Währungskorrelation im Devisenhandel – Forex (2023)

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Karsten Kagels

Aktualisiert:

In diesem Artikel möchte ich einmal näher auf die Korrelationen im Forex eingehen. Diejenigen, die unsere FOREX Daytrading Signale traden, wissen, dass mein Ansatz ca. 40 % Korrelationen beinhaltet und versucht, von den Abhängigkeiten der einzelnen Devisenpaare untereinander zu profitieren. Die restlichen 40 % sind Intraday Fundamentals und ca. 20 % ist Charttechnik.

Die Korrelation ist nichts anderes als ein Maß des Zusammenhangs. Der Zusammenhang kann aufgrund kausaler oder stochastischer Beziehungen auftreten.

Grundsätzlich wird zwischen positiver und negativer Korrelation unterschieden. In diesem Artikel möchte ich einige Gedanken zu den Währungskorrelationen äußern.

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Die Korrelation von EUR/USD zu GBP/USD

Als Devisenhändler sollte man unbedingt auf die Korrelationen, also den potenziellen Gleichlauf der gehandelten Währungspaare achten. Wenn man z.B. eine Shortposition in EUR/USD hat, und zusätzlich noch eine Shortposition in GBP/USD eröffnet, erhöht man das potenzielle Risiko der Gesamtposition, denn EUR/USD und GBP/USD laufen tendenziell in die gleiche Richtung. Schauen wir uns dazu die aktuellen Korrelationskoeffizienten an:

  • In den letzten 10 Tagen  war die Korrelation mit 0,3 oder 30 % relativ gering
  • Berechnet auf die letzten 25 Tage lag die Korrelation aber schon bei 0,91 oder 91 %
  • Berechnet auf die letzten 50 Tage nähern sich die Bewegungen der beiden Forex-Paare noch mehr an und die Korrelation betrug 0,98 oder 98 %.
Langfristige Korrelation GBPUSD und EURUSD
Langfristige Korrelation von EUR/USD und GBP/USD

Werfen wir dazu einen Blick auf einen Chart, der die beiden Währungspaare EUR/USD und GBP/USD zusammen zeigt. Wenn Sie auf den Tageschart von EUR/USD und GBP/USD klicken und diesen vergrößern, sehen Sie den Tageschart mit der Kursbewegung der beiden Devisenpaare in den letzten 50 Tagen. Man sieht in der Tat den überwiegend starken Gleichlauf der Kurse.

In den letzten 10 Tagen (dargestellt im gelben Kasten) liegt die Korrelation von EUR/USD zu GBP/USD bei nur bei ca. 30 %.  Den Grund für diesen geringen Wert kann man im Chart sehen: Der Euro hat in den letzten Tagen noch neue Tiefs gegen den USD gemacht, während das Pfund Sterling im Wesentlichen seitwärts tendierte gegen den US-Dollar. Beide Währungspaare haben sich also nicht mehr im Gleichklang bewegt.

Korrelation GBP/USD EUR/USD Wochenchart
Korrelation von EUR/USD zu GBP/USD auf dem Wochenchart

Die längerfristige Korrelation können wir uns auf einem Wochenchart anschauen. Wenn Sie den Chart anklicken und vergrößern, sehen Sie die Kursentwicklung der beiden Währungspaare in den vergangenen zwei Jahren. Sodann gibt es Phasen von sehr enger Korrelation, aber manchmal koppelt sich EUR/USD oder GBP/USD vom Gleichschritt der Kursbewegung ab.

Interessant ist der Zeitraum im Sommer 2014, als das Pfund Sterling erst 12 Wochen nach dem Euro gegen den US-Dollar anfing zu fallen und somit den Wendepunkt auf fallende Kurse machte.

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Die Korrelation der Forexpaare berechnen

Man kann die Wechselbeziehung zwischen zwei oder mehreren Währungspaare schön auf einem Chart darstellen und sehen, so wie ich es oben bei dem Vergleich von EUR/USD zu GBP/USD gemacht habe.

Es gibt aber auch einige Webseiten, die einen Korrelationsrechner anbieten oder für die wichtigsten Währungspaare die Korrelationskoeffizienten zeigen. Hier einige Links dazu:

Was ist ein Korrelationsrechner bzw. Korrelationsmatrix?

Ein Korrelationsrechner misst die Korrelationen der Währungen untereinander. Diesen kann man sich auch einfach selber in Excel erstellen, indem man sich die historischen Daten zum Beispiel über MetaTrader oder ProRealTime runterlädt.

Mit Hilfe des Korrelationsrechner erhält man so schnell einen Überblick, wie hoch die Korrelationen der jeweiligen Währungspaare untereinander sind. Zudem bekommt man eine Antwort auf zwei essentielle Fragen:

  1. Wie stark ist die Korrelation?
  2. Welche Richtung hat die Korrelation?

Mit der Stärke der Korrelation soll gemessen werden, inwiefern ein Zusammenhang besteht. Die Maßzahl liegt hier zwischen Null 0 (=kein Zusammenhang) bis Eins (=starker Zusammenhang).

Die Richtung der Korrelation gibt an, ob die Märkte sich auch in die gleiche Richtung bewegen. Bei einer positiven Korrelation bewegen sich die Märkte in die gleiche Richtung. Bei einer negativen Korrelation bewegen sich die Märkte in die entgegengesetzte Richtung. Bewegen sich die Märkte in die gleiche Richtung, so liegt eine positive Korrelation vor. Die Maßzahl ist hier also dann größer als Null bis Plus Eins (+1). Handelt es sich dagegen um eine entgegengesetzte Bewegung, spricht man von einer negativen Korrelation und die Maßzahl ist somit kleiner als Null bis Minus Eins (-1). Bei einer Korrelation von +1 bewegen sich beide Märkte somit 100 % in die gleiche Richtung. Beträgt die Korrelation dagegen -1, bewegen sich die Märkte 100 % in die entgegengesetzte Richtung. Bei einer Korrelation von 0 bewegen sich die Märkte komplett zufällig und unabhängig voneinander.

Währungspaare, die eine negative Korrelation haben, bezeichnet man somit auch als gegenläufige Währungspaare. Diese eignen sich somit sehr gut als hedge.

Aufgrund der Korrelationsmatrix lässt sich sehr gut erkennen, dass EURUSD und GBPUSD nahezu eine 100 % Korrelation haben. Das heißt, wenn man in beiden Währungspaaren eine Position eingehen möchte, sollte man sich dieser Tatsache unbedingt bewusst sein. Genauso im EURUSD und USDCHF. Diese beiden Währungspaare besitzen eine extrem hohe negative Korrelation . Es handelt sich hiemit um gegenläufige Währungspaare. Im Daytrading schaut man sich entsprechend die gleiche Matrix an, nur beispielsweise im 1 Minuten oder 5 Minuten Chart. Ich persönliche habe mir eine Korrelationsmatrix gebastelt, die mir unter anderem auch die Korrelationen im 30 Sekunden Chart und die Veränderung dieser zum Durchschnitt der letzten 36 Minuten anzeigt.

Die Korrelation von AUDUSD

Zusätzlich zu den Korrelationen der Währungspaare untereinander ist es auch immer wichtig zu wissen, um was für eine Währung es sich handelt und ob diese noch zusätzlich eine Korrelation zu Rohstoffen besitzen. Denn einige Währungen weisen eine hohe Korrelation mit Rohstoffen auf, da der Export der jeweiligen Länder sehr stark von 1-2 Rohstoffen abhängig ist. Unter den bekannten Währungen sind das die Währungen AUD, CAD und NZD.

Um auf die Korrelation im AUDUSD zurück zu kommen muss man wissen, dass ca 25 % des BIP in der Rohstoffindustrie erwirtschaftet wird. Das bedeutet, das die Rohstoffe hier einen wesentlichen Einfluss auf die Währung haben. Beim AUD ist es daher wichtig zu verstehen, dass diese Währung zur Zeit eine positive Korrelation von ca. 0,88 mit Eisenerz aufweist.  In den letzten Jahren hat sich die Korrelation noch einmal deutlich erhöht.

Daher ist es auch wichtig zu wissen, wann die jeweiligen Korrelationen Bestand haben und auch warum. Denn der Export von Eisenerz hat 2015 weiter zugenommen und dabei dürfte auch im September 2014 eine wichtige Schwelle überschritten worden sein. Auch muss man sich immer den gesamten Zyklus der Rohstoffpreise ansehen, welcher natürlich durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird. So erhält man zusätzlich ein gutes Bild in Bezug auf das Eisenerz und die Korrelation zum AUD. Zudem ist es an der Börse oft so, das fallende Preise eine höhere Korrelation bewirken als steigende. Das hängt mit der Asymmetrie in der Denkweise vieler Investoren zusammen und ist somit ein psychologisches Phänomen.

Wie kann man nun Korrelationen im Forexmarkt traden und davon profitieren?

Es bringt wenig, etwas über Korrelationen zu wissen, wenn man von diesem Wissen nicht als Trader profitieren kann. Ich kenne viele Leute, die haben ein extrem hohen Wissensschatz, aber diese Wissen hat in Bezug auf das Trading kaum einen Stellenwert. Das beste Beispiel dafür sind Analysten. Mehr zu wissen heißt nicht, das man auch automatisch ein besserer Trader wird. Doch ein richtiges Verständnis für Korrelationen ist essenziell. Meiner Meinung zusammen mit den Fundamentals die wichtigste Komponente. Meiner Meinung macht es auch nicht viel Sinn, zwischen Korrelationen im Day- und Swingtrading zu unterscheiden, denn die Funktionsweise ist bei beiden sehr ähnlich.

Korrelationen zur Reduzierung des Exposure

Das Exposure ist ein anderer Ausdruck für das Risiko. Warum schreibe ich dann nicht direkt Risiko? Ich versuche Euch die Sprache der Profis mit der Zeit immer näher zu bringen. Denn die erste Entwicklung fängt schon mit der Sprache und Denkweise an. Man versucht also mit Hilfe der Korrelationen das gesamte Risiko zu einem bestimmten Zeitpunkt zu reduzieren. Wenn man nun weiß, welche Währungspaare wie miteinander korrelieren, kann man das dafür nutzen, um das Risiko besser steuern zu können. So macht es in der Regel zum Beispiel wenig Sinn, einen Long im EURUSD und einen Long im GBPUSD einzugehen, da man somit das Risiko nahezu verdoppelt. Wenn man die Chance auf eine doppelte Performance damit erreicht, das man das Risiko auch verdoppeln muss, dann ist der Trade in der Regel wenig sinnvoll. Was anderes ist es, wenn sich dadurch die Wahrscheinlichkeit wesentlich erhöht.

Korrelationen nutzen, um von der Stärke/Schwäche zu profitieren

Ein weitere Möglichkeit im Forex Trading ist, Korrelationen zu nutzen, um von aufkommender Stärke/Schwäche profitieren zu können. Wenn ich weiß, wie die Korrelationen der Währungspaare zum Beispiel in den kleineren Zeiteinheiten sind, und ich sehe, das der Euro zur Zeit recht fest ist, aber ein anderes Währungspaar, das auch den Euro als Basiswährung aufweist noch etwas schwächer ist, dann kann ich dieses Währungspaar kaufen, wenn dieses sowieso ein Longsignal anzeigt. Die Wahrscheinlichkeit ist somit gut, dass dieses noch an Stärke gewinnen wird. Das Gleiche gilt bei schwachen Devisenpaaren. Dort ist die Funktionsweise meiner Meinung nach sogar noch besser.

Was ich aber am interessantesten finde ist, wenn sich ein Währungspaar für kurze Zeit komplett aus der Korrelation löst, und dann sich sogar für einen Zeitraum zu einem gegenläufigen Währungspaar entwickelt. Dieser Ansatz funktioniert auch bei Aktien mit Hilfe der relativen Stärke/Schwäche sehr gut. Dort sucht man sich Aktien, die trotz eines starken Marktes eine gewisse Schwäche aufweisen und somit eine eigene Dynamik bzw. Verhalten entwickeln. Solche Aktien sind interessant. Das Gleiche gilt im Forex auch. Währungspaare die trotz einer Stärke der Basiswährung eine Schwäche und somit eine eigene Dynamik entwickeln, sind interessant zu handeln. Gepaart mit dem oben bereits angesprochenen Wissen der Asymmetrie der Investoren hat man hier ein gutes Tool an der Hand.

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Fazit meines Artikels zur Korrelation bei Devisenpaaren

Die Korrelationen zwischen den gehandelten Währungspaaren zu kennen und zu berücksichtigen, gehört zu einer der wichtigeren Aufgaben eines Forex-Traders. Jede zusätzliche Position im Trading kann das Risiko weiter erhöhen. Sie kann das Risiko aber auch minimieren. Als Trader sollte das Ziel immer sein, die Performance zu maximieren, und das bei gleichzeitiger Risikominimierung. Mit Hilfe der richtigen Anwendungen der Korrelationen kann man diesem Ziel ein Stück näher kommen. Auch eignen sich die Korrelationen gut für das diskretionäre Trading, besonders in den kleinen Zeiteinheiten und somit für das Scalping.

Falls Sie Fragen zu Währungskorrelationen im Forexmarkt haben, nutzen Sie bitte die Kommentarfunktion am Ende dieser Seite.

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