Markt: Euro/USD Future Endlos Kontrakt
Zeitpunkt der Analyse: 26.10.2025
Letzter Kurs: 1,1659 USD
Euro im Quartalschart
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Währungspaares EUR/USD von 1998 bis heute, bei Kursen von 1,1659 USD. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Euro Futures für jedes Quartal ab.
Euro Future im langfristigen Aufwärtstrend
Aus der Perspektive des langfristigen Quartalscharts bleibt der Euro Future trotz des Kursrückgangs der letzten Wochen in einem etablierten Aufwärtstrend. Im April 2025 ist die europäische Gemeinschaftswährung aus einer zweijährigen Seitwärtsbewegung nach oben ausgebrochen – ein Signal, das meist für sich selbst spricht und dafür, dass sich die einmal etablierte Kursbewegung auch in der näheren Zukunft noch eine Weile durchsetzen wird. Weiter positiv zu bewerten ist die Tatsache, dass die seit 2008 bestehende, eingezeichnete langfristige Abwärtstrendlinie dynamisch überschritten wurde.
Umkehrstab mit Gap im dritten Quartal
Am 01. Juli eröffnete der Euro mit einer (Aufwärts) Notierungslücke, Das Besondere an diesem Gap ist, dass aufgrund der Datumskonstellation gleichzeitig eine Notierungslücke auf den übergeordneten „großen“ Zeitzonen wie dem Halbjahres-, dem Quartals- und dem Monatschart zu beobachten ist. Das bisherige mehrjährige Bewegungshoch wurde dann nach einem Kursrücksetzer bis auf 1,1424 am 17. September bei 1,1980 erreicht.
Da der Schlusskurs des dritten Quartals unter dem Niveau der Eröffnung liegt hat sich ein Umkehrstab mit Gaperöffnung ausgebildet. Derartige Reversalbars unterbrechen den Fluss des Aufwärtstrends und spiegeln nicht selten eine Veränderung der Stimmung der Investoren wider.
Letztendlich verdienen solche Notierungsstäbe Beachtung und sollten zumindest als (Früh) Warnsignal gesehen werden um etwaige Risikoanpassungen vorzunehmen, bevor es zu einem tatsächlichen Trendwechsel gekommen ist.
Neue Bewegungshochs, aber Anschlussbewegung bleibt aus
Aus der Perspektive des Monatscharts wurde der Aufwärtstrend mit dem neuen Bewegungshoch und dem höchsten Stand seit Juni 2021 bei 1,1980 zwar neu bestätigt, eine entsprechende Anschlussbewegung blieb jedoch aus. Vielmehr wurde mit dem Unterschreiten des Septembertiefs der übergeordnete Aufwärtstrend unterbrochen. Parallel sind in den letzten Monaten mehrere Wechselstäbe zu beobachten. Derartige Stäbe signalisieren häufig Konsolidierungen auf der Zeiteinheit darunter.
Mittelfristiger Konsolidierungsbereich
Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts wurde der übergeordnete Aufwärtstrend durch eine mittelfristige Seitwärtsbewegung abgelöst. Die in der vorherigen Analyse angegebenen Warnsignale durch die Divergenzen einiger Oszillatoren haben sich bestätigt. Aktuell pendelt der Euro Future zwischen dem Bereich erhöhter Abgabebereitschaft zwischen 1,1815 und 1,1875, erweitert um das Jahreshoch bei 1,980 und dem Bereich erhöhter Aufnahmebereitschaft zwischen 1,16 und 1,1520, erweitert um das Juli-Tief bei 1,1424 hin und her.
Derartige Konsolidierungen weisen in der Regel einen trendbestätigenden Charakter auf. Ein Ausbruch in Richtung Aufwärtstrend hat somit eine höhere Wahrscheinlichkeit als eine Trendumkehr.
II Pattern auf dem Wochenchart
In den letzten beiden Wochen hat der Euro Future weder das Vorwochenhoch über- noch das Vorwochentief unterschreiten können. Dadurch hat sich eine verjüngende Volatilitätsformation eines doppelten Innenstabes (ii-Pattern) am exponentiellen gleitenden Durchschnitt der letzten 20 Wochen (20er GD, blaue Linie) ausgebildet. Solche Formationen sind typisch bei Seitwärtsbewegungen mit fallender Schwankungsbreite. Dabei bietet ein jeweiliger Ausbruch den Investoren einen relativ risikoarmen (enger Stop) Einstieg in den Markt.
Positive Saisonalität ab Mitte November
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Rohstoffe, Währungen, Aktien und Indizes statistische Durchschnittswerte berechnen.
Typische Durchschnittsverläufe der vergangenen 20 Jahre zeigen für den Euro Future von Mitte Oktober bis Mitte November eine leicht fallende Tendenz, ehe dann ein signifikanter Marktwendepunkt erfolgt. Der Zeitraum zwischen Mitte November und Ende Dezember zählt statistisch gesehen zu den stärksten Phasen des Jahres für die Bullen.
Fazit:
Aus der Perspektive des langfristigen Quartalscharts ist der Euro Future aus der eingezeichneten neutralen Seitwärtsbewegung im April nach oben ausgebrochen. Damit befindet sich der Euro Future aus Sicht der langfristigen Perspektive in einem etablierten Aufwärtstrend.
Somit bleiben die langfristigen Erfolgschancen weiter auf der Kaufseite. Für dieses positive Szenario ist aus Sicht der Bullen die Verteidigung der Marke von 1,10 elementar. Darunter neutralisiert sich die langfristig bullische Ausgangsposition wieder. Erst Kurse unter 1,0350 oder eine noch nicht ausgebildete obere Umkehrformation drehen das Chartbild wieder auf Verkauf.
Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts ist der übergeordnete Aufwärtstrend in eine richtungslose, trendbestätigende Seitwärtsbewegung übergegangen. Bei Kursen über 1,17 ist ein Test der Widerstände dieser Konsolidierung um 1,18 bis 1,1980 anzunehmen. Kurse darüber, insbesondere im Zusammenhang mit der positiven kommenden Saisonalität, würden den primären Aufwärtstrend wieder durchsetzen. Der nächsthöhere stärkere Widerstandsbereich wäre bei diesem positiven Szenario um 1,2250, 1,2365 und 1,2580 zu beziffern.
Bei Kursen unter 1,1580 ist ein weiteres Absinken in Richtung Juni-Tief um 1,1424 möglich. Nach unten bleibt der Euro Future mit den alten Widerständen und jetzigen Unterstützungen der vergangenen langfristigen Seitwärtsbewegung um 1,13 bis 1,11 gut abgesichert.
 

 
 

 



