Markt: Euro/USD Future Endlos Kontrakt
Zeitpunkt der Analyse: 23.02.2024
Letzter Kurs: 1,0474 USD
EUR/USD Analyse im Monatschart
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Währungspaares EUR/USD von 2013 bis heute, bei Kursen von 1,0474 USD. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Euro Futures für jeden Monat ab.
Euro Future im Januar mit tiefstem Stand seit November 2022
Im Zeitraum von Mitte August bis Ende September scheiterte der Euro Future beim Ausbruchversuch an den im Monatschart eingezeichneten Widerständen um 1,1080 und 1,1305. Ausgehend von diesem Marktwendepunkt am 25. September bei 1,1250 setzten sich die Bären wieder durch. In der Folge verlor die europäische Gemeinschaftswährung ohne Erholung auf dem Monatschart bis Mitte Januar um mehr als 10 US-Cent. Mit dem Bewegungstief bei 1,0220 wurde der tiefste Stand seit November 2022 erreicht.
Euro kippt aus zweijähriger Seitwärtsbewegung
Parallel wurden bei dieser Abwärtsbewegung wichtige Unterstützungen unterschritten: Mit den analytisch extrem bedeutsamen Unterstützungen zwischen 1,0370 und 1,0550 wurden die Tiefs einer zweijährigen Seitwärtsbewegung aus dem Markt genommen. Im Normalfall ist bei einem derartigen Ausbruch mit einem bisherigen Bewegungstief bei 1,0220 das Abwärtspotential noch nicht ausgeschöpft. Doch entsprechende dynamische Anschlussverkäufe blieben bis dato aus.
Abwärtsgaps auf den großen Zeiteinheiten
Da der Euro Future am ersten Handelstag des Jahres unter dem Jahrestief aus 2024 eröffnete, ist auf allen großen Zeiteinheiten eine Abwärtsnotierungslücke entstanden. Derartige (Ermüdungs)-Gaps, insbesondere nach einigen Monaten Kursverlusten und somit verbrauchtem Momentum, werden von vielen institutionellen Investoren beobachtet und zur Gewinnmitnahme genutzt. Nicht selten handelt es sich um emotionale Extreme, bei welchen der Markt erst einmal zu einer Gegenbewegung ansetzt, was offenbar gerade geschehen ist.
Ob es sich um eine Trendwende oder eine technische Erholungsbewegung handelt, ist noch nicht klar. Ein weiteres Problem in der Praxis ist, dass der Unterschied zwischen einem Ermüdungs-Gap und einem Runaway-Gap erst im Nachhinein erkennbar ist.
Konsolidierung auf dem Wochenchart
Aus der Perspektive des Wochencharts ist der seit September bestehende Abwärtstrend in eine neutrale Konsolidierung übergegangen. Aktuell pendelt der Euro Future zwischen dem Bereich erhöhter Abgabebereitschaft um 1,0530 und 1,0570 und dem Bereich erhöhter Aufnahmebereitschaft um 1,0260 und 1,0220 richtungslos hin und her.
Bei Kursen über 1,06 ist mit einer Fortsetzung der Erholungsbewegung auf den Kursrutsch seit Mitte September zu rechnen. Mit dem 50%igen Fibonacci-Korrekturlevel auf die genannte Abwärtsbewegung und einer offenen Notierungslücke auf dem Wochenchart ist der nächsthöhere Widerstandsbereich zwischen 1,0672 und 1,0735 zu beziffern.
Fällt der Euro unter 1,0260 ist ein schneller Test des Mehrjahrestiefs bei 1,0220 wahrscheinlich. Kurse darunter eröffnen weiteren Abwärtsspielraum in Richtung Parität.
Doji-Innenstab mit abnehmender Volatilität
Typisch für Konsolidierungen vor politischen Ereignissen konnte der Preis des Euros weder das Vorwochenhoch überschreiten noch das Vorwochentief unterschreiten. Charttechnisch ist diese Woche somit als Innenstab zu charakterisieren. Ferner befinden sich der Eröffnungs- und der Schlusskurs dieses Wochenchartinnenstabs auf dem gleichen Niveau. Bei einem Doji-Notierungs(innen)stab ist der „Kampf der Bullen und Bären ausgeglichen.“ Parallel ist mit der niedrigsten Schwankungsbreite der letzten sieben Wochen ein Rückgang der Volatilität zu beobachten.
Im Regelfall deuten alle drei beschriebenen Kriterien schon in der Einzelbetrachtung auf eine mögliche Konsolidierung. Zusammen bestätigen sie die abwartende Haltung der Investoren um so mehr.
MACD mit Kaufsignal
Der MACD hat gerade seine Signallinie auf dem Wochenchart von unten nach oben durchstoßen und dadurch ein rein technisches Kaufsignal geliefert.
Vor dem Hintergrund neuer technischer Einstiegssignale des Wochen-MACDs ist die Konsolidierung der Vorwochen vorerst noch als technische Erholung auf die langfristige Abwärtsbewegung seit September zu werten.
Fazit:
Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts ist der Euro Future aus der eingezeichneten neutralen Seitwärtsbewegung zwischen den bedeutsamen Widerständen um 1,11 und 1,13 und den wichtigen Unterstützungen um 1,05 bis 1,0350 nach unten ausgebrochen. Mit dem aktuellen Bewegungstief vom 13. Januar bei 1,0220 ist das Abwärtspotential im Normalfall bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Doch eine entsprechende Anschlussbewegung ist bis dato ausgeblieben.
Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts befindet sich der Euro Future in einem neutralen Konsolidierungsbereich zwischen den Widerständen bei 1,0530 und 1,0550 und den Unterstützungen bei 1,0260 und 1,0220. Diese Konsolidierung ist trotz verbessertem technischem Bild (MACD-Kaufsignal) im Zusammenhang mit der Abwärtsbewegung seit September 2024 vorerst noch als technische Erholungsbewegung zu werten.
Zeigt der Euro wieder Schwäche und unterschreitet 1,0260, ist ein schneller Test des Jahrestiefs bei 1,0220 anzunehmen. Kurse darunter bestätigen den Ausbruch aus der zweijährigen Seitwärtsbewegung und eröffnen als nächstes Etappenziel weiteren Abwärtsspielraum in Richtung Parität.
Bei Kursen über 1,06 ist mit einer Fortsetzung der Erholungsbewegung auf den Kursrutsch seit September in Richtung 1,0672 und 1,0732 zu rechnen, ohne die langfristig verschlechterte Ausgangsposition zu klar zu verbessern.
Erst Kurse über dem 61,8%igen Fibonacci-Korrekturniveau auf die Abwärtsbewegung seit September bei 1,0860 oder eine noch nicht ausgebildete untere Umkehrformation verbessern die langfristig verschlechterte Ausgangsposition.