Markt: Euro/USD Future Endlos Kontrakt
Zeitpunkt der Analyse: 06.07.2025
Letzter Kurs: 1,1806 USD
Blick auf den Kursverlauf im großen Bild
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Währungspaares EUR/USD von 1998 bis heute, bei Kursen von 1,1806 USD. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Euro Futures für jedes Quartal ab.
Euro Future überschreitet nächsten Widerstandsbereich
Nachdem der Euro Future schon im April die mehr als zweijährige Seitwärtsbewegung mit dem wichtigen Bereich erhöhter Abgabebereitschaft um 1,1080 und 1,1305 deutlich überschritten hat, drehte das langfristige Chartbild auf Kauf. Mit dem daraus resultierenden aktuellen Aufwärtsimpuls wurde nun der nächste eingezeichnete Widerstandsbereich zwischen 1,1589 und 1,1730, resultierend aus mehreren Marktwendepunkten im Zeitraum zwischen August 2020 und September 2021 aus dem Markt genommen. Damit wurde am 01. Juli der höchste Stand seit Oktober 2021 bei 1,1875 erreicht.
Langfristige Abwärtstrendlinie seit 2008 überschritten
Erstmalig hat der Euro Future im Rahmen der Aufwärtsbewegung von Januar bis April die seit 2008 bestehende eingezeichnete langfristige Abwärtstrendlinie überschritten. Nach einem kurzen Rückgang unter diese wichtige Trendlinie hat die europäische Gemeinschaftswährung im Zuge der letzten Aufwärtsbewegung diesen Abwärtstrend wiederholt und deutlich überschritten und somit die langfristige Ausgangsposition nochmals verbessert.
WR7 auf Quartalschart
Auffällig ist, dass sich der Eröffnungskurs des Quartals nahe dem Quartalstief und der Schlusskurs nahe am Quartalshoch befindet. Zusätzlich weist der Euro Future mit über 10 US-Cent die größte Handelsspanne seit dem ersten Quartal 2015 auf. Insbesondere nach einem starken Anstieg werden derartige „Expansions-Stäbe“ häufig zu Gewinnmitnahmen von den Bullen genutzt, sodass nicht selten Rücksetzern im darauffolgenden Notierungsstab zu beobachten sind. Dadurch kommt es vermehrt bei derartigen Wide Range Bars (WR7) in dem folgenden Notierungsstab zu einem Richtungswechsel und einem Schlusskurs innerhalb der Spanne des WR7.
Aufwärtsnotierungslücke auf den großen Zeiteinheiten
Am 01. Juli eröffnet der Euro mit einer (Aufwärts) Notierungslücke, um dann ein mehrjähriges Hoch bei 1,1875 zu erreichen. Das Besondere an diesem Gap ist, dass aufgrund der Datumskonstellation gleichzeitig eine Notierungslücke auf den übergeordneten „großen“ Zeitzonen wie dem Halbjahres-, dem Quartals- und dem Monatschart zu beobachten ist.
Solche Gaps stellen häufig emotionale Extreme dar. Speziell in Verbindung mit ermüdeten Kursbewegungen (WR7) bieten derartige Gaps visuellen Anreiz für Investoren und Spekulanten bis dahin aufgelaufene Gewinne oder Teilgewinne zu realisieren. Dadurch erhöht sich die Abgabebereitschaft im Bereich um die Lücke zusätzlich.
Wochenchart: Sieben Wochen in Folge höhere Hochs!
Durch die starken Kursgewinne im Zeitraum von Januar bis April befindet sich der Euro aus der Perspektive des Wochencharts seit Anfang März wieder in einem Aufwärtstrend.
Nach einer gesunden Korrekturbewegung („Pull Back“ an die vorherige Widerstands- und jetzige Unterstützungszone) vom 21. April bei 1,1589 bis auf das Bewegungstief am 12. Mai bei 1,1089 hat sich der übergeordnete Aufwärtstrend wieder durchgesetzt. Die Kurse erreichten daraufhin sieben Wochen in Folge ein neues Wochenhoch.
Mit dem Überschreiten des Aprilhochs wurde der mittelfristige Aufwärtstrend erneut bestätigt. Jedoch hat die Dynamik der letzten Bewegung den kurzfristigen Trend aus technischer Sicht etwas überreizt, was Märkte in der Regel korrekturanfälliger macht.
Fazit:
Aus der Perspektive des langfristigen Quartalscharts ist der Euro Future aus der eingezeichneten neutralen Seitwärtsbewegung im April nach oben ausgebrochen. Damit befindet sich der Euro Future aus Sicht der langfristigen Perspektive in einem etablierten Aufwärtstrend. Derartige junge Trends (April 2025) pflegen sich auch nach einer entsprechenden Korrektur in der Regel weiter fortzusetzen, bis sehr gute Argumente gegen sie vorliegen, was aktuell im Chart noch nicht abzulesen ist. Somit bleiben die langfristigen Erfolgschancen weiter auf der Kaufseite. Für dieses positive Szenario ist aus Sicht der Bullen die Verteidigung der Marke von 1,08 elementar. Darunter neutralisiert sich die langfristig verbesserte Ausgangsposition wieder. Erst Kurse unter 1,0350 drehen das Chartbild wieder auf Verkauf.
Der Zusammenhang mit dem angegebenen verbrauchten Aufwärtsmomentum (WR7) und der beschriebenen Aufwärtsnotierungslücke auf den „großen“ Zeiteinheiten verschlechtern jedoch das kurz- und mittelfristige Chance-Risiko-Verhältnis der Bullen. Nicht selten führen derartige Chartkonstellation zu Gewinnmitnahmen und erhöhen somit das Risiko auf eine gesunde Korrektur oder Konsolidierung.
Aus dem Blickwinkel des mittelfristigen Wochencharts hat der seit März 2025 bestehende Aufwärtstrend die übergeordnete Seitwärtsbewegung nach oben aufgelöst.
Somit befindet sich der Euro Future aktuell weiter in einem klaren Aufwärtstrend.
Bei Kursen unter 1,1720 ist in Kombination mit dem Expansionsbar und der Lücke auf den übergeordneten Zeiteinheiten eine gesunde Korrektur bis in den Bereich von 1,15 und 1,1380 möglich, ohne den mittelfristigen Aufwärtstrend zu gefährden.
Insbesondere nach einer Korrektur oder Konsolidierung scheinen aufgrund der positiven langfristigen Ausgangsposition selbst Kursziele jenseits der 1,20 nicht mehr unrealistisch zu sein. Der nächsthöhere stärkere Widerstandsbereich oberhalb der 1,20 ist um 1,2250, 1,2365 und 1,2580 zu beziffern.