Markt: Euro/USD Future Endlos Kontrakt
Zeitpunkt der Analyse: 30.11.2025
Letzter Kurs: 1,1612 USD
EUR/USD Situation im Quartalschart
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Währungspaares EUR/USD von 1998 bis heute, bei Kursen von 1,1612 USD. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Euro Futures für jedes Quartal ab.
Euro Future im langfristigen Aufwärtstrend
Aus der Perspektive des langfristigen Quartalscharts ist der Euro Future im April aus der eingezeichneten neutralen Seitwärtsbewegung nach oben ausgebrochen. Damit befindet sich der Euro Future aus Sicht der langfristigen Perspektive in einem etablierten Aufwärtstrend. Derartige junge Trends (April 2025) pflegen sich auch nach einer entsprechenden Korrektur oder Konsolidierung in der Regel weiter fortzusetzen, bis sehr gute Argumente gegen sie vorliegen – was aktuell im Chart noch nicht abzulesen ist. Somit bleiben die langfristigen Erfolgschancen weiter auf der Kaufseite. Weiter positiv zu bewerten ist die Tatsache, dass die seit 2008 bestehende, eingezeichnete langfristige Abwärtstrendlinie dynamisch überschritten wurde und bisher nicht wieder unterschritten wurde.
Das Juli-Hoch bei 1,1875 wurde am 17. September mit dem höchsten Stand seit Juni 2021 bei 1,1980 knapp überboten. Eine weitere Anschlussbewegung blieb jedoch aus und die Bären setzten sich wieder durch. Mit einem Bewegungstief bei 1,1488 am 05. November setzten die Kurse des Euro Futures zurück in Richtung Marktwendepunkt vom 01. August bei 1,1424.
Wechselstäbe bei rückläufiger Volatilität
Aus der Perspektive des Monatscharts wurde der primäre übergeordnete Aufwärtstrend seit Juni unterbrochen. Der Aufwärtstrend gipfelte zwar mit einem neuen Hoch im September, auf Basis eines Monatsschlusskurses wurden die neuen Hochs jedoch nicht bestätigt. Der Euro Future schaffte es nicht, oberhalb des im Chart visualisierten Messstabes vom Juni zu schließen. Die jeweiligen Schlusskurse der Folgemonate, einschließlich des Novembers, befinden sich jeweils in der Spanne des markierten Expansionsbars vom Juni. Weiter wechselte die europäische Gemeinschaftswährung in den letzten Monaten wiederholt und plötzlich die Richtung, sodass es eine Anhäufung von Wechselstäben auf dem Monatschart zu beobachten ist.
Mit einer Handelsspanne von 1,88 US-Cent verringert sich gleichzeitig die Volatilität. Der November weist damit mindestens die geringste „Vola“ der letzten 11 Monate auf.
Die Kombination aus mehreren Wechselstäben, nachlassender Schwankungsbreite und die Schlusskurse innerhalb des Messstabes signalisieren die aktuelle Unentschlossenheit der Marktteilnehmer.
Mittelfristiger Konsolidierungsbereich
Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts wurde der übergeordnete Aufwärtstrend durch eine mittelfristige trendbestätigende(?) Seitwärtsbewegung abgelöst.
Aktuell pendelt der Euro Future zwischen dem Bereich erhöhter Abgabebereitschaft zwischen 1,1815 und 1,1875, erweitert um das Jahreshoch bei 1,980 und dem Bereich erhöhter Aufnahmebereitschaft zwischen 1,16 und 1,1520, erweitert um das Juli- und September-Tief bei 1,1424 und 1,1488 hin und her.
Bei solchen Konsolidierungen handelt es sich im Regelfall um mittelfristige Seitwärtspendelbewegungen, die zwar die Chance auf eine Trendumkehr andeuteten, danach aber in der Mehrzahl der Fälle mit einem neuen Kaufsignal nach oben aufgelöst werden.
Wochenchart: Umkehrstab am Tief der Bollinger Bänder
In der abgelaufenen verkürzten Börsenwoche hat der Euro Future zu Wochenbeginn niedrig eröffnet und innerhalb der Woche gedreht, um dann zum Schlusskurs fast auf dem Wochenhoch zu schließen. Das Tief dieses Umkehrstabs hat sich am unteren Bollinger Band ausgebildet. Derartige Notierungsstäbe werden von einigen institutionellen Investoren, im Besonderen in einer neutralen Phase, bei Überschreiten des Vorwochenhochs zum Einstieg in eine Seitwärtsbewegung genutzt. Als Kursziel dieser Trader wird das obere Bollinger Band anvisiert. Das Hoch dieses Einstiegsbars darf dann nach Einstieg nicht mehr unterschritten werden.
Saisonal starke Phase für die Bullen
Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Rohstoffe, Währungen, Aktien und Indizes statistische Durchschnittswerte berechnen.
Typische Durchschnittsverläufe der vergangenen 20 Jahre zeigen für den Euro Future von Mitte November bis Ende Dezember eine signifikante Überrendite. Dieser Zeitraum zählt statistisch gesehen zu den stärksten Phasen des Jahres für die Bullen.
Fazit:
Aus der Perspektive des langfristigen Quartalscharts bleibt der Euro Future trotz des Kursrückgangs der letzten Wochen in einem etablierten Aufwärtstrend. Im April 2025 ist die europäische Gemeinschaftswährung aus einer zweijährigen Seitwärtsbewegung nach oben ausgebrochen – ein Signal, das meist für sich selbst spricht und dafür, dass sich die einmal etablierte Kursbewegung auch in der näheren Zukunft noch eine Weile durchsetzen wird. Somit bleiben die langfristigen Erfolgschancen weiter auf der Kaufseite. Für dieses positive Szenario ist aus Sicht der Bullen die Verteidigung der Marke von 1,10 elementar. Darunter neutralisiert sich die langfristig bullische Ausgangsposition wieder. Erst Kurse unter 1,0350 oder eine noch nicht ausgebildete obere Umkehrformation drehen das Chartbild wieder auf Verkauf.
Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts ist der übergeordnete Aufwärtstrend in eine richtungslose, trendbestätigende Seitwärtsbewegung übergegangen. Bei Kursen über 1,17 ist ein Test der Widerstände dieser Konsolidierung um 1,18 bis 1,1980 anzunehmen. Kurse darüber, insbesondere im Zusammenhang mit der positiven Saisonalität, würden den primären Aufwärtstrend wieder durchsetzen. Der nächsthöhere stärkere Widerstandsbereich wäre bei diesem positiven Szenario um 1,2250, 1,2365 und 1,2580 zu beziffern.
Bei Kursen unter 1,14 ist ein weiteres Absinken in Richtung der alten Widerstände und jetzigen Unterstützungen der vergangenen langfristigen Seitwärtsbewegung um 1,13 bis 1,11 anzunehmen.
Aufgrund der starken saisonalen Phase und dem eher trendbestätigenden Charakter der mittelfristigen Konsolidierung ist dem erstgenannten Szenario einer Trendfortsetzung eine höhere Wahrscheinlichkeit zuzuordnen.





