Markt: Gold Future Endlos Kontrakt (COMEX)
Zeitpunkt der Analyse: 20.07.2025
Letzter Kurs: 3.358,30 USD/Unze
Goldpreis in der Quartalschart-Analyse
Der abgebildete Chart zeigt die historische Kursentwicklung des Gold Futures von 1995 bis heute, bei Kursen von 3.358,30 USD/Unze. Ein Notierungsstab bildet die Kursschwankungen des Gold Futures für ein Quartal ab.
Langfristiger Aufwärtstrend intakt
Aus der langfristigen Perspektive des Quartalscharts befindet sich der Gold Future weiter in einem übergeordneten primären Aufwärtstrend. Die aktuelle Bestmarke wurde am 22. April bei 3.476,60 in den Chart geschrieben. Derartige Trends pflegen sich so lange fortzusetzen, bis überragend gute Argumente – es müssen wirklich überragend gute Argumente sein – gegen sie vorliegen. Nichts ist unwahrscheinlicher als ein abrupter Trendwechsel, und nichts ist wahrscheinlicher als eine Fortsetzung des vorherrschenden Trends.
Warnsignal im Juni
Im Mai hat der Gold Future nach der starken Aufwärtsbewegung der Vormonate weder das Vormonatshoch über-, noch das Vormonatstief unterschritten. Somit hat sich ein sogenannter Innenstab ausgebildet. Solche Stäbe dokumentieren in der Regel Konsolidierungen auf den darunter liegenden Zeiteinheiten.
Mitte Juni hat Gold dann das Vormonatshoch des Innenstabs überschritten und somit einen Versuch gestartet, aus dieser Konsolidierung auszubrechen. Eine erwartbare Aufwärtsbewegung blieb jedoch aus und es wurden keine neuen Bestmarken erreicht. Ein derartiges Scheitern ist ein erstes Warnsignal für eine nachlassende Aufwärtsdynamik und weiteren Konsolidierungsbedarf.
Erster Umkehrmonat seit Dezember 2024
Trotz dessen, dass das Mai-Hoch überschritten wurde, hat der Gold Future das erste Mal seit Dezember 2024 im Juni am Ende des Monats niedriger geschlossen als zu Monatsbeginn. Nicht selten leiten derartige Umkehrstäbe eine Korrektur im bestehenden Trend ein. Hinzugefügt werden muss jedoch, dass die letzten bearishen Umkehrstäbe im Goldchart nach oben aufgelöst wurden und den Aufwärtstrend weiter fortgesetzt haben.
Konsolidierung auf dem Wochenchart
Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts wurde der übergeordnete Aufwärtstrend durch eine sekundäre Seitwärtsbewegung abgelöst. Dieser richtungslose Stauraum wird zwischen dem Bereich erhöhter Abgabebereitschaft um die Zone um das aktuelle Allzeithoch zwischen 3.470 und 3.480 und dem Bereich erhöhter Aufnahmebereitschaft um das Maitief bei 3.168,50 abgegrenzt.
Bisher weist die Konsolidierung einen trendbestätigenden Charakter auf.
Dreieck innerhalb der Konsolidierung
Durch die Art der angegebenen Konsolidierung hat sich eine flache Abwärtstrendlinie und eine steilere Aufwärtstrendlinie ausgebildet. Innerhalb dieser beiden Linien keilt sich der Kurs des Golds immer weiter ein. Dadurch hat sich ein steigendes Dreieck entwickelt. Aus der Sichtweise er klassischen Chartanalyse handelt es sich um eine Trendbestätigungsformation. In der Mehrzahl der Fälle lösen sich derartige nicht-symmetrische Dreiecke in Richtung des Neigungswinkels der Hypotenuse auf.
Momentan befindet sich die Aufwärtstrendlinie bei 3.316 und die Abwärtstrendlinie bei 3.462. Kurse außerhalb dieser Linien dürften eine Anschlussbewegung zur Folge haben.
Fallende Volatilität
Die Handelsspanne des Goldes engt sich zunehmend ein. Mit einer Schwankungsbreite von knapp 71,50 US$ weist Gold mindestens die niedrigste Volatilität der letzten 11 Wochen auf. Charakteristisch bei lange anhaltenden Seitwärtsphasen mit niedriger Volatilität wird die daran anschließende Bewegung meist dynamisch ausfallen, weil Stoporderaufträge in beide Richtungen relativ nahe am aktuellen Kursgeschehen platziert sein dürften.
MACD dreht auf Verkauf
Der mittelfristige MACD Indikator hat seine Signallinien von oben durchstoßen und dadurch ein neues rein technisches Verkaufssignal geliefert. Natürlich ist der MACD Indikator nicht das Evangelium, aber in Kombination mit dem realen Kursgeschehen, wie z. B. ein Unterschreiten einer wichtigen Aufwärtstrendlinie oder eines wichtigen Unterstützungsbereiches, erhöht sich die analytische Bedeutung stark.
Gold im stärksten saisonalen Zeitraum
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Rohstoffe, Währungen, Aktien und Indizes statistische Durchschnittswerte berechnen.
Unter der Betrachtungsweise dieser Zyklen-Analyse aus den vergangenen 20 Jahren ist der Zeitraum von Anfang Juli bis Anfang Oktober als saisonal stärkste Phase des Jahres klar positiv zu definieren. Dadurch erhalten die Goldbullen „saisonalen Rückenwind“. Insbesondere der August und der September sind in der Historie mit signifikanten Überrenditen aufgefallen.
Fazit:
Aus der Perspektive des langfristigen Quartalscharts befindet sich der Gold Future in einem etablierten Aufwärtstrend. Das Erreichen neuer Bestmarken hat diesen Trend wiederholt bestätigt. Somit bleiben die langfristigen Erfolgschancen weiter auf der Kaufseite. Bei Kursen über 3.480 ist als nächstes Etappenziel die Zone zwischen 3.700 und 3.900 zu erwähnen.
Erst Kurse unter 2.970 oder eine noch nicht ausgebildete obere Umkehrformation unterbrechen den primären langfristigen Aufwärtstrend.
Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts wurde der übergeordnete Aufwärtstrend durch eine Konsolidierung zwischen 3.480 und 3.169 abgelöst. Parallel hat sich ein nicht symmetrisches Dreieck mit zwei Trendlinien ausgebildet. Bei Kursen unter der Aufwärtstrendlinie bei aktuell 3.462 ist ein Absinken in Richtung der nächsttieferen Unterstützungszonen bei 3.266, 3.220 und 3.169 möglich, ohne die neutrale Konsolidierung zu verlassen. Kurse darunter dürften eine größere übergeordnete Korrektur bis 3.000 auslösen, ohne den primären Aufwärtstrend zu gefährden.
Für einen bullischen Ausbruch sprechen der stabile langfristige Aufwärtstrend, Saisonalität und Trendbestätigungsformationen, während nachlassende Aufwärtsdynamik, Fehlsignal und mittelfristige technische Verkaufssignale das Risiko einer Korrektur erhöhen. In der Gesamtgemengelage ist eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung etwas wahrscheinlicher als eine Korrekturbewegung.