Sysco, Yahoo und Yum, Commerce One und Capital One, Palm und 3Com, CMGI und CGI, Ball und Stryker, Nortel und Nortek und Red Hat und Brown Shoe. Quintessenz dieses Kapitels ist die Tatsache, dass der Markt zwar geeignet ist, Graham´s Grundregeln kurzfristig zu verhöhnen, doch dass diese Regeln letztendlich doch immer wieder – gerade langfristig – zur Geltung kommen.
Aktionäre und das Management – Dividendenpolitik
Im 19. Kapitel werden Graham´s drastische Veränderungen bezüglich seiner oben angeführten Argumente aufgezeigt: Einerseits will er noch an diesen festhalten, er kommt allerdings dann doch zu dem Schluss, dass die Investoren das Interesse aufgegeben hätten, “das Verhalten der Manager zu beobachten”. Es wird von relativ kurz zurückliegenden “Skandalen” gesprochen, die sich zum Beispiel im Fehlverhalten von Managern, in fragwürdigen Rechnungslegungen oder steuerlichen “Tricks” manifestieren. Als Musterbeispiel dient der Fall “Enron” in den USA.
Die “Sicherheitsspanne” als zentrales Konzept der Kapitalanlage
Das 20. Kapitel ist der letzte des Buches. Es werden wieder die Theorien der Diversifizierung, eine mögliche Ausweitung des Anlage – Konzeptes (zum Beispiel alternativ hin zu Anleihen und Staatspapieren) sowie die Frage, ob man eher langfristig investieren, oder doch eher kurzfristig spekulieren, will. Prämisse sollte immer sein, nicht zu verlieren und das Risiko möglichst gering zu halten. Denn das Hauptrisiko bestünde nicht in den ausgewählten Aktien, sondern in einem selbst. Überzeugend illustriert wird diese These durch Aussagen des Nobelpreisgewinners und Psychologen Daniel Kahnemann, der zwei Faktoren anführt, welche “gute Entscheidungen” charakterisieren würden, nämlich: Die “gut abgestimmte Zuversicht” (Verstehe ich diese Investition wirklich so gut, wie ich es glaube ?) und das “richtig antizipierte Bedauern” (Wie werde ich reagieren, wenn sich meine Analyse als falsch erweist ?)
Mein Fazit zu Benjamin Graham’s Buch „Intelligent investieren“
Ein vernünftiger “intellektueller Rahmen” sei die Voraussetzung für eine eigene, erfolgreiche Anlageentscheidung und die Fähigkeit, diesen Rahmen nicht durch die eigenen – evtl. auftretenden – Emotionen zu zerstören. Dann sollten noch Eigenschaften wie Geduld, Disziplin und Lernbegierde dazu beitragen, einen langfristigen Anlageerfolg zu gewährleisten. Doch dieses Buch ist nicht nur für langfristige Investoren geeignet, die dem sogenannten “Position-Trading” folgen, mit der Konsequenz, dass Aktien über mehrere Jahre gehalten werden, sondern es sollte auch eine “Pflichtlektüre” für kurzfristig orientierte Anleger sein, wie z.B. Daytrader oder Swingtrader.
Abschließendes Zitat von Warren Buffet: “Es ist fast unmöglich, meine Begeisterung für Graham´s Werk “Intelligent Investieren” zu übertreffen.”